15 Tipps zum Umgang mit Fragen von Journalist:innen
Sich und Ihre Botschaft überzeugend präsentierenProfessioneller Umgang mit Journalist:innenfragen
Hier die wichtigsten Empfehlungen, die ich Ihnen beim Umgang mit Fragen von Journalist:innen ans Herz lege.
Überblick
- Was ist im Umgang mit Fragen von Journalist:innen zu beachten?
- 15 Tipps für Antworten auf Interviewfragen
- Soweit so gut
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Was ist im Umgang mit Fragen von Journalist:innen zu beachten?
Hier die wichtigsten Empfehlungen, die ich Ihnen beim Umgang mit Fragen von Journalist:innen ans Herz lege.
15 Tipps für Antworten auf Interviewfragen
1. Antworten immer schön kurz halten
In kurzen Sätzen sprechen und auf den Punkt kommen. Die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums ist durch die Massen an Informationen und die veränderten Gewohnheiten nicht besser geworden. Das Publikum schaltet immer schneller ab. Außerdem lassen sich prägnante, kurze Sätze besser zitieren.
2. Strategie
Setzen Sie auf eine überlegte Strategie, statt spontanen Eingaben zu folgen. So mancher vermeintliche Geistesblitz entpuppt sich später als Eigentor.
3. Bleiben Sie ehrlich
Vor Zeugen zu lügen, ist gar keine gute Idee. Sonst natürlich auch nicht. Lügen haben nun mal kurze Beine.
4. Klären Sie Unklarheiten sofort
Wenn eine Frage missverständlich ist, fragen Sie nach, bevor Sie auf Ihre wacklige Interpretation antworten.
5. Sie entscheiden, was Sie sagen
Lassen Sie sich nicht dazu drängen, jede Frage zu beantworten. Und klären Sie vorher für sich, worauf Sie wie antworten und wo Sie es lassen werden.
6. Konsequent bleiben
Wenn Sie sich entschließen, mit „Kein Kommentar!“ zu antworten, bleiben Sie dabei.
7. Vorsicht vor trojanischen Pferden
Lassen Sie sich keine Suggestivfragen oder Formulierungen unterjubeln. Seien Sie vorsichtig bei Worten oder Formulierungen, die nicht Ihren Interessen entsprechen. Während der Vorbereitung mit professioneller Unterstützung üben Sie auch das gezielt. Sicher ist sicher!
8. Klare Rolle
Sie sind der Experte? Gut! Klären Sie stets vorher Ihre Rolle. Insbesondere bei Bildunterschriften vereinbaren Sie die Berufsbezeichnung schriftlich.
9. Vorsicht ist besser als Nachsicht
Bereiten Sie sich auch auf die unangenehmsten Fragen und Szenarien vor. Vorsorge ist besser als Nachsorge.
10. Können Sie ausschließen, dass…
Die Frage, ob Sie etwas garantieren oder ausschließen können, solltest du nicht beantworten. Solch eine Frage wird sehr häufig als Falle gestellt.
11. Respekt ist mehr als eine Floskel
Legen Sie Respekt an den Tag. Je schräger das Interview, desto souveräner und freundlicher bleiben Sie. Wer wird sich schon freiwillig auf Schlammkämpfe einlassen? Zeigen Sie, wer Sie tatsächlich sind und dass Sie Ihre Werte leben.
12. Hypothetische Fragen
Hypothetische Fragen solltest du besser nicht beantworten. Wenn Sie eine Antwort geben, dann führt sie nur dazu, dass auf deren Basis Mutmaßungen anstellt werden. Daraus können Journalist:innen für Sie unangenehme Schlagzeilen formulieren.
13. Frage für Frage
Beantworten Sie eine Frage nach der anderen. Lassen Sie sich Fragen einzeln stellen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie etwas Wesentliches übersehen?
14. Achten Sie auf Ihr Zustandsmanagement
Nehmen Sie nichts persönlich. Ein beleidigter Interviewteilnehmer kommt schlecht an. Weshalb? Deshalb: Das Publikum achtet eher auf die Antworten als auf die Fragen. Egal, wie berechtigt der Ärger sein mag, bleiben Sie gelassen. Dann wirken Sie am sympathischsten und glaubwürdigsten. Aber Achtung: Passen Sie auf, dass Sie nicht arrogant wirken. Egal, ob der Journalist Sie mag oder nicht, konzentrieren Sie sich auf das Publikum und was Sie erreichen wollen.
15. Überfallfragen
Besondere Aufmerksamkeit haben Überfallfragen verdient. Mehr dazu im Artikel Was Sie vorher wissen sollten: Überfallfragen und 19+ weitere Fallen in Interviews.
