Wissenswertes zur Teilnahme an Interviews
Medienkompetenz
Interviews
Bei einem Interview handelt es sich ganz allgemein um eine Form der Befragung. Beabsichtigt wird damit, interessante, neue und spannende Dinge über und vom Interviewpartner in Erfahrung zu bringen und offenzulegen.
Überblick
- Interviews
- Das Ziel von Interviews
- Interview-Typen
- Wiedergabeformen
- Konzentration: Vorsicht vor harmlos klingenden Interviewfragen
- Mehr …
- Wann ist ein Interview beendet?
- Gesagt ist gesagt
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Interviews
Bei einem Interview handelt es sich ganz allgemein um eine Form der Befragung. Beabsichtigt wird damit, interessante, neue und spannende Dinge über und vom Interviewpartner in Erfahrung zu bringen und für eine Zielgruppe offenzulegen.
Das Ziel von Interviews
Interviews bieten sich dafür an, Menschen und Ansichten vorzustellen, um deren Argumente oder Sichtweise erkennbar und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Journalist hat die Aufgabe, den Gesprächsverlauf zu kontrollieren. Durch die Interaktion zwischen Journalist:innen und Interviewgast können Zusammenhänge verzerrt oder beeinflusst werden.
Interview-Typen
Interviews können in drei Typen eingeteilt werden.
1. Das Sachinterview
Bei einem Sachinterview geht es in erster Linie um Fakten, nicht um die Person. Es ergründet die Haltung einer Person zu bestimmten Sachfragen und ergänzt die Nachricht. Der Interviewpartner ist Experten oder Beteiligter des Journalist:innen.
2. Das Meinungsinterview
Im Vordergrund eines Meinungsinterviews steht die Meinung oder der Standpunkt des Gesprächspartners.
3. Das personenbezogene Interview
Es geht bei einem Interview zur Person darum, diese Persönlichkeit bzw. deren Charakter in den Fokus zu rücken.
Wiedergabeformen
Bei der Wiedergabe von Interviews wird zwischen Berichten und Wortlaut-Interview unterschieden.
a. Wortlaut-Interview
Bei einem Wortlaut-Interview wechselt sich Rede und Gegenrede in Form von Frage und Antwort ab.
b. Bericht
Bei einem Bericht verbindet der Autor Aussagen aus dem Interview mit zusätzlichen Informationen, Geschichten und Kommentaren. Es wird bei einem Bericht auch von einem gebauten Interview gesprochen.
Konzentration: Vorsicht vor harmlos klingenden Interviewfragen
Nichts scheint so harmlos wie die kleine indiskrete Bemerkung.
Oscar Wilde
Kamera läuft! Augen auf und Ohren spitzen, sicher ist sicher. Volle Konzentration, bis das Interview scheinbar zum Ende kommt. Erleichterung breitet sich aus. Der Reporter fragt so harmlos wie Inspektor Columbo; „Ach ja, fast hätte ich es vergessen, wie stehen Sie zu….?“ Diese und andere nebensächliche Frage erscheinen meist harmlos und können gerade dadurch so verheerend sein, selbst, wenn jemand keinen Dreck am Stecken hat. So kann auch ein Medieninterview, das bis dahin sehr gut verlief, bei Unachtsamkeit an dieser Stelle umso mehr entgleisen. Schwächeln gilt nicht. Gerade harmlos klingende Fragen haben es mitunter faustdick hinter den Ohren.
Ungedacht sind Gedanken weitgehend harmlos. Einmal ausgesprochen, sind sie es nicht mehr. Das Ansehen ist wesentlich durch die Wahrnehmung in den Medien beeinflusst. Damit das in die gewünschte Richtung geht, ist eine strategische Planung und konsequente Umsetzung erforderlich.
Dazu gehört eine systematische Vorbereitung auf ein Interview. Es beginnt schon bei der Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Teilnahme empfehlenswert ist. Generell sind die Medien eine große Chance, sich und die Botschaft überzeugend zu präsentieren. Es ist aber auch auf Risiken zu achten.
