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Die Gegenwart ist 3 Sekunden lang. Zeitverzerrung: Der Zeit ausliefern oder sie erfüllt nutzen und genießen

Das Phänomen der Zeitverzerrung ertragen oder nutzen?
Zeitverzerrung

Zeitverzerrung

 

Vergeht Zeit immer genauso? Was bedeutet das Phänomen der Zeitverzerrung und was ergibt sich daraus?

 

 

 

Übersicht

 

 

 

 

Zeit verrennt oder Zeit zieht sich hin?

 

Subjektiv erleben wir Zeit sehr unterschiedlich: Manchmal scheint die Zeit überhaupt nicht zu vergehen und manchmal vergeht sie wie im Flug. Wobei mancher Flug überhaupt nicht zu Ende gehen scheint, aber dem Gedanken zur Zeitwahrnehmung folge ich lieber später. In manchen lieblosen Präsentationen sitze ich im Publikum und sehne mich nach dem Zahnarzt, da ist der Schmerz schneller wieder vergangen. In Trance liege ich wenige Minuten und genieße meine Selbsthypnose, um mich anschließend so zu fühlen, als hätte ich einige Stunden geruht. Jeder hat vermutlich eigene Beispiele für das Phänomen der Zeitverzerrung. Ich gönne mir heute einen genaueren Blick auf das Phänomen.

 

 

 

 

Zeitverzerrung

 

Zeit wird subjektiv erlebt. Weicht das Erleben einer Zeitspanne sehr von der gemessenen Zeitspanne ab, wird von Zeitverzerrung gesprochen. Ein verändertes Zeitempfinden lässt sich beispielsweise in Trance erzeugen und nutzen.

 

 

 

Arten von Zeitverzerrung

 

Es können Zeitkontraktion und Zeitextraktion unterschieden werden.

 

 

1. Zeitkontraktion, Zeitraffer

 

Bei einer Zeitkontraktion ist das Erleben einer langen Zeitdauer kürzer als die gemessene Zeit. Ein kurzer Zeitraum wird so als sehr lang erlebt.

 

 

 

2. Zeitextraktion, Zeitdehnung

 

Bei einer Zeitextraktion ist das Erleben einer kurzen Zeitspanne länger als die gemessene Zeit. Ein langer Zeitraum wird so als sehr kurz erlebt.

 

 

 

Mögliche Erklärung für das Phänomen

 

Wir Menschen scheinen eine innere Uhr zu haben, die sich an biologischen Rhythmen wie dem Pulsschlag, der Atmung und den Schlaf-Wach-Phasen orientiert. Insbesondere der Herzschlag scheint als körperlicher Maßstab zu dienen, um mit dessen Hilfe einzuschätzen, wie lange ein Zeitabschnitt dauert. Das passt gut zu der Beobachtung, dass das innere körperliche Erregungsniveau unser Zeiterleben beeinflusst.

1. Wenn ein objektiver Vorgang eine hohe geistige Tätigkeit erregt, dann entsteht die Vorstellung, dass der Vorgang längere Zeit andauert
2. Erregt ein objektiver Vorgang eine geringe geistige Tätigkeit, so entsteht die Vorstellung, dass der Vorgang nur geringe Zeit andauert.

Auch die persönliche Bewertung scheint einen deutlichen Einfluss auf die Bewertung der vergangenen Zeit zu haben. Traumata erscheinen beispielsweise im Nachhinein länger.

 

 

 

Und weshalb ist das Thema interessant?

 

Beim Mentaltraining erkunde ich mit meinen Klienten häufiger den Einfluss des Zeitempfindens auf Momente in denen Spitzenleistungen gefragt sind. Insbesondere bei Tennisspielerinnen und der Vorbereitung von Auftritten (Redner, Künstler etc.) lassen sich die Leistungen so deutlich steigern.

Bei der Vorbereitung von Präsentationen lässt sich berücksichtigen, dass Momente voller Eindrücke und Signale als viel länger wahrgenommen werden, als sie tatsächlich sind, während ruhigere Zeiten mit weniger Signalen hingegen wenige Spuren im Gedächtnis hinterlassen und im Rückblick kurz erscheinen.

 

 

 

Die Gegenwart ist 3 Sekunden lang

 

Studien behaupten, dass Menschen Inhalte etwa drei Sekunden lang in ihrem Bewusstsein festhalten können und das als Gegenwart empfinden.

P.S.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem subjektiven Zeitempfinden gemacht? Vergeht Zeit immer genauso? Sind wir dem Phänomen ausgeliefert oder können wir es beeinflussen? Zumindest können wir das Beste aus der verfügbaren Zeit machen, doch was bedeutet das ganz persönlich?

2 Kommentare

  1. Das erlebe ich in jeder Besprechung :-)

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  2. Weshalb fühlt jeder schöne Urlaub so kurz an?

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Die Zeit schwindet dahin, und wir altern durch unmerkliche Jahre, und die Tage fliehen, da keine Zügel ihnen Einhalt gebieten. Ovid

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 27. Juni 2016
Überarbeitung: 7. Januar 2019
AN: #8340

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