Bisoziation erzeugt Ideen: Ablauf, Tipps, Tricks für die Kreativitätstechnik
Bisoziation als Kreativität für die professionelle Praxis. Schritt-für-Schritt-Anleitung So kommen Sie zu neuen Ideen.
Bisoziation als Kreativitätstechnik
Schritt-für-Schritt-Anleitung von Bisoziation als Kreativitätstechnik. So kommen Sie zu neuen Ideen: Ablauf, Eigenarten und Tipps.
Überblick
- Bisoziation
- Bisoziatives Prinzip
- Bionik
- Anwendungsgebiete
- Voraussetzungen
- Ablauf der Bisoziation, Schritt für Schritt
- Ergänzende Artikel
Bisoziation
Die Kreatitivtechnik der Bisoziation geht auf den Kulturphilosophen Arthur Koestler zurück. Hierbei geht es darum, vermeintlich unterschiedliche Bereiche zu verknüpfen, um so gewohnte Denkpfade zu verlassen. Arthur Koestler beschrieb mit diesem Kunstwort die Fähigkeit, in verschiedenen Bezugsrahmen zu denken. Gemeint sind damit solche Zusammenhänge, auf denen beispielsweise auch Witze beruhen oder die in spontanen Einsichten zum Tragen kommen.
Bisoziatives Prinzip
Das bewusste Verbinden von zwei, ursprünglich unzusammenhängenden Ideen, Gedankenkonzepten oder Gegenständen, mit dem Ziel, etwas Neues zu schaffen, wird als bisoziatives Prinzip bzeichnet.
Bionik
Ein bekanntes Beispiel für Bisoziation ist die Bionik, also die Übertragung von Naturphänomenen auf die Technik wie es etwa bei der Entwicklung des Sonars – inspiriert durch Delfine – oder des Klettverschlusses – inspiriert durch Kletten – geschehen ist.
Grundidee
Die Grundidee der Bisoziation ist, ein Problem mit einem entfernten Bereich zusammenzubringen, da es durch die Beschäftigung mit einem unbelasteten Thema leichter ist, sich vom Problem zu entfernen, freier zu denken und sich inspirieren zu lassen.
Als Kreativitätstechnik macht sich die Bisoziation den Umstand zunutze, dass man im Rahmen dieses Doppel-Denkens eine Situation oder ein Problem vor dem Hintergrund zweier voneinander unabhängiger Bezugsrahmen gleichzeitig wahrnimmt und so gewissermaßen gezwungen ist, die eingefahrenen Denkgleise zu verlassen. Anschließend erfolgt dann wieder eine Annäherung an das Problem mit neuen Ideen.
Bildhafte Vergleiche
Um Bisoziation hervorzurufen, werden bildhafte Vergleiche genutzt. Dabei wird Dingen eine bestimmte Eigenschaft zugeordnet. Auf diese Weise können neue Perspektiven gewonnen werden, denn eine bildhafte Sprache macht es leichter, die innere Vorstellungswelt anzuregen.und aus dem Rahmen zu fallen. Der Vorbereitungsaufwand für Bisoziation ist gering.
Anwendungsgebiete
Der Anwendung von Bisoziation sind kaum Grenzen gesetzt. Bisoziation eignet sich insbesondere für:
- technische Probleme
- Optimierung von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen
- gut strukturierte, konkrete Probleme
- Künste
- Werbung
- Redevorbereitung
Voraussetzungen
Für eine effektive Bisoziations-Sitzung benötigen Sie:
- Zeit
- Raum
- fachliche Kompetenz der Teilnehmer
- Bildmaterial, das eine entfernte Denkdimension repräsentiert
- Bereitschaft der Teilnehmer, sich auf den Prozess der Bisoziation einzulassen. Die kreative Befreiung erfordert sich auch für unkonventionelle Gedanken zu öffnen.
Ablauf der Bisoziation, Schritt für Schritt
Die Bisoziation kann grundsätzlich frei gestaltet werden, solange die Teilnehmer zur Verknüpfung zweier grundverschiedener Bereiche bereit sind. Dabei kann wie folgt vorgegangen werden:
1. Voraussetzungen schaffen
Vor dem eigentlichen Start ist ein geeigneter Rahmen für den schöpferischen Prozess zu schaffen.
2. Ziel definieren
Das Problem beziehungsweise die Zielsetzung wird als eindeutige Fragestellung formuliert.
3. Inspirationsquellen
Dann werden Bilder, Fotos, Zeitungsausschnitte etc. gezeigt, die von der Problemstellung inhaltlich möglichst weit entfernt sind.
4. Auswahl
Aus dem Fundus der Inspirationsquellen wird ein Exemplar ausgewählt, das dann so präsentiert wird, dass es alle Teilnehmer genau betrachten können.
5. Assoziationen
Nun assoziieren die Teilnehmer schlagwortartig und frei alle ihre Eindrücke zu diesem Bild. Alle hier genannten Gedanken werden vom Moderator auf Karten notiert, die dann an eine Pinnwand o. ä. gehängt werden. Jeder Eindruck ist es wert, festgehalten zu werden. Alle Ideen, Gedanken und Querverbindungen, die bei der Betrachtung auftauchen, sind potenzielle Inspiration für weitere Ideen.
6. Lösungsideen
Erst nach dieser Assoziationsrunde rückt die Ausgangsfrage wieder in den Vordergrund. Die Teilnehmer werden nun aufgefordert, Lösungsvorschläge zu entwickeln, indem sie versuchen, das Ausgangsproblem mit den zu dem Bild assoziierten Eindrücken in Verbindung zu bringen. Gerade durch die Unvereinbarkeit der unterschiedlichen Bezugsrahmen von Ausgangsfrage und Bildeindrücken entstehen hier sehr kreative und unkonventionelle Vorstellungen, die ebenfalls festgehalten werden.
7. Präsentation und Bewertung
Abschließend werden die gefundenen Ideen präsentiert und im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit diskutiert und bewertet. Im Erfolgsfall liegt nun mindestens eine Lösung für das Ausgangsproblem vor.
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Ergänzende Artikel
- Kreativität: Tipps, Tricks, Werkzeuge
- Brainstorming: Schritt für Schritt zu kreativen Ideen. Rohrkrepierer oder Ideenquell?
- Laterales Denken: Überraschende Ideen durch Querdenken
- 18 Tipps für Ideenspeicher, weil gute Ideen wertvoll sind
- Überzeugend präsentieren? Gute Ideen verkaufen sich doch von allein!
- Hoch lebe das Flipchart: 48 Tipps zur erfolgreichen Nutzung von Flipcharts
P.S.
Haben Sie mit der Kreativitätstechnik Bisoziation Erfahrungen gemacht?
2 Kommentare
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Glossar
In diesem Glossar finden Sie Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass Sie und Ihre Botschaft überzeugen ﹣ in Gesprächen und Präsentationen.
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Erstveröffentlichung des Artikels von Karsten Noack am 16. März 2015
Überarbeitung 26. November 2018
#9
Ich habe es gleich ausprobiert. Es kommen interessante Ergebnisse dabei heraus.
Schön, das zu lesen.