Druck: Und bist du nicht willig, dann ...
Leistung mit der Peitsche einfordernDruck
Es gehört zur Professionalität, mit dem mit herausfordernden SItuationen oft verbundenen Druck umzugehen. Gute Vorbereitung und Routine hilft auch in stressiges Situationen den Kopf zu behalten.
Durchdachte Krisenpläne und die Schulung der Beteiligten wie beispielsweise Medientraining, reduzieren den Druck dann selbst im Krisenfall.
„Unter Druck bin ich besonders gut!“
Noch immer meinen viel zu viele Menschen sie wären unter Druck besonders leistungsfähig und kreativ. Und noch immer bezweifle ich die Richtigkeit solcher Aussagen.
Druck macht Stress und auf den reagieren Menschen nach alten Mustern. Der Puls geht schneller, der Adrenalinspiegel steigt, und die Nerven sind angespannt. Das sind keine ideale Voraussetzung für kreative Höchstleistungen. In der Praxis wird unter Druck vorzugsweise wieder auf alte Denkmuster und Verhaltensweisen zurückgegriffen, aus Angst, die Aufgabe sonst nicht bewältigen zu können oder zu versagen. Das ist fatal, denn wachsender Wettbewerb erfordert kürzere Reaktionszeiten, effektiveres Vorgehen, originelle Lösungen. Und gerade das ist unter Druck nicht leichter, sondern schwerer.
Lesen Sie den Artikel Kreativität: Ein Diamant braucht auch Druck!
Allerdings
Die Bestätigung der Annahme, dass Menschen eher Fehler machen und schneller müde werden, wenn sie versuchen, mehrere Aufgaben parallel zu erledigen, findet sich nicht bei allen zu erledigenden Aufgaben. Hierzu lassen sich im Internet verschiedene Studien finden. Eine davon finden Sie hier: https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0956797612463581 (externer Link)
Druck und Lampenfieber
Lampenfieber lebt vom krampfhaften Versuch, so zu tun, als hätte man keins.
Karsten Noack
Druck heizt das Lampenfieber weiter an
Krampf ist Krampf! In einem guten Zustand macht es nicht nur mehr Spaß, wir sind auch einfach besser in dem, was wir können. Deswegen setzt wirkungsvolle Hilfe bei intensivem Lampenfieber bis hin zu Rede- und Auftrittsangst da an, wo es der Ursprung sitzt; im Unbewussten. Negatives Denken hemmt die Leistungsfähigkeit. Das Stammhirn macht noch mehr Druck, will kämpfen oder zumindest fliehen.
Angstreflex
Dieser Angstreflex setzt blitzartig ein und schärft die Sinne. In früheren Zeiten der Menschheitsgeschichte sollte uns das den kleinen aber entscheidenden, den rettenden Vorsprung, verschaffen. Obwohl die Zeiten sich geändert haben, schaltet das menschliche Gehirn noch immer in vermeintlich bedrohlichen Situationen auf Automatik um und handelt reflexhaft, der Körper wird für die Ausnahmesituation optimiert. Als Folge pocht das Herz in einem rasanten Tempo, der Blutdruck steigt so weit, dass es in den Ohren zu bemerken ist, der Nacken spannt sich an, der Mund wird trocken, die Hände dafür feucht. Es ist uns im Gesicht abzulesen, dass etwas nicht stimmt. Gelassenheit und Souveränität lösen sich zunehmend auf. So laufen wir Gefahr, nicht mehr ruhig und gelassen zu handeln. Da ist der Schritt nicht mehr weit, auch den geistigen Faden zu verlieren. Einfachste Dinge fallen uns nicht mehr ein, im Extremfall kommt es sogar zu Denkblockaden und Blackout.
Der Mensch ist nun mal keine Maschine.
Als ob diese Symptome nicht schon unangenehm genug wären, neigen wir Menschen auch noch unbewusst dazu, in solchen Druck- und Stresssituationen die Aufmerksamkeit darauf zu legen, nur keine Fehler zu machen. Häufig sind es Befürchtungen sich nur nicht zu blamieren und dadurch das Gesicht zu verlieren. Ob im Berufs- oder Privatleben, führen gerade die intensiven Befürchtungen zu den befürchteten Problemen. Erst die übersteigerte Angst vor Fehlern bringt die Fehler hervor. Die Angst wird von unnötigem Druck gesteigert. Die Angst von der Angst führt zu einem negativen Kreislauf, dem es abzulegen gilt.
Spiel die Rolle so lange, bis sie dir passt
Ein oft zu hörender Ratschlag, der gut gemeint sein mag und doch nicht immer die erste Wahl ist: „Fake it till you make it. – Tu so als ob, bis du es kannst.“ Das ist leichter gesagt, als getan. Solche Patentrezepte bleiben leicht an der Oberfläche, wenn es nicht ausreichend der inneren Überzeugung entspricht.
Noch besser: Methoden wie Hypnobalancing™ fördern Zustände, in denen der Zugriff auf die eigenen Fähigkeiten ganz natürlich geschieht. So oder so; mit Druck funktioniert es nicht!
P.S.
Was meinen Sie zu den Auswirkungen von Druck auf Leistungen?
Glossar
Im Glossar warten Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass du sowohl mit Persönlichkeit als auch Botschaft überzeugst –in Gesprächen und Präsentationen.
Frage ruhig! Wenn du trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig geworden bist, sende mir doch eine Nachricht.
Erstveröffentlichung des Artikels von Karsten Noack am 1. Februar 2017
#0
0 Kommentare