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Gehirn: Energiehungrig und eigenwillig

Der Kopf muß mehr sein als ein Trichter zum Magen.
Gehirn

Nimmersatt Gehirn

 

Obwohl es mit seinen zwei Kilogramm nur ungefähr zwei bis drei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verschlingt das Gehirn etwa 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Körpers. Der Energiebedarf will bedient werden.

Überblick

 

 

 

 

 

Energiehungriges Gehirn

 

Der Mensch bewohnt im Grunde genommen nur seinen Kopf und sein Herz.
Alle Räume, die dort nicht sind – und mögen sie auch vor seinen Augen, an seiner Stelle zu seien Füßen sein, – gibt es es für ihn nicht.

Joseph Joubert

 

Ungefähr 100 Milliarden Nervenzellen (Neuronen) besitzt das menschliche Gehirn. Und obwohl es mit seinen zwei Kilogramm nur ungefähr zwei bis drei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verschlingt das Gehirn etwa 15 Prozent des Gesamtenergiebedarfs des Körpers. Weil das Gehirn, im Unterschied zu Muskeln, keine Vorräte anlegen kann, muss die Energie möglichst kontinuierlich angeliefert werden.

Dies geschieht in Form von Glukose, die sich als Blutzuckerspiegel bemerkbar macht. Sinkt der Blutzuckerspiegel unter eine kritische Grenze, leidet das Denkvermögen. Und entsprechend hält sich der Aberglaube, Zucker sei Nervennahrung und damit gut für die Denkleistung. Eine zu hohe Konzentration an Glukose mindert aber ebenfalls die mentale Leistungsfähigkeit. Die üppig enthaltene Glukose im Traubenzucker sorgt dafür, dass der Blutzucker rasant ansteigt. Als Reaktion sorgt die Bauchspeicheldrüse für eine sehr hohe Insulinausschüttung. Das Insulin fördert die Einspeicherung von Glukose in Leber, Fett- und Muskelgewebe. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel dann schnell unter den ursprünglichen Level. Also handelt es sich nicht um eine hilfreiche Angelegenheit. Viel besser für die Denkfähigkeit ist ein angemessener gleichmäßiger Blutzuckerspiegel. Als Quelle dafür dienen komplexe Kohlenhydrate, da sie nach und nach zu Glukose umgewandelt werden. Sie sind beispielsweise enthalten in Gemüse, Vollkornprodukten und nicht zu süßem Obst.

 

Aufbau

 

Die klassische Aufteilung unterscheidet die vier Regionen Hirnstamm, Kleinhirn, Zwischenhirn und Großhirn.

Wasserkopf!

 

Wasserkopf soll ja eigentlich eher ein Schimpfwort sein. Doch genau das ist das ca. 1,5 Kilogramm schwere Etwas, das Behältnis namens Kopf auf dem Hals doch auch. Schließlich besteht das menschliche Gehirn zu ca. 9/10 aus Wasser. Und zwar bei einem gesunden Menschen. Wobei der Körper insgesamt zu ca. 7/10 aus Wasser besteht.

Damit das Gehirn gut funktioniert ist eine Vielzahl von chemischen Stoffen an den Denkprozessen beteiligt. Für gute Leistungen benötigt der Körper entsprechende Stoffe, insbesondere damit elektrische Impulse durch das Nervensystem rasen können.

Diese Stoffe werden aus der Nahrung gewonnen bzw. aus dieser umgewandelt. Neben einigen Proteinen ist vor allem eine ausreichende Wasseraufnahme sehr wichtig. Dehydration (richtiger Dehydratasion oder Dehydratisierung) im Sinne von unzureichendem Wasserhaushalt des Körpers erschwert den kleinen grauen Zellen recht schnell die Arbeit.

Zahlreiche Berichte belegen, dass eine gute Ernährung und ausreichende Wasseraufnahme kreative Prozesse und die menschliche Denkleistung fördern. Na dann …

Gehirn und Musik: This Is Your Brain On Music

 

Wenn wir Musik hören werden Endorphine ausgeschüttet. Diese körpereigenen Glückshormone, werden auch beim Essen und beim Sport, durch Sex und durch Drogen produziert. Zuerst werden die Strukturen der Musik im Hirnstamm verarbeitet. Unterschiedliche Musik verursacht auch unterschiedliche Reaktionen im Gehirn. Das ganze geht fix. Zu diesem Zeitpunkt ist die Musik noch nicht im Bewusstsein angekommen. Das ist erst dann der Fall, wenn die Reize das Hörzentrum, den sogenannten Hörkortex, erreichen. Erst dort werden Instrumente oder Stimmen unterschieden.

Daniel J. Levitin beschreibt in diesem Buch wie das Gehirn Musik verarbeitet.

