Schluss mit den alltäglichen Beleidigungen
Kolumne

Alltägliche Beleidigungen
Insbesondere in den sozialen Medien bekomme ich mit, was Menschen tief bewegt.
Da versteht eine sehr gebildete Frau die Welt nicht mehr und reagiert zunehmend mit Zynismus darauf. Ein anderer sozial engagierter Mann beschimpft solche Menschen wie sie als Nazis, weil sie grundlegende Antworten bei der Flüchtlingspolitik fordert.
Einer feiert die Gesetze zum Datenschutz und bezeichnet die Kritiker als Anarchisten, ein anderer ihn als Gefahr für die Meinungsfreiheit. Tatsächlich sind die Bezeichnungen oft noch viel heftiger und beleidigender, die offene oder unterschwellige Aggressivität erschreckend.
Wer sich nicht nur in der eigenen kleinen beschaulichen Filterblase aufhält, der bekommt es deutlich mit:
Die Gesellschaft in Deutschland ist zerrissen
Es durchziehen zahlreiche Risse die Gesellschaft. Wir driften auseinander. Wer es sich dann auf der eigenen Scholle eingerichtet hat, kennt sich aus, oder meint zumindest die Wahrheit zu vertreten.
Weshalb sollte da ein Interesse am Brückenbau bestehen? Es ist ja viel einfacher sich als richtig und die anderen als falsch zu betrachten. Ab ins Schubfach. Und als Beschriftung möglichst noch eine markige Beleidigung auf das Etikett der Fehlgeleiteten, die einfach nicht verstehen wollen.
Die clever Durchtriebenen verfolgen eigene Interessen, fördern die Verhärtung und erfreuen sich an der gelungenen Manipulation. Die Masse plappert es nach, weil zumindest die oberflächlichen Argumente ihren Bedürfnissen nachkommen. Wer bereit ist, genauer hinzusehen könnte erkennen, dass nicht alles so einfach ist. Ursache, Wirkung und Symptom sind keine Synonyme. Das Kosmetik nicht die Ursachen behandelt, sie sogar verschlimmern kann, wird gerne in Eifer übersehen. Versehentlich und oft auch mit Absicht, den das könnte das Weltbild infrage stellen.
Nazi, Gutmensch, Linker, Rechter, Träumer, Konservativer,…
Ja, es gibt Menschen mit bedenklichen Überzeugungen. Wobei ich selbst denen unterstelle, guten Absichten dienen zu wollen. Auch, wenn die mitunter nicht so einfach erkennbar sind und ich die verfolgten Wege missbillige. Doch zumindest, wer sich dem Grundgesetz und den Menschenrechten verpflichtet gehört mit an den Diskussionstisch. Doch das akzeptiert nicht jeder und hat auch dafür vermutlich Gründe, die gehört werden sollten. Nur kommt es dazu viel zu selten.
Beleidigungen
Mit Benzin löschen? Wo haben Beleidigungen denn wirklich schon mal geholfen? Der Kommunikation und Lösungsfindung dienen sie jedenfalls nicht. Was treibt Menschen, vielleicht sogar mit guter Absicht, dazu zusätzlichen Schaden anzurichten?
Gestalten statt nörgeln
Wer wirklich gestalten will, geht zuerst in die Tiefe. Der beschäftigt sich ausgiebig mit den Einflussfaktoren und Zusammenhängen, durchspielt die möglichen Szenarien, erkundet den Spielraum. Erst dann ist die Basis für Diskussionen und schließlich Entscheidungen vorhanden.
Wer sich um ein stabiles Fundament drücken will, baut auf wackeligen Grund. In der Philosophie, wie ich sie schätze, wird mit guten Grund darauf bestanden zuerst die Definitionen und die Werte zu klären. Vorher geht es nicht weiter. Oft wird in der heutigen Gesellschaft allerdings damit argumentiert, die Zeit dafür wäre nicht vorhanden. Doch stimmt das wirklich und darf das eine wiederholte Ausrede für Flickwerk sein?
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Ergänzende Artikel
- Respekt: Hat das noch Platz in der heutigen Zeit?
- Rache: Vergeltung Zahn um Zahn, ge-rächt oder gerecht?
- Politik, Rhetorik und Entscheidungen: Politik findet nicht nur im Bundestag statt
- Europa ist wichtig! Pulse of Europe
- Nestbeschmutzer: Vom Mut auf notwendige Veränderungen hinzuweisen
- Regeln über Regeln: Welche Regeln respektieren, welche brechen?
- Political Correctness / Politische Korrektheit: Gut gemeint und oft missbraucht!
P.S.
Ich unterstütze Menschen, die respektvoll gestalten wollen, auch ehrenamtlich. Wer will, der kann!
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Erstveröffentlichung des Artikels von Karsten Noack am 2. Juli 2018
#4
Beleidigungen sind Ausdruck der Verzweifelung.