18 Tipps, um sich vor der Kamera gut zu präsentieren
Medienkompetenz: Damit Sie und ihre Botschaft überzeugen — auch vor der Kamera
Vor der Kamera überzeugen
In diesem Beitrag verrate ich Ihnen 18 Tipps, die dazu beitragen, dass Sie sich vor der Kamera gut präsentieren.
Überblick
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Vor der Kamera überzeugen
Und plötzlich ist die Kamera auf einen gerichtet. Das kann schon mal herzerwärmend wirken, oder zumindest etwas nervös machen. In diesem Beitrag verrate ich Ihnen Tipps, die Ihnen helfen werden, sich und Ihre Botschaft vor der Kamera überzeugend zu präsentieren. Los geht es:
1. Sie haben einen Zuschauer
Dies ist der Hauptunterschied zwischen einer Präsentation vor einer Kamera und einer Präsentation vor einem Live-Publikum. Wenn Sie vor einer Kamera präsentieren, ist Ihre Beziehung zum Zuschauer noch intimer und es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein. Stellen Sie sich einen konkreten Menschen als Zuschauer oder Zuschauerin vor. Bauen Sie durch Ihre Präsentation eine Beziehung zu diesem Menschen auf. Profis nutzen dafür eine Reihe von Techniken, insbesondere des Mentaltrainings.
2. Augenkontakt
Stellen Sie sich vor, dass die Kameralinse Ihren Zuschauer repräsentiert ist und dass Sie mit ihr ein Gespräch führen. Dadurch wirken Sie entspannter und Zuschauer fühlen sich Ihnen gegenüber näher und angenommen, sodass er oder sie Ihnen leichter vertrauen kann. Sollen Sie zur Kamera sprechen, dann halten Sie den Kontakt, als würden Sie sich in einem intensiven Gespräch befinden.
3. Der erste Eindruck
Sind Sie nervös und konzentrieren sich zu sehr, sind Sie zu lässig oder sind Sie gelassen genug? Was für einen Eindruck wollen Sie machen und was für einen Eindruck machen Sie tatsächlich?
Der erste Eindruck bestimmt die Wirkung Ihrer gesamten Botschaft. Wenn Sie interviewt werden, ist es wichtig, dass Sie daran denken, Interviewende anzusehen, wenn Ihnen eine Frage gestellt wird, und der Versuchung zu widerstehen, in die Kamera oder auf Notizen zu schauen. Es sei den, Sie bekommen andere Informationen.
4. Haltung bewahren
Ob Sie stehen oder sitzen; achten Sie auf Ihr Gleichgewicht, beide Füße haben gleichmäßigen Kontakt mit dem Boden. Stehen Sie in einer aufrechten, kraftvollen, sicheren Haltung. Das klingt für die meisten Menschen leichter, als es tatsächlich ist. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist auf Sie und Ihre Botschaft gerichtet. Wenn Sie sich bewegen, dann um Ihre Botschaft zu unterstützen. Sonst wird es für Ihr Publikum viel schwieriger sein, die wichtigsten Punkte Ihres Videos aufzunehmen.
5. Erlauben Sie passende Mimik
Wenn Sie vor der Kamera präsentieren, können Ihre Zuhörer Ihr Gesicht sehr gut sehen und daher wird jeder Gesichtsausdruck wahrgenommen. Stellen Sie sicher, dass Sie Augenkontakt mit dem Objektiv halten, konzentriert bleiben und selbstbewusst, aber entspannt wirken, dann wird dies auch in Ihrer Mimik zum Ausdruck kommen.
6. Lächeln
Wenn es passt, dann lächeln Sie. Das entspricht der vorhergehenden Empfehlung und hat zusätzliche Vorteile. Lächeln ist eine großartige Möglichkeit, um sich vor der Kamera wohler zu fühlen und eine sinnvolle Verbindung zu Ihrem Publikum herzustellen.
Häufigeres Lächeln senkt Ihren Stresspegel und erhöht den Hormonspiegel, der sogenannten Endorphine, durch die Sie sich besser fühlen. Einfach ausgedrückt: Lächeln hilft Ihnen, sich gut zu fühlen und gut auszusehen. Außerdem fördert Lächeln, dass andere Menschen ebenfalls lächeln. Das Publikum fühlen sich wohler und wird dadurch empfänglicher für Ihre Botschaft.
