Binaurale Beats – Top oder Flop? Bringt das was?
Schallwellen fürs Gehirn?Binaurale Beats
Das Gehirn in Schwingung versetzen. Unfug oder Wundermittel? Was ist dran an binauralen Beats? Bringt das was?
Überblick
Mit Schwingungen das Gemüt beeinflussen?
Mit Schallwellen den Gemütszustand beeinflussen? Klar, mit Musik gelingt das. Binaurale Beats sollen noch ein gutes Stück weitergehen und das Gehirn durch Schwingungen gezielt beeinflussen. Ran an Selbstversuch und Erfahrungsaustausch.
Binaurale Beats!
Die Bezeichnung Binaurale Beats setzt sich aus den beiden Worten „Bi“ und „Neural“ zusammen. „Bi“ steht für Dopplung und „Neural“ bezieht sich auf die Nerven und das Nervensystem. Binaurale Beats sind akustische Täuschungen, die durch zwei unterschiedliche, aber gleichzeitig abgespielte Frequenzen im menschlichen Gehirn erzeugt werden.
Frequenzen
Als Erfinder der binauralen Beats gilt Heinrich Wilhelm Dove. Er erkannte 1839, dass zwei unterschiedliche Frequenzen, die zeitgleich auf das rechte und das linke Ohr treffen, zu Überlagerungen oder auch pulsierenden Amplituden führen können. Diese Frequenzen entstehen ausschließlich im Gehirn. Deswegen funktionieren Binaurale Beats nur mit guten Kopfhörern.
Gehirnwellen
Das menschliche Gehirn produziert Gehirnwellen als elektromagnetische Impulse. Die Frequenzen bestimmen, ob wir entweder wach, konzentriert oder entspannt sind. Die Hirnwellen lassen sich nach ihrer Frequenz in fünf verschiedene Gruppen einteilen:
- 38 bis 42 Hz
Gamma-Wellen stehen in Verbindung mit erhöhter Aufmerksamkeit und Sinneswahrnehmung, Stress und Leistungsorientierung. Gamma-Gehirnwellen haben die mit Abstand höchste Frequenz und werden mit schnellem Denken und dem effizienten Verarbeiten von großen Datenmengen verbunden. - 14 bis 38 Hz
Beta-Wellen sind mit dem Alltagszustand verbunden. Sie sind typisch für logisches Denken und kognitiven Aktivitäten, leichtem Stress und Unruhe. - 8 bis 12 Hz
Alpha-Gehirnwellen haben eine niedrigere Frequenz als Beta- oder Gamma-Wellen. Sie stehen in Verbindung mit Entspannung, wie beispielsweise beim Hören von Musik hören oder intensiven Lesen eines Buches. Kreativität und Lernfähigkeit werden gesteigert. - 3 bis 8 Hz
Wer sich im Theta-Zustand befindet, verliert eher das Zeitgefühl und kann auf tiefere Ebenen des unterbewussten Verstands zugreifen. Theta-Wellen wirkend tiefen entspannend, so wie kurz vor dem Einschlafen oder der Meditation. - 0 bis 3 Hz
In der Tiefschlafphase senden wir Delta-Wellen au. Wir schütten im Delta-Zustand regenerative Hormone wie Melatonin, Dehydroepiandrosteron und das Wachstumshormon Somatropin aus.
Die Wirkung wird auch durch die Menge und Intensität beeinflusst.
Wirkung
Sobald das Gehirn binauralen Frequenzen ausgesetzt ist, beginnt es sich ihnen anzupassen und in der Folge Gehirnwellen mit der gleichen Frequenz zu erzeugen. Dieser Effekt wird auch „Frequency Following Response“ und „Frequenz-Folge-Reaktion“ (FFR) genannt.
Anwendungsbereiche
Die Frequenz der binauralen Beats hängt vom gewünschten Zielzustand des Anwenders ab. Eine Anwendung ist beispielsweise eine Frequenz von 200 Hz auf dem linken Ohr und eine Frequenz von 210 Hz auf dem rechten Ohr anzubieten und dann einen Binauralen Beat von 10 Hz zu erzeugen, der in den Alpha Zustand versetzen kann.
Binaurale Beats finden in mehreren Bereichen Anwendung. Einigen haben einen nachweislichen Effekt, andere sind eher fragwürdig.
Beispielsweise bei Personen, die unter epileptischen Krampfanfällen leiden, wird von der Verwendung abgeraten. Im Zweifelsfall lieber einen Mediziner fragen.
Eigene Erfahrungen
Vor einigen Jahren experimentiert ich umfangreich mit binauralen Beats. Damals interessierte mich vor allem die Wirkung auf und in Trance. Meine persönliche Erfahrung; die Trancetiefe lässt sich dadurch positiv beeinflussen. Einigen Personen gelang es so deutlich schneller tiefe Trancetiefen zu erreichen.
Die Qualität der Tonquelle und die Verwendung von Kopfhörern scheinen wesentlich für die Wirkung zu sein.
Auch im Mentaltraining machte ich beim Einsatz von binauralen Beats interessante Beobachtungen. Ich hatte den Eindruck, mich besser konzentrieren und lernen zu können. Da Selbsthypnose ebenfalls diese Effekte hat, habe ich diese Technik dann aus den Augen verloren.
Erfahrungsaustausch
Nun habe ich diesen Artikel erneuert, um Erfahrungen auszutauschen. Da meine persönlichen Erfahrungen schon so lange Zeit her sind, hat sich sicher auch die Erzeugung verändert. Die Kommentarfunktion und ich, wir freuen uns auf den Austausch.
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Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 3. Mai 2015
Überarbeitung: 22. Januar 2021
Englische Version:
AN: #913
K: CNB
Ü:
Ich erinnere mich daran. Es war vor 20 Jahren ein Hype und ist dann wieder in Vegessenheit geraten. Ich hatte ein Programm auf dem PC dafür. Gibt es das auch für Macs?