Finanzen: Was brauchen Existenz- oder Unternehmensgründer wirklich?
Finanz- und Finanzierungsplanung bei der GründungÜberblick
- Finanz- und Finanzierungsplanung bei der Präsentation
- Was brauchen Existenz- oder Unternehmensgründer wirklich?
- Investitionen
- Betriebsmittel
- Gründungskosten
- Markterschließung
- Umsatzplanung
- Private Lebensführung
- Finanzierung
- Weitere Erfolgsfaktoren
- Fazit
- Ergänzende Artikel
- P.S.
- Kommentare
Finanz- und Finanzierungsplanung bei der Präsentation
Es genügt nicht, wenn die Präsentation vor Kooperationspartnern, Geldgebern und Co. mit meiner Unterstützung überzeugend klingt. Der Inhalt bildet das Fundament, ein genauerer Blick untermauert bei einer guten Planung die Aussagen. In der Praxis fällt ohne professionelle Vorbereitung zu oft das Traumgebilde wie ein Kartenhäuschen zusammen. Also; zuerst das Fundament und dann die Darbietung auf dieser Basis.
Es war einmal… Früher erstellte ich für Start-ups Geschäftspläne, einschließlich Finanz- und Finanzierungsplanung. Das ist jetzt rund 2 Jahrzehnte her, doch genügt mir oft ein kurzer Blick, um zu erkennen, ob ein Vorhaben schon reif ist.
Was brauchen Existenz- oder Unternehmensgründer wirklich?
Wer sich mit dem Gedanken der Selbstständigkeit trägt, sollte auch die Details berücksichtigen. In der Praxis ist das leider immer noch die Ausnahme. Dieser Artikel gibt einige erste Tipps dazu, welche Mittel für welche Bereiche wie kalkuliert werden sollten. Mit einem entsprechenden Unternehmensberater lohnt es sich dem Thema Aufmerksamkeit zu widmen. Dann haben wir es auch bei der gemeinsamen Vorbereitung der Gespräche und Präsentationen leichter.
Investitionen
Bei Investitionen in Grundstücke, Gebäude und Maschinen sollten frühzeitig Angebote eingeholt und aktualisiert werden, um den Kapitalbedarf hierfür zu planen.
In der Praxis werden hierbei allerdings häufig Fehler gemacht: Viele Firmengründer unterschätzen die mit den Investitionen verbundenen Kosten, etwa für Installation und Transport, oder für zwischenzeitliche Preissteigerungen. Auch wenn die Preise gerade bei Computern und Zubehör ständig fallen, gilt dies ebenfalls für Hard- und Software, wenn zeitgemäße Ausführungen gewünscht werden.
Die mit der Investition anfallende Mehrwertsteuer wird oft übersehen, was gefährliche Liquiditätsprobleme zur Folge haben kann. Zwar sind diese Beträge in der Tat durchlaufende Posten, die verrechnet mit der Vorsteuer bei der nächsten Umsatzsteuererklärung zurückfließen, aber auch das Verauslagen von vermeintlich unscheinbaren 19 Prozent hat ihre Grenzen, wenn es um sehr teure Investitionen geht. Im Rahmen der Finanzplanung ist dieser Aspekt daher unbedingt zu berücksichtigen.
Je nach Situation und Vorhaben ist bei allen Investitionen zu entscheiden, wie diese bemessen sein müssen, damit sie ihren Zweck optimal erfüllen. Beispielsweise kann der Kauf einer Computeranlage mit zu geringer Kapazität dazu führen, dass der geplante Umsatz oder die angestrebte Qualität nicht erreicht werden kann. Wählt man hingegen eine zu große Anlage, so verschlechtern unter Umständen zu hohe Kosten die Rentabilität des Vorhabens.
Gründer sollten unbedingt darauf achten, dass sich ihr Berater als Coach versteht, der ihnen auch konkrete Hilfsmittel, etwa für die Entscheidungsfindung bei Investitionsalternativen, an die Hand gibt. Nur so ist gewährleistet, dass diese notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten dem Unternehmen dauerhaft zur Verfügung stehen.
