Umgang mit schwierigen Situationen bei Medieninterviews
Überzeugen in den Medien
Schwierigen Situationen bei Medieninterviews
Selbst noch so gut vorbereitet läuft nicht jeder Kontakt mit den Medien wie gewünscht. Was tun, bei schwierigen Situationen in Medieninterviews?
Schwierige Situationen bei Medieninterviews
Mit guter Vorbereitung lassen sich viele Fettnäpfchen bei Medieninterviews umschiffen und der Botschaft die verdiente Chance geben. Allerdings spielt die Realität dann nicht immer mit.
5 Tipps bei schwierigen Situationen in Medieninterviews
Auch wer sich vorbereitet hat, ist nicht davor geschützt, dass bei einem Interview etwas nicht glattläuft. Ich habe daher einige Tipps zusammengestellt, wie Sie schwierige Interviewsituationen positiv bewältigen, den Ruf Ihres Unternehmens schützen und gleichzeitig ein gutes Verhältnis zu dem Journalist:innen aufrechterhalten können.
1. Sie kennen die Antwort auf eine Frage nicht
Geben Sie es zu. Versuchen Sie nicht, eine Antwort herbeizuzaubern oder mit Zahlen zu prahlen. Weder Journalist:innen noch Zielgruppe wissen es zu schätzen, wenn Sie deren Zeit verschwenden.
Geben Sie eine vernünftige Erklärung, wenn das möglich ist. Sie müssen nicht für alles Experte sein, denn das gibt der Begriff nicht her. Vielleicht liegt das Spezialgebiet Ihres Unternehmens in anderen Bereichen, oder vielleicht sind Sie in Ihrem Unternehmen nicht die Person, die diese Frage am besten beantworten kann. Versprechen Sie, den Journalist:innen so schnell wie möglich eine Antwort zukommen zu lassen und halten Sie Ihr Versprechen.
Wenn Sie um Daten oder Informationen gebeten werden, die Sie nicht zur Hand haben, auf die aber später zugegriffen werden könnte, sagen Sie dies einfach. Im Unternehmen gibt es oft jemanden, der sich um die Nachbereitung von Interviews und können in Ihrem Namen Informationen für Journalist:innen zusammenstellen, die nach dem Interview benötigt werden.
2. Sie sind sich nicht sicher, ob Sie über ein bestimmtes Thema sprechen dürfen
Keine Notlügen! Auch hier gilt, dass Ehrlichkeit die beste Strategie. Wenn Sie Gefahr laufen, sich auf umstrittenes oder vertrauliches Gebiet zu begeben, sagen Sie es und nehmen Sie dazu Abstand. Es ist viel besser, Journalist:innen Ihr Zögern einzugestehen, als diese im Unklaren darüber zu lassen, warum Sie stockende, gestelzte und halbfertige Antworten geben, während Sie versuchen, bei einem heiklen Thema eine Gratwanderung zu absolvieren.
3. Ein Journalist drängt Sie ständig zu einem Thema, mit dem Sie nicht einverstanden sind
Knallharter Enthüllungsjournalismus verspricht den Pulitzerpreis, und das motiviert mitunter entsprechende Zeitgenossen es zu übertreiben. Je mehr Interviews Sie führen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie auf den einen Journalist:innen treffen, der glaubt, Blut gerochen zu haben und einfach nicht von seinem Verhör abweichen will. Vielleicht spürt er, dass Sie nicht bereit sind, das Thema anzusprechen, vielleicht hat er eine Vermutung, der er nachgehen möchte, vielleicht genießt er einfach das Katz-und-Maus-Spiel, das sich daraus ergibt! Sollte dies der Fall sein, respektieren Sie, dass sie nur ihre Arbeit machen, und denken Sie daran, dass Sie zwar wenig Kontrolle über die Fragen haben, aber das Steuer in der Hand, wenn es um die Antworten geht. Seien Sie wohlwollend und bestimmt. Nehmen Sie die gestellte Frage zur Kenntnis sich zwingen zu lassen diese zu beantworten. Und wenn Sie nicht antworten wollen, sagen Sie gegebenenfalls wohlüberlegt: „Kein Kommentar!„.
4. Die Fragen weichen zu weit von Ihren Erwartungen ab
Gespräche lassen sich nur schwer vorhersagen und noch schwerer steuern. Die Fragen können so weit abschweifen, dass Sie ein Thema erörtern, auf das Sie nicht vorbereitet waren, oder schlimmer noch, das nicht zu Ihrer Unternehmensbotschaft passt. Sollte dies passieren, ist es absolut nicht verkehrt, wenn Sie versuchen, das Gespräch höflich wieder auf das Kernthema zu lenken. Vorausgesetzt, Sie geben offen zu, dass Sie dies tun.
Möglicherweise hilft Ihnen die Technik des Bridging, bei unangenehmen Fragen.
5. Sie sagen etwas, was Sie sofort bedauern
Selbst die erfahrensten Menschen machen manchmal einen Fehler und sagen etwas, das sie bereuen. Das gehört dazu, und das Wichtigste ist, wohlwollend mit sich selbst umzugehen anstatt sich der Panik hinzugeben.
In den meisten Fällen ist es besser, den Fehler direkt nach dem Interview mit der PR-Abteilung zu besprechen und es dieser zu überlassen, mit beim Journalist:innen entsprechend nachzufassen. Wenn Sie den Fehler in diesem Moment ansprechen, kann er nur noch mehr an Bedeutung gewinnen und den Journalist:innen zum Nachhaken verleiten. Das, was Sie nicht sagen wollten, wird dann zu dem, was den Interviewer interessiert.
Auch hier gilt; bleiben Sie ehrlich; falsche Darstellungen oder Übertreibung ist keine Option. Wenn Sie einen Fehler gemacht haben und sich korrigieren wollen, haben Sie bereits eine Plattform, um dies zu tun. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass Sie Ihren Ausrutscher für so schwerwiegend halten, dass die Korrektur nicht warten kann. Vielleicht haben Sie sich in unangemessenen oder kulturell unsensiblen Sprachgebrauch verrannt, vielleicht haben Sie Kommentare personalisiert, die nicht personalisiert werden mussten, vielleicht haben Sie eine unentschuldbare flapsige Bemerkung gemacht, die besser zu einem Kneipengespräch mit Ihren Kumpels als zu einem Interview mit einem professionellen Journalist:innen passt. Sollten Sie sich in einem solchen Fall wiederfinden, entschuldigen Sie sich aufrichtig und ohne Ausreden.
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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2016
Überarbeitung: 14. November 2020
Englische Version:
AN: #231
K: CNB
Ü:
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