Gibt es ein Rezept für Glück? Was macht glücklich und was nicht?
Glück ist ein Zustand
Was macht glücklich und was nicht?
Welchen Einfluss haben wir auf Glück und Glücksempfinden? Was können wir tun, um die ersehnten Glückssäfte fließen zu lassen?
Überblick
- Glück
- Gibt es ein Rezept für Glück?
- Was ist das überhaupt, dieses Glücksempfinden?
- Gewohnheit vs. Glücksempfinden
- Alles nur Chemie?
- Praktische Einflussfaktoren für Glücksempfinden
- Macht Geld glücklich?
- Auf der Suche nach der Glücksquelle
- Gegner und Hindernisse des Glücksempfindens
- Und nun?
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Glück
Da können einem schon die Ohren klingeln: „Happy, happy, happy“ trällert es regelmäßig aus den Lautsprechern und das Internet ist mit unzähligen Happy-Videos gefüllt. Ob Popmusik, Boulevardfernsehen, Psychologie oder Philosophie; das Thema Glück taucht immer wieder auf.
Ein Glas Nutella und das Kind strahlt mit der Sonne um die Wette. Leben kann einfach sein. Wahrer Reichtum besteht nicht im Besitz, sondern im Genießen, meinte Ralph Waldo Emerson. Er muss es wissen. Also mache ich mir einen besonders leckeren Café Latte und überlege, was mir zum Thema Glück einfällt.
Gibt es ein Rezept für Glück?
Immer wieder werde ich gebeten, zum Thema Glück etwas zu sagen oder zu schreiben.
Wer hätte es geahnt:
Alle Menschen wollen glücklich sein.
Aristoteles
Ja und, was gibt es zum Thema Glück noch zu sagen, dass nicht schon gesagt wurde? Und warum ist das Thema in letzter Zeit so derartig gefragt?
Noch bis Ende der Neunzigerjahre war das Thema Erfolg und finanzieller Wohlstand ganz vorne auf der Hitliste der gewünschten Themen ﹣und jetzt Glück? Vielleicht hat es auch etwas mit dem Wunsch zu tun, sich weniger auf die Probleme, sondern vielmehr auf mögliche Lösungen zu konzentrieren. Das ist es ja auch, was Glücksforscher wie Martin Seligmann (Positive Psychologie) fordern.
Seit Hightech tiefere Blicke in den laufenden Betrieb des Gehirnes und das Erbgut erlauben, sind psychologische Experten ja kaum noch als Gesprächspartner zum Thema begehrt. Bildgebende Verfahren wie MRT, CT etc. suggerieren Fortschritte auf dem Gebiet der Glücksforschung.
Glücksempfinden? Da sei einiges genetisch veranlagt, ist dann auch in der Fachliteratur zu lesen.
Die gute Nachricht; ein großer Teil des Glücksempfindens ist trainierbar! Nur ein geringer Anteil basiert auf äußeren Umständen. Das ist doch eine gute Nachricht, oder?
Es stimmt; die Fokussierung auf das Glück ist sehr lohnenswert und eine sehr individuelle Angelegenheit. Es hat zwar etwas von Eulen, die nach Athen getragen werden, bleibt aber weiterhin aktuell.
Was ist das überhaupt, dieses Glücksempfinden?
So groß die Sehnsucht ist, so zögerlich die Realisierung. Jeder hat seine eigene Vorstellung davon, wie Glück aussieht und sich anfühlt. Auch wenn es einige Elemente gibt, die sehr oft genannt werden, ist deren Ausprägung sehr unterschiedlich. Besonders häufig genannt werden Gesundheit, Karriere, Partnerschaft, Familie und Kinder, Urlaub, …
Das Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde, das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause.
Demokrit
Für ein wirkliches Glücksempfinden ist Erfüllung in allen persönlich relevanten Bereichen von Bedeutung. Glück lässt sich zwar nicht erzwingen, doch wir können ihm eine Bahn, einen Weg bereiten.
Damit Vorbereitung auf Gelegenheit treffen kann, gibt es einige wichtige Fragen zu beantworten. Ziele geben dem Leben einen erstrebenswerten Inhalt. Sie machen es erst möglich, Lebenswege zu planen und das eigene Leben zu organisieren. Ein sinnerfülltes Leben sorgt für mehr Tiefe, Bewusstsein und Zufriedenheit, während ein Leben ohne Lebensziele viel häufiger als sinnlos und unerfüllt empfunden wird. Wobei unerreichbare Ziele bei verkrampfter Haltung auch das Gegenteil fördern.
