Regeln über Regeln: Welche Regeln respektieren, welche brechen?
Welche Regeln helfen, welche gilt es zu überdenken?
Der Wert von Regeln
Regeln blind nur der Regeln wegen zu befolgen, ist so clever wie Regeln an sich abzulehnen. Nur, wer entscheidet am Ende, welche befolgt werden? Also die uns angenehmen Regeln gelten lassen und die anderen einfach ignorieren, wo immer es geht? Mitdenken hilft ja mitunter. Was denken Sie darüber?
Überblick
- Regeln die helfen, Regeln die schaden
- Sind Regeln gut oder schlecht?
- Weg mit unnötigem Ballast
- Ausnahmen bestätigen die Regel
- Hilft eine deontologisch moralische Gebrauchsanweisung?
- So oder so
- Umfrageergebnis
- P.S.
- Kommentare
- Ergänzende Artikel
Regeln die helfen, Regeln die schaden
Phasenweise verstopfen Viagra, russische Schönheiten, vermeintliche Experten, nigerianische Erbschaften und heute vor allem Weltverschwörungstheorien meinen Emailposteingangskorb.
Wie gut, dass ich dem Macintosh Regeln nennen kann, mit denen er mir solcherlei Unfug — als Spam, Junk, Abfall, Plunder — weitgehend entfernt.
Das erspart mir Arbeit und somit Zeit. Zumindest solange ich passende Regeln festlege. Sonst landen auch willkommene E-Mails im Spamordner. So ist das wohl oft mit Regeln; an einer Stelle helfen Sie und an anderer Stelle richten Sie bei unsachgemäßem Einsatz Schaden an.
Sind Regeln gut oder schlecht?
Wenn du immer alle Regeln befolgst, verpasst du den ganzen Spaß.
Katharine Hepburn
Ein kontroverses Thema … und wo sind die Antworten? Verzeihung, dieser Artikel dient der Sammlung der Gedanken rund um Regeln. Wie wäre es, wenn Sie daran teilhaben. Schreiben Sie Ihre Gedanken dazu in die Kommentare. Das darf auch gerne wild geschehen, die Regeln dafür sind übersichtlich, solange niemand zu Schaden kommt.
Weg mit unnötigem Ballast
Also, alle Hemmungen beiseite und ab ins pralle Leben? Gegen Regeln wird in der Regel regelmäßig nach allen Regeln der Kunst verstoßen. Quintilian war der Überzeugung; „Fast überall sind Regeln minder wirksam als Erfahrungen.“
Mitdenken hilft ja bekanntlich. Und Regeln blind nur der Regeln wegen zu befolgen, ist so clever wie Regeln an sich abzulehnen. Regeln sind gut und Regeln sind wichtig. Aber niemand wird dadurch gezwungen das Denken einzustellen. Einige Regeln haben ja durchaus ihren Sinn. Genauer Hinsehen lohnt, vielleicht ist die bisher heilige Kuh auf der falschen Wiese. ZUr Regel wird oft, was für normal gehalten wird. Normal ist, was der Masse entspricht, doch wer weiß schon, ob die Masse normal ist.
Regeln lenken den weisen Mann. Der Dummkopf befolgt sie.
Oscar Wilde
Sind Regeln also nur dienlich für die Orientierung? Regeln, die wir für schlecht, persönlich ungünstig halten oder auch einfach nicht verstehen, können missachtet werden? Wenn Regeln eine Vereinbarung darstellen, wo bleiben da die Verantwortung und der Respekt? Und in nicht totalitären Ländern können ja sogar gegen Gesetzte Petitionen eingereicht werden. Wenn jeder sich nur bei Bedarf für sich die Leckerbissen heraussucht und den Rest ignoriert, hat der üppigste Streuselkuchen schnell keine Streusel mehr. Je mehr Menschen zum Nachteil anderer missachten, desto geringer deren Bereitschaft sich solidarisch zu zeigen. Schnell ist eine gruselige Abwärtsspirale in Gang gesetzt.
Ausnahmen bestätigen die Regel
Soweit ich mich erinnere, ist dieser Hinweis im Zusammenhang mit Diskussionen zumindest Unfug. Er ist schlichtweg falsch. Mitunter vervollständigen erst die Ausnahmen die Regeln. Nur, wer entscheidet über die Ausnahmen? Wer unbedacht Regeln umstößt, den überrollen die Ausnahmen.
