20 Dinge, die wirklich selbstsichere Menschen anders machen

Was selbstsicher Menschen besser machen
Selbstbewusstsein

Was genau machen selbstsichere Menschen anders?

 

Selbstsicherheit ist ein von vielen Menschen angestrebter Zustand. Worauf basiert Selbstsicherheit und wie lässt sie sich fördern?

Selbstsicherheit, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein

 

Hoch im Kurs und unübersehbar in Regalen und Internet stehen die Patentrezepte, Abkürzungen, die Zaubertricks für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Macht des Unbewussten: Morgens, mittags, abends vor den Spiegel und wie ein kosmetisches Mantra wiederholen: „Ich bin der größte, der beste, der schlauste, Mensch!“. Das soll ja angeblich zu einem ausgeprägten Selbstbewusstsein führen. Wer es glaubt, wird selig? Vermutlich nicht einmal das. Es fällt doch kein Unbewusstes darauf hinein, wenn es überhaupt nicht zum eigenen Erleben passt. Das erfordert dann doch ein kompetenteres Vorgehen.

Der Weg zur Selbstsicherheit hat zwar etwas vom Henne-Ei-Phänomen, jedoch nicht im Sinne „Einreden genügt“. Die Realität ist; Selbstsicherheit hat Folgen, und die typischen Auswirkungen wiederum steigern Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und somit Selbstsicherheit. Ursache und Wirkung reichen in beide Richtungen. Fangen Sie dort an, wo es sich anbietet. Es gibt dann Gutes, wenn man tut es. Oder so ähnlich.

Und was machen selbstsichere Menschen anders? 20 Faktoren!

 

Möge der Eindruck, es würde stets und ständig selbstsichere Menschen geben, verziehen werden. Solange wir von Menschen reden, verändern die Dinge sich, insbesondere mit dem Kontext. Nicht einmal die Manie hält üblicherweise ewig an − und die hat mit Selbstbewusstsein ja auch nicht wirklich etwas zu tun. Oh, ich relativiere! Das ist etwas reaktiv. Neigen selbstsichere Menschen nicht eher dazu, sich proaktiv zu verhalten? Fragen über Fragen und nachfolgend ein paar Antworten.

 

 

 

1. Selbstsichere Menschen haben ein positives Verhältnis zu sich selbst

 

Zufriedenheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Selbstvertrauen, denn dazu ist es erforderlich, mit sich selbst im Reinen zu sein. Selbstsicherheit ist ja etwas anderes als Schauspielerei, kein so-tun-als-ob.

Zufriedenheit aus sich selbst heraus hat eine andere Bedeutung als durch äußere Faktoren. Sie ist natürlicher und gelassener. Das erspart Umwege und Stress. Menschen mit Selbstzweifeln haben tendenziell stärkeren Stress und neigen eher zu Depressionen, können sich schlechter motivieren und weniger gut mit negativen Emotionen und Ereignisse umgehen. Die Frage ist, ob Resilienz die Selbstsicherheit steigert oder andersherum. Wie so oft wirkt ein Faktor auf den anderen.

 

Demnach ist Stolz die von innen ausgehende, folglich direkte Hochschätzung seiner selbst.

Arthur Schopenhauer

 

 

 

2. Selbstsichere Menschen kennen ihre Knöpfe

 

Im Laufe des Lebens machen wir gute und weniger gute Erfahrungen. Werden die blauen Flecken berührt, reagieren wir selten positiv. Der ausgelösten Reaktionen sind wir uns oft nicht einmal bewusst, doch können andere Menschen sie mehr oder weniger unbeabsichtigt wie Knöpfe drücken. Wer sich dieser Knöpfe und den damit verbundenen Konditionierungen bewusst ist, hat es leichter. Andere wundern sich bestenfalls, über eigene Reaktionen und fühlen sich fremdgesteuert. Es ist wesentlich für die Selbstverwirklichung, mit sich ins Reine kommen. Auch das erfordert den Mut, sich der Themen anzunehmen und ggf. Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

 

 

3. Selbstsichere Menschen umgeben sich mit den passenden Menschen

 

Wir wählen das Umfeld, das zu uns passt. Es prägt uns, so wie wir es prägen. Wir tauschen uns aus, lernen voneinander und streben nach Anerkennung innerhalb unserer Beziehungen.

Wer selbstbewusst ist, wählt Beziehungen zu Menschen, die zu anspruchsvolleren Werte und Zielen passen, anstatt sich mit Claqueuren zu umgeben. Selbstsichere Persönlichkeiten haben mehr selbstsichere Menschen im Umfeld.

 

 

 

4. Selbstsichere Menschen kennen die eigenen Prioritäten

 

Menschliche Entscheidungen werden von grundlegenden Werten und Überzeugungen beeinflusst. Die Auseinandersetzung und Klärung der eigenen Prioritäten hat entsprechend großen Einfluss darauf, wie wir denken, handeln und uns fühlen. Wer seine Prioritäten kennt, sagt aus eigener Überzeugung selbstsicherer Ja oder auch Nein.

