8 Arten von Killerphrasen erkennen: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Schluss mit KillerphrasenKillerphrasen erkennen
Killerphrasen zielen darauf ab, Gespräche, Anliegen, Wünsche etc. im Keim zu ersticken, unbequeme Themen abzublocken. Mit diesen Tipps erkennen Sie Killerphrasen und gehen konstruktiver mit ihnen um.
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten.
Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.
Arthur Schopenhauer
Quatsch! Unsinn! Hatten wir schon!
Killerphrasen sind pauschale und abwertende Angriffe in einer Diskussion, hinter denen die Absicht steckt, sie im eigenen Interesse zu beenden. Basta! Oft wird der Gesprächspartner dabei herabgesetzt. „Wenn Sie wüssten, wovon Sie reden, würden Sie schweigen!“
Mit einer Killerphrase wird eine Idee, ein Angebot, Kritik, ein kritischer Denkanstoß oder -ansatz vom Tisch gefegt, der aus Sicht eines Gegenspielers entweder im Hinblick des Zeitpunkts, der Beziehung (Rapport) oder Darbietung unangemessen ist.
Die Killerphrase ist eine Kriegserklärung unter Kollegen, gegenüber Mitarbeitern, ein direkter Angriff auf Gesprächspartner. Sie hat keinerlei seriösen inhaltlichen Bezug. Sie ist ein destruktiver rhetorischer Kniff, der häufig einzig und allein auf Zerstörung abzielt. Der Gegner soll mundtot gemacht werden. So soll jegliche Diskussion behindert, der Gesprächspartner aus dem Konzept gebracht und schlimmstenfalls sogar lächerlich gemacht werden.
Der Schaden wird oft unterschätzt. Besonders in Meetings ist ihr Gebrauch zerstörerisch, weil dadurch kreative Ideen sofort blockiert werden. Selbst unbeabsichtigte Killerphrasen führen oft zu Kreativitätsblockaden.
Killerphrasen, die so erscheinen sollen, als wenn sie ein Argument enthalten, sind Totschlagargumente.
Wer Killerphrasen als solche erkennt, kann schneller reagieren.
Killerphrasen kommen oft in Verkleidung
Die als Aussagen verkleideten Killerphrasen sind nicht an der Sache und einer möglichen Lösung orientiert. Es sind Zeichen der inhaltlichen Unterlegenheit. Sie werden vorzugsweise dann eingesetzt, wenn keine eigenen überzeugenden Sachargumente gesehen werden. Durch soziale Dominanz soll sachlicher Unterlegenheit verborgen werden. Wer Killerphrasen erkennt, kann sie aufdecken, ihnen begegnen.
Alles ist richtig, auch das Gegenteil.
Nur „zwar und aber“, das ist nie richtig.
Kurt Tucholsky
Killerphrasen zielen darauf ab Gespräche, Anliegen, Wünsche etc. im Keim zu ersticken, um unbequeme Themen einseitig abzublocken.
Typisch Killerphrasen sind:
- „Das haben wir schon versucht, das funktioniert nicht.“
- „Das haben wir immer so gemacht und sind damit gut gefahren, daher brauchen wir daran nichts zu ändern.“
- „Das können Sie doch nicht beurteilen! Sie sind doch viel zu jung/alt dafür.“
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Killerphrasen als solche erkennen
Killerphrasen stecken voller Tilgungen, Generalisierungen, Verzerrungen, die Sie durch entsprechende Fragetechniken aufdecken können. So erfahren Sie von Ihrem Gesprächspartner die für ihn entscheidenden Dinge, die Erfahrungen, Wertvorstellungen, Wünsche etc., die er zwar nicht unmittelbar anspricht, aber in sich trägt und die für seine Standpunkte, für seine Lebenssicht, für seine Handlungen ausschlaggebend sind. Auf jeden Fall hilft es, Killerphrasen erst einmal als solche zu erkennen, um sie dann zu entkräften.
Unterteilung: 8 Arten von Killerphrasen
Killerphrasen können in verschiedene Kategorien unterteilt werden:
1. Autoritäts-Killerphrasen
Autoritäts-Killerphrasen basieren auf einem Überlegenheitsgefühl, das zur Einschüchterung verwendet wird.
Beispiele
- Was hier gemacht wird, bestimme noch immer ich!
- Wie oft muss ich das noch sagen: Das läuft so nicht!
- Werden Sie erst einmal so alt wie ich, dann werden Sie das auch aus einem anderen Blickwinkel sehen.
- Das ist für unsere Firma nicht von Interesse.