Alle Menschen sind gleich, doch manche sind gleicher, oder so ähnlich. Ja, die Regeln sind für alle die gleichen, nur die Ausnahmen sind verschieden. Das macht Regeln mitunter zu etwas traurigem, verabscheungswürdigem und gleichzeitig besonders notwendigem Element freiheitlicher Gesellschaften. So viele wie nötig, so wenig wie möglich
Hilft eine deontologisch moralische Gebrauchsanweisung?
Schwups, und schon sind wir bei Ethik und Moral. Irgendwann landet so gut wie jedes Thema bei der Philosophie.
Auf dem Gebiet der Ethik und der Moral ist Kant wegen seines kategorischen Imperativs bekannt. Kant, plädierte für den guten Gebrauch der Regeln, der die Guten von den Schlechten unterscheidet. Also eine Art Gebrauchsanweisung bei der die Pflichten auswendig gelernt werden. Er legte folgende vier Regeln fest:
1. Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
2. Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.
3. Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.
4. Mittel und Zwecke müssen miteinander übereinstimmen.
Gut gemeint und doch nur bedingt praktikabel. Die Regeln sind so derartig streng und abstrakt, dass kaum jemand sie konsequent anwendet. Außerdem gibt es viel zu viele Situationen, um aus jeder Handlung ein allgemeines Gesetz zu machen. Es hilft nichts, wir müssen selbst denken. Gerade ethische Fragen erfordern tiefere Erkundung. Ohne Umsicht, Besonnenheit und Aufmerksamkeit lassen sich keine guten Entscheidungen treffen.
Wo zwischen blinder Demut und Ignoranz jeglicher Regeln liegt der angemessene Umgang mit Regeln?
%
Stimmt eher nicht.
%
Stimmt eher.
Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2018, n=288)
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Coaching für gute Entscheidungen
Andauernd gilt es Entscheidungen zu treffen – große und kleine. Manche sind einfach, manche sind schwierig. Viele dieser Entscheidungen treffen wir ohne groß darüber nachdenken zu müssen oder vollkommen unbewusst, also automatisch. Doch hin und wieder kommt der Punkt, an dem wir einer Entscheidung begegnen, bei der wir innehalten, nicht mehr weiter wissen, nicht mehr klar sehen. Oft sind dies Entscheidungen von hoher Tragweite, die außerdem auch noch die Eigenschaft besitzen wichtige Lebensaspekte infrage zu stellen, die bis dahin als gegeben oder nicht veränderbar angesehen wurden. So etwas kann durchaus Druck erzeugen und sogar zur Erstarrung führen, so dass kreative und konstruktive Wege unberücksichtigt bleiben.
Wer klar sieht, kann besser entscheiden und zielgerichtet handeln. Damit das gelingt, gilt es dafür zu sorgen die Optionen zu erkennen und gegebenenfalls zu erweitern, Prioritäten zu klären. Entscheidungscoaching hilft dabei den Wald vor lauter Bäumen zu überblicken und den geeigneten Fokus zu finden. Die besten Entscheidungs- und Kreativtechniken und Methoden zur Entscheidungsfindung lassen sich in einem guten mentalen Zustand am wirkungsvollsten einsetzen.
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Was gestern noch als ideal galt, kann heute Unfug sein. - Werte
Wer nach seinen Werten leben will, sollte sie gut kennen. - Die Bedeutung von Wertschätzung in Unternehmen
Brauchen wir so etwas wie Wertschätzung überhaupt in Unternehen und weshalb geht das so oft schief? - Routinen und Überzeugungen: Mutig auch heilige Kühe genauer betrachten
Sie muss ja nicht gleich geschlachtet werden, ein genauerer Blick – auch auf eine bisher heilige Kuh – tut noch nicht weh. - Wort halten oder ist Zuverlässigkeit nicht mehr zeitgemäß?
Der Eindruck hat seine Gründe: Zuverlässigkeit halten anscheinend viele Menschen für unnötigen Ballast des Spießbürgertums. - Achtsamkeit (Mindfulness) macht sich gut in Büchern und Kursen
Wenn es nicht gelebt wird, nutzt auch das Zertifikat als Achtsamkeitsexperte nichts.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #371
K:
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