Hermann Hesse formuliert es in Siddhartha so: „Die meisten Menschen sind wie ein fallendes Blatt, das weht und dreht sich durch die Luft, und schwankt, und taumelt zu Boden. Andre aber, wenige, sind wie Sterne, die gehen eine feste Bahn, kein Wind erreicht sie, in sich selber haben sie ihr Gesetz und ihre Bahn.“

 

 

 

5. Selbstsichere Menschen geben auf sich Acht

 

Wer sich seiner bewusst ﹣, also achtsam ﹣ ist, achtet auch besser auf sich selbst, ernährt sich gesünder und sorgt auch für die weiteren körperlichen und seelischen Bedürfnisse. Das kommt auch der Erscheinung und der Persönlichkeit zugute.

 

 

 

6. Selbstsichere Menschen wissen, wann es Zeit zu handeln ist und tun es dann auch

 

Der Plan darf ruhig etwas größer ausfallen und wenn die Zeit gekommen ist, wird nicht unnötig gezweifelt, sondern die Ärmel werden hochgekrempelt. Ausreden bringen nichts voran und es sind schon viel zu viele Wege mit guten Vorsätzen gepflastert. Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe. Dann schon besser dem Motto folgen; gesagt und getan!

 

 

 

7. Selbstsichere Menschen haben eine eigene Meinung

 

Geh deinen Weg und lass die Leute reden!

Dante Alighieri

 

Einen Standpunkt zu vertreten, braucht Standhaftigkeit. Wer eine eigene Meinung hat, braucht sie nicht ungebeten jedem auf die Nase zu binden, traut sich jedoch auch bei Bedarf und Gegenwind nicht damit hinter dem Berg zu halten.

 

 

 

8. Selbstsichere Menschen müssen nichts beweisen

 

Selbstsichere Menschen verbiegen sich nicht, um Anerkennung zu bekommen, sondern tun, was sie für richtig halten.

Das Selbstmarketing selbstbewusster Menschen ist davon geprägt, dass sie zu sich und ihrem Angebot auf eine Weise stehen, die authentisch und angemessen ist. Da passt die Verpackung zum Inhalt. Schon ihre Ausstrahlung sorgt dafür, dass die passenden Menschen zuhören.

 

 

 

9. Selbstsichere Menschen können gut zuhören

 

François de la Rochefoucauld definierte Selbstvertrauen als die Quelle des Vertrauens zu anderen.

Unsicherheit und die Angst zu kurz zu kommen führen dazu, dass anstrengende Menschen sich ohne Rücksicht auf Verluste in den Vordergrund drängeln. Zurückhaltende Menschen kommen da nicht zu Wort. Auch wenn fälschlicherweise manchmal Selbstbewusstsein mit Arroganz und Ignoranz verwechselt wird; ehrliche Offenheit für andere an den Tag zu legen, erfordert Selbstsicherheit. Aus dieser Haltung heraus ist es einfacher, sich gegebenenfalls souverän zurückzunehmen.

Wer sich selbst kennt und schätzt, gönnt auch anderen Menschen mehr Raum. Motto: Walk your Talk, lebe, was du sagst! Das macht es auch leichter, gut zuzuhören. Die Interaktion wird geschätzt, anstatt nur nach einer Bühne für künstliche Anerkennung zu suchen.

All das macht selbstsichere Menschen zu angenehmeren Gesprächspartnern.

10. Selbstsichere Menschen stehen zu ihren Gefühlen

 

Wer selbstsicher ist, kann es sich auch leisten, seine Gefühle zu zeigen. Es fällt jenen leichter, die ihre eigenen Fähigkeiten und Potenziale kennen und zu sich stehen. Sie können von anderen Menschen lernen, ohne sich durch Vergleiche zu verheben.

Richte nicht, auf dass du nicht gerichtet wirst. Man wird nicht dadurch besser, dass man andere schlecht macht. Sie bewerten daher auch andere Menschen nicht, um sich aufzuwerten.

 

 

 

11. Selbstsichere Menschen nehmen Herausforderungen an

 

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Bertolt Brecht

 

Ruhig mal raus aus der Komfortzone und den Dämonen stelle, auch vor unangenehmen Wahrheiten nicht die Augen verschließen. Selbstsichere Menschen haben den Mut und oft sogar Freude daran, Herausforderungen anzunehmen und mit ihnen zu wachsen.

Überzeugungen und Erfolge bei der Bewältigung einer schwierigen Situation stärken den Glauben an die eigenen Fähigkeiten und somit zu einer sogenannten Selbstwirksamkeitserwartung. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung führt zu hohen Ansprüchen an die eigene Person, weshalb eher anspruchsvolle, schwierige Herausforderungen gesucht werden. Eine gute Leistung bei diesen Herausforderungen führt dann wieder zur Bestätigung bzw. Erhöhung der eigenen Selbstwirksamkeitserwartung.

Dabei wissen selbstsichere Menschen selbst zu entscheiden, welchen Herausforderungen sie sich widmen. Versuche sie für Aufgaben vor den Karren zu spannen, die eigenen Werten und Überzeugungen nicht entsprechen oder sogar widersprechen, haben keine große Aussicht auf Erfolg. Sie lassen sich nicht so leicht von ihrem Weg abbringen. Sind sie auf dem Weg, geht es ebenso selbstbewusst voran.