Wissen Sie was ein Duchenne-Lächeln ist? Das ist ein echtes Lächeln, verursacht durch unwillkürliche Gesichtsmuskelbewegung, bei der durch eine Kontraktion des großen Jochbeinmuskels die Mundwinkel nach oben gezogen werden und meist die Krähenfüße (Fältchen um die Augen herum) durch Kontraktion des Augenringmuskels um die Augen auftauchen. Es kommt von innen. Im Gegensatz dazu wird ein falsches, vorgetäuschtes Lächeln willentlich vom Großhirn veranlasst. Bei Rechtshändern kommt es dabei oft zu einer asymmetrischen Kontraktion auf der linken Gesichtshälfte. Beim unechten Lächeln fehlen die Krähenfüße und typisch ist ein abruptes Auftauchen oder Verschwinden der Mimik. Besser: Schaffen Sie sich selbst ein entspanntes Gefühl, das Sie lächeln lässt, anstatt sich zu zwingen, die Mundwinkel krampfhaft auseinanderzureißen. Es sei denn, Sie sind Oscar-Preisträger.
7. Kennen Sie Ihre Botschaft, aber lernen Sie Ihre Worte nicht auswendig
Es mag seltsam klingen, aber in der Regel können nur erfahrene Redner damit durchkommen, vorgefertigte Skripte in einem natürlichen und glaubwürdigen Stil zu lernen und zu präsentieren. Es kann gestelzt und unnatürlich wirken, wenn Sie versuchen, ein Skript Wort für Wort zu lernen. Seien Sie Sie selbst, benutzen Sie Ihre eigene natürliche Sprache und sprechen Sie in einem unterhaltsamen Stil.
8. Unterstützende Gesten
Das Publikum will keinen leblosen Roboter auf dem Bildschirm sehen. Sie wollen einen echten, lebendigen Menschen sehen, der sich für das Thema begeistert. Allerdings gibt auch eine Grenze für Körpersprache. Für den Anfang orientieren Sie sich am besten dran, Ihre Hände im Quadrat zwischen Bauchnabel und Schulter neu behalten. Stellen Sie sich dazu ein Quadrat zwischen dem oberen Rand Ihrer Brust und dem unteren Rand Ihrer Taille vor. Alle Handgesten innerhalb dieser Box sind akzeptabel, während ein Überschreiten Ihre Zuschauer ablenken kann.
9. Offene Körpersprache
Auch vor der Kamera gelten die grundsätzlichen Empfehlungen; verschränken Sie nicht Ihre Arme oder Beine, wenn Sie stehen. Halten Sie stattdessen freundliche, offene Gesten. Pflegen Sie passende offene Handgesten im Gegensatz zu geschlossenen, wie beispielsweise geballten Fäusten oder gar den erhobenen Zeigefinger.
Wenn Sie an Körpersprache interessiert sind, finden Sie dazu zahlreiche. Beiträge von mir. In einem eigenen Beitrag widme ich mich der Körpersprache, die Ihre Glaubwürdigkeit reduzieren kann.
10. Meinen, was Sie sagen und es stimmig präsentieren
Es ist leicht, auf das Sprechen mit monotoner Stimme zurückzugreifen, da es viel weniger Energie erfordert. Doch dann geht auch Wirkung verloren, zumal die Kamera wie ein Filter wirkt, der die Intensität reduziert. Um mit mehr Energie zu sprechen, packen sie etwas mehr Kraft in die Stimme als normalerweise in einem Gespräch. Am besten Sie sorgen dafür, dass Sie meinen, was Sie sagen, dann werden Sie auch entsprechend betonen.
11. Mit der Kamera vertraut machen
Das Präsentieren vor der Kamera ist eine Fähigkeit, die mit der Zeit verfeinert werden kann. Es ist anders als vor Publikum direkt vor sich. Machen Sie sich mit dem Präsentieren vor der Kamera vertraut. Nehmen Sie Videos mit Ihrem Smartphone auf, das hilft.
12. Üben, üben, üben, konkret vorbereiten
Üben, üben, üben und konkret vorbereiten. Wenn Sie wissen, welche Fragen Ihnen gestellt werden, bitten Sie jemanden Ihnen beim Proben zu helfen. Sie können auch vor dem Spiegel üben, obwohl ich das für unnatürlich halte. Besser ist es, mit dem Smartphone zu proben. Achten Sie darauf, was Sie beim nächsten Durchlauf verbessern können, und bitten Sie vorzugsweise Profis, Feedback zu geben. Vieles entzieht sich der eigenen Aufmerksamkeit, wie Zuckungen, Fülllaute oder Worte und andere Angewohnheiten.
13. Professionelle Authentizität
Die Zuschauer wollen jemanden sehen, der einen eigenen, einzigartigen Charme hat und sich nicht scheut, ihn zu zeigen. Die Persönlichkeit eines Menschen hat etwas Einzigartiges, also verstecken Sie sich nicht.
