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Hedgefonds sind in Deutschland als Heuschrecken bekannter. Wenn ich mich richtig erinnere, war es der damalige SPD-Vorsitzende Franz Müntefering, der das ökonomische Agieren mancher anonymer Investoren 2005 erstmals mit Heuschreckenplagen verglich.
„Manche Finanzinvestoren verschwenden keinen Gedanken an die Menschen, deren Arbeitsplätze sie vernichten – sie bleiben anonym, haben kein Gesicht, fallen wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen weiter. Gegen diese Form von Kapitalismus kämpfen wir.“
Interview mit Franz Müntefering, erschienen am 17. April 2005 in der Bild am Sonntag
Hedgefonds sind auf Spekulation orientierte Finanzgesellschaften, die nichts entwickeln oder beitragen. Sie sind einzig an maximalem Profit interessiert und dazu sind sie auch bereit mit skrupellosen Methoden Aktienmehrheiten zu übernehmen. Damit sich das lohnt, werden – deshalb der Vergleich mit Heuschreckenplagen – Unternehmen ausgepresst und kahl fressen, ehe die Plage weiterzieht. So manches ursprünglich prachtvolle Unternehmen hat mehrere solcher Plagen gerade so überlebt und existiert am Ende mehr als eine Hülle, als wirklich noch ein Unternehmen zu sein. Die Produktion verteilt sich dann auf Billiglohnländer und es wird sich, soweit es geht, um soziale Verantwortung gedrückt. In Deutschland sind dadurch viele selbst hochqualifizierte Arbeitsplätze vernichtet worden.
Ist der Artikel zu einseitig und die Kritik übertrieben? Gibt es auch positive Beispiele im Zusammenhang mit Hedgefonds?
Im Glossar warten Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass du sowohl mit Persönlichkeit als auch Botschaft überzeugst –in Gesprächen und Präsentationen.
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Wie ist das mit der Kanzlerwahl?
Das Grundgesetz dient einer stabilen Demokratie. Die Mehrheiten im Parlament sollen sich nicht zufällig ergeben. Deshalb wird für wichtige Entscheidung der Regierungsbildung im Bundestag nicht nur eine einfache Mehrheit der gerade anwesenden Abgeordneten verlangt, sondern eine Mehrheit aller Mitglieder des Bundestages. Ein Kanzler oder eine Kanzlerin ist nur dann gewählt, wenn mehr als die Hälfte aller Abgeordneten in geheimer Wahl für ihn oder sie stimmen.
Artikel 63 Grundgesetz (Wahl des Bundeskanzlers)
(1) Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestage ohne Aussprache gewählt.
(2) Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich vereinigt. Der Gewählte ist vom Bundespräsidenten zu ernennen.
(3) Wird der Vorgeschlagene nicht gewählt, so kann der Bundestag binnen vierzehn Tagen nach dem Wahlgange mit mehr als der Hälfte seiner Mitglieder einen Bundeskanzler wählen.
(4) Kommt eine Wahl innerhalb dieser Frist nicht zustande, so findet unverzüglich ein neuer Wahlgang statt, in dem gewählt ist, wer die meisten Stimmen erhält. Vereinigt der Gewählte die Stimmen der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages auf sich, so muss der Bundespräsident ihn binnen sieben Tagen nach der Wahl ernennen. Erreicht der Gewählte diese Mehrheit nicht, so hat der Bundespräsident binnen sieben Tagen entweder ihn zu ernennen oder den Bundestag aufzulösen.
Der Amtseid für den Bundespräsidenten lautet in Artikel 56 des Grundgesetzes: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.“ Der Amtseid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden. Bundeskanzler und Bundesminister leisten bei ihrem Amtsantritt den Amtseid nach Artikel 64. Jedoch ist in beiden Fällen der Eid der gleiche wie beim Bundespräsidenten (Artikel 56)
Artikel 64 Grundgesetz
(1) Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt und entlassen.
(2) Der Bundeskanzler und die Bundesminister leisten bei der Amtsübernahme vor dem Bundestage den in Artikel 56 vorgesehenen Eid.
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 01. Mai 2016
Überarbeitung: 10. November 2020
Englische Version:
AN: #328
K: CNB
Ü:
Am Sonntagabend war es endlich so weit: Das erste und einzige Mal, dass Kanzlerin Angela Merkel und Rivale Peer Steinbrück in Deutschland vor der Wahl am 1. September 2013 von 20:30 Uhr bis 22:00 Uhr in einem TV-Duell aufeinander trafen.
Drei Wochen vor der Bundestagswahl forderte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in einer Fernsehdebatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) heraus. Als Experte für Körpersprache analysierte ich das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück.
Auch bei diesem TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) wirken sich nicht nur die gesprochenen Worte aus. Ich war deshalb auch neugierig, wie sich die beiden Kontrahenten mit ihrer Körpersprache präsentierten. Mehrere Medien hatten mich auch diesmal um Analysen des Auftritts gebeten.
