16 Kommunikationstipps für Gruppengespräche. Gruppenkommunikation hat ihre Eigenarten
Sich und Ihre Botschaft überzeugend präsentieren
Besser Gruppengespräche
Spielregeln für die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Haltungen, Überzeugungen, Wertesystemen. Hier einige Tipps für Gruppenkommunikation.
Überblick
- Bessere Kommunikation in Gruppen
- 16 Kommunikationstipps für Gruppengespräche
- Unterstützung
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Bessere Kommunikation in Gruppen
Es erfordert die Einhaltung grundlegender Spielregeln, damit Menschen mit häufig unterschiedlichen Haltungen, Überzeugungen, Werten und Prioritäten in der Lage sind, effektiv an einem gemeinsamen Ziel arbeiten können. Leider sind für vielen Menschen die Prinzipien menschlicher Beziehungen und Zusammenarbeit nicht so selbstverständlich, wie es wünschenswert ist. Das hat negative Folgen. Deswegen sollten frühzeitig im Team die Prinzipien besprochen und von allen Beteiligten bestätigt werden.
Besonders bei Konflikten wird meist gegen ganz einfache Grundsätze der Gesprächsführung verstoßen, da destruktive Emotionen die kommunikativen Fähigkeiten schrumpfen lassen. Voraussetzung für die Anwendung von Kommunikationstechniken ist die emotionale Gelassenheit. Es ist hilfreich, die eigenen Verletzlichkeiten zu kennen und Techniken der emotionalen Steuerung einsetzen zu können.
16 Kommunikationstipps für Gruppengespräche
1. Respekt
Jeder Mensch hat von seinem Standpunkt aus recht. Argumente des Gegenübers sind daher mit Respekt zu behandeln.
2. Ebenen der Kommunikation trennen
Person (Beziehungsebene) und Thema (Sachebene) sind zu trennen. Also erinnere ich an der Stelle mal wieder an die Ebenen, auf denen Kommunikation stattfindet. Das Modell ist zwar weitgehend bekannt, doch das ändert an seiner Relevanz nichts.
3. Klärung statt um jeden Preis Recht behalten
Klären ist besser, anstatt zu streiten, den anderen nicht ins Unrecht setzen, um selbst recht haben zu können.
4. Den Menschen sehen
Dem Bedürfnis nach Anerkennung der Person und Identität des Gegenübers stattgeben.
5. Klare Fragen stellen
Konkrete Fragen stellen und gegebenenfalls notwendige Tiefenstruktur – die tatsächliche Botschaft – klären. Unklare Fragen ergeben ungenaue Antworten.
6. Schritt für Schritt
Immer nur eine Frage stellen. Mehrere Fragen auf einmal verwirren und kosten Zeit.
7. Wie statt warum
Problemorientierte Frageformen, wie beispielsweise „Warum…?“ von lösungsorientierten Fragen unterscheiden, wie beispielsweise „Wie gelingt es uns …?“.
8. Aktives Zuhören und Paraphrasieren
Aktiv zuhören und das Gehörte in der Paraphrase zusammenfassen hilft der beabsichtigten Botschaft auf die Spur zu kommen.
9. Vergangenheit ruhen lassen
An der Gegenwart und Zukunft orientieren, anstatt die Vergangenheit zu strapazieren (Lösungen erreichen anstatt Schuldzuweisungen austeilen).
10. Gesprächskiller vermeiden
Es gilt selbst bei persönlicher Betroffenheit Gesprächskiller zu vermeiden.
Beispiele für Gesprächskiller:
- Ja, aber…
- … eigentlich …
- Entweder … oder …
- immer …
- … jeder …
- … alle …
- … nie …
- Wir müssen …
11. Ich-Botschaften
Sie-Du-Botschaften klagen an, provozieren Widerstand, fördern und steigern Konflikte. Mit Ich-Botschaften offenbaren hingegen Ihre eigene Gefühlslage und bieten so die Klärung an.
12. Wünsche äußern
Lieber Bedürfnisse und Wünsche äußern, anstatt anderen Menschen den eigenen Standpunkt aufzudrängen.
13. Angriffe unterlassen
Befürchtungen äußern, anstatt Anklagen vorbringen.
14. Persönliche Beobachtungen statt Bewertungen
Wahrnehmung ansprechen anstatt Bewertungen abgeben
15. Kooperation
Gegenüber an der Entscheidung beteiligen, anstatt fertige Lösungen präsentieren. Das setzt voraus, den Gegenüber für sozial kompetent zu halten, die Verantwortung für ihn selbst bei ihm lassen.
16. Gruppendynamik
Gruppen entwickeln ihre eigene Dynamik. Mit den Worten von Eric Berne; Spiele der Erwachsene finden statt. Hoch leben die Erkenntnisse der Transaktionsanalyse.
Ergänzende Artikel
- Ebenen der Kommunikation: Modell der vier Seiten
- Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Killerphrasen erkennen
- Lass das, ich hasse; das: Manipulationstechniken erkennen
- Gesprächsvorbereitung
- 9 Gesprächstipps: So können Sie ausreden
- Krisenkommunikation: Mehr als 14 Tipps für die Kommunikation im Krisenfall
- Was darf die Vorbereitung eines Gesprächs bzw. einer Verhandlung kosten, welcher Aufwand ist gerechtfertigt?
2 Kommentare
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2016
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #43363
K:
Ü:
Wie kann ich in einem Gruppenzusammenhang mit einem Monologisierer umgehen, der sich selbst gar nicht so sieht, und immer wieder das Wort an sich reisst?
Wie wäre es mit diesen Tipps?
https://www.karstennoack.de/gespraeche-unterbrochen-werden-tipps-berlin/