15 Tipps: Vom Kollegen zum Vorgesetzten.
Empfehlungen für die neue FührungsrolleNeu in einer Führungsposition
Als neue Führungskraft stehen Sie vor neuen Aufgaben, die ein anderes Verhalten erfordern. Erfahren Sie, wie Sie die Herausforderungen, die der Rollenwechsel mit sich bringen kann, erfolgreich gestalten.
Überblick
- Neu in einer Führungsrolle
- Trennung von Privat- und Berufsleben
- Zuhören und…
- Delegieren
- Spielraum gewähren
- Achten Sie gut auf sich selbst
- Eins nach dem Anderen
- Gewinner und Verlierer?
- Persönliche Ansprache
- Konfliktbereitschaft
- Verbindlichkeit
- Lernbereitschaft
- Rollenklärung
- Verlässlichkeit
- Orientierung
- Understatement
- Unterstützung
- Ergänzende Artikel
- P.S.
- Kommentare
Ein Beispiel zu geben ist nicht die wichtigste Art, wie man andere beeinflusst. Es ist die einzige.
Albert Schweitzer
Neu als Führungskraft
Als Führungskraft in einer neuen Rolle, stehen Sie vor neuen Aufgaben, die anspruchsvolle Herausforderungen beinhalten und ein anderes Verhalten als bisher erfordern.
Gerade, wenn Sie vorher ein Kollege oder eine Kollegin waren, sind Sie nun gefordert, den Mitarbeitenden gegenüber das richtige Maß an Nähe und Distanz zu finden und dabei Ihre Führungsposition konsequent weiterzuentwickeln. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Herausforderungen, die der Rollenwechsel mit sich bringen kann, erfolgreich gestalten.
15 Tipps: Empfehlungen für neue Vorgesetzte
1. Trennung von Privat- und Berufsleben
Ihr privates Verhältnis zu bisherigen Kollegen darf nicht Ihr professionelles Verhältnis beeinflussen. Sonst beeinflusst das die Mitarbeitermotivation und Ihre Glaubwürdigkeit als Führungskraft.
2. Zuhören und …
Führen Sie gute Gespräche mit Ihren Mitarbeitenden und relevanten Personen. Sie werden zukünftig vermutlich nicht mehr wie gewohnt am Flurfunk teilnehmen. Informationen, die Sie bisher auf informellen Wegen erhielten, werden spärlicher.
Wer nicht gut zuhört, fällt häufiger Fehlentscheidungen. Zuhören fällt jedoch nicht jedem leicht. Führungskräfte wollen als aktive Macher wahrgenommen werden. Aktiv zu sein scheint häufig ein vermeintliches Gefühl der Kontrolle zu vermitteln, während Zuhören fälschlicherweise mit Passivität und Unterwürfigkeit gleichgesetzt wird. Viele neue Führungskräfte konzentrieren sich deshalb zu sehr darauf, selbst zu reden, als das Zuhören zu kultivieren.
3. Delegieren lernen
Mit größerem Verantwortungsbereich ist es erforderlich, dass Sie Aufgaben an Ihr Team verteilen. Auch dann, wenn Sie diese Aufgabe früher selbst schnell und gut erledigt haben. Auch, wenn es mühsam erscheint zu delegieren, beginnen Sie damit schnellstens. Ja, es kann einige Zeit erfordern, den jeweiligen Arbeitsauftrag zu erklären, doch es ist Teil Ihrer Aufgabe; zu führen und Ihre Mitarbeitenden zu entwickeln. Nur so, können Sie sich anschließend wieder auf andere Aufgaben konzentrieren.
Sie können dafür erste Anregungen in der Managementliteratur und in Führungsseminaren zur Mitarbeiterführung erhalten. Wirkungsvoller ist es, das begleitend mit professioneller Unterstützung anzugehen. Dann lassen sich konkrete Situationen vorbereiten, durchspielen, optimieren und anschließend auswerten, um daraus zu lernen.
4. Spielraum gewähren
Halten Sie sich von Mikromanagement fern! Delegieren erfordert Vertrauen und die Bereitschaft, Lernprozesse der Mitarbeitenden zu erlauben. Eine frühzeitige Klärung hilft, bis wohin die Mitarbeitenden selbst entscheiden dürfen und wann Sie eine Information erwarten. Unterstützen Sie, indem Sie bei Bedarf beratend oder entscheidend zur Seite stehen.
Fehler sind Hinweise auf Potenziale, so können Sie Prozesse verbessern. Eine offene Fehlerkultur spart unter dem Strich Zeit und Geld.
5. Achten Sie gut auf sich selbst
Auch wenn Sie sehr motiviert sind, achten Sie auch auf Ihre eigenen Bedürfnisse und das so oft geforderte Work-Life-Balancing. Gutes Zeitmanagement beinhaltet mehr als nur möglichst viele Aufgaben und Termine zu erledigen.
6. Eins nach dem Anderen
Neue Vorgesetzte neigen dazu, schnelle und radikale Maßnahmen zu treffen, um Zeichen zu setzen. Doch selbst manches angestaubt wirkende Relikt ist nicht so, ohne weiteres zu verändern. Strategie vor Aktionismus!
7. Gewinner und Verlierer?
Wenn andere Mitarbeitende sich Hoffnung auf Ihre Position gemacht haben, gilt es ein klärendes Gespräch zu führen. Überlegen Sie sich, wie Sie die Motivation des Mitarbeitenden fördern können, anstatt ihn als Konkurrenten im Rücken zu haben.