This Is Your Brain on Music:
Understanding a Human Obsession
von Daniel J. Levitin

Die Besonderheit liegt darin, dass er dafür Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen zusammenträgt. Es wird auf Wissen aus der Psychologie, den Neurowissenschaften und der Biologie eingegangen. Das Buch ist nicht in deutscher Sprache erhältlich und es braucht etwas mehr als grundlegende Sprachkenntnisse um Freude an diesem Titel zu haben.

 

Gehirn und Musik: This Is Your Brain On Music

Filtersystem

 

Filter im Gehirn sind dafür zuständig, dass die objektive Realität für jeden einzelnen Menschen zu einer jeweils subjektiven Realität umgestellt wird. Das führt zu unterschiedlichen Interpretationen der objektiven Realität. Wahrnehmungsreize durchlaufen drei interne Filter. Dann werden sie als jeweils subjektiv verstandene, durch die jeweils unterschiedlichen internen Landschaften uminterpretierte Information abgespeichert wird: 

 

  1. Filter der Repräsentationssysteme
  2. Filter der Erfahrungen, Erinnerungen, Wertvorstellungen, Entscheidungen etc. 
  3. Filter der Regulatoren.

 

Das menschliche Gehirn nimmt äußere Reize über die fünf Repräsentationskanäle auf. Die fünf Sinne: Augen, das Ohren, das Fühlen, Geschmacks- und Geruchssinn.

Das Gehirn wandelt die Reize  in Bilder, Geräusche, Gefühle, Gerüche und Geschmacksrichtungen um.

P.S.

 

Was fasziniert Sie am menschlichen Gehirn?

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Gehirn

Begriffe rund um das Gehirn

 

An dieser Stelle finden Sie Begriffe rund um das Gehirn, die noch nicht im Glossar eingetragen sind.

 

 

Agnosie

 

Das Unwissen beziehungsweise die Unfähigkeit, Dinge wahrzunehmen oder zu benennen, wird als Agnosie bezeichnet.

 

 

 

Alpha-Gehirnwellen

 

Alpha-Gehirnwellen (auch Alphawellen genannt) sind Gehirnwellen, die bei Entspannung, wie beispielsweise beim Tagträumen oder Visualisieren zu beobachten ist.

 

 

 

Amygdala

 

Die Amygdala wird auch Mandelkern genannt. Sie befindet sich Kerngebiet des Gehirns und im medialen Teil des Temporallappens. Als Teil des limbischen Systems spielt es eine wichtige Rolle bei der Bewertung und Wiedererkennung von Situationen und so auch wesentlich an der Entstehung von Angst beteiligt ist.

 

 

 

Arbeitsgedächtnis

 

Der Teil des menschlichen Erinnerungsvermögens, der als Teil des Kurzzeitgedächtnisses für die vorübergehende Speicherung von Inhalten und die Erstellung mentaler Repräsentationen der Umwelt zuständig ist, wird als Arbeitsgedächtnis bezeichnet. Es verfügt nur über eine geringe Kapazität.

 

 

 

Basalganglien

 

Basalganglien befinden sich unterhalb der Großhirnrinde. Sie sind für wichtige funktionelle Aspekte motorischer, kognitiver und emotionaler Regelungen von großer Bedeutung sind.

 

 

 

Beta-Gehirnwellen

 

Die Beta-Gehirnwellen werden auch Betawellen genannt. Es sind Gehirnwellen, die dann auftreten, wenn ein Mensch wach, bewusst und aufmerksam ist.

 

 

 

Bikamerale Psyche

 

Es handelt sich um eine Theorie nach Julian Jaynes, die davon ausgeht, dass die Hemisphären-Entwicklung des Großhirns eine jüngere Entwicklung des menschlichen Gehirns darstellt.

 

 

 

Botenstoffe

 

Botenstoffe sind chemische Stoffe, die der Übertragung von Signalen bzw. Informationen dienen.

 

 

 

Divergentes Denken

 

Divergentes Denken beschreibt verzweigtes Denken, das sich in viele Richtungen bewegt. Es werden möglichst unterschiedlichste Aspekte mit einbezogen und setzt auf Ideenflüssigkeit, Ideenschnelligkeit, Flexibilität und Originalität.

 

 

 

Dopamin

 

Artikel hierzu.

 

 

 

Echoisches Gedächtnis

 

Artikel hierzu.

 

 

 

Endorphine

 

Endorphine sind körpereigene Opiate von Wirbeltieren, die in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert werden. Sie werden umgangssprachlich auch als Glückshormone genannt.

 

 

 

Epochal

 

Epochal bedeutet bahnbrechend, revolutionär.

 

 

 

EQ

 

EQ ist nach Daniel Goleman die Abkürzung für emotionale Intelligenz. Es wird manchmal missverständlich interpretiert, da es sich hierbei nicht um einen Quotienten handelt.

 

 

 

Equilibrium

 

Equilibrium bedewutet Gleichgewicht, Ausgewogenheit, Balance.

 

 

 

Gehirnareale

 

Gehirnareale (auch Gehirnbereiche, Hirnregionen) sind bestimmte Bereiche des Gehirns, die anatomisch erkannt werden können und denen spezielle Funktionen zugeordnet werden.

