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Hemisphären-Theorie

Hemisphärenmodell des Gehirns: Alles Quatsch oder ...?
Hemisphären-Theorie

Die linke und die rechte Gehirnhälfte

 

Roger Sperry stellte 1975 die These auf, dass die deutliche anatomische Unterteilung des Großhirns auch unterschiedliche physiologische Funktionen bedingt. Stimmt das tatsächlich?

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Hemisphären-Theorie

 

Von Roger Sperry wurde 1975 die These aufgestellte, dass die deutliche anatomische Unterteilung des Großhirns auch unterschiedliche physiologische Funktionen bedingt. Andere Personen leiteten davon übermütig die Kategorisierung in „Linkshirnler“ und „Rechtshirnler“ ab.

Bei Letzterem handelt es sich um eine überholte Theorie über die unterschiedliche Funktionsweise der beiden Gehirnhälften des Großhirns. Der linken Hemisphäre wurde das rationale, logische und analytische Denken zugeschrieben; der rechten Hemisphäre das fantasievolle, ganzheitliche und intuitiv-emotionale Denken. Forschungen haben allerdings nachgewiesen, dass einzelne Funktionen auch wechselseitig genutzt werden können.

Das Modell der Hemisphären dient deshalb heute als Metapher dafür, dass Menschen unterschiedliche Denkstile mitbringen. Diese Stile können auch aufgrund von externen Einflüssen und Anforderungen entwickelt beziehungsweise verstärkt werden, wie durch die Erziehung, bei der Ausbildung, durch den Beruf und das Umfeld.

Wie, was geteiltes Gehirn?

 

Nachdem wir die übertriebene Therapie der Link- und Rechtshirnler verwerfen durften, haben wir es gleich zu sehr in die andere Richtung übertrieben.

Haben wir nicht vielleicht doch ein geteiltes Hirn mit unterschiedlichen Eigenschaften auf den Seiten? Ja; meint Psychiater und Autor Iain McGilchrist. 

Unser Gehirn führt ein Doppelleben. Seine beiden Hälften verfolgen ihm zufolge unterschiedliche Interessen. Die beiden Hirnhälften sind vergleichsweise schlecht miteinander verbunden. Die Brücke zwischen ihnen ist im Zuge der menschlichen Entwicklung sogar immer kleiner geworden. Das Corpus callosum ist im Vergleich zum Volumen des Gehirns im Laufe der Evolution nicht gewachsen, sondern geschrumpft.

 

 

 

Was denn nun?

 

Die Arbeitsteilung zwischen den Hirnhemisphären ist nach heutiger Lehrmeinung nicht ganz so scharf, wie früher vermutet wurde. Beide Hemisphären sind am Denken und Fühlen beteiligt; sie tauschen sich aus, und fällt eine Hirnhälfte aus, kann die andere zum Teil deren Aufgaben übernehmen. Im Normalfall arbeiten die beiden Hälften so gut zusammen, dass sie ein einheitliches Bewusstsein erzeugen. Wir benötigen die Ergebnisse beider Hälften für eine optimale Entscheidung. Deshalb wird – außer in Artikeln, die alte Informationen ohne Prüfung übernehmen – nicht mehr von einer strikten Zweiteilung des Gehirns ausgegangen.

 

 

 

Schade

 

Leider wird so manches falsche Modell von Trainern unreflektiert kopiert und so am Leben gehalten. Informierte Zeitgenossen erkennen daran die Qualität von Kommunikationstrainern.

 

 

 

Machen Sie sich ein eigenes Bild

 

In einem Video beschreibt Iain McGilchrist den Einfluss unseres geteilten Gehirns auf Verhalten, Kultur und Gesellschaft.

Video bei Youtube: RSA Animate – The Divided Brain

P.S.

 

Was fällt Ihnen zu dieser Theorie ein?

3 Kommentare

  1. Gerade heute in der betrieblichen Weiterbildung diese Modell als Wahrheit verkauft. Manche Trainer hält es für gültig. Was stimmt denn nun?

    Antworten
  2. Guten Tag ich lerne jetzt Praxisanleiter und im pädagogischen Sinn haben wir gelernt dass wir auf die Teilung des Gehirns eingehen sollen, dass man die Schüler auch denn entsprechend vorbereiten sollen und die Frage steht so , dass wir es beschreiben sollen .
    Jetzt nach diesem Text , ist es für mich unmöglich mich für die Prüfung vorzubereiten.

    Antworten
    • Es ist absolut richtig, für die unterschiedlichen Persönlichkeiten zu kommunizieren. Die These zu den Hemisphären ist jedoch eine Metapher und soweit ich es verstanden habe keine physiologische Angelegenheit. Viel Erfolg bei der Prüfung!

      Antworten

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Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 22. Februar 2013
Überarbeitung: 1. Juli 2020
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