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Mut, die eigene Meinung zu korrigieren

Tagesmotto*
Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit. Joseph Joubert

Die eigene Meinung korrigieren

 

Die meisten Menschen ändern ihre Meinung nur ungern. Aber weshalb?

Gedanken zum Tagesmotto*

 

Darin sind sich viele Menschen ähnlich: Haben wir uns einmal entschieden und Position bezogen, dann fällt uns das Umschwenken schwer. Der deutsche Dichter Friedrich Hebbel behauptete „Es gehört oft mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben“.

 

 

 

Mögliche Ursachen

 

Nur die Dümmsten und die Weisesten können sich nicht ändern, meinte der chinesische Philosoph Konfuzius. Soweit so gut klingend, doch wie unterscheidet sich der Eine vom Anderen?

Menschen, die schnell und grundlos ihre Meinung ändern, lösen Misstrauen aus. Doch mitunter gibt es gute Gründe für eine Korrektur. Welche Gründe gibt es, wenn Menschen zögern oder sogar gänzlich unterlassen, eine neue Entscheidung zuzulassen?

 

 

 

a. Risiko und Reue

 

Wer die Gelegenheit nutzt und eine Entscheidung revidiert, der sieht sich als Folge mit mindestens zwei Alternativen konfrontiert: Jener, die verworfen wurde und jene, die stattdessen bevorzugt wird. Das Dilemma macht die Freude an einer solchen Entscheidung nicht gerade größer, es könnte sich ja als Fehler herausstellen.

Es dominiert deswegen die menschliche Tendenz, lieber bei einer einmal gefällten Entscheidung zu bleiben, als nun möglicherweise eine falsche Entscheidung zu treffen. Vor lauter Angst, etwas falsch zu machen, bleiben die meisten Menschen daher lieber bei der ersten Wahl. Die Angst, aus einer richtigen Entscheidung eine falsche zu machen, führt häufig zu einer Art Schockstarre. Bisweilen ist es auch einfach nur Bequemlichkeit, die uns die Komfortzone nicht verlassen lassen will.

 

 

 

b. Fehlereingeständnis

 

Mitunter mischt sich die Furcht ein zuzugeben, dass die vorherige Postion falsch war und man sich geirrt hat. Und Fehler einzugestehen, fällt nicht jedem leicht. Wobei sich mitunter ja auch der Erkenntnisstand ändern kann. Wer dann an überholten Entscheidungen festhält, macht jedoch den größeren Fehler. Leider ist das ein häufiger Grund dafür, weshalb Missstände nicht schnell genug geändert werden, sondern es erst zur Eskalation kommen muss.

 

 

 

c. Gesichtsverlust

 

Je mehr ein Standpunkt mit der eigenen Profilierung verknüpft ist, desto mehr wird eine Postion zur persönlichen Angelegenheit. Das eigentliche Thema ist dann im Grunde nebensächlich.

Tatsächlich handelt es sich bei der Korrektur einer Meinung, ganz im Sinne des Tagesmottos, um etwas, das Mut und Charakter erfordert. Eine wohldurchdachte Korrektur macht aus Ihnen — im Vergleich zu einem handfesten Opportunisten — noch keinen unbeständigen und wankelmütigen Menschen. Menschen mit einem offenen Geist und Verantwortungsgefühl fürchten sich nicht davor, ihre Meinung zu korrigieren. Es zeugt vielmehr von einem gesunden Selbstvertrauen, das zu tun und sich Veränderungen zu stellen.

 

 

 

d. Gewohnheiten

 

Gewohnheiten, wie Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensmuster, erschweren es sich an heilige Kühe heranzuwagen und Notwendigkeiten überhaupt zu erkennen. In diese Richtung wirkt auch der menschliche Bestätigungsfehler (confirmation bias), mit dem die Neigung beschrieben wird, dass wir uns vorzugsweise die Informationen suchen und daher finden, die unsere Meinung bestätigt. Selbst, wenn mehr Fakten gegen die eigene Überzeugung sprechen, werden die wenigen Informationen, die zur Bestätigung dienen, eher in Erinnerung bleiben. Ambivalente Informationen werden ebenfalls vorzugsweise als Bestätigung interpretiert. Trotz derartiger Denkfallen (und es gibt noch einige weiteren solchen Tendenzen) sind wir Menschen dem nicht ausgeliefert. Selbstreflexion hilft dabei, sich davon zu befreien und bessere Entscheidungen zu treffen.

 

 

 

e. Sozialer Druck

 

Der Wunsch einem bestimmten Bild zu entsprechen, es bestimmten Menschen recht zu machen, reduziert die Bereitschaft durch Abweichung aufzufallen. Dabei muss der Druck nicht einmal offensichtlich vom entsprechenden Umfeld erzeugt werden, es kann auch weitgehend auf eigenen Überzeugungen beruhen. So etwas kann auf mindestens einem Auge blind machen.

 

 

 

 

f. Narzissmus

 

Weil ich daran erinnert wurde, eine weitere mögliche Ursache ist Narzissmus. Solche Göttergeschenke irren sich nicht und wer daran rüttelt, setzt sich schon deswegen ins Unrecht.

 

 

 

Ja, und?

 

Jeder von uns kann sich selbst Fragen zu den genannten Faktoren stellen. Weitere Fragen für die Selbstreflexion sind:

  • Was überzeugt Sie von der eingenommenen Position?
  • Haben Sie andere Positionen erkundet?
  • Wären Sie bereit, Ihre Position zu überdenken?
  • Ist es wirklich Ihre Meinung?
  • Weshalb halten Sie an der Postion fest?
  • Wie gut kennen Sie sich, Ihre Wahrnehmungs-, Denk- und Verhaltensmuster?

 

*Anmerkungen

 

Das Tagesmotto wähle ich meist, weil mich etwas daran anspricht. Es lacht mich an oder reizt mich. Es fühlt sich so an, als könnte es etwas bewegen und dem will ich auf dem Grund gehen. So widme ich jedem Tag ein Motto und lasse mich überraschen was es mit mir macht.

Mitunter klärt sich der Grund für die Wahl erst später. Deswegen sind die Gedanken zum Tagesmotto meist auch keine Artikel, sondern Assoziationen. Es sind in Worte verwandelte Gedanken. Sie sind spontan und außerdem veröffentliche ich sie häufig, während ich unterwegs bin. Sie neigen deswegen dazu in Fragmenten zu erscheinen. Fühlen Sie sich eingeladen Ihre Assoziationen hinzuzufügen, um Ihre persönlichen Perspektiven zu bereichern – das Bild abzurunden.

 

Die folgenden Fragen helfen dabei vom Tagesmotto ganz persönlich zu profitieren:

 

  • Was löst das Zitat bei Ihnen aus?
  • Unter welchen Umständen stimmen Sie der Aussage zu und wann nicht?
  • Was hat die Aussage in Ihrem Leben für eine Bedeutung?
  • Wie kann das Tagesmotto Ihr Leben bereichern?
  • In welchem Zusammenhang könnte die Aussage nützlich sein?
  • Wo wollen Sie sich wie daran erinnern?

P.S.

 

Wie einfach ändern Sie Ihre Meinung, insbesondere dann, wenn Sie sich positioniert haben? Hadern Sie häufig mit Ihren Entscheidungen? Wie steht es mit dem Mut, die eigene Meinung zu korrigieren?

2 Kommentare

  1. Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.
    Albert Einstein

    Antworten
  2. Schöne Weisheit!

    Antworten

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Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 13. Juni 2013
Überarbeitung: 6. November 2022
Englische Version:
AN: #765
K: CNB
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