 

 

 

Gehirnwellen

 

Gehirnwellen sind mittels EEG (Elektro-Enzephalogramm) nachgewiesene, verschiedene elektrische Aktivitäten des Gehirns, denen unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen zugeschrieben werden. Unterschieden werden Alpha-, Beta-, Delta-, Theta-Wellen.

 

 

 

Gehirnjogging

 

Als Gehirnjogging wird umgangssprachlich Gehirntraining bezeichnet, das der geistigen Leistungsfähigkeit dient. Es hat das Ziel, die Leistungen zu erhalten oder zu steigern.

 

 

 

Gedächtnis

 

Das Gedächtnis ist die Fähigkeit des Nervensystems, aufgenommene Informationen zu ordnen, zu speichern und wieder abzurufen.

 

 

 

Hippocampus

 

Der Hippocampus ist der Schläfenlappen, ein Gehirnteil des limbischen Systems. Es ist, verantwortlich für die Verknüpfung von Sinneseindrücken mit vorhandenen Informationen und hat so eine wichtige Funktion bei der Zwischenspeicherung in der Gedächtniskette.

 

 

 

Hormone

 

Hormone wird als Sammelbezeichnung für verschiedene biochemische Botenstoffe verwendet, die von spezialisierten Zellen produziert und abgegeben werden, um spezifische Wirkungen oder Regulationsfunktionen im Organismus zu erreichen.

 

 

 

Intellekt

 

Als Intellekt wird das Denk-, Erkenntnisvermögen bezeichnet. Es ist die Fähigkeit, unter Einsatz des Denkens zu Erkenntnisse und Einsichten zu erlangen.

 

 

 

Intelligenzquotient

 

Der Intelligenzquotient wird auch als IQ bezeichnet. Der IQ gilt als Kenngröße zur Bewertung des allgemeinen intellektuellen Leistungsvermögens (Intelligenz) eines Menschen. Er wird mit einem standardisierten Intelligenztest ermittelt.

 

 

 

Konvergentes Denken

 

Zur Lösung von Aufgaben, die ausschließlich eine einzige richtige Lösung erlauben, trägt das konvergente Denken bei. Solche eindeutig lösbaren Aufgaben sind beispielsweise Rechenaufgaben: 1 + 1 = 2. Allerdings können auch solche Herausforderungen sehr anspruchsvoll sein, so dass zu ihrer Lösung kreative Fähigkeiten erforderlich sind.

 

 

 

Kortex

 

Der Begriff Kortex bedeutet Rinde und Hülle. Er wird oft gebraucht für Großhirnrinde.

 

 

 

Kortikal

 

Kortikal meint; die Gehirnrinde betreffend.

 

 

 

Kotransmitter

 

Kotransmitter sind Neurotransmitter, die an den Synapsen der Nervenzellen ausgeschüttet werden.

 

 

 

Kurzzeitgedächtnis

 

Das Kurzzeitgedächtnis, auch als Arbeitsgedächtnis bezeichnet, übernimmt die mittelzeitige Zweitspeicherung eingehender Informationen. Eine kleine Menge an Informationen wird ständig zu Abruf und Weiterverarbeitung in einem aktiv verfügbaren Stadium bereit gehalten.

 

 

 

Stammhirn

 

Das Stammhirn wird auch als Hirnstamm oder Reptilien-Gehirn bezeichnet. Es ist der älteste Bereich des menschlichen Gehirns. Es kann als Verlängerung des Rückenmarks angesehen werden. Es ist zuständig für lebenserhaltende Funktionen wie die Atmung, den Herzschlag.

 

 

 

Sympathikus

 

Der Sympathikus wird auch sympathisches Nervensystem genannt. Er ist Teil des vegetativen Nervensystems und für die Erhöhung der nach außen gerichteten Handlungsbereitschaft (Aktivierung) zuständig.

 

 

 

Theta-Gehirnwellen

 

Theta-Gehirnwellen, auch Thetawellen genannt, sind Gehirnwellen, die in einem sehr tiefen Entspannungszustand oder auch leichten Schlaf zu beobachten sind.

 

 

 

Ultrakurzzeitgedächtnis

 

Es wird auch als sensorisches Gedächtnis bezeichnete, weil es für die kurzzeitige Erstspeicherung eingehender Sinneseindrücke zuständig ist. Es wirkt auch als Reizfilter.

 

 

 

Visuomotorik

 

Als Visuomotorik wird die Koordination der visuellen Wahrnehmung und des Bewegungsapparates bezeichnet.

 

 

 

Wahrnehmungs-Blockaden

 

Interne oder externe Einschränkung der Wahrnehmung werden als Wahrnehmungs-Blockaden bezeichnet.

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Frage ruhig! Wenn du trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig werden, senden mir doch eine Nachricht.

 

 

 

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack 
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #371
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