10 Tipps zum Umgang mit Kritik
Wie Sie mit erhaltener Kritik und mit Feedback konstruktiv umgehen
Kritik oder Feedback?
Kritik oder Feedback? Sind das einfach nur Synonyme? Der Umgang mit Kritik fällt wenigen Menschen leicht. Nicht jede Kritik ist konstruktiv, während Feedback sehr wertvoll sein kann. Was ist der Unterschied und wie lässt sich am besten mit Kritik umgehen?
Überblick
- Kritik
- Kritik ist so beliebt wie ein Kaktus am Nacktbadestrand
- Faire Kritik nennt sich Feedback
- 10 Tipps für den Umgang mit Kritik
- Fazit
- Unterstützung
- Umfrageergebnis
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Das ist die klarste Kritik der Welt, wenn neben das, was ihm missfällt, einer was Eigenes, Besseres stellt.
Emanuel Geibel
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Kritik ist so beliebt wie ein Kaktus am Nacktbadestrand
„Wenn du kritisiert wirst, dann musst du irgendetwas richtig machen. Denn man greift nur denjenigen an, der den Ball hat“, meinte Bruce Lee. Kritik ist trotzdem so beliebt wie ein Kaktus am Nacktbadestrand. Die meisten Menschen empfinden Kritik automatisch als Angriff auf ihre Person und reagieren entsprechend abweisend oder gar aggressiv. Bei unsachlichen und destruktiven Äußerungen ist das nachvollziehbar, und in diesen Fällen ist es gut, sich gegebenenfalls mittels kommunikativer Fähigkeiten zur Wehr zu setzen. Doch was, wenn die Rückmeldung einen wahren Kern hat?
10 Tipps für den Umgang mit Kritik
Kritik hat mitunter das Potenzial eines Feedbacks. Faire Kritik wird als Feedback bezeichnet. Es geht dann um eine hilfreiche Rückmeldung auf die Außenwirkung von uns und unserer Botschaft. Damit ist sie eine wichtige Voraussetzung zur Verhaltensänderung und zu persönlichem Wachstum. Deswegen hier nun 8 Tipps für den Umgang mit Kritik
1. Spreu von Weizen trennen
Es kommt zuallererst darauf an, destruktive Kritik von konstruktivem Feedback zu unterscheiden. Konstruktives Feedback basiert auf einer persönlich wertschätzenden Haltung und ist nicht vorsätzlich verletzend. Es sollte auf eine bestimmte Situation bezogen sein – nicht verallgemeinernd auf die Person im Ganzen. Es haben halt nur wenige Menschen gelernt, konstruktives Feedback zu geben.
2. Kritikfähigkeit
„Ich bin dankbar für die schärfste Kritik, wenn sie nur sachlich bleibt“ meinte Otto von Bismarck. Werden die Feedbackregeln befolgt, ist es angebracht, konstruktiv und wertschätzend mit dem Feedback umzugehen. Jedoch fällt vielen der souveräne Umgang mit Kritik nicht so leicht.
Schwierig wird es vor allem dann, wenn es auf ein geringes Selbstwertgefühl trifft und sich der Empfänger schnell persönlich angegriffen fühlt. In diesen Fällen wäre ein Coaching anzuraten, um die eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Kritik zu schulen. Eine konstruktive Kritikfähigkeit ist in beruflichen sowie privaten Bereichen Voraussetzung für gelingende Beziehungen.
Der letzte Beweis von Größe liegt darin, Kritik ohne Groll zu ertragen.
Victor Marie Hugo
3. Durchatmen
Wenn eine Kritik erfolgt, entscheiden die ersten Sekunden darüber, wie wir mit der Situation umgehen werden. Die Fähigkeit zur Achtsamkeit bezüglich eigener Gedanken und Gefühle ist wichtig. Anstatt sich sofort zu rechtfertigen oder in einen Gegenangriff zu starten, gilt es, die aufsteigenden Emotionen und Stress-Symptome im Griff zu behalten. Wer über ein gutes Zustandsmanagement verfügt hat es auch hier leichter: Atemtechniken, Entspannungstechniken, Mentaltraining und insgesamt gut aufgeräumt.
4. Die Absicht erkennen
Gutes Zustandsmanagement versetzt uns in die Lage, wesentlich gelassener mit der Kritik umzugehen und beispielsweise genauer zu erkunden, worum genau es geht. So können wir nachfragen, wenn wir die Vorwürfe nicht verstanden haben. Was genau meint der Kritiker, was sind seine Erwartungen? Meist drücken sich die Kritiker nicht genau genug aus und wir reagieren vorschnell auf Dinge, die nicht relevant sind. Kritik ist oft eine Reaktion auf Wut, Enttäuschung und Verletzung.
5. Aktives Zuhören
Wesentlich ist die Fähigkeit, dem Gegenüber gut zuzuhören. Beim sogenannten aktiven Zuhören in der Gesprächsführung ist es üblich, Gesprächspartner ausreden zu lassen, anstatt vorschnell zu unterbrechen oder Gegenargumente zu äußern. Dabei ist die Grundhaltung des Verstehen-Wollens eine wesentliche Voraussetzung. So können nach und nach die wesentlichen Kritikpunkte konkretisiert werden.