Beide haben sich eher zurückhaltend gezeigt. Sowohl Merkel als auch Steinbrück sind nicht in der Lage gewesen, die Beziehung zum Zuschauer durch körpersprachliche Gesten zu fördern.
In Bezug auf ihren Herausforderer hat sich Merkel etwas geschickter angestellt. Was sie sehr clever gemacht hat: sie hat sich eher vom Status, von der Ausstrahlung her souveräner gezeigt, als er. Sie wandte sich ihm zu, richtete ihre Körperhaltung in seine Richtung, hat ihn angeschaut, während er die ganze Zeit am Pult klebte, die ganze Zeit frontal dazu stehen blieb. Sie hatte die Alpha-Position.
Ich habe sie lange nicht mehr so verärgert gesehen. Die Bundeskanzlerin war in der ersten halben Stunde des TV-Duells sichtlich genervt, von den Fragen des Co-Moderators Stefan Raab. Sie ist jemand, der nicht gewohnt ist, auf solche Fragen Antworten zu geben und sich vor allen Dingen nicht dazu zwingen zu lassen, etwas zu sagen, was sie nicht möchte. Ich habe sie lange nicht mehr so verärgert gesehen.
Angela Merkel machte, was sie immer tut. Sie erklärte und zitierte das Statistische Bundesamt. Mitgebracht hat sie dazu einige schöne Worthülsen.
Der Herausforderer Peer Steinbrück versuchte anzugreifen. Doch jeder Anlauf prallte an Merkel ab. Er ist einfach zu zaghaft, zu unverständlich bei seinen Attacken.
Steinbrück vermittelte durch seine Körpersprache den Eindruck, als wenn er nicht mehr sehr viel zu verlieren habe. Chance vertan: Als wirklicher Macher hat der SPD-Kanzlerkandidat sich nicht präsentiert. Er hat die Ausstrahlung eines Technokraten. Das ist keiner, der Menschen führen kann, motivieren kann, da ist kein Enthusiasmus. So wirkt jemand, der Dinge sachlich abarbeiten kann.
Einen klaren Sieger des Duells ist nicht auszumachen. Null zu Null: Wirklich überzeugt haben beide Kandidaten nicht. In wenigen Tagen wird das Zusammentreffen ohne Auswirkungen sein.
Das war kein TV-Duell, sondern gepflegte Langeweile. Das Herunterbeten von Parteiprogrammen ersetzt keine Leidenschaft. Blass wirken beide, doch sie ist im Amt. Steinbrück hatte dem Kanzlerbonus nichts entgegenzusetzen.
Wenn es einen Sieger zu küren gilt, dann ist es die schwarz-gold-rote Halskette von Kanzlerin Angela Merkel.
Selbst einen Tag nach der Debatte war das Schmuckstück noch ein Topthema beim Kurznachrichtendienst Twitter. Während Angela Merkel und ihr Herausforderer Peer Steinbrück noch vor der Kamera standen, erhielt die Halskette der Kanzlerinnen mit #schlandkette einen eigenen Hashtag. Auch vielen anderen Medien war die Aufregung um die Kette Beachtung wert.
Merkel dürfte sich bei der Wahl dieses Accessoires etwas gedacht haben. Bei so einer Gelegenheit überlässt niemand unnötig etwas dem Zufall.
Du willst die Gelegenheit beim Schopf packen, dich den Fragen stellen und überzeugende Antworten geben? Dann unterstütze ich dich bei der Vorbereitung deines Medienauftritts. Über den Umfang der Unterstützung entscheidest du.
Meine Empfehlung: Zumindest einen Probelauf mit professionellem Feedback solltest du dir und deinem Publikum gönnen. Dann kannst du selbst besser beurteilen, wie du und deine Antworten auf deine Zielgruppe wirken, was du tun und was du besser lassen solltest, wo es Potenziale gibt. Wieso willst du erst nach deinem echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Gerade bei Kreuzfeuerinterviews geht es oft heiß her und erst im Anschluss ist dann Zeit das Ergebnis zu betrachten.
Was kostet eine solche professionelle Unterstützung? Hier findest du die Honorare. Du weißt selbst am besten, welcher Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Profitiere vom Vorsprung. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.
Es wird meist verschwiegen, doch leiden sehr viele Menschen bei ihren Auftritten in den Medien unter sehr intensivem Lampenfieber. Schade, weil das mit entsprechender Hilfe nicht notwendig ist. Nur, für den Fall, …
Christian Wulff ist als Bundespräsident zurückgetreten. Jenseits politischer Einstellungen gibt es hier eine Menge zum Themenbereich Selbstmarketing – nicht nur in der Politik – zu lernen.