 

 

 

12. Selbstsichere Menschen haben übergeordnete Ziele

 

Übergeordnete Ziele zu haben und Teil eines größeren Ganzen zu sein, steigert das eigene Selbstvertrauen immens. Es liefert Orientierung und dadurch Sicherheit, die sich auf Entscheidungen, Verhalten und Ausstrahlung auswirkt.

 

 

 

13. Selbstsichere Menschen nehmen Einfluss

 

Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben – aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.

Hermann Hesse

 

Wer, wenn nicht ich! — Zu wissen, wo Einfluss genommen werden kann und dafür auch einzustehen benötigt Mut und Selbstvertrauen, es zu tun und sich treu zu sein fördert weiteres Selbstbewusstsein.

 

 

 

14. Selbstsichere Menschen haben Durchhaltevermögen

 

Etwas Gegenwind ist doch durchaus erfrischend. Wo sich andere hinter Ausreden verstecken, übernehmen sie Verantwortung, widmen sich Ursachen und Wirkungen.

Andere sprechen von starkem Willen und Disziplin, wenn sie dran bleiben, aus den Rückmeldungen lernen und kreativ erneut ans Werk gehen. Bekanntlich ist  ja der Weg das Ziel.

 

 

 

15. Selbstsichere Menschen sind lernfähig, neugierig und konstruktiv kritisch

 

Selbstsichere Menschen sind keine Mitläufer. „Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht.“ meinte Oscar Wilde. Fremde Meinungen und Informationen werden offen und neugierig reflektiert, um dann selbst ausgewertet zu werden, anstatt sie blind zu übernehmen. Nachfragen schändet nicht, Arroganz und Ignoranz schon!

 

 

 

16. Selbstsichere Menschen schätzen Feedback

 

Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann Feedback besser annehmen und sich selbst einen Reim daraus machen. Wer sich entwickelt und aus der Komfortzone traut, trifft nicht immer auf Anhieb, sondern lernt aus den Rückmeldungen.

Sie  werde nicht nur deshalb aktiv, weil sie meinen immer im Recht zu sein, sondern weil sie auch bereit sind Fehler zu machen, dafür einzustehen und sich weiterzuentwickeln.

 

 

 

17. Selbstsichere Menschen fragen bei Bedarf nach Unterstützung

 

Selbstsichere Menschen scheuen sich nicht, bei Bedarf, um Hilfe zu bitten, während sich unsichere Menschen auf keinem Fall die Blöße geben wollen.

So jemand kann anerkennen, dass andere Menschen ebenfalls Kompetenzen haben. Das ist etwas, dass beispielsweise Narzissten sehr gegen den Strich gehen würde.

 

 

 

18. Sichere Menschen mit Selbstbewusstsein kommunizieren wirksamer

 

Das Gefühl von Sicherheit macht sich in einer gelasseneren Kommunikation bemerkbar. Es werden mehr Pausen gemacht, wo andere Angst haben unterbrochen zu werden. Mit Selbstvertrauen ist es viel einfacher, gelassen und konsequent Interessen zu vertreten.

 

 

 

19. Selbstsichere Menschen haben eine sichere Körpersprache

 

Der Gemütszustand findet sich in der Körperhaltung wieder, wobei auch andersherum, die Haltung auf die Psyche wirkt. Selbstvertrauen als das Überzeugtsein von eigenen Fähigkeiten, vom eigenem Wert als Person drückt sich so auch in selbstsicherem Auftreten aus. Die Körpersprache ist authentisch und strahlt die innere Haltung aus, vermittelt Sicherheit, so wie Blickkontakt und Stimme.

 

 

 

20. Selbstsichere Menschen …

 

… sind Superhelden! So zumindest der Eindruck, wenn jemanden die gesamte Liste als Anspruch betrachtet.

100 Punkte, erledigt! Als, wenn das so einfach wäre… Auch der bärtige Sokrates sieht das anders: „Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden!“

Muss ich erwähnen, dass dies keine Checkliste zum einmaligen Abarbeiten ist? Einmal erreicht und dann für immer vergessen … so funktioniert das nicht. Es ist eine Haltung, eine Lebensaufgabe, die wiederholte, wenn nicht stetige Aufmerksamkeit benötigt. Belohnt wird sie jedenfalls!

 

Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.

Johann Wolfgang von Goethe

 

In dem Sinne …

P.S.

 

Was bedeutet Selbstbewusstsein für Sie?

6 Kommentare

  1. Selbstbewusstsein entscheidet darüber, was wir im Leben erreichen, wie viel Geld wir verdienen und behalten, was für Beziehungen wir mit den Mitmenschen und unseren Partnern führen, was wir uns wagen, was wir erreichen.

    Antworten
  2. Es kommt ja auch auf die Situation an.

    Antworten
  3. Toller Beitrag!

    Antworten
      • Sehr gut und ausführlich umschrieben wie auch beschrieben…

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Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 13. Juli 2015
Überarbeitung: 4. April 2020
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