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Merkel trifft auf Trump oder andersherum: Grund zur Hoffnung?

Einstimmung auf die Analyse der Körpersprache beim Zusammentreffen in Washington
Merkel trifft auf Trump oder andersherum: Grund zur Hoffnung?

Merkel trifft auf Trump oder andersherum: Grund zur Hoffnung?

 

13. März 2017, die Bundeskanzlerin Angela Merkel fliegt zum Antrittsbesuch zu US-Präsident Donald Trump. Während sie heute elegant die Gangway am internationalen Flughafen Dulles hinuntergleiten wird, gehen ihr und vielen Beobachtern in Deutschland bestimmt so einige Gedanken durch den Kopf. Was wird sich daraus wohl ergeben? Der unkonventionelle Elefantentanz des neuen US-Präsidenten birgt zwar so manches Risiko, bringt aber auch so manche Chance mit sich. Nicht alles ist so offensichtlich, weder die Vor- noch die Nachteile.

Der Philosophen Arthur Schopenhauer meinte, Schadenfreude sei der schlechteste Zug in der menschlichen Natur, eng mit der Grausamkeit verwandt. Doch es scheint so, als wenn es in Deutschland eine fast schon kollektive Schadenfreude herrscht. Die USA, das ehemalige Symbol für die Freiheit, ist nun auch auf einen Demagogen hereingefallen. Das Land der Dichter und Denker knabbert ja schon eine Weile an seinen entsprechenden Traumata. Das tut gut, irgendwie ist geteiltes Leid vielleicht ja tatsächlich halbes Leid.

An all dem ändert auch nichts, dass hierzulande ein vollkommen verzerrtes Bild über die USA dominiert. Wir sehen, was wir sehen wollen und vergessen, dass die Uneinigen Staaten von Amerika nicht nur aus den Küstenregionen besteht. Aber wer schert sich schon um solche Details, wenn einem eine solch willkommene Ablenkung frei Haus geliefert wird?

Bei aller vorhandener und im Grunde nicht zu begrüßender Ignoranz, dieses Phänomen birgt eine Chance. Das kann uns daran erinnern, sich hierzulande gemeinsamer Werte besinnen. Davon ist ja schon eine Weile nicht mehr viel zu spüren. Deutschland ist mindestens so geteilt, wie die USA. An viel zu vielen Stellen dominiert die Unzufriedenheit als Zünglein an der Waage, ach was schreibe ich da; als heftigste Motivation abzuwählen anstatt zu wählen. Es geht viel zu oft darum zu vermeiden als zu gestalten. Stimmen, die zu einer wünschenswerten Zukunft einladen, sind eine Seltenheit. Schade! Wo nur das kleinste Übel im Angebot ist, kommt keine Euphorie auf. Ich gehöre auch zu jenen, die meinen, in den USA wäre es weniger darum gegangen, Trump als vielmehr die Abneigung gegenüber Hillary Clinton zu wählen. Die Aversion prägte das Wahlergebnis am stärksten. Trump ist demzufolge nicht der Gewinner, sondern Clinton die Verliererin.

So, gleich ist meine Pause vorbei. Im Anschluss an meine Kliententermine werde ich damit beginnen, das Zusammentreffen von Angela Merkel und Donald Trump auszuwerten. Was wird es vor allem zwischen den Zeilen zu lesen geben? Werden die verbalen und nonverbalen Botschaften der beiden Politiker:innen die gleiche Geschichte erzählen? Es wird spannend…

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