Am Morgen vor der Bekanntgabe lieferte ich einer Journalistin meine Vorstellung einer Stellenbeschreibung für die freigewordene Arbeitsstelle des Bundespräsidenten.
Die Bundesrepublik Deutschland sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
Bundespräsidenten (m/w),
als Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland,
der als Verfassungsorgan Deutschland nach innen und nach außen repräsentiert.
Wir wünschen uns die folgenden Eigenschaften des Bewerber:innens:
Ihre Aufgaben:
Es erwarten Sie …
Diesen Beitrag schrieb ich nach dem Interview beim Spiegel zum Thema Körpersprache des Bundespräsidenten. Gewünscht wurde eine Analyse des Fernsehauftritts des Bundespräsidenten Christian Wulff. Am Abend des 4. Januars 2011 beantwortete er im eher geschützten Rahmen die Fragen zweier Journalisten.
Die Fragen an mich:
Das Video meines Beitrags bei Spiegel Online finden Sie hier (externer Link).
Den Kopf gesenkt, die Ellbogen auf der braunen Tischplatte, die Hände ineinander gefaltet. So sitzt er da, der Bundespräsident Christian Wulff. In seinen Worten sind wenig Selbstzweifel erkennbar; „Ich weiß, dass ich nichts Unrechtes getan habe, aber nicht alles richtig war, was ich getan habe.“. Körpersprachlich sieht es anders aus: Zahlreiche Hinweise auf eine innere Zerrissenheit sind während des Auftritts ersichtlich. Und sie sind auch nachvollziehbar. Es ist womöglich der wichtigste Moment in seiner Karriere. Schließlich ist Herr Wulff dort sowohl als Bundespräsident und auch als private Person unter Druck. Und von jeder dieser Rollen wird etwas anderes erwartet.
Vom Bundespräsidenten erwarten wir die Würde des Amtes. Ein Bundespräsident hat eine vereinigende und repräsentierende Aufgabe. Diese Rolle ist mit einem hohen Symbolwert und damit mit Status verbunden. Im Interview war davon allerdings nicht viel zu sehen.
Im Gegenteil; körpersprachlich macht er sich während des Interviews immer kleiner. Ein hoher Status zeigt sich zum Beispiel durch eine aufrechte Haltung. Wir sehen aber einen Mann mit einem oftmals gebeugten Rücken, der immer wieder versuchte, dem Status gerecht zu werden, indem er sich aufrichtet.
Die Beine waren unter dem Stuhl zurückgezogen, um möglichst wenig Raum zu beanspruchen und um nur keine Ansprüche geltend zu machen. Das macht jemand, der sich um eine Ausbildungsstelle bewirbt und richtig unter Druck steht. Überkreuzte Füße signalisieren eine geschlossene Körperhaltung und Schutzhaltung.
In Momenten, die ihm vermutlich unangenehm sind, fällt es ihm besonders schwer den Journalisten in die Augen zu schauen.
Es scheint, als ob ein Teil in ihm zu den Vorwürfen nichts sagen möchte, er aber gleichzeitig dazu gezwungen wird, es doch zu tun. Es ist zwischendurch zu sehen, wie seine Augen flackern. Das ist ein Hinweis dafür, dass das Gesagte nicht unbedingt im Einklang mit den Gefühlen steht. Dieses Augenflackern lässt sich bewusst sehr schlecht steuern, da macht sich das Unbewusste bemerkbar. Überhaupt wirken seine Augen nervös und müde. So wirkt er als Opfer und lässt den Betrachter mitleiden.
Von der Privatperson Wulff möchten wir Auskunft und Einsicht. Aber wir wollen auch einen Bundespräsidenten, der uns repräsentiert. Schließlich ist das sein Job! Und für den bezahlen wir ihn.
Einsicht signalisiert er mit seinem Auftritt nicht. Was bleibt, ist der Eindruck einer Zerrissenheit. Der Konflikt zwischen den Ansprüchen des Amtes und den Forderungen der Öffentlichkeit wird nach diesem Auftritt nicht geringer.
Am Ende war der Druck doch zu groß. Bundespräsident Christian Wulff erklärte am 17. Februar 2012 seinen Rücktritt. Gerade im Rückblick zeigt sich wie wichtig eine angemessene Reaktion in solchen Situationen ist. Es geht im Wesentlichen um die Wahrnehmung.
In den Beiträgen der Serien Körpersprache und Rhetorik-Check geht es darum die rhetorische Wirkung ausgewählter Personen zu analysieren. Jegliche politische Bewertung bleibt dabei außen vor und ist auch in den Kommentaren nicht erwünscht. Stattdessen geht es darum anhand der Beispiele zu erkennen was unter welchen Umständen funktioniert und was nicht, was lässt sich für eigene Zwecke lernen. Mit anderen Worten; es geht nicht um das Nörgeln, sondern das Aufdecken von Potenzialen.