14. Bekleidung
Was soll ich anziehen? Nicht alles, was in der Realität gut aussieht, kommt auch vor der Kamera gut an. Das Wichtigste bei der Wahl Ihrer Kleidung ist, dass Sie sich wohlfühlen. Das Auftreten sollte sowohl zu Botschafter als auch Botschaft sowie Publikum passen. Es ist jedoch wichtig, dass Ihr Erscheinungsbild den Stil, den Inhalt und die Botschaft Ihres Videos widerspiegelt und dass Sie die Zielgruppe im Auge behalten.
Beachten Sie technische Eigenarten. Vor allem, wenn Sie vor einem Chroma-Key-Green-Screen gefilmt werden, sollten Sie nichts Grünes tragen. Rote Kleidung ist zu vermeiden, weil Kamera damit nicht so gut umgehen können, ebenso wie mit Nadelstreifen und fein karierten Mustern. Vermeiden Sie alles, was reflektierten könnte, sonst machen Sie sich unbeliebt.
15. Umgang mit Fehlern
Auch gut vorbereitet, steckt noch genug Potenzial für Murphys Gesetz im Detail. Etwas läuft anders, als geplant? Das macht nichts! Wenn Sie nicht live senden, kann ein Teil wiederholt werden. Normalerweise liegt es im Interesse der Produktion, dass Sie vor der Kamera so gut wie möglich aussehen und klingen!
16. Es kommt auf jedes Wort an?
Was, tun, wenn Sie wirklich nervös sind oder Ihre Botschaft präzise sein muss? Als Ausweg, wenn Ihre Nachricht lang ist, auf das Wort genau sein muss oder Sie sicher sind, dass Sie vor lauter Nervosität zusammenbrechen, kann ein Auto-Prompt verwendet werden. Dieser spiegelt Ihre Worte von einem Bildschirm auf ein Stück Glas, das vor der Kameralinse positioniert ist. Ein Operator scrollt Ihr Skript, während Sie in Ihrem eigenen Lesetempo lesen. Auch hier ist Übung erforderlich, um sicherzustellen, dass Sie natürlich aussehen und wirken. Anregungen finden Sie im Beitrag 9 Tipps zur Verwendung von Telepromptern.
17. Bereiten Sie Ihre Stimme vor
Wärmen Sie Ihre Stimme auf. Wählen Sie in eigenen Beiträgen vorgestellte Stimmübungen für den Stimmeinsatz, die Pflege und das Aufwärmen. Ohne Aufwärmübungen vor der Kamera zu sprechen wäre schade, Sie verzichten auf eine Menge Wirkung. Je besser Sie sich vorbereiten, desto weniger Versprecher oder Aussprachefehler werden Sie während der Aufnahme Ihres Videos machen.
18. Sehen Sie die Chance
Genießen Sie Ihren Auftritt, es ist eine Chance sich und Ihre Botschaft dem Publikum zu präsentieren. Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann ist das eine wunderbare Gelegenheit, die es zu nutzen gilt. Machen Sie das beste daraus, und wenn es Ihnen das wert ist, dann lassen Sie sich dabei unterstützen. Es lohnt sich!
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Unterstützung für Ihren Medienauftritt
Sie wollen die Gelegenheit beim Schopf packen, sich den Fragen stellen und überzeugende Antworten geben? Dann unterstütze ich Sie bei der Vorbereitung Ihres Medienauftritts. Über den Umfang der Unterstützung entscheiden Sie. Meine Empfehlung: Zumindest einen Probelauf mit professionellem Feedback sollten Sie sich und Ihrem Publikum gönnen. Dann wissen Sie selbst, wie Sie und Ihre Antworten auf Ihre Zielgruppe wirken, was Sie tun und was Sie besser lassen sollten, wo es Potenziale gibt. Wieso wollen Sie erst nach Ihrem echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Gerade bei Kreuzfeuerinterviews geh es oft heiß her und erst im Anschluss ist dann Zeit das Ergebnis zu betrachten.
Was kostet eine solche professionelle Unterstützung? Hier finden Sie die Honorare. Sie wissen selbst am besten, welcher Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Profitieren Sie vom Vorsprung. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.
Es wird meist verschwiegen, doch leiden sehr viele Menschen bei ihren Auftritten in den Medien unter sehr intensivem Lampenfieber. Schade, weil das mit entsprechender Hilfe nicht notwendig ist. Nur, für den Fall, …
Fragen Sie mich ruhig persönlich
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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. März 2013
Überarbeitung: 28. Januar 2021
AN: #669
K: CNC
Ü:
In der nächsten Woche bin ich in einem Interview beim Fernsehen. Ich kann gut reden, jetzt wird mir allerdings etwas flau. Was kann ich so kurzfristig noch machen?