Glücksgefühle unterliegen Schwankungen. Selbst die intensivsten Gipfel des Glücks dauern nicht ewig an. So macht auch ein Lottogewinn nicht zwangsweise auf Dauer glücklich. Kurzzeitig schnellt das Glücksgefühl in ungeahnte Höhen, um dann wieder zum gewohnten Maß zurückzufinden.
Das Phänomen nennt sich Adaption. Wir gewöhnen uns an Reize und nehmen sie nicht mehr weiter in der gleichen Intensität wahr. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Menschen besitzen die hervorragende Fähigkeit, sich durch Anpassung (Adaption) flexibel an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Das gilt auch für Gemütszustände. Wir lernen, mit negativen Ereignissen zu leben. Die Zeit heilt so manche Wunde.
Schön und gut; wo Licht ist, da ist auch Schatten. Leider gilt das auch für positive Erfahrungen. Auch an schöne Erlebnisse gewöhnen wir uns früher oder später. So zeigen Studien beispielsweise; wohlhabende Menschen sind nicht glücklicher als der Durchschnitt. Sechster im Lotto? Auch die Freude der Lotto-Gewinner ist nicht dauerhaft.
Gewohnheit vs. Glücksempfinden
Dauerndes Glück ist Langeweile.
Oswald Spengler
Bedauerlicherweise bemerken wir oft die persönliche Bedeutung, die etwas für uns hat, erst, wenn wir es verlieren. Mit dem Glück ist es wie mit der Brille; man hat sie auf der Nase und weiß es nicht. Es braucht die Pflege der Achtsamkeit, um die Wertigkeit, die persönliche Bedeutung zu würdigen. Denn gerade die vielen kleinen alltäglichen Rituale addieren sich zu Glücksgefühlen.
Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.
Wilhelm Busch
Alles nur Chemie?
Weniger romantisch; neurologisch basiert Glück auf komplexen Vorgängen, die unser Gehirn mithilfe von hauptsächlich vier Botenstoffen steuert.
Am Aufbau von Glücksgefühlen sind maßgeblich die Botenstoffe Dopamin, es spielt die Hauptrolle, in Verbindung mit Noradrenalin, Serotonin und Endorphine beteiligt und verändern uns mental am stärksten.
Alles nur Chemie? Sind wir alle nur Junkies, angetrieben von der Nachschubversorgung mit Glückshormonen?
Jein! Es ist ja nur die halbe Wahrheit. Denn diese Erkenntnis beantwortet ja noch nicht, was die Chemie im Körper beeinflusst. Was können wir tun, um die ersehnten Glückssäfte fließen zu lassen?
Auf der Suche nach der Glücksquelle
Es ist schwer, das Glück in uns zu finden, und es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden.
Nicolas Chamfort
Leute, die sich für Pechvögel halten, fördern mit ihrem Tunnelblick selbsterfüllende Prophezeiungen. Selektive Wahrnehmung funktioniert in alle Richtungen. Glückspilze neigen dazu, vorzugsweise das Positive zu sehen.
Für das empfundene Glück ist die persönliche Sichtweise also von sehr großer Bedeutung. Eine optimistische und konstruktive Grundhaltung ist nicht nur gesünder, sondern wirkt sich auch sehr positiv auf die Lebensgestaltung aus.
Die Glücklichen sind neugierig.
Friedrich Nietzsche
Da eine neugierige Grundhaltung eine Wirkung auf die persönliche Wahrnehmung hat, werden im Glückszustand die Möglichkeiten besser erkannt. Sie können so leichter genutzt werden, als wenn jemand sich pausenlos auf die Schwierigkeiten fokussiert.
Auch die sich daraus ergebende positive Ausstrahlung bleibt nicht ohne Wirkung auf die Umwelt; zufriedene Menschen haben leichter privaten und beruflichen Erfolg. Mit einer positiven Ausstrahlung wirken wir auf den ersten Blick sympathischer auf unsere Mitmenschen. Die Körpersprache vermittelt es automatisch. Dabei macht es einen großen Unterschied, ob jemand so tut oder es dem tatsächlichen inneren Glückszustand entspricht. Wir sehen den Unterschied!
Deine erste Pflicht ist, dich selbst glücklich zu machen.
Bist du glücklich, so machst du auch andere glücklich.
Ludwig A. Feuerbach
Es lohnt sich also gut auf sich selbst Acht zu geben! Und das verträgt sich sehr gut damit, sich für andere Menschen einzusetzen:
Die Menschen kommen durch nichts den Göttern näher, als wenn sie Menschen glücklich machen.
