Was Sie von Selbstdarstellungen XXL der Motivationsgurus lernen können
Lernen Sie von Motivationsclowns, was Sie bei Selbstdarstellung und Präsentation lieber lassen sollten. Weshalb Selbstdarstellungen XXL nur etwas für Angeber sind.
Wenn Selbstdarstellungen keine Freude machen
Wenn interessante Menschen etwas zu sagen haben gibt es Gelegenheiten etwas zu lernen. Es geht allerdings auch andersherum: Lernen Sie von selbsternannten Motivationsgurus, was Sie bei Selbstdarstellung und Präsentation lieber lassen sollten.
Überblick
- Selbstdarstellung XXL
- Hohe Erwartungen, viele Versprechungen
- Wie stellen Sie sich vor, wenn Sie Publikum haben?
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Selbstdarstellung XXL
Taube Nüsse und eitle Herrn klappern,
aber haben keinen Kern.
Der Saal ist so brechend voll, als wenn der Messias leibhaftig in der Stadt wäre. Die Ankündigung verrät; der Stargast ist sogar noch wichtiger, noch bereichernder, noch einzigartiger als einzigartig.
Und da ist das Wunderkind auch schon in XXL. Die überdimensionale Projektionswand macht etwas her. Dominiert wird sie von seinem siegessicheren Lächeln.
Was für ein Typ; gestylt und aalglatt steht er auf der großen Bühne. Wieso erinnert er mich an die Weisheit; auch ein glatter Aal stinkt nach Fisch?
Das ist dann auch gleich unwichtig, denn heute erfahren die Anwesenden, wie es richtig gemacht wird. Leadership 5.0 ist da! Motivation bis zum Abwinken!
Alles ist möglich. Da wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Auch nicht beim Honorar für den heutigen Gast. Den Teilnehmern wurde ein Erlebnis angekündigt, das sie nicht mehr vergessen werden. Niemand sonst kann, was er kann. Schließlich hat er keine Mühen gescheut, jeden Weg beschritten. Das war kein Zuckerschlecken. Er hat durch das unerschrockene Lesen von tausenden von Büchern ein unglaubliches Wissen angehäuft und teilt nun das Geheimnis mit gewöhnlichen Menschen. Deshalb ist er auch so teuer, im Grunde ja unbezahlbar. Auch die Spannung steigt und steigt!
Tatattttttaaaa!! Steht da Rocky Balboa? Das entsprechende Musikintro hebt die Erwartungen zusätzlich an. War das gerade „The Eye of the Tiger“? Das als Nächstes zu erwartende Feuerwerk bleibt aus. Irgendwie ist das schon die erste Enttäuschung.
Der allwissende Stargast springt zwar ohne Salto auf die Bühnenmitte, scheint allerdings trotzdem sehr stolz auf sich und seine Selbstdarstellung zu sein. Er schaut sich um und zeigt mit dem Zeigefinger auf einzelne Personen im Publikum. Erstaunlich, wen der hier alles kennt. Bei Hillary Clinton habe ich das auch oft so gesehen.
Als die Spannung kaum noch auszuhalten ist, kündigt der Held des Tages mit verheißungsvoller Stimme an, nun ganz neue Botschaften unter das Volk zu streuen:
Bla, bla, bla, wenn Du ein Schiff bauen willst, dann versammle nicht Männer um dich herum damit sie das Holz besorgen, nicht, um Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer …
Bla, bla, bla, das hat einen Bart. Uhh, ich werde seekrank und einigen anderen Teilnehmern geht es ebenso.
Sehnsucht lehren? Was sich da gedanklich leert, ist zumindest der Saal.
Es leben viele vom Winde, die keine Mühle haben.
Sprichwort

Hohe Erwartungen, viele Versprechungen
Die Alles-ist-möglich-Botschaften sind so seriös, wie das Eiweißgetränk mit dem in 14 Tagen der Körper wie beim jungen Arnold Schwarzenegger aussehen wird.
Bleibt mir weg mit flachen Botschaften ohne Substanz, Tschakka-Rufen und Feuerläufen. Psychologische Trostpflaster lindern kurzfristig den Schmerz der Seele durch unbefriedigte Sehnsüchte. Das ganze bleibt an der Oberfläche, wie ein nettes Tagesmake-up. Da fühlen sich die Teilnehmer anschließend höchsten kurzfristig besser, weil sie ihre Enttäuschungen verdrängen, anstatt die Herausforderungen tatsächlich anzugehen. Wobei ich zugebe, dass es bei diesem Motivationsunfug eine Menge zu lernen gab; vor allem, was hinsichtlich Selbstdarstellung und Präsentation besser unterlassen werden sollte.
Wie stellen Sie sich vor, wenn Sie Publikum haben?
Welche Erwartungen wecken Sie bei Ihrem Publikum und erfüllen Sie diese auch? Überlassen Sie Ihre Wirkung auf das Publikum nicht dem Zufall, sondern gestalten Sie Ihre Selbstdarstellung bewusst. Sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihre Botschaft überzeugen – in Gesprächen und in Präsentationen.
Frage mich ruhig persönlich
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 28. Januar 2015
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #6548
K: CNC
Ü:
Da gäbe es doch mal im Fernsehen diesen Niederländer mit seinem Schaka! War der grässlich!
Emile Rattelband? Tschaka!
Mir waren solche gelegten Besserwisser schon immer sehr unsympathisch. Ich glaube denen nicht, dass sie tatsächlich etwas können. Das Publikum bei solchen Veranstaltung ist ja oft selbst auch etwas eigenartig.
Viele der Teilnehmer sind auf der Suche und hoffen das dort zu finden.
Doch es ist halt oft nur Show ohne Veränderung.
Es fühlt sich kurz euphorisch an und ebbt dann schnell wieder ab.
Das kann zum Suchtverhalten führen, dass diese Veranstaltungen füllt.
Dann werden die vielen teilnehmer als Beweise für die Wirksamkeit und Größe missbraucht und …
Kreislauf!
Auf mich wirken solche Motivationstypen ziemlich lächerlich. Ich finde es ist ihnen anzusehen, dass sie vor richtigem Publikum sofort versagen würden. Sie haben’s einfach nicht drauf und alles bleibt an der Oberfläche mit toller Musik und Feuerwerk ohne Inhalt.
Diesen Eindruck kann ich gut nachvollziehen.
Diese aufgeblasenen Typen sind so unangenehm.