Bessere Entscheidungen trotz Bestätigungsfehler bzw. Confirmation Bias
Denkfallen: Menschen neigen dazu, ihre Fragen so zu formulieren, dass ihre Annahmen bestätigen werden.

Bessere Entscheidungen
Denkfallen: Wir neigen dazu, Fragen so zu formulieren, dass Annahmen bestätigt werden. Der sogenannte Bestätigungsfehler sorgt dafür, dass wir die Informationen auswählen, deuten und bewerten, die unsere Annahmen und Wünsche bestätigen. Das führt zu einseitigen Entscheidungen. Das gilt es, zu erkennen.
Überblick
- Bestätigungsfehler bzw. Confirmation Bias
- Gute Entscheidungen: Können wir nicht oder wollen wir nicht?
- Wie können wir bessere Entscheidungen treffen?
- Unterstützung
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Bestätigungsfehler bzw. Confirmation Bias
Wie so oft ist es deutlich leichter eigenwilliges Verhalten bei anderen Menschen zu entdecken, als bei sich selbst. Gesprächspartner, die über glasklare Argumente hinweg sehen, verwundern uns häufiger als der alltägliche Selbstbetrug bei uns selbst. Die wirksamen Denkmuster bleiben uns selbst häufig verborgen, wenn wir die Wahrnehmung verzerren und passend machen, was sonst nicht in unser Bild passt.
Der sogenannte Bestätigungsfehler oder auch Confirmation Bias sorgt dafür, dass wir aus dem Gesamtangebot bevorzugt die Informationen auswählen, deuten und bewerten, die unsere Annahmen und Wünsche bestätigen. Das sorgt dann dafür, dass wir recht einseitig Entscheidungen treffen, weil wir den Eindruck haben unsere Ansichten bestätigt zu bekommen. Kein Wunder, wenn wir Informationen wie Rosinen herauspicken.
Gute Entscheidungen: Können wir nicht oder wollen wir nicht?
Sind wir Menschen nicht in der Lage Hypothesen neutral und unvoreingenommen zu überprüfen oder wollen wir es einfach nicht? Fragen über Fragen: Ist der Bestätigungsfehler darauf zurückzuführen, dass wir nicht in der Lage sind, mehr als eine Alternative gleichzeitig zu beachten? Oder darauf, dass wir das Vorhandensein einer Eigenschaft leichter erkennen und erinnern können als ihr Abwesenheit? Mal nachdenken, welche Erfahrungen wir in der Praxis selbst gemacht haben.
Nicht jeder Beweis spricht eindeutig für oder gegen eine Hypothese, viele Informationen lassen sich so oder anders interpretieren. Beweise, die für eine von der Versuchsperson gehaltene These sprechen, werden jedenfalls besser wahrgenommen, erinnert und stärker gewichtet als Beweismittel, die gegen die These sprechen.
Wie können wir bessere Entscheidungen treffen?
Es ist, wie es ist, also leben wir mit dieser Neigung? Das klingt zwar bequem, ist aber mit einer Menge Nachteilen verbunden. Dann belügen wir uns selbst und treffen oft schlechtere Entscheidungen.
Wer sich der Neigung zum Bestätigungsfehler bewusst ist, kann dem entgegenwirken. Wenn eine Entscheidung ansteht, wie beispielsweise ein Autokauf, sollten nicht nur bestätigende (konstante) Informationen dafür gesucht werden, dass der astronomische Preis gerechtfertigt ist. Es sollten auch möglichst unvoreingenommen entgegengesetzte (dissonante) Informationen berücksichtigt werden. Überhaupt lohnt es sich häufiger den Blick über den Tellerrand zu wagen, das erweitert den Horizont. Wie wäre es ab und zu auf anderen Pfaden zu wandeln, mit anderen Menschen zu sprechen, die abweichende Meinungen haben? Nicht alles, das nicht sofort unser Gefallen findet, muss falsch sein. Vielleicht ist es einfach noch ungewohnt.
Je mehr wir uns mit einer Position identifizieren und sie vehement verteidigen, desto schwerer ist es sich von ihr zu lösen. Es fühlt sich mit unter wie ein Gesichtsverlust an und den wollen wir vermeiden, was uns noch hartnäckiger selbst an überholten Meinungen festhalten lässt.
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Coaching für Entscheidungen
Andauernd gilt es Entscheidungen zu treffen – große und kleine. Manche sind einfach, manche sind schwierig. Viele dieser Entscheidungen treffen wir ohne groß darüber nachdenken zu müssen oder vollkommen unbewusst, also automatisch. Doch hin und wieder kommt der Punkt, an dem wir einer Entscheidung begegnen, bei der wir innehalten, nicht mehr weiter wissen, nicht mehr klar sehen. Oft sind dies Entscheidungen von hoher Tragweite, die außerdem auch noch die Eigenschaft besitzen wichtige Lebensaspekte infrage zu stellen, die bis dahin als gegeben oder nicht veränderbar angesehen wurden. So etwas kann durchaus Druck erzeugen und sogar zur Erstarrung führen, so dass kreative und konstruktive Wege unberücksichtigt bleiben.
Wer klar sieht, kann besser entscheiden und zielgerichtet handeln. Damit das gelingt, gilt es dafür zu sorgen die Optionen zu erkennen und gegebenenfalls zu erweitern, Prioritäten zu klären. Entscheidungscoaching hilft dabei den Wald vor lauter Bäumen zu überblicken und den geeigneten Fokus zu finden. Die besten Entscheidungs- und Kreativtechniken und Methoden zur Entscheidungsfindung lassen sich in einem guten mentalen Zustand am wirkungsvollsten einsetzen.
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Fragen Sie ruhig! Wenn Sie trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig werden, senden Sie mir doch eine Nachricht.


Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 6. November 2022
AN: #371
K:
Ü:
Schuldig im Sinne der Anklage! Das kenne ich sehr gut von mir.
Ich finde mich hier auch wieder. :-)
Das ist definitiv die beste Internetseite zum Thema Kommunikation!
Danke!
Praktische Psychologie, gut beschrieben.