Schmierentheater: Was bedeutet das und wer will es?
Nein, Schmierentheater ist keine schmeichelhafte Bezeichnung
Schmierentheater hat keinen guten Ruf
Manche Erklärungen in den Medien erinnern an billiges Schmierentheater. In der Politik ist Schmierentheater häufig und das ist nicht schmeichelhaft gemeint.
Überblick
Schmierentheater
So manche Erklärung in den Medien erinnert an ein billiges Schmierentheater. Im Wahlkampf bezeichnen Politiker Äußerung von Gegenspielern ebenfalls gerne als Schmierentheater. Selbst mag kaum jemand als Schmierenschaupieler bezeichnet werden.
Nein, das ist kein Hinweis darauf, dass es wie geschmiert läuft, denn die Bezeichnung Schmierentheater ist nicht schmeichelhaft gemeint. Schmiere, als Ausdruck für Fett, drückt vermutlich aus, dass sie „schmutzig“ oder „zusammengeschmiert“ sind. Der Begriff Schmierentheater stammt aus dem 16. Jahrhundert. Verbreitung fand er in der Theatersprache. Im 19. Jahrhundert waren in Europa sehr viele Wanderbühnen unterwegs. Deren amateurhafte Schauspieler hatten einen schlechten Ruf. Böse Stimmen vergleichen deren Schauspielkunst mit der Qualität heutiger Nachmittagsschauspieler in Billigseifenopern. Auch die haben wohl ihr Publikum, sonst würde es sie nicht geben.
Ob in Berlin, auf der Weltbühne oder wo auch immer: Politisches Schmierentheater mag auf den ersten Blick als Inspirationsquelle für Kabarettisten belächelt werden, doch es ist mehr zum Weinen als Lachen. Daran ändert sich auch wenig, wenn das Schmierentheater als Schmierenkomödie, Kasperletheater, Possenspiel, Affentheater oder Affenkomödie bezeichnet wird, es bleibt ein unwürdiges Schauspiel.
Wer es nicht ignorieren mag, den verärgert der Etikettenschwindel, das Ablenkungsmanöver, der Bluff. Leider dauert es zu oft zu lange, bis es Konsequenzen hat und manch ein Schmierentheater gastiert deswegen länger, als es sollte.
Ergänzende Artikel
- 17 Hinweise, es mit einem Manipulator zu tun zu haben
- Facelifting im Gesicht, am Gesäß, in der Politik, in Unternehmen,…
- Pinkwashing: Manchmal berechtigte Kritik, manchmal Manipulationsversuch durch Manipulationsvorwurf
- Lass das, ich hasse das: Die 11 häufigsten Manipulationstechniken erkennen
- Unverschämtheit: Empörung als rhetorisches Mittel der Manipulation
- Sündenbock: Phänomen, Risikofaktoren, Vorbeugung, Unterstützung
- Politik, Rhetorik und Entscheidungen: Politik findet nicht nur im Bundestag statt
- Eristische Dialektik: Schritt für Schritt die Kunst Recht zu behalten
- Gelaber: Blabla, Gemunkel, Geplänkel, Geschwafel, Gefasel, Gequatsche, dummes Zeug, Blödsinn, Geschwalle, Geschwätz
11 Kommentare
Einen Kommentar abschicken

Glossar
Im Glossar finden Sie Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass Sie und Ihre Botschaft überzeugen ﹣ in Gesprächen und Präsentationen.
Fragen Sie ruhig! Wenn Sie trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig werden, senden Sie mir doch eine Nachricht.

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 7. November 2018
Überarbeitung: 25. Juni 2019
AN: #7640
Ü:
K:
Gelungene Anspielung!
Danke sehr!
Was da bei den Feierlichkeiten in Paris im Umfeld von Donald Trump zu sehen ist, das sind Bilder für das Thema Schmierentheater. Der erneute Wettbewerb im Händedrücken ist peinlich.
Irgendwie schon. Etwas Häme für Trump, der damit begonnen hat ohne daran zu denken das andere Personen jünger und kräftiger sind.
Ich reagiere verärgert darauf und suche nach Alternativen.
Und lassen die sich finden?
Funny!
Bericht aus Berlin
;-(
Mein neues Lieblingskommentarwort!
Schmierentheater = Fernseher läuft!