Walt-Disney-Technik
Die Walt-Disney-Methode hat sich in vielen Einsatzbereichen als sehr wirkungsvolle Kreativitätstechnik bewährt. Sie wird genutzt, um aus unterschiedlichen, sich hilfreich ergänzenden Perspektiven nützliche Erkenntnisse zu gewinnen. Hier finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Überblick
Walt-Disney-Methode
Die Walt-Disney-Methode hat sich als sehr wirkungsvolle Kreativitätsstrategie bewährt. Sie wird genutzt, um aus unterschiedlichen, sich hilfreich ergänzenden Perspektiven nützliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Unterschiedliche Perspektiven nutzen
1. Der Rahmen
Sie können wahlweise die drei Sichtweisen Träumer, Kritiker und Realist einnehmen, für die auch ein eigener Raum bzw. eine Rolle geschaffen wird. Dies kann tatsächlich räumlich umgesetzt, mit entsprechenden Hilfsmitteln angedeutet werden oder virtuell geschehen. Dem Begründer dieser Kreativitätstechnik, Walt Disney, wird nachgesagt, dass er für jede dieser Rollen einen eigens ausgestatteten Raum eingerichtet hat, den er auch aufsuchte, wenn die entsprechende Rolle angebracht war.
Während der Raum des Realisten nüchtern und die Möblierung auf das Notwendigste beschränkt blieb, war der Raum des Träumers üppig, fantasievoll und auf das Bequemste eingerichtet. Der Raum des Kritikers soll dagegen lediglich mit 2 Reihen gegenüber angeordneten Stehpulten ausgestattet gewesen sein. Das jeweilige Ambiente dieser Räume sollte gewissermaßen auf die Einstellung der darin agierenden Personen abfärben.
Und wenn Sie nicht so reichlich mit Räumen ausgestattet sind; finden Sie die geeignetsten Plätze für die jeweiligen Rollen und markieren sie diese.
2. Die Rollen
a. Der Träumer
Auf den Spuren von Martin Luther King und Co. Der Träumer ist für Ideen, Richtungen und Visionen zuständig. Vor allem visuell orientiert, entwirft er entsprechende Zukunftsbilder. Er erlebt sich selbst im Zustand des Fantasten und imaginiert Zukunftsprojektionen, in denen er sich selbst in positive und wünschenswerte Situationen versetzt.
b. Der Realist
Dem Realisten obliegt dagegen die Umsetzung. Er vollzieht nach, was der Träumer sich als Zukunftsbild vorgestellt hat und simuliert dies, als wäre es schon in der Gegenwart geschehen. In seiner Simulation entwickelt er einen konkreten Plan für die Realisierung der Ideen und Visionen des Träumens. Er denkt systematisch und erstellt einen logisch strukturierten Plan, in dem er beispielsweise ein Ziel in Unterziele aufteilt, die wichtigsten Schritte ermittelt, Aufgaben festlegt und verteilt. Der Realist ist vor allem rational orientiert und überprüft das Zukunftsbild des Träumers.
c. Der Kritiker
Der Kritiker hinterfragt das Ganze, nimmt Ideen auseinander und setzt sie wieder zusammen. Der Fokus ist darauf gerichtet, was realistisch machbar ist und was nicht.
Er überprüft den bisher entwickelten Plan. Mit etwas Abstand zum eigenen Vorhaben wird nüchtern überprüft, ob irgendetwas vergessen wurde und ob es Umstände und Einflüsse gibt, die die Durchführung des Planes verhindern könnten. Er arbeitet vor allem auf dem auditiven Kanal und aktiviert den inneren Dialog. Das heißt, er hört dem Träumer und dem Realisten zu, nimmt seine inneren Stimmen wahr und fragt sich, was alles noch verbessert werden kann. Dieser Zustand hat viel mit der Vergangenheit zu tun, weil hier vor allem Erfahrungen aus der Vergangenheit aktiviert werden.
Bedeutung der Rollen
Jede dieser drei Rollen hat ihre ganz spezifische Bedeutung. Während im Alltagsleben die Rollen verschwimmen und sich gegenseitig behindern, gilt es hier, sie in Reinform zur Geltung kommen zu lassen. Jeder dieser Zustände kann als eigenständiger Teil des Unterbewusstseins definiert werden. Bei erfolgreichen Personen wurde festgestellt, dass sie die drei Zustände klar voneinander trennen und allen drei Rollen denselben Stellenwert zumessen.
Viele Menschen bevorzugen in bestimmten Kontexten eine dieser Rollen. Manche Menschen haben beispielsweise eine Affinität zur Rolle des Träumers, sodass es ihnen leicht fällt, viele Ideen zu entwickeln. Oft sind solche Menschen sehr begeisterungsfähig, werden jedoch seltener etwas praktisch umsetzen.
Andere Menschen bevorzugen dagegen eher den Realisten und sind sehr konsequent bei der Erledigung von Aufgaben, jedoch oft nicht so kreativ dabei neue Lösungen zu finden.
Die Rolle des Kritikers wird im Vergleich oft geringer geschätzt. Doch er ist es, der den Fokus auf entstehende Probleme richtet und schnell erkennt, wenn etwas nicht geht, was fehlt und was man noch besser machen könnte.
Im Rahmen der Teamarbeit ist dieses Wissen hilfreich, um die Beteiligten entsprechend ihren Fähigkeiten einzusetzen und zu fördern. Die Walt-Disney-Strategie hilft zum Beispiel den üblichen Streit zwischen Träumern und Kritikern zu verstehen, konstruktiv zu nutzen und jede Rolle zu würdigen.
d. Die Metaposition
Als eine zusätzliche Rolle empfiehlt sich die Metaposition. Aus dieser Perspektive ist es leichter, den gesamten Prozess im Auge zu behalten und ihn zu fördern.
e. Der Moderator
Sollte ein Moderator den Prozess begleiten, nimmt er trotz der Verlockungen nicht an der Diskussion an sich teil.
3. Aufzeichnung
Sichern Sie die Erkenntnisse: Zur Protokollierung kann beispielsweise ein Mindmap verwendet werden.