Betriebsmittel
Viele Gründer gehen mit fiktiven Zahlen an die Schätzung der notwendigen Investitionen. „So ein bis zwei Millionen Euro werden wir schon brauchen …“, sagen sie. Eine akzeptable Aussage über die anzusetzenden Beträge für Betriebsmittel kann jedoch nur nach Abschluss einer detaillierten Finanzplanung erfolgen. Werden dabei alle Ein- und Ausgaben realistisch und logisch angesetzt. Ist insbesondere der wahrscheinliche Umsatz wohlüberlegt, dann lässt sich aus der Liquiditätsplanung leicht der Zeitpunkt und die Höhe des höchsten Kapitalbedarfs bestimmen.
In vielen Fällen müssen Gründer längere Zeiten überbrücken, in denen den Ausgaben keine entsprechenden Einnahmen gegenüberstehen. Fehler in der Finanzplanung können hier schneit die Neugründung bedrohen.
Gründungskosten
Auch der Gründungsprozess selbst verursacht einmalige Kosten. So fallen Honorare für die Gründungs-, Rechts- und Steuerberatung an, und fast immer sind auch Gebühren zu entrichten.
Wer wegen fehlender Mittel und professionelle Unterstützung verzichten muss, zahlt später meist umso mehr.
Markterschließung
Bei manchen Vorhaben sind jene Mittel, die erforderlich sind, um den Markt zu erschließen und den notwendigen Bekanntheitsgrad zu erzielen, im Vergleich zu den eigentlichen Investitionen derartig groß, dass traditionelle Finanzierungsformen über die Hausbank meist ausscheiden.
In solchen Fällen ist die Beteiligungsfinanzierung, das heißt die Erhöhung des Eigenkapitals durch Aufnähme eines Beteiligungspartners, eine interessante Finanzierungsalternative zum Kredit. Wird hierbei jedoch der finanzielle Aufwand unterschätzt oder die auf den Kapitalbedarf zugeschnittene Finanzierungsplanung halbherzig betrieben, verlieren die Gründer schnell den gewünschten Anteil und damit den Einfluss auf ihr Unternehmen. Gefahr droht vor allem dann, wenn zusätzliche Finanzierungen notwendig werden.
Umsatzplanung
Viele Unternehmensgründer gehen viel zu optimistisch an ihre Umsatzplanung heran und schätzen ihre Erlöse viel zu hoch ein und das viel zu frühzeitig. Sie meinen, dass sie auf diese Weise im Bankgespräch eher die Zusage für einen Kredit oder Fördermittel bekommen. Tatsächlich lassen sich die wenigsten Berater davon blenden, im Gegenteil. Es lässt die Gründer weniger kompetent wirken und die Glaubwürdigkeit leidet. Außerdem beendet ein geschönter Umsatzplan schnell das Vorhaben, wenn deswegen die Liquidität leidet und es im schlimmsten Fall zur Aufgabe führt.
Auch zu vorsichtige Umsatzprognose haben Nachteile. Dann werden bei der Finanzierung zu hohe Kredite aufgenommen und die hohe Zinsbelastung schmerzt. Besser ist es, möglichst realistisch zu schätzen. Das ist keine leichte Aufgabe, schließlich kann keiner von uns in die Zukunft schauen. Es gibt Methoden, wie sich ohne hellseherische Fähigkeiten nachvollziehbare Vorschauen für den Businessplan finden lassen.
Private Lebensführung?
Auch wenn es in den Statements von Start-ups meist anders klingt, aber selbst Gründer haben in der Regel noch ein Privatleben – und damit auch Kosten für die private Lebensführung, etwa für Miete, Essen, Kleidung und Versicherungen. Obwohl diese Zahlen nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Kapitalbedarf des Unternehmens stehen, müssen sie in den Planungen Eingang finden; sei es, um die Mittel hierfür privat vorzuhalten oder das eigene Mindestgehalt als Geschäftsführer zu ermitteln.
