Persönlicher Umgang mit Grenzsituationen
Die Zeit der Corona-Krise durchleidet oder nutzt jeder Mensch auf ganz eigene Weise. Was tun?
Grenzsituationen
Die Zeit der Corona-Krise durchleidet oder nutzt jeder Mensch auf ganz eigene Weise. Was tun?
Überblick
Corona-Regeln (inspiriert von Fundstücken im Interdings)
1. Im Prinzip dürfen Sie das Haus nicht verlassen, aber wenn Sie wollen, dann dürfen Sie es schon.
2. Masken sind nutzlos, aber Sie sollten unbedingt eine Maske oder genauer einen. Mund-Nasen-Schutz tragen, denn das kann Leben retten.
3. Alle Läden sind geschlossen, außer die, die geöffnet sind.
4. Dieses Virus ist tödlich, aber trotzdem nicht allzu beängstigend, außer dass es eventuell zu einer globalen Katastrophe kommt, bei der dann sehr viele Menschen sterben.
5. Jeder muss zu Hause bleiben, aber es ist wichtig auch nach draußen zu gehen, vor allem bei schönem Wetter, aber es ist besser, nicht herauszugehen, außer natürlich für Sport, aber eigentlich besser nicht.
6. Es gibt keinen Mangel an Lebensmitteln im Supermarkt, aber es gibt viele Dinge, die fehlen und andere sind zurzeit nicht da.
7. Das Virus hat keine Auswirkungen auf Kinder, außer auf diejenigen, auf die es sich auswirkt.
8. Sie werden viele Symptome haben, wenn Sie krank sind, aber Sie können auch ohne Symptome krank werden, Symptome haben, ohne krank zu sein, oder ansteckend sein, ohne Symptome zu haben, sowie visa versa.
9. Man kann nicht in Altersheime gehen oder seine Großeltern besuchen, aber man muss sich um die älteren Mitbürger kümmern und am besten Lebensmittel und Medikamente mitbringen.
10. Das Virus bleibt auf einigen Oberflächen zwei Stunden lang aktiv, nein vier, nein sechs, nein, habe ich Stunden geschrieben, vielleicht Tage, Wochen? Aber es braucht eine feuchte Umgebung. Allerdings auch nicht unbedingt.
Das Virus bleibt eigentlich nicht in der Luft, aber öfter dann doch, insbesondere in geschlossenen Räumen.
Es handelt sich zwar grundsätzlich nicht um Schmierviren aber eine Schmierinfektion wäre möglich.
11. Tiere sind nicht betroffen, aber es gibt immer noch diese eine Katze, die im Februar in Belgien positiv getestet wurde, als sonst noch niemand getestet wurde, plus ein paar Tiger hier und da und selten Hunde, eigentlich keine Hunde, aber manchmal doch auch schon.
Jegliche Oberflächen, außer das Fell ihres Haustieres, können die Krankheit natürlich übertragen.
12. Wir sollten so lange eingesperrt bleiben, bis das Virus verschwindet, aber es wird nur verschwinden, wenn wir eine kollektive Immunität erreichen, also wenn es zirkuliert. Dafür dürfen wir nicht zu viele Menschen eingesperrt sein, deswegen bleiben sie besser die meiste Zeit über Zuhause, aber nicht nur.
13. Sollten Sie erkrankt gewesen sein, werden Sie möglicherweise später wieder erkranken, dazwischen sind Sie aber immun.
14. Wichtigste Corona-und-auch-sonst-Regel: Benutzen Sie Ihren Verstand und wenn das keine Option ist, sichern Sie sich einen enorm umfangreichen Vorrat an Mehl, Hefe, Nudel und vor allem Toilettenpapier, das könnte möglicherweise helfen.
15. Wer sich diese Regeln zu Herzen nimmt, kann sich dadurch retten, oder auch nicht.
Grenzsituationen
In Grenzsituationen zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen mit Unsicherheit umgehen. Einige reagieren panisch, andere gelassen.
Die Covid-19-Krise hat viele Schattenseiten, auch sozial und ökonomisch. Die Lebensgewohnheiten werden beeinflusst.
An einem Ort mit einem anderen Menschen rund um die Uhr zusammen zu sein ist nicht für jeden eine Freude. Da kommt es in einigen Beziehungen zur Zerreißprobe und nicht jede wird das überstehen. Vereinzelt haben, selbst ehemals liebevolle Eltern ihre Elternschaft bereut und riskieren lieber die Ansteckung mit Covid-19 dafür, etwas Ruhe zu haben. Liegen die Nerven blank, werden Vernunft und Solidarität zur Seite gepackt und offene Schulen und Kitas gefordert.
