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So nutzen Sie die Osborn-Checkliste als Kreativitätswerkzeug für die Praxis

Tipps und Anleitung für den Einsatz der Kreativitätstechnik, die aus Vorhandenem neue Lösungen entwickelt.
Kreativitätswerkzeuge für die Praxis: Osborn-Checkliste

Osborn-Checkliste

 

Mit der Osborn-Checkliste lassen sich vorhandene Ideen, Produkte oder Prozesse kreativ weiterentwickeln. Tipps und Anleitung für diese Kreativitätstechnik. So geht es.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Osborn-Checkliste als Kreativitätstechnik

 

Diese Kreativitätstechnik ist nach ihrem Erfinder, Alex Faickney Osborn, benannt, der auch als Vater des Brainstormings gilt. Die Osborn-Checkliste beruht auf einem Fragenkatalog, der sich in vielen Bereichen einsetzen lässt und sich besonders für die Verbesserung oder Weiterentwicklung von Ideen, Produkten und Prozessen eignet. Steht ein Projekt noch am Anfang, sollte man eher auf andere Kreativitätstechniken setzen, denn bei der Osborn-Checkliste geht es darum, bereits Etabliertes voranzubringen.

 

 

 

Voraussetzungen und Lohn

 

Wichtig ist vor allem, dass jeder Punkt der Liste angesprochen und wirklich konsequent bis zum Ende gedacht wird. Erst wenn allen Teilnehmern zu einer Frage nichts mehr einfällt, geht es weiter. Der Fragenkatalog kann dabei um beliebig viele Punkte ergänzt werden.

Das Ergebnis ist eine große Zahl von ersten Ideen. Diese können dann weiterentwickelt werden, bis sich eine favorisierte Lösung abzeichnet.

 

 

 

Ablauf

 

Bei der Osborn-Checkliste werden nacheinander alle Fragen abgearbeitet. X entspricht dabei je nach Situation der Idee, dem Produkt oder dem Prozess. So einfach geht das:

 

 

 

Die Osborn-Checkliste

 

  • Anders verwenden
    Wie könnte X (wo)anders eingesetzt werden?
    Welche Parallelen zu anderen Funktionen bzw. Projekten lassen sich finden?
    Kann die Idee in einen anderen Kontext gestellt bzw. das Produkt anderweitig eingesetzt werden?
    Gibt es eine andere Zielgruppe, einen neuen Verwendungszusammenhang für die bestehende Zielgruppe?
  • Anpassen
    Was ähnelt X?
    Was könnte übernommen werden?
    Auf welche anderen Konzepte, Ideen oder Lösungen bezieht sich ein Produkt oder eine Problematik?
    Was kann aus der eigenen Praxis oder der des Wettbewerbs nachgeahmt werden?
  • Ändern
    Welche Aspekte bzw. Merkmale von X können verändert werden?
    Sind für Produkte andere Gerüche, Farben, Formen und Töne denkbar?
    Lassen sich Ideen auf andere Bereiche übertragen?
  • Vergrößern
    Können Sie X vergrößern, verstärken, erhöhen, verlängern …?
    Lässt sich ein Produkt größer, dicker, schwerer, farbiger machen?
    Wie lassen sich zusätzliche Funktionen hinzufügen?
    Kann ein bestimmter Lösungsansatz zur Bewältigung weiterer Probleme beitragen?
  • Verkleinern
    Können Sie X verkleinern, abschwächen, verkürzen, verfeinern …?
    Was können Sie weglassen, ohne die primäre Funktionalität zu beeinträchtigen?
    Wie lässt es sich kleiner, griffiger, niedlicher, kompakter, kürzer machen?
    Welche Minimal- oder Teillösung ist denkbar?
  • Umformen/Ersetzen
    Was können Sie an X ersetzen oder austauschen?
    Lassen sich die Bestandteile neu gruppieren?
    Kann die Reihenfolge verändert werden?
    Was lässt sich austauschen?
    Welche Lösungsvarianten sind substituierbar bzw. lassen sich kombinieren?
  • Umstellen
    Können Sie Teile von X tauschen, die Reihenfolge ändern oder Ursache-Wirkung umdrehen?
  • Umkehren
    Können Sie das Gegenteil von X machen?
    Wie sieht die Umkehrung von X aus?
  • Kombinieren
    Können Sie X mit anderen Ideen verbinden?
    Kann X Teil von etwas Größerem sein?
    Können Sie X in kleinere Teile aufspalten?
    Lässt sich ein Problem durch die Kombination verschiedener Lösungsvarianten besser bewältigen als mit einem einzigen Lösungsansatz?
    Ist bei Produkten eine Mischung verschiedener Bauteile möglich?
    Lassen sich unterschiedliche Ideen einbinden?
    Ist das Projekt in Einzelteile zerlegbar?
  • Transformieren
    Können Sie X ausdehnen, verbiegen, komprimieren, verflüssigen …?
    Kann ein Lösungsansatz, eine Idee in einen anderen Kontext gestellt werden?

 

 

 

Vor- und Nachteile der Osborn-Methode

 

 

Vorteile

 

  • Einfache Nutzung
  • Das systematische Vorgehen verhindert den frühzeitigen Abbruch der Ideenfindung
  • Betrachtung einer Fragestellung bzw. Thematik von verschiedenen Seiten
  • Sowohl für Gruppen als auch Einzelpersonen geeignet
  • Liefert originelle Ideen
  • Geeignet für die Nachbereitung von Brainstormingsitzungen

 

 

 

Nachteile

 

  • Zeitintensiv
  • Ideen sind meist näher an Ursprung
  • Für den Start eines kreativen Prozesses ist die Osborn-Checkliste für die erste Ideenfindung selbst meist ungeeignet.

 

Wo kann ich die professionelle Anwendung und Moderation lernen?

 

Wenn Sie die Methode der Osborn-Checkliste für sich und im Team anwenden wollen, dafür einen Moderator wünschen oder selbst lernen wollen, diese Funktion zu übernehmen, unterstütze ich Sie gerne.

 

P.S.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Osborn-Checkliste gemacht?

1 Kommentar

  1. Das scheint mir eine ziemlich trockene und deutsche Angelegenheit zu sein. Wie eine DIN-Norm. Wo bleibt da die Kreativität?

    Antworten

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 7. März 2007
Überarbeitung: 29. Juli 2019
AN: #23220
K: CNB
Ü:

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