Soweit so gut
Soweit die Empfehlungen in Kurzform. Sie können natürlich auch die ausführlicheren Artikel lesen oder mich gleich für sich in Anspruch nehmen.
Unterstützung für deinen Medienauftritt
Du willst die Gelegenheit beim Schopf packen, dich den Fragen stellen und überzeugende Antworten geben? Dann unterstütze ich dich bei der Vorbereitung deines Medienauftritts. Über den Umfang der Unterstützung entscheidest du.
Meine Empfehlung: Zumindest einen Probelauf mit professionellem Feedback solltest du dir und deinem Publikum gönnen. Dann kannst du selbst besser beurteilen, wie du und deine Antworten auf deine Zielgruppe wirken, was du tun und was du besser lassen solltest, wo es Potenziale gibt. Wieso willst du erst nach deinem echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Gerade bei Kreuzfeuerinterviews geht es oft heiß her und erst im Anschluss ist dann Zeit das Ergebnis zu betrachten.
Was kostet eine solche professionelle Unterstützung? Hier findest du die Honorare. Du weißt selbst am besten, welcher Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Profitiere vom Vorsprung. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.
Es wird meist verschwiegen, doch leiden sehr viele Menschen bei ihren Auftritten in den Medien unter sehr intensivem Lampenfieber. Schade, weil das mit entsprechender Hilfe nicht notwendig ist. Nur, für den Fall, …
Ergänzende Artikel
- Interview: Die Frage war so nicht abgesprochen!
- Wirkungsanalyse
- Hoppla, das Interview war nichts, können wir es bitte einfach wiederholen?
- Rhetorik-Check: Nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen
- Medienkompetenz bedeutet auch zu wissen, wann ein Interview oder Auftritt beendet ist
- Krisenkommunikation: Mehr als 14 Tipps für die Kommunikation im Krisenfall
- Ein Interview abbrechen. Ist das so eine gute Idee?
- Interviewkompetenz: Reagieren Sie selbst auf kritische Fragen souverän
- Wann Sie ein Interview ablehnen sollten und wann nicht
2 Kommentare
Einen Kommentar abschicken
Identifikation Mitarbeitender mit YouTube & Co. stärken
In diesem Beitrag geht es darum, wie Unternehmen, mit YouTube & Co. ihre Mitarbeitenden motivieren können.
Mitarbeitergewinnung durch YouTube & Co.
In diesem Beitrag geht es darum, wie Unternehmen, mit YouTube & Co. begehrte neue Mitarbeiter gewinnen.
Chancen, wenn Unternehmen an Universitäten präsentieren
In diesem Beitrag geht es darum, wie Unternehmen davon profitieren, wenn sie an akademischen und anderen Einrichtungen präsentieren. Es erhöht nicht nur die Aussicht an begehrte neue Mitarbeiter zu kommen.
Wie Unternehmen mit Imagefilmen begehrte neue Mitarbeitende gewinnen
So können Unternehmen mit Imagefilmen begehrte neue Mitarbeiter gewinnen.
O-Ton für ein Unternehmensvideo
Was ist bei einem O-Ton für ein Unternehmensvideo zu beachten?
Wie wirkst du vor der Kamera?
Wie ist deine Wirkung vor der Kamera? Selbst die persönliche Wirkung vor der Kamera einzuschätzen, ist schwer. Was ist zu beachten?
Vorsicht in Interviews vor dem Kuleschow-Effekt
Du gibst ein Interview? Kennst du den Kuleschow-Effekt? Tipps für Medienkompetenz bei Medienauftritten.
Bei einem Interview einen Kommentar ablehnen? Kein Kommentar!
Als Reaktion auf eine Interviewfrage mit „Kein Kommentar!“ zu antworten, will wohlüberlegt sein. Es birgt einige Risiken. So gelingt es am besten.
10 Tipps für den Expertenstatus
Ein Expertenstatus hilft. Experten sind in ihrer Branche gefragter. Weshalb? Erarbeite dir deinen verdienten Expertenstatus.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 20. Juni 2017
Überarbeitung: 4. Juli 2019
AN: #65711
Frage darf die Zeitung über Straftaten berichten die schon 10 Jahre her sind und dürfen Name und Adresse veröffentlich werden, wenn derjenige nicht rechtlich bestraft worden ist.
Hallo Eva Grabner,
eine solche rechtliche Frage kann und darf meines Wissens nur ein Rechtsanwalt beantworten.
Rufen Sie doch bei der Anwaltskammer an und lassen sich Ansprechpartner nennen.
Herbstliche Grüße aus Berlin-Charlottenburg
Karsten Noack