Andere Beziehungen blühen regelrecht auf in dieser Zeit. Meine Frau arbeitet aktuell im Home-Office, von morgens bis abends und oft auch am Wochenende. Zwischendurch kann ich sie von meinem Schreibtisch aus sehen und genieße das sehr.
Die Weltverschwörung
Je länger die Situation als Ausgeliefertsein empfunden wird, desto wildere Weltverschwörungstheorien tauchen auf. Filterblase und Echokammer wirken auch hier nicht wirklich aufklärend. Es dürften auch ein paar Strategien und Interessen daran beteiligt sein. In einer solchen Zeit ist der sonst schon so fragile gesunde Menschenverstand nicht sehr widerstandsfähig.
Zurück zur Normalität
Wollen wir wirklich zurück zur Ausgangssituation, ohne daraus tatsächlich zu lernen?
Wer will, erkennt die globalen Zusammenhänge, die Chancen und Risiken. Die Herausforderungen der Menschheit sind ja nicht verschwunden, sondern wir sind nur abgelenkt. Viele Branchen und Technologien waren schon vorher fragwürdig, jetzt könnten die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Es ist Zeit für utopisches Denken und Zukunftsszenarien.
Neue Erkenntnisse machen sich in vielen Bereichen breit. Auch bei der Arbeit: An vielen Stellen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden gestärktes Vertrauen ermöglicht auch zukünftig neue Formen der Zusammenarbeit. Davon profitieren Unternehmen, Mitarbeitende und viele andere Bereiche, wie die Umwelt. Allein die Vorstellung, wie viel Zeit und andere Ressourcen tagtäglich für Fahrten zum Arbeitsplatz vergeudet wurden, widerstrebte mir schon lange.
Persönliches Wachstum
Schon wird an einigen Stellen von der Hoffnung gesprochen, wir könnten die Chancen nutzen. Da ist die Rede von posttraumatischem Wachstum (engl. posttraumatic growth), positiver Adaption bzw. Anpassung (engl. positive adaption). Die Krise als Sprungbrett für persönliches Wachstum? Tatsächlich entwickeln Menschen nach überstandenen Traumata so manche Entfaltung.
Wer jetzt keine Zeit findet, um die Prioritäten zu klären und sich gegebenenfalls neu auszurichten wird es wohl auch sonst nicht tun. Es ist eine gute Gelegenheit Routinen zu überprüfen und gute zu pflegen.
Nicht jeder will da mitspielen, doch an vielen Stellen ist eine sehr angenehme Form des Umgangs miteinander zu beobachten. Da begrüßen sich wildfremde Menschen auf leeren Straßen mit einem Lächeln, das sogar trotz eines Mund-Nasen-Schutzes an den Augen zu erkennen ist. Dankbarkeit für Dinge, die uns möglicherweise zu selbstverständlich erschienen. Was davon wollen wir beibehalten? Wenn die Systeme wieder hochgefahren werden, wird uns der Alltag schnell einholen.
Wer gestärkt aus der Krise hervorgehen möchte, sollte dafür jetzt die Voraussetzungen schaffen.
Vorsicht, Kommentare!
Meiner Bestimmung als Schreiber nach bin ich fürs Schreiben da und Sie als Leserin oder Leser sind zuständig fürs Lesen. Wenn Sie nun auch schreiben und ich lesen muss, bringen Sie hier alles durcheinander. Nur mal so.
Fühlen Sie sich gerade dazu ermuntert, ich mag das!
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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. April 2020
Überarbeitung: 21. April 2020
AN: #989
K: CNC
Ü:
Schöne Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit. Es wäre schön, wenn die Hoffnung sich erfüllt.
In solchen Situationen zeigt sich wie geistig gesund Menschen wirklich sind. Es scheinen ja einige Personen vollkommen überfordert mit der Welt und sich selbst zu sein. Anders lässt sich das irrationale Verhalten kaum erklären. Woher kommen diese wirren Verschwörungstheorien? Schlechte Bildung? Oder woran liegt das?
Auch Noah galt als Verschwoerungstheoretiker, als er die Arche baute. So lange, bis die Sintflut kam … ;-)
Anfangs dachte ich auch, es würde mit Chancen verbunden sein. Schließlich ist es unangenehm genug, da wäre es ja schön, wenn wir anschließend eine bessere Welt hätten. Heute eher frustriert. Viel zu viele Menschen haben als problematisch gezeigt und nun wissen wir was wir voneinander zu halten. Wie soll das weitergehen?