6. Druck vermeiden
Nicht alles kann und muss sofort geklärt werden. Manchmal ist es hilfreich, die Argumente des Gegenübers auf sich wirken zu lassen, bevor eine tragfähige Lösung möglich wird. Manchmal erfordert das eine Pause, manchmal mindestens eine Nacht, um darüber zu schlafen. Durch die Zeit für die Reflexion, gegebenenfalls mit Supervision oder Coaching, wird ein zweiter Gesprächstermin meist deutlich lösungsorientierter sein, als es durch vorschnelle Reaktionen und falsche Schlussfolgerungen eskalieren zu lassen. Tragfähige Lösungen brauchen eine gute Atmosphäre. Annäherung an kontroverse Themen kann mitunter nur schrittweise geschehen.
7. Danken
„Lieblose Kritik verwirrt den Geschmack und vergiftet den Genuss“, meinte Joseph Joubert. Bei aller Lernbereitschaft gehört Kritik nicht zu den willkommensten Geschenken. Und wenn die Form, jenseits dessen ist, was Sie akzeptieren wollen, dann können Sie das auch thematisieren. Grundsätzlich ist jedoch zuerst einmal von einer guten Absicht oder zumindest Relevanz auszugehen, die zu würdigen und zu prüfen ist.
8. Selbstreflexion
Lieber von den Richtigen kritisiert, als von den Falschen gelobt. Wie wir auf Äußerungen reagieren, hat auch damit zu tun, in welchem Verhältnis wir zur Person stehen, die uns mit einer Rückmeldung beglückt. Auch werden unsere Reaktionen sehr von persönlichen Themen und Überzeugungen beeinflusst. Es lohnt sich, die Filter durch Selbstreflexion sauber zu halten.
9. Positionswechsel
Machen Sie sich mit der Perspektive von Gesprächspartner vertraut. Was würden Sie von dort aus wahrnehmen, was wünschen?
10. Gemeinsam an eine Lösung gehen
Bieten Sie an, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Wenn Sie dafür Kreativitätstechniken gebrauchen können, finden Sie die im Artikel: 24 Kreativitätstechniken für Berufs- und Privatleben: Anleitungen, Tipps und Tricks. Na dann…
Fazit
„Wer Kritik übelnimmt, hat etwas zu verbergen“, meinte Helmut Schmidt. Wie wir mit Kritik umgehen, sagt viel über unsere Persönlichkeit aus. Das Erlernen konstruktiven Verhaltens im Umgang mit Kritik ist sehr persönlich und geht an die Wurzeln. Wir lernen dabei mehr über uns und die Welt. Dabei können wir Möglichkeiten entwickeln, uns konstruktiv mit Rückmeldungen auseinander zu setzen anstatt impulsiv mit Verletztheit, Rechthaberei oder Aggression zu reagieren. Gepflegte Selbstreflexion steigert das eigene Selbstwertgefühl, die Sicherheit und somit die Souveränität. Persönliche Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess. Das lohnt sich!
Ergänzende Artikel
- Sie wollen Kritik vermeiden? Ob das so eine gute Idee ist?
- Problem- oder Lösungsorientierung: WARUM wird überbewertet
- Brückensätze: Unfaire verbale Angriffe abwehren
- Routinen und Überzeugungen: Mutig auch heilige Kühe genauer betrachten
- Weshalb Mitarbeitende sich von ihren Chefs demotiviert fühlen
- Werte
- Die Bedeutung von Wertschätzung in Unternehmen
8 Kommentare
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Sie wollen Kritik vermeiden? Ob das so eine gute Idee ist?
Ist es wirklich eine gute Idee um jede Preis Kritik zu vermeiden? Welchen Wert kann Kritik haben?
Narzissten Feedback geben
Menschen machen Fehler und können daraus lernen. Bei narzisstischen Persönlichkeiten ist das allerdings eher unwahrscheinlich. Selbst auf harmloses und vorsichtiges Feedback antworten Narzissten wie auf knallharte unangemessene Kritik. Sie reagieren gekränkt und beleidigt, weil das an ihrem Selbstbild kratzen könnte, es köchelt dann innerlich. Die Wut kann allerdings auch leicht zu deutlichen Aggressionen führen.
14 Tipps für konstruktives Feedback, Rückmeldungen die ankommen.
Feedback ist eine Rückmeldung, was wahrgenommen wurde, was gut lief, was besser gehen würde,… Was macht gutes konstruktives Feedback aus? Worauf ist zu achten? Feedback geben leicht gemacht.
Konstruktive Kritik
Konstruktive Kritik wäre Kritik, die auf Verbesserung eines Sachverhalts abzielt und wird deshalb als Feedback bezeichnet.
Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 12. September 2016
Überarbeitung: 27. Januar 2021
AN: #43365
K:
Ü:B
Klasse Artikel!
Also ist das gewünschte Ergebnis nicht Kritik sondern Feedback und Kritik wäre misslungenes Feedback?
Ja, so sehe ich das in etwa …
Es kommt bei mir sehr auf den Ton an, in dem Kritik mir gegenüber geäußert wird.
Immer drauf ist übliche Devisen.
Rational ist der Umgang mit Feedback leichter als emotional.
Die Unterscheidung in Feedback und Kritik finde ich sehr interessant.
Ich finde es sehr schwer Kritik zu ertragen, wenn ich sie für ungerecht halte. Allerdings sind die Gedanken dazu in diesem Blog schon nachvollziehbar und überlegenswert.