Finanzierung
Gründer ohne ausreichende eigene Mittel sind bestrebt, im Rahmen einer optimalen Finanzierung auch öffentliche Fördermittel abzurufen. Üblicherweise verursacht jede Aufnahme von Krediten Kosten (Disagio, Zins), die ebenfalls in der Finanzplanung berücksichtigt werden müssen.
Weitere Erfolgsfaktoren
Die Kunst bei der optimalen Planung des Kapitalbedarfs besteht darin, weder zu knapp (Liquiditätsprobleme) noch mit zu vielen Sicherheitszuschlägen (geringere Rentabilität) zu kalkulieren. Steht die Finanzplanung, sollte sich der Gründer auch tatsächlich danach richten.
Einige Autoren traditioneller Gründungsliteratur raten dazu, mit dem Unternehmen eher klein zu starten und dann entsprechend der erwirtschafteten Mittel aus eigener Kraft zu wachsen. In der heutigen schnelllebigen Zeit und insbesondere in den rasant wachsenden Märkten der Informationstechnologie gilt dies nur noch sehr begrenzt. Hier heißt es, möglichst rasch Geschäftsfelder zu besetzen, bevor es ein anderer macht. Der Zweitplatzierte zählt in der Regel schon zu den Verlierern, ihm werden nur noch geringe Chancen eingeräumt.
Die Geschwindigkeit, mit der Gründer hier agieren müssen, geht vielen auch emotional sehr nahe. Hier, wie auch in weniger spektakulären Fällen, dient die Planungsunterlage als roter Faden, der auch in Situationen hilft, die besonders hohe Anforderungen an den Gründer stellen.
Fazit
Diesen Artikel schrieb ich 2001 für das Magazin K@rriere der VDI-Nachrichten. Das ist jetzt eine Ewigkeit her und mein Tätigkeitsfeld habe ich soweit spezialisiert, dass ich mich weder hinsichtlich der Finanzierung berate, noch bei der Erstellung von Geschäftsplänen unterstütze. Doch im Zusammenhang mit der Vorbereitung von Präsentationen entdecke ich regelmäßig Verbesserungspotenzial. Bevor die tatsächlichen Präsentationen vor Geldgebern, Kooperationspartnern etc. erfolgen sind sie unbedingt zu optimieren.
Unterstützung
Bei der Vorbereitung Ihrer Gespräche und Präsentationen helfe ich Ihnen. Den Umfang bestimmen Sie. Zumindest ein Probelauf mit professionellem Feedback sollten Sie sich und Ihrer Botschaft gönnen. Dann wissen Sie selbst, wie Sie und Ihr aufbereitetes Thema wirken, was Sie tun und was Sie besser lassen sollten, wo es Potenziale gibt. Wieso wollen Sie erst im Anschluss an Ihren echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Eine solche professionelle Unterstützung hat einen Preis, der in einem guten Verhältnis zum Nutzen steht. Ein Blick auf mein Profil liefert Ihnen einen Eindruck, von welcher speziellen Kombination an Erfahrungen Sie profitieren. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.
P.S.
Auf was sollte bei der Finanz- und Finanzierungsplanung bei der Existenz- oder Unternehmensgründung geachtet werden?
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Geschäftsplan bzw. Businessplan
Das gehört n in einen guten Businessplan beziehungsweise Geschäftsplan. Ich halte den Geschäftsplan übrigens für ein wichtiges Werkzeug, nicht nur bei der Gründung.
Erstveröffentlichung des Artikels von Karsten Noack am 1. Januar 2001
Überarbeitung 3. Dezember 2018
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Der Bericht spricht mir als Unternehmensberater aus dem Herzen. Viel zu viele Gründer gehen viel zu blauäugig an ihre Umsatzplanung und schätzen ihre Gewinne viel zu schnell und zu hoch ein, um auf diese Weise an die Finanzierung zu kommen. Es kommt also darauf an, die zukünftigen Einnahmen weder zu pessimistisch oder zu rosig, sondern möglichst realistisch zu schätzen.