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Antworten auf 14 häufige Fragen zu Lampenfieber. Was hilft wirklich?

Tipps, mit denen Sie Lampenfieber loswerden. Wenn schon der Gedanke an den Auftritt zur übersteigerten Adrenalinausschüttung führt
Tipps, mit denen Sie Lampenfieber loswerden

Fragen und Antworten zu Lampenfieber

 

Fragen, Antworten und Tipps zum Thema Lampenfieber. Was hilft und was hält nicht, was es verspricht. Es gibt zu viele Mythen rund um Lampenfieber.

 

 

 

Überblick

 

 

 

Lampenfieber

 

Aus Anlass eines Radiobeitrages entstand dieser Artikel als Mitschrift der Fragen und Antworten zum Thema Lampenfieber:

Viele Menschen haben es mit dem ungeliebten Lampenfieber zu tun. Die Angst vor einem öffentlichen Auftritt, einer Präsentation, einer wichtigen Entscheidung reicht von Aufregung, Ängstlichkeit, unkontrollierten Schweißausbrüchen, vom Frosch im Hals bis hin zur Panik mit Fluchtgedanken. Betroffene haben Angst, sich zu blamieren oder zu versagen. Von Spaß an der Gelegenheit ist dann keine Rede mehr.

14 häufige Fragen zu Lampenfieber und die Antworten darauf

1. Definition: Was ist Lampenfieber?

 

Der Leistungsdruck vor anderen Menschen, deren Aufmerksamkeit sich auf einen richtet, wird als Lampenfieber bezeichnet. Klassischerweise wird er in einer herausgehobenen Situation erlebt, wie zum Beispiel im Scheinwerferlicht auf einer Bühne.

Lampenfieber ist eine spezielle Art von Stress. Stress, der sich positiv, aber auch negativ auswirken kann. Eine gewisse Wachheit ist für wichtige Situationen eher von Vorteil, während ein Zustand der einen weit aus der eigenen Mitte holt, weder angenehm noch konstruktiv ist. Betroffene fühlen sich oft als, wenn sie neben sich stehen würden, abgeschnitten von den eigenen Möglichkeiten.

 

 

 

2. Wer ist von Lampenfieber betroffen?

 

Lampenfieber kennen nicht nur Schauspieler, das gibt es auch vor Gesprächen mit dem Chef, bei Gehaltsverhandlungen, Präsentationen, Fahrprüfungen, Uni- oder Schul-Prüfungen.

 

 

 

3. Wie äußert sich Lampenfieber?

 

Die Symptome sind bei jedem anders gelagert; verbreitet sind Zittern, Herzrasen, feuchte Hände, Tropfen auf der Stirn, Vergesslichkeit, Stimme weg.

Hat da jemand heimlich die Heizung hochgedreht? Meist ist das nicht der Fall und das menschliche Gehirn steckt dahinter. Jener Teil des Gehirns, der sich seit den Anfängen der Menschwerdung kaum verändert hat, das Stammhirn, auch als Reptilienhirn bezeichnet. Es ist zuständig für Notsituationen und übernimmt die Führung, wenn es meint, dass keine „vernünftigen“ Alternativen mehr zur Auswahl stehen. Grundsätzlich eine tolle, weil flinke Angelegenheit, wenn es darum geht in gefährlichen Situationen eines der drei verfügbaren Automatikprogramme zu starten.

Programm 1: Kampf!
Programm 2: Flucht!
Spezialprogramm 3: Erstarren bzw. Tot stellen!
Während sich alle drei Programme zwar mehr oder weniger bei Säbelzahntigern bewährt haben, sind Beziehungen zu Chefs und sonstigem Publikum mit keiner der drei Möglichkeiten positiv zu gestalten.

Doch stuft unser Gehirn eine Situation als gefährlich ein, „Hilfe Publikum!“, schüttet es augenblicklich entsprechende Stoffe aus, die uns auf eine der Optionen vorbereiten und das verursacht die erwähnten körperlichen Symptome des Lampenfiebers. Ob die Gefahr real ist oder nicht, spielt dabei kaum eine Rolle, sondern vielmehr die eigenen Erwartungen.

 

 

 

4. Wenn das automatisch abläuft; bin ich dem ausgeliefert?

 

Nein, solange das Gehirn meint, wir hätten noch halbwegs aussichtsreiche Verhaltensalternativen zur Verfügung bleibt das „modernere“ Gehirn, der Cortex, die Gehirnrinde, am Ruder und das Stammhirn übernimmt nicht die Führung. Lampenfieber ist sozusagen ein Zustand, in dem die Führungsrolle nicht 100 % geklärt ist. Und deshalb gilt es, die persönliche Flexibilität deutlich wahrzunehmen und zu erhalten, also das Ruder sicher in der Hand zu behalten.