Marcus Tullius Cicero
Viele Wege können ans Ziel führen. Wer sich für etwas auf eine Weise einsetzt, das so zur eigenen Erfüllung beiträgt, bereichert das eigene Leben und das anderer Menschen. Maßgeblich für das eigene Glücksempfinden ist, wie gut wir in der Lage sind, uns an sich verändernde Lebensbedingungen anzupassen und Herausforderungen zu meistern.
Unsere Einstellung zum Glück beeinflusst maßgeblich, wie viele glückliche Momente wir erleben.
Praktische Einflussfaktoren für Glücksempfinden
Alles zu viel Theorie? Hier folgen ein paar Faktoren, die ganz praktisch förderliche Auswirkungen auf das Glücksempfinden haben:
Alles, das den Eindruck stärkt, das Leben positiv selbst gestalten zu können
- Harmonische und stabile Partnerschaften
- Gesunde Bewegung
Bewegung, die Spaß macht, setzt die euphorisierenden Hormone Serotonin und Endorphine frei. - Harmonische und stabile Freundschaften
Erfüllende soziale Beziehungen haben besonders großen positiven Einfluss auf das menschliche Glücksempfinden. - Zuversichtlicher Blick in die Zukunft
- Eine erfüllende berufliche Tätigkeit
- Neugier
- Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl
- Förderliche Überzeugungen
- Genießen können
Die Wertschätzung von Erreichtem und eine gute Prise Abwechslung lassen die Sinne im Überfluss schwelgen. - Schöne Momente
Das Hier-und-jetzt als den Moment, in dem das Leben tatsächlich stattfindet, genießen. - Lachen
Lachen wirkt schnell und ist dabei sogar noch ansteckend. Und anders als Schokolade macht es auch nicht dick. - Vorfreude
Vorfreude baut Stresshormone ab, stärkt das Immunsystem, und Domamin wird produziert.
Macht Geld glücklich?
Ob Geld glücklicher macht? Jein! Tatsächlich lässt isch die allgemeine Lebenszufriedenheit mit Geld steigern. Allerdings nimmt die Glücks-steigernde Wirkung von Geld mit jedem zusätzlichen Euro immer weiter ab. Auch Gehaltserhöhungen sind sehr relativ. Je geringer das Gehalt, desto mehr Freude macht eine Erhöhung tendenziell.
Gegner des Glücksempfindens
Hier die häufigsten Hindernisse für Glücksempfinden:
a. Opferhaltung
Der Eindruck, äußeren Umständen ausgeliefert zu sein. In einer solchen Opferhaltung wird nicht mehr aktiv gestaltet, sondern gelitten.
b. Neid
Wer sich ständig mit anderen vergleicht, gräbt sich immer tiefer in den Neid und die Unzufriedenheit ein. Kierkegaard meinte dazu; „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
Glück ist kein Wettbewerb. Wird bei der Jagd nach dem Glück vor allem der vergleichende Blick auf das Leben anderer als Orientierung gesehen, dann geht das oft schief. Wer sich seine Situation mit der anderer Menschen vergleicht, wird eher unglücklich.
c. Zwang
Disziplin mag seine Bedeutung haben. Aber unter Zwang kommt wohl nur bei Sadomasochisten Freude auf. Es braucht mitunter ganz besonders die Fähigkeit der Selbstmotivation.
d. Fehlende Dankbarkeit
Wer Erreichtes nicht würdigt, wird sich auch an Zukünftigem wenig erfreuen können. Allerdings gilt es in manchem Umfeld sogar als unangemessen, nicht dem Anspruch zu entsprechen, glücklich zu sein. So als wäre ein Mensch, der nicht glücklich ist, undankbar.
e. Fehlende Werte
Wer seine tatsächlichen Werte nicht kennt, verzettelt sich schnell und sucht das Glück an den falschen Orten. Die vielen Versprechungen locken schnell auf die falsche Fährte und da sie nicht halten, was sie versprechen, folgt der Frust. Gerade Geld, Wohlstand und Ruhm liefern kaum den Beitrag, den sie so schillernd in Aussicht stellen.
Und nun?
Was machen Sie mit diesen Gedanken?