2. Angriffs-Killerphrasen
Angriffs-Killerphrasen sind offene und persönliche Angriffe.
Beispiele
- Ach kommen Sie, Sie reagieren jedes Mal so emotional!
- Sie wieder!
- Typisch Frau! Typisch Mann!
- Denken Sie einmal mit, auch wenn es schwerfällt!
3. Beharrungs-Killerphrasen
Mittels Beharrungs-Killerphrasen sollen Veränderungen verhindert werden.
Beispiele
- Das haben wir schon immer so gemacht!
- Das ist in unserem Unternehmen undurchführbar.
- Wir sind für solche Veränderungen noch nicht bereit.
4. Bedenkenträger-Killerphrasen
Bedenkenträger-Killerphrasen drücken eine mitunter zögerlich vorgetragene Angst vor Veränderungen aus.
Beispiele
- Was werden denn die anderen sagen?
- Das sollten wir lieber lassen. Wir wollen uns doch nicht die Finger verbrennen.
- Lieber nicht, wir wollen uns doch nicht blamieren.
- Das ist doch praktisch gar nicht umsetzbar.
5. Bescheidenheits-Killerphrasen
Bescheidenheits-Killerphrasen unterstellen, dass eine Denkrichtung nicht realisierbar ist.
Beispiel
- Wir haben doch keine Gelddruckmaschine.
6. Besserwisser-Killerphrasen
Besserwisser-Killerphrasen werden meist von Personen benutzt, die sich für intelligenter halten und anderen ihre Ansichten aufdrängen wollen.
Beispiele
- Das brauchen Sie mir nicht zu sagen.
- So wie Sie die Sache angehen, kann das nichts werden!
- Um das beurteilen zu können, fehlt Ihnen einfach die Erfahrung.
- Ich weiß schon, wie das endet.
- Ganz objektiv betrachtet ist Ihr Plan von vornherein zum Scheitern verurteilt.
7. Vertagungs-Killerphrasen
Mittels Vertagungs-Killerphrasen sollen aus Angst vor Fehlern Entscheidungen hinauszögert werden.
Beispiele
- Das sollten wir noch einmal überlegen, bevor wir uns entscheiden.
- Meiner Meinung nach ist die Zeit dafür noch nicht reif.
- Darüber reden wir ein anderes Mal! Dafür ist jetzt keine Zeit!
8. Vorwurfskillerphrasen
Mit Vorwurfskillerphrasen sollen Gesprächspartner durch einen sehr allgemein gehaltenen Vorwurf zum Schweigen gebracht werden.
Beispiele
- Da hätten Sie vorher wohl lieber besser zuhören sollen!
- Das weiß doch jedes Kind.
- Hätten Sie lieber Ihre Hausaufgaben gemacht!
Umgang mit Killerphrasen
Killerphrasen sind unangenehm, doch wir sind ihnen glücklicherweise nicht schutzlos ausgeliefert. Es lohnt sich, den eleganten Umgang mit ihnen zu erlernen. Das ist vor allem dann besonders wichtig, wenn es um Themen geht, die einem am Herzen liegen.
Vorbereitung wichtiger Gespräche und Verhandlungen
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Sie können sich von mir bei der Vorbereitung Ihrer Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finden Sie heraus, wie Sie und Ihre Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache Sie mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Bauen Sie Ihre psychologischen Fähigkeiten aus, lernen Sie die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
Frage mich ruhig persönlich
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail bin ich zu erreichen: mail@karstennoack.de
Aktuell ausschließlich in Ausnahmefällen für spezielle Fragen: Mobil 01577 / 704 53 56, Telefon 030 / 864 213 68. Telefonisch bin ich in Notfällen von montags bis donnerstags am ehesten in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sprechen. Meist bin ich im Einsatz, hinterlasse dann bitte eine Nachricht mit deiner Telefonnummer in Deutschland. Denke unbedingt daran, sehr konkret den Anlass des Anrufs zu nennen. Ich rufe dann so schnell wie möglich zurück.
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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 14. Juni 2016
Überarbeitung: 31. März 2019
AN: #43328
K:CNB
Ü:B
Leider bestimmen solche Killerphrasen viele Besprechungen und beenden Ideen bevor sie verstanden wurden. Wie lässt sich das verhindern?
Es wird ständige Aufmerksamkeit bei sich und anderen Menschen benötigt, um Killerphrasen und Co. loszuwerden.
Und wenn der Chef das macht ist die Diskussion beendet. Da helfen auch keine Tricks.
Killerphrasen gehören geächtet!
Ja!