 

 

 

5. Gibt es typische Fehler, die zu Lampenfieber führen?

 

Vielfach wird sich nur auf den Inhalt vorbereitet, nicht aber auf die Vortragssituation bzw. Gedanken daran werden verdrängt. Und Verdrängen baut nur noch mehr Druck auf. Nehmen wir als Beispiel ein Studium; wie viele Jahre inhaltlicher Vorbereitung da im Verhältnis zur mentalen Prüfungsvorbereitung investiert werden, wenn es dort doch sozusagen um das Ernten geht.

 

 

 

6. Hat Lampenfieber auch eine positive Seite?

 

Der Ausstoß an Stoffen macht uns wacher und aufmerksamer. Wem es gelingt ausgeglichen zu bleiben, anstatt im Tunnelblick zu enden, der wird fokussierter dabei sein, also davon profitieren.

 

 

 

7. Kann jemand auch zu entspannt sein?

 

Ja, wer schon einmal einen Redner überlebt hat, der offensichtlich eine Überdosis Baldrian konsumiert hat, der weiß; unbeteiligte, weil betäubte Redner können einen zu Tode langweilen. Ich möchte einen Menschen erleben, der sich für sein Thema begeistert, der bei der Sache ist und der dazu steht.

 

 

 

8. Vorbeugung

 

Kann ich im Vorfeld etwas tun, damit ich in einer konkreten Situation kein Lampenfieber oder wenigstens weniger als sonst habe?

Atmen! Atmen verlängert nicht nur nachgewiesener Weise das Leben, sondern eine gute ruhige Atmung löst auch Stress. Da braucht es keine magischen Techniken, sondern eine entsprechende Haltung.

Wer sich mit der Situation, dem Ort und den Menschen im Vorfeld auseinandersetzt der geht sicherer in die Situation. Eine entsprechende praktische Vorbereitung gibt Sicherheit; inhaltlich – „Was gibt es noch zu lernen?„, mental – ‚Was begeistert mich am Thema?‘, und auch technisch; „Wie funktioniert dieser Hightechbeamer eigentlich?“.

 

 

 

9. Gibt es so etwas wie mentale Vorbereitung?

 

Lampenfieber kommt auch von mangelnder Routine, meist bei einem „ersten Mal“. Häufig wird gefragt: „Kann man da selbst etwas tun?“, „Gibt es so etwas wie mentale Vorbereitung?“ Tatsächlich macht Routine einiges leichter und deshalb ist Training eine gute Sache.

Mit einigen Klienten gehe ich die erwartete Situation in diversen Varianten – auch mental – durch. Wenn es so weit ist, steht schon eine Auswahl an Verhaltensmöglichkeiten zur Verfügung, die ggf. abgerufen werden können. Das verleiht Sicherheit!

Und in der konkreten Situation: Noch zehn Minuten bis zur Angstsituation. Was kann ich machen? Atmen! Atmen! Atmen! Ruhig, im eigenen Rhythmus und in die gefühlte Mitte hinein. Und dabei an förderliche Dinge denken, was immer einen in einen geeigneten guten ressourcevollen Zustand bringt.

Das fantasievolle Ausmalen des Super-GAU (ja, das ist eine Steigerung, die eigentlich nicht geht, doch so ist bei Lampenfieber), des maximal schlimmsten Ergebnisses, hat sonst leicht etwas von einer sich selbst realisierenden Prophezeiung. Eine angenehme Zielvorstellung hingegen macht uns besser!

Profis arbeiten mit sogenannten Ankern; einer Sammlung guter Zustände, die spontan aktiviert werden können, wie z. B. das gute Gefühl einer erfolgreichen Rede oder wie das Musikstück aus dem Traumurlaub uns in einen guten Zustand zaubert.

Oft wird geraten, mit dem Lampenfieber ein Stück weit mitzugehen, nicht krampfhaft locker sein zu wollen. Die beste Chance von etwas mehr zu bekommen ist – sich darauf zu konzentrieren. Bloß keinen Stress! Diesmal bloß nicht verkrampfen!

Doch Krampf ist Krampf! So wirkt sonst auch die Rede verkrampf! Besser ist ein natürlicher authentischer Zustand, in dem das persönliche Repertoire der Möglichkeiten verfügbar ist.

 

 

 

10. Was mache ich in der konkreten Situation, beispielsweise während einer Rede?

 

Ein freundlicher Kontakt mit den Teilnehmern, wenn es passt lächeln und von Zeit zu Zeit nicken; was immer dazu dient, um die Gemeinsamkeiten mit den Anwesenden zu unterstreichen ist hilfreich, da es auch positiv auf einen selbst wirkt.

Generell gilt; sicher wirkt, wer sicher ist und sicher ist, wer sicher wirkt! Die innere Haltung wirkt auf das Äußere und das Äußere auf das Innere. Also dafür sorgen, dass es so gemeint ist, anstatt so zu tun.

 

 

 

11. Ist Alkohol eine Lösung? Beruhigungsmittel?

 

Ich stelle mir gerade den Auftritt mit einer Bier- oder Rotweinfahne vor. Ob der Nutzen den negativen Eindruck ausgleicht?