Coaching für gute Entscheidungen
Andauernd gilt es Entscheidungen zu treffen – große und kleine. Manche sind einfach, manche sind schwierig. Viele dieser Entscheidungen treffen wir ohne groß darüber nachdenken zu müssen oder vollkommen unbewusst, also automatisch. Doch hin und wieder kommt der Punkt, an dem wir einer Entscheidung begegnen, bei der wir innehalten, nicht mehr weiter wissen, nicht mehr klar sehen. Oft sind dies Entscheidungen von hoher Tragweite, die außerdem auch noch die Eigenschaft besitzen wichtige Lebensaspekte infrage zu stellen, die bis dahin als gegeben oder nicht veränderbar angesehen wurden. So etwas kann durchaus Druck erzeugen und sogar zur Erstarrung führen, so dass kreative und konstruktive Wege unberücksichtigt bleiben.
Wer klar sieht, kann besser entscheiden und zielgerichtet handeln. Damit das gelingt, gilt es dafür zu sorgen die Optionen zu erkennen und gegebenenfalls zu erweitern, Prioritäten zu klären. Entscheidungscoaching hilft dabei den Wald vor lauter Bäumen zu überblicken und den geeigneten Fokus zu finden. Die besten Entscheidungs- und Kreativtechniken und Methoden zur Entscheidungsfindung lassen sich in einem guten mentalen Zustand am wirkungsvollsten einsetzen.
Um dir die Entscheidung leichter zu machen, dich von mir unterstützen zu lassen, setze ich auf Transparenz. Du findest auf diesen Seiten unter anderem die Informationen zu mir (Karsten Noack) und den Honoraren.
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. November 2015
Überarbeitung: 11. März 2019
AN: #43312
K: CNA
Ü:
Danke!
Wirklich praktische Empfehlungen kann da niemand geben, oder?
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An Herrn Rossi auf der Suche nach Glück erinnere ich noch. Als Kind habe ich das allerdings nicht verstanden.
Familie und Freunde sind größte Freude.
Glück ist das eigene Leben zu leben.
Jeder muss das eigene Glück finden.
Schokolade! Die Antwortet lautet Schokolade.
:-)
Wenn es nur so einfach wäre!
Schön zu lesen!
Vielen Dank für Ihre Ideen. Wir konnten ein paar interessante Gedanken für uns selber darin finden. Selbst wenn es das Leben gut mit uns meint, es unserem Umfeld und auch uns selbst gut geht, freuen wir uns im Leben immer über eine extra Prise Glück. „Vivre la vie“ gehört in Frankreich zur Lebensmaxime, bei uns Deutschen bleibt davon ein trockenes „Lebe dein Leben“. Es fehlt das Triumphierende der Sprache, der Aufschrei des Lebens, des Glücks für möglichst lange Momente. Vor unserem geistigen Auge assoziieren wir damit häufig, wie die Jugend in ihrer Unbeschwertheit auf die Dinge zuzugeht, völlig unbekümmert in einem Bewusstsein, dass es das Leben nur gut mit einem meinen kann. Es ist nicht schwer, Dinge zu finden, die einen glücklich machen. Der warme Frühlingswind, die Brise am Meer, das fröhliche abendliche Zusammensein. Auf die innere Haltung kommt es an und im französichen Vivre la vie schwingt etwas wie „Umarme das Leben“, halte es fest, mit allen Sinnen, lebe glücklich. Mit zunehmenden Alter bleibt es die Kunst des Lebens, jene Dinge festzuhalten, die uns glücklich machen. Uns eine gute Portion Unbeschwertheit und Jugend zu bewahren, selbst wenn sich die ersten kleinen Fältchen ins Gesicht graben. Lachfalten machen nicht alt, sie halten jung.Das Leben bleibt uns als Chance und Herausforderung auf der Suche nach Dingen, die uns glücklich machen, uns positiv einstimmen. Seien wir nicht allzu streng mit uns selbst. Halten wir das Glück fest, wenn es uns gefunden hat und lernen wir für unser Leben daraus. Glück schenkt uns Lebensfreude und Lebensmut, lässt uns auch manche schwierige Situation überstehen. Mit Optimismus und neuer Kraft sind wir fähig das Leben zu greifen und die Dinge hin zum Positive zu bewegen. Auf den Weg dorthin müssen wir die großen und kleinen Momente des Glücks pflegen wie eine zarte Pflanze im Garten. Den Boden bereiten, ihm die Nährstoffe zuführen und gelegentliches Gießen, vor allem wenn wir in der Hitze des Alltags zeitweise vergessen an uns zu denken, an unser ganz persönliches Glück.
Denk daran, es braucht nur wenig, um ein glückliches Leben zu führen.
Marc Aurel