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Manipulation der Midterm-Wahlen in den USA, Fake-Pages, Fake-Nutzer, Fake-News

Propaganda ist kein neues Phänomen. Das Internet bietet nur zusätzliche Möglichkeiten.
 
Karsten Noack in Biergarten Berlin

Die Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die sie schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die ihnen völlig neu ist.

Alfred Polgar

Propaganda im Internet

 

Gerade sitze ich am wärmsten Sommerabend des Jahres in einem Biergarten, um Artikel zu schreiben. Um mich herum bilden die vielen Stimmen einen angenehm inspirierenden Klangteppich. Wer weiß, was die anderen Gäste gerade bewegt? Bevor ich meinen Artikel beginne, stolpere ich über eine Nachricht der New York Times (externer Link).

Facebook berichtete am Dienstag, 31. Juli 2018 über die Aufdeckung einer Kampagne auf seinen Plattformen (Facebook und Instagram) zur Desinformation anlässlich der Midterm-Wählen. Propaganda ist keine neue Erfindung. Einflussnahme ist verlockend und das Internet bietet dafür zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten.

Diesmal sind dafür zahlreiche Accounts und Seiten angelegt worden, um Einfluss auf die US-Kongresswahlen zu nehmen. Es sollen bisher schon 9.500 Postings gefälschter Accounts auf Facebook erkannt worden sein. Außerdem wurden Veranstaltungen beworben und Anzeigen geschaltet. Einer der gefälschten Seiten sollen mehr als 290.000 Nutzerkonten gefolgt sein. Insgesamt sei das Vorgehen unauffälliger gewesen als zur Präsidentenwahl 2016, war in den Medien zu lesen.

Die Seiten wurden gelöscht, die Verantwortlichen wurden jedoch noch nicht genannt. Nun gehen die Spekulationen in die üblichen Richtungen.

 

 

 

Midterm-Wahlen

 

Die Midterm-Wahlen finden im November 2018 statt. Dabei geht es unter anderem um alle Sitze im Repräsentantenhaus sowie ein Drittel der Mandate für den US-Senat.

 

 

 

Was tun?

 

Wir sollten den heutigen und zukünftigen Formen der Desinformation frühzeitiger begegnen. Nur wie?

Mit entsprechenden Ressourcen ausgestattet, lassen sich Fake News sehr schnell in Umlauf setzen. Dank Internet bekommt die Missinformation schnell vermeintliche Quellen für den Hintergrundcheck. Was nützt der Faktencheck in einer Umgebung, die selbst voller Fehler ist? Es bleibt ein Katz-und-Maus-Spiel, Fake-Seiten und Fake-Einträge aufzudecken. Überhaupt geht es dort oft mehr um Emotionen, als um systematische Meinungsbildung. Weshalb hat es „die Wahrheit“ nur so schwer?

Es wird nach Bestätigung und seltenere nach Perspektiverweiterung gesucht. Verlorenes Vertrauen in die etablierten Medien und die Politik bereiten einen fruchtbaren Nährboden für Verschwörungstheorien. Angst breitet sich in vielen Bereichen aus, Abgrenzung nimmt zu und die Filterblase wird abgeschottet. Außerdem erhalten bei all dem Grundrauschen Katzenvideos mehr Aufmerksamkeit als komplexere Themen, die dann womöglich auch noch in Schrittform erkundet werden müssten.

Wer die Welt verbessern will, erst einmal die Aufmerksamkeit gewinnen und dann der aktuellen Aufmerksamkeitsspanne entsprechend den Fuß in die Tür bekommen. Keine leichte Aufgabe, zumal größere Organisationen eher die entsprechenden Ressourcen dafür haben.

Auch ohne vollkommen falsche Informationen in Umlauf zu bringen, lässt sich manipulieren. Da ist es im Internet, wie in der restlichen Medienwelt. Eine breite öffentliche Debatte, gerne auch offline, und gute Bildung möglichst vieler Menschen sind deswegen wünschenswert.

P.S.

 

Was können wir tun oder geschieht das nur in den USA?

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 31. Juli 2018
Überarbeitung: 21. August 2019
Englische Version:
AN: #641
K: CNB
Ü:

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