Ein Glas Wein kann zwar manchmal auflockern. Aber was wäre die Botschaft, die bei Ihnen hängen bleibt, wenn es funktionieren würde?
Geht es dann zukünftig nur noch mit einem kräftigen Schluck Bordeaux? Für reproduzierbare – also professionelle – Ergebnisse ist das nicht empfehlenswert. Außerdem macht Alkohol ja nicht nur lockerer, sondern hat auch den ein oder anderen Nebeneffekt auf das Denken und die Artikulation.

 

 

 

12. Wiederholungstäter

 

Was kann ich machen, wenn ich sehr oft in vielen verschiedenen Situationen diese Angst habe und mir dadurch auch Chancen entgehen?

Manchmal ist Lampenfieber nur eine einmalige Sache: Vor der einen Fahrprüfung, vor dem einem Vorstellungsgespräch. Spätestens, wenn es wirklich wichtig ist, lohnt der Gang zum Profi.

In ein oder zwei Sitzungen kann mitunter Unglaubliches geleistet werden, ob es nun um eine Rede, das Staatsexamen, die Bewerbung oder den Fernsehauftritt geht. Es macht ebenso Spaß und bringt weiter.

 

 

 

13. Was sonst noch?

 

Gut zu wissen: Auch wenn der Puls noch so pocht und die Knie weich werden, die Zuschauer:innen bekommen vom Lampenfieber oft nichts mit. Und, wer sich dem Lampenfieber stellt und die Herausforderung meistert, der geht gestärkt daraus hervor!

 

 

 

14. Wenn es einfach nicht besser wird?

 

Dann kann es sich um tiefliegende Ängste, wie die Redeangst, handeln. Dann hilft auch Coaching nicht wirksam. In diesem Fall können Sie sich ebenfalls an mich wenden. Nicht jeder kennt den Unterschied zwischen Lampenfieber und Redeangst, doch wenn es um die Auflösungen geht, ist er riesig.

 

Ist es Lampenfieber oder Redeangst?

 

Lampenfieber und Redeangst sind keine Synonyme. Das die Bezeichnungen so oft synonym verwendet werden hat Folgen. Was bei Lampenfieber gut funktioniert, wirkt bei Redeangst kaum und kann sie sogar noch verschlimmern. Hinweis finden Sie im Artikel Redeangst: Wenn das Lampenfieber keines ist.

 

Hilfe bei Lampenfieber & Co.

 

Wenn Sie erfolgreich sein wollen, dann sind Sie an vielen Stellen gefordert, effektiv zu sprechen und zu präsentieren, zu überzeugen und für Ihre Ideen zu kämpfen. Leider schweigen viele Menschen, weil sie unter enormem Lampenfieber leiden. Lampenfieber kann eine anregende Wirkung haben. Manchmal allerdings überwiegt die Angst und der Mensch verstummt. So halten sich viele Menschen mit ihren Beiträgen zurück. Das ist schade, besonders wenn jemand etwas Wertvolles beizutragen hat.

Blockiert Sie Lampenfieber oder Leistungsangst und vereitelt Ihre Ambitionen? Dann werden Sie aktiv! Es ist möglich, Ihre Angst vor öffentlichen Reden aufzulösen.

Seit 1998 helfe ich Menschen, sich und ihre Botschaften überzeugend zu präsentieren. Während dieser Zeit habe ich viele Rednerinnen und Rednern mit intensivem Lampenfieber geholfen. Weil es manchmal mehr ist als nur Lampenfieber, bringe ich die erforderliche therapeutische Zulassung als Therapeut für die Ausübung von Psychotherapie mit. Bei mir – weil Sie Ihre Auftritte vor Ihrem Publikum genießen wollen – sind Sie in guten Händen.

Sie können selbst am besten einschätzen, wo sich der Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen lohnt. Hier finden Sie die Honorare für meine Unterstützung.

Falls Sie gerade nicht in Berlin sind, wählen Sie Termine mit mir per Telefon oder online mit Videounterstützung. Wobei es durchaus gute Gründe für eine Reise nach Berlin gibt.

Profitieren Sie von meiner Erfahrung in Marketing, Psychologie und Kommunikation. Mehr über mich in meinem Profil.

P.S.

 

Welche Fragen haben Sie zum Themenbereich Lampenfieber?

3 Kommentare

  1. Vielen Dank für die Informationen.
    Bezüglich der Atmung wäre vielleicht die Ergänzung interessant, dass vor Reden tiefes Ausatmen zu empfehlen ist, um durch den Sprecheinsatz und während des Redens die Lunge langsam wieder mit Luft zu füllen, was einer ruhigen und tiefen Stimmlage zu Gute kommt (und damit aufkommender Hektik entgegenwirkt), während unmittelbar vor Gesangs- oder Sprechgesangseinsatz tatsächlich „Luftholen“ sprich Einatmen sinnvoll ist, um ausreichend Kapazitäten zu haben und der Stimme so Nachdruck verliehen werden kann.
    Viele Grüße
    Brandherd

    Antworten
  2. Vielen Dank!

    Antworten

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Januar 2015
Überarbeitung: 31. März 2020
AN: #7678
K: CNB
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