8. Konfliktbereitschaft
Schön, wenn alles nett und freundlich läuft. Doch, wenn es das nicht tut, ist es nun Ihre Aufgabe, die Dinge zu klären. Konflikte auszusitzen, weil etwas unangenehm ist, gilt mit Recht nicht als guter Führungsstil.
9. Verbindlichkeit
Viele neue Führungskräfte trauen sich nicht deutlich genug auszusprechen, was Sache ist. Sie wollen sich nicht festlegen. Sie wollen sich alle Optionen offen halten.
Reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Als Führungskraft wollen Sie verstanden werden, also reden Sie Klartext. Legen Sie sich fest. Formulieren Sie glasklare Ziele und sagen Sie genau, was Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten. Seien Sie verbindlich, verlässlich, konsequent.
Setzen Sie bei Zielen auf das SMART-Format.
9. Lernbereitschaft
Die Aufgabe als Vorgesetzter will erkundet und mit Leben gefüllt werden. Das erfordert Zeit und Lernbereitschaft. Selbstreflexion will geübt werden; Stärken und Schwächen (Potenziale) wollen trotz blinder Flecken (Johari-Fenster) genauer untersucht werden.
10. Rollenklärung
Klären Sie für sich die eigene Rolle und Ihren Führungsstil. Zeigen Sie sich als verlässliche Führungskraft, die ihrer neuen Rolle nach oben und unten gerecht wird und Verantwortung für ihre Aufgaben übernimmt.
11. Verlässlichkeit
Vermeiden Sie leere Versprechungen, die Sie nicht einhalten können oder wollen. Gerade in Sandwichpositionen kann der Druck von zwei Seiten recht intensiv sein.
12. Orientierung
Als Führungskraft liefern Sie die Orientierung, die erforderlich dafür ist, dass Ihre Mitarbeitenden wissen, wohin die Reise geht und darauf vertrauen, dass Sie die richtige Person am Steuer sind. Sie müssen nicht zu allem eine abschließende Meinung haben, doch wird jede Unsicherheit bei Ihnen auf die Mitarbeitenden übergehen.
Als Orientierungsfigur solltest du berechenbar sein. Reagieren Sie nachvollziehbar auf ähnliche Situationen, damit sich Ihre Mitarbeitenden daran orientieren können. Veränderungen sollten so durchgeführt werden, dass die Mitarbeitenden daran teilhaben. So wird eine deutliche Kommunikation gepflegt, Ihre Gruppe gewinnt an Sicherheit und Sie an Glaubwürdigkeit.
Die klare und präzise Kommunikation ist die Voraussetzung für den Erfolg. Sagen Sie Ihren Mitarbeitenden exakt und deutlich, was Sie von ihnen erwarten. Da Menschen nun mal unterschiedlich sind, sind hier die jeweiligen Persönlichkeiten zu beachten.
13. Understatement
Halten Sie sich mit Statussymbolen und Privilegien zurück. Verändern Sie Ihre Außendarstellung nicht zu abrupt. Sie stehen unter besonderer Beobachtung und ihre Handlungen werden durch eine spezielle Brille bewertet.
14. Persönliche Ansprache
Je nach Unternehmenskultur wird gesiezt oder geduzt. Da hat sich viel verändert, auch im Verhältnis zu den Vorgesetzten.
So oder so; wenn Sie Ihre Kollegen vor Ihrer Beförderung geduzt haben, dann bleiben Sie dort dabei.
15. Unterstützung
Gerade in der ersten Zeit ist ein Gesprächspartner eine große Unterstützung. Das kann ein Mentor oder ein Coach sein. Wichtig ist, dass persönliche Interessen sich nicht einmischen.
Typische Themen im Coaching:
- Herausforderungen beim Rollentausch
- Klärung der Führungsrolle
- Vorbereitung der Antrittsrede als Führungskraft
- Anforderungen und Aufgaben an diese Führungsrolle.
- Führungsstile erkunden
- Vorbereitung wichtiger Gespräche
- Eigenen Führungsstil wählen und entwickeln
- Gezielter Einsatz von Führungsinstrumente: Delegieren, Ziele vereinbaren, Mitarbeitergespräche führen etc.
- Akzeptanz der Führungsrolle fördern
- Umgang mit unterschiedlichen Menschen
- Distanz und Nähe, Vertrauen und Kontrolle
- Erwartungen, Ängste, Blockaden und Unsicherheiten von Mitarbeitenden
- Mitarbeitenden Feedback geben
- Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden
- Stärken und Entwicklungsfelder
- Kritische Stellen
- Konsequenzen der Führungsaufgabe
- Die ersten 100 Tage
- Fettnäpfchen
- Zeit- und Selbstmanagement
Frage mich ruhig persönlich
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen, kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail (mail@karstennoack.de) bin ich zu erreichen. Die Anzahl der Anrufe wurde so groß, dass ich nun ausschließlich auf diese Nachrichten reagieren. Klienten erhalten entsprechende Telefonnummern.
Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.
Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell.
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4 Kommentare
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 27. Mai 2013
Überarbeitung: 22. April 2019
AN: #43387
K: CNF
Ü:
Führungskraft zu sein ist nicht so einfach, wie es scheint.
Im Studium wird das zu theoretisch behandelt.
Das war wohl nie anders.
Es braucht etwas Zeit.
Wer fachlich erfolgreich in seinem Bereich war muss noch lange kein guter Vorgesetzter sein. Das unterschätzen viele frisch gebackene Chefs und die Mitarbeiter leiden dann.
Nicht so leicht.