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Pygmalion-Effekt

Die Wirkung von Erwartungen

Pygmalion-Effekt

Pygmalion-Effekt

 

Was hat es mit dem Pygmalion-Effekt auf sich? Weshalb bringen wir bessere Leistungen, wenn jemand hohe Erwartungen an uns stellt?

Was ist der Pygmalion-Effekt?

 

Der Pygmalion-Effekt lässt sich am besten als Erinnerung verstehen, den potenziellen Einfluss unserer Erwartungen im Auge zu behalten. Der Pygmalion-Effekt beschreibt den Zusammenhang, dass die hohen Erwartungen, die jemand an das einen anderen Menschen stellt, dessen Verhalten und damit die Leistungen in einem bestimmten Bereich verbessern.

Beim Pygmalion-Effekt wirkt in Unternehmen die Kombination aus besonders hohen Erwartungen eines Vorgesetzten an einen Mitarbeiter bei entsprechendem Vertrauen in ihn, wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Und das gilt nicht nur für andere Menschen, sondern auch für uns selbst. Erwartungen beeinflussen die Leistung und werden zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen. Viele Menschen berichten davon, dass sie etwas erreicht haben, nur weil jemand besonders hohe Erwartungen an sie gestellt hat.

 

 

 

Wie wirkt der Pygmalion-Effekt?

 

Der Pygmalion-Effekt ist ein psychologisches Phänomen, das beschreibt, wie Erwartungen das Verhalten eines Menschen beeinflussen können. Es handelt sich um eine sich selbsterfüllende Prophezeiung. Sie beruht auf der Vorstellung, dass die Überzeugungen anderer über uns wahr werden, weil ihre Überzeugungen unser Verhalten beeinflussen.

Der Effekt beschreibt insbesondere Situationen, in denen die positiven Meinungen von Vorgesetzten oder anderen Personen, die hohes Ansehen bei uns hat, über unsere Leistung dazu führen, dass wir tatsächlich bessere Leistungen erbringen. Er tritt auf, weil die Erwartungen anderer Menschen sowohl deren Verhalten als auch unser Verhalten beeinflussen. Ist jemand davon überzeugt, dass wir erfolgreich sein werden, wird er uns anders behandeln, um uns zu unterstützen, diese Ziele zu erreichen. Wenn jemand von uns Erfolg erwartet, sind wir bestrebt unser Bestes zu geben, um diese Erwartungen zu erfüllen.

 

 

 

Ursprung

 

Robert Rosenthal, ein Verhaltenspsychologe, der den Pygmalion-Effekt erstmals untersuchte, stellte 1973 eine Theorie mit vier Faktoren auf, die erklärt, warum er auftritt. Rosenthal identifizierte wie die Erwartungen der Lehrer an ihre Schüler das Verhalten dieser Schüler beeinflussen.

 

 

 

Gültigkeit

 

Die ursprüngliche Studie widmet sich Schülern, doch der Pygmalion-Effekt tritt in Unternehmen genauso auf, wie in Schulen.

 

 

 

Bedeutung und Praxis 

 

Es ist wichtig, dass wir verstehen, wie sich Erwartungen auf das Verhalten auswirken. Dann können wir entscheiden, wie wir diese Erwartungen richtig vermitteln, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Der Pygmalion-Effekt legt nahe, dass der Eindruck zählt. Ein guter Ruf bei Autoritätspersonen, wie Vorgesetzten bedeutet, dass diese viel von Ihnen erwartet, und das kann dazu führen, dass er Sie stärker unterstützt, damit Sie Ihre Ziele am besten erreichen können. So war es in der Studie von Rosenthal, wo Lehrer den Schülern, die als besonders vielversprechend markiert wurden, mehr Aufmerksamkeit schenkten und sie mehr ermutigten.

Sind wir diejenigen, deren Erwartungen andere beeinflussen können, sollten wir positive Erwartungen aufrechterhalten und ausdrücken, um andere zu motivieren, diese Erwartungen zu erfüllen. Allerdings müssen wir auch darauf achten, dass unsere Erwartungen an bestimmte Personen nicht andere Menschen überschatten, die vielleicht ebenso viel zu bieten haben. Auch ist darauf zu achten, keinen unnötigen Druck zu erzeugen. Die Gefahr besteht, dass der Pygmalion-Effekt zu einer ungleichen und unfairen Behandlung führt. Wir sollten darauf achten, dass wir durch unsere Erwartungen nicht einzelne Menschen bevorzugen, denn das mag zwar zum Erfolg beitragen, kann jedoch dazu führen, dass sich andere unmotiviert und entmutigt fühlen. Mit Augenmaß gelingt es am besten.

Antworten auf häufige Fragen

Was ist der Pygmalion-Effekt?

Der Pygmalion-Effekt, auch als Self-Fulfilling Prophecy oder „Robert-Zimmerman-Effekt“ bezeichnet, bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, ihr Verhalten und ihre Leistungen an die Erwartungen und Vorurteile anderer anzupassen. Der Begriff geht auf eine griechische Sage zurück, in der Pygmalion, ein Künstler, eine Statue erschafft, die er so sehr liebt, dass er sie zum Leben erweckt.

Der Pygmalion-Effekt besagt, dass die Erwartungen, die andere Menschen an uns stellen, unsere Leistungen und unser Verhalten beeinflussen können. Wenn jemand zum Beispiel von einem Vorgesetzten oder einem Lehrer als besonders talentiert oder kompetent angesehen wird, kann dies dazu führen, dass die betreffende Person sich selbst mehr zutraut und entsprechend höhere Leistungen erbringt. Andererseits kann eine niedrigere Erwartungshaltung dazu führen, dass die betreffende Person weniger motiviert ist und sich weniger anstrengt.

Der Pygmalion-Effekt kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben und in vielen Bereichen des Lebens auftreten, einschließlich der Schule, am Arbeitsplatz und im sportlichen Wettkampf. Es ist wichtig, dass Führungskräfte und Lehrer ihre Erwartungen an ihre Mitarbeiter oder Schüler realistisch gestalten und sich bewusst machen, dass ihre Einstellungen und Vorurteile Auswirkungen auf das Verhalten und die Leistungen der betreffenden Personen haben können.

Was ist die Gefahr beim Pygmalion-Effekt?

Der Pygmalion-Effekt kann in manchen Fällen dazu führen, dass Menschen ihr Verhalten und ihre Leistungen an die Erwartungen und Vorurteile anderer anpassen, anstatt sich an ihren eigenen Fähigkeiten und Zielen zu orientieren. Dies kann dazu führen, dass sie sich selbst unter- oder überschätzen und sich nicht fair beurteilen.

Eine weitere Gefahr des Pygmalion-Effekts besteht darin, dass er zu Vorurteilen und Diskriminierung führen kann, wenn Menschen ihr Verhalten und ihre Leistungen an den Erwartungen und Vorurteilen anderer anpassen, die auf Stereotypen oder Vorurteilen beruhen. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Gruppen von Menschen benachteiligt werden oder dass individuelle Fähigkeiten und Talente nicht ausreichend gefördert werden. Wir sollten uns bemühen, Vorurteile und Diskriminierung zu vermeiden und alle Menschen gleich behandeln, unabhängig von ihrem Alter, Geschlecht, ethnischen Hintergrund oder anderen Faktoren.

P.S.

 

Haben Sie das Phänomen des Pygmalion-Effekts schon beobachtet?

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Die Artikel sind kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2016
Überarbeitung: 10. November 2020
Englische Version:
AN: #328
K: CNB
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