Weshalb Mitarbeitende sich von ihren Vorgesetzten demotiviert fühlen
Mitarbeiter kritisieren vor allem zu wenig hilfreiches Feedback und Anerkennung für Leistungen
Wie Vorgesetzte Mitarbeitende frustrieren
Viele Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt, das nagt an Nerven und Gesundheit der Betroffenen, deren Umfeld. Grund: Demotivation durch Vorgesetzte.
Überblick
- Weshalb so viele Mitarbeitende sich von ihren Vorgesetzten demotiviert fühlen
- Motivierte Mitarbeitende
- Motivieren ist nicht so leicht, wie es scheint
- Nix Tschaka!
- Selbst- und Fremdbild
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Weshalb so viele Mitarbeitende sich von ihren Vorgesetzten demotiviert fühlen
Dem Menschen einen Glauben schenken, bedeutet seine Kraft verzehnfachen.
Gustave Le Bon
Motivierte Mitarbeiter
Ja, ja; ich weiß, auch negatives Verhalten beruht auf Motiven. An dieser Stelle meine ich damit die Motivation, die konstruktiv und in der Schnittmenge sowohl für Mitarbeiter als auch Unternehmen vorteilhaft ist. Dabei gewinnen alle Beteiligten!
Doch was tun die meisten Organisationen? Sie versuchen durch teure Seminare von der Stange zu motivieren. „Wenn du ein Schiff bauen willst, …!“
Es dominieren Floskeln, die nicht nur ihren Inhalt verloren haben, sondern mittlerweile sogar Juckreiz verursachen. Viel zu oft handelt es sich um Alibiveranstaltungen, ohne Einbindung in ein durchdachtes Konzept, mehr Kosmetik als gelebte Unternehmenskultur. Dann bleibt es im besten Fall bei einem kurzen Schub, dem der umso tiefere Fall folgt. Und schließlich versandet der Versuch, er ist zum Scheitern verurteilt. Motivation lässt sich nicht ohne Strategie an externe Dienstleister delegieren. Die kompetentesten Berater, Trainer und Coaches können dabei unterstützen, die Kultur zu pflegen, aber sie sind keine Zauberer.
Motivieren ist nicht so leicht, wie es scheint
Viele Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt. Das nagt an Nerven und Gesundheit der Betroffenen, sowie deren Umfeld. Den Unternehmen kostet das Geld und viele ungenutzte Chancen. Mitarbeiter kritisieren vor allem zu wenig hilfreiches Feedback und Anerkennung für Leistungen. Viele Führungskräfte sehen das anders.
Es ist wie beim Autofahren; da wird viel über die Fahrkünste und Kapriolen der anderen Autofahrer geschimpft, aber selbst halten sich fast alle für begabte Rennfahrer, die eigentlich in die Formel-1 gehören. So ähnlich ist das im Büro; fast alle Chefs halten sich für gute Führungskräfte. Doch auch Führungsqualitäten sind weder angeboren noch eine mit der Zeit von allein auftauchende Superkraft. Und selbst gute Anlagen brauchen Pflege, denn der Alltag wirkt auf viele Menschen wie Kryptonit auf Superman alias Clark Kent. Aber selbst haben wir nun mal blinde Flecken. Und, wenn Selbst- und Fremdbild so weit voneinander abweichen, fehlen Motivation und Einsicht zur Weiterentwicklung.
Nix Tschaka!
Tatsächlich braucht die Entwicklung und Pflege von Führungsqualitäten einiges an Bereitschaft zum Lernen und eine Menge qualitativ hochwertigen Feedbacks und wirksame Werkzeuge.
Konstruktive Rückmeldungen können helfen. In immer mehr Unternehmen gehören deshalb auch Rückmeldungen der Mitarbeiter zu ihren Vorgesetzten zur Feedbackkultur. Ob, und was daraus gelernt wird, entscheidet allerdings noch immer wesentlich jeder Einzelne für sich. Das gilt für Sender und Empfänger, für Führungskraft, wie Mitarbeiter. Wer sich wirklich entwickeln will, braucht ein aktiv gelebtes Selbstbild und somit die maximale Übereinstimmung mit dem Fremdbild. Erst dann lassen sich auf einer realistischen Basis wirklich gute Entscheidungen treffen.
Erkenne dich selbst!

Ergänzende Artikel
- BlaBlaBla; wieviel Bullshit hat Platz in einem Satz?
- Empathie
- Yerkes-Dodson-Gesetz
- Jahresdemotivationsreden
- Motivationsreden für Mitarbeitend
- Heikle Gewohnheiten erkennen und ändern; nur wie?
- Prognosen der Zukunft durch Projektion der Gegenwart genügen nicht
- 7 Tipps zum Umgang mit Kritik: Faire Kritik nennt sich Feedback
%
Nein
%
Es könnte mehr sein
%
Ja
Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2017, n= 840)
4 Kommentare
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 4. Juni 2017
Überarbeitung: 17. März 2025
Englische Version:
AN: #7877
K: CNB
Ü:X
Leider zu wahr!
Viel Vorgesetzte kommen in Ihre Position ohne darauf vorbereitet zu werden und es ist keine böse Absicht. Auf einmal verhalten sich ehemalige Kollegen nicht mehr kooperativ und erwarten Wunder von ihren neuen Chefs.
Darauf bereitet aber auch kein Studium vor.
Was habe ich davon, wenn mich mein Chef nur dafür motiviert noch mehr zu arbeiten und noch weniger auch mich selbst zu achten?