Mehr
Wann ist ein Interview beendet?
Das war es mit dem offiziellen Teil. Es lief doch ganz gut, oder? So manch einer absolvierte schon ein recht passables Interview oder einen anderen Auftritt, um sich im Anschluss selbst ins Knie zu schießen. Oft geschieht das, wenn das Interview oder die Frage- und Antwortrunde nach einem Auftritt beendet zu sein scheint. Dann fällt der Druck ab und es fühlt sich gut an, die Maske abzulegen. Das Adrenalin wirkt noch nach. Endlich wieder locker! Beine hoch! Mit entsprechend laxen Äußerungen soll dem dann noch zusätzlich Ausdruck verliehen werden. Doch diese unbedachten Aussagen können ihren Weg in die Öffentlichkeit finden. Beispielsweise, wenn das Mikrofon noch nicht ausgeschaltet war oder ein Journalist oder eine andere Person es später bezeugt. Dann spricht nicht nur die Aussage selbst gegen einen. Besonders der Kontrast zur ursprünglichen Erscheinung und den Behauptungen kann die eigene Glaubwürdigkeit maßgeblich beschädigen.
Gesagt ist gesagt
Wenn es Ihnen doch passiert? Sie wurden entlarvt: Von nun an wird Ihnen Unehrlichkeit und Verstellung unterstellt. Dann ist oft immenser Aufwand erforderlich, um den Schaden zu reduzieren und den schlechten Eindruck wieder loszuwerden. Und das selbst dann, wenn es sich nur um einen Scherz gehandelt hat. Es findet sich oft jemand ein, der eigene Interessen mit dem Aufgreifen der Verfehlung verfolgt. Die Entwicklungen können dann eine unerfreuliche Richtung nehmen.
Gut zu wissen, wann Sie sich wieder zurücklehnen dürfen und wann nicht. Hier können Sie den gesamten Artikel dazu lesen. Der Titel lautet: Wissen, wann ein Interview zu Ende ist.
Unterstützung für Ihren Medienauftritt
Sie wollen die Gelegenheit beim Schopf packen, sich den Fragen stellen und überzeugende Antworten geben? Dann unterstütze ich Sie bei der Vorbereitung Ihres Medienauftritts. Über den Umfang der Unterstützung entscheiden Sie. Meine Empfehlung: Zumindest einen Probelauf mit professionellem Feedback sollten Sie sich und Ihrem Publikum gönnen. Dann wissen Sie selbst, wie Sie und Ihre Antworten auf Ihre Zielgruppe wirken, was Sie tun und was Sie besser lassen sollten, wo es Potenziale gibt. Wieso wollen Sie erst nach Ihrem echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Gerade bei Kreuzfeuerinterviews geh es oft heiß her und erst im Anschluss ist dann Zeit das Ergebnis zu betrachten.
Was kostet eine solche professionelle Unterstützung? Hier finden Sie die Honorare. Sie wissen selbst am besten, welcher Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Profitieren Sie vom Vorsprung. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.
Es wird meist verschwiegen, doch leiden sehr viele Menschen bei ihren Auftritten in den Medien unter sehr intensivem Lampenfieber. Schade, weil das mit entsprechender Hilfe nicht notwendig ist. Nur, für den Fall, …
Ergänzende Artikel
- Ein Interview ablehnen? Chancen und Risken
- 18 Tipps für erfolgreiche Radiointerviews
- 26 Tipps für gelungene Fernsehinterviews
- Columbo-Technik in Interviews
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Im Glossar finden Sie Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass Sie und Ihre Botschaft überzeugen ﹣ in Gesprächen und Präsentationen.
Fragen Sie ruhig! Wenn Sie trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig werden, senden Sie mir doch eine Nachricht.

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 23. November 2012
Überarbeitung: 1. Juli 2020
AN: #371
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