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Columbo-Technik in Interviews

Columbo-Technik in Interviews

Medienkompetenz

 

Columbo-Technik - Karsten Noack

Harmlos klingende Fragen in Interviews

 

Vorsicht vor der Columbo-Technik; immer schön wachsam im Interview bleiben! Nicht jede Frage in Interviews ist so harmlos, wie sie klingt.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

 

Inspektor Columbo

 

Für diejenigen, die von 1973 bis 2003 nicht die Gelegenheit genutzt haben Peter Falk als Inspektor beziehungsweise Lieutenant Columbo zu sehen: Columbo ist ein unordentlich, zerstreut und manchmal begriffsstutzig wirkender Polizeibeamter. Er präsentierte sich – frei von Prahlsucht – mit geringem Status und täuscht so die Umgebung, denn tatsächlich ist er hochintelligent. Ein Gegenspieler drückte es so aus: „Der bringt es fertig und sucht im alten Testament nach Fehlern!“ Tatsächlich löste er seine Fälle durch seine sehr genaue Beobachtungsgabe, registrierte selbst kleinste Details und Widersprüchlichkeiten.

 

 

 

Übrigens, ich hätte da noch eine Frage

 

Das eigentliche Interview ist erledigt, die Spannung und Vorsicht legen sich. Und genau jetzt wird unauffällig clever angesetzt. Der Verabschiedung folgt im letzten Moment an der Ausgangstür der harmlos klingende Satz; „Übrigens, ich hätte da noch eine Frage“.
Für diesen Satz wurde Kommissar Columbo mit der gleichnamigen TV-Serie bekannt. In seinem Fall am Schluss eines Interviews mit einem Verdächtigen. Darauf konnte schon gewartet werden; auf diese scheinbar nebensächliche Frage, in der es um wesentliche Aspekte ging. Der Gesprächspartner, meist ein Täter, der sich für besonders gerissen hielt, erwies sich in diesem Moment verwundbar, weil er meinte es nun geschafft zu haben. Gedanklich wurde schon der Raum verlassen und die zurechtgebastelten Erklärungen wurden weggepackt. Jedoch sagt er, was tatsächlich in seinem Kopf ist. Schlecht für den Bösewicht: Fall gelöst!

 

 

 

Im Deckmantel der Naivität

 

„Ach ja, fast hätte ich es vergessen, wo waren Sie an …?“. Diese und andere nebensächliche Frage erscheinen überwiegend harmlos und können gerade dadurch zu verheerend sein, selbst, wenn jemand keinen Dreck am Stecken hat. So kann selbst ein Medieninterview, das bis dahin sehr gut verlief, bei Unachtsamkeit an dieser Stelle noch entgleisen. Also; stets achtsam bleiben! Es gilt der andere TV-Klassiker-Spruch: „Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, zu jeder Vernehmung einen Verteidiger hinzuzuziehen. Wenn Sie sich keinen Verteidiger leisten können, wird Ihnen einer gestellt. Haben Sie das verstanden?“

 

 

 

Jenseits der Medien: Lernen vom Inspektor

 

Die Columbo Technik ist eine Destabilisierungstechnik. Sie erinnert daran, wie wichtig es ist mit überraschenden Situationen konstruktiv umgehen zu können. Wobei Sie nicht nur acht darauf geben sollten ihr auf den Leim zugehen, sondern Sie auch gegebenenfalls selbst einsetzen zu können. Sie kann auch für Nichtkriminologen recht hilfreich sein. Halten Sie es wie Columbo. Stellen Sie sich ruhig einmal unwissender als Sie sind und bringen Sie Ihren Gesprächspartner zum Reden, indem Sie vorgeben, nicht zu verstehen: „Können Sie mir das genauer erklären?“, oder „Was ich noch nicht richtig verstehe, ist…“. Solche Fragen dienen Ihnen dazu, sich noch nicht festzulegen. Sie bekommen so Informationen Ihres Gesprächspartners, Informationen, die noch sehr nützlich sein können und vermeiden Hinweise auf Ihre eigenen Ziele und Strategien. Sie bekommen so jedoch weitere Hinweise, die noch nützlich sein können. Dazu ist es allerdings erforderlich, sich etwas in den Tiefstatus (Understatement) zu bewegen, also das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, um unterschätzt zu werden.

Antworten auf häufige Fragen

Was war der Charakter von Inspektor Columbo?

Columbo war der Protagonist der gleichnamigen US-amerikanischen Krimiserie, die von 1968 bis 2003 ausgestrahlt wurde. Columbo wurde von Peter Falk gespielt und war ein kauziger und schlauer Polizist der für die Los Angeles Police Department arbeitete. Er war bekannt für sein unordentliches Aussehen und seine lässige Art, bekannt, die regelmäßig dazu führte, dass er unterschätzt wurde. Doch er verfügte über eine scharfe Beobachtungsgabe und eine Fähigkeit, Verbrecher zu überführen. Er war ein sehr geduldiger und methodischer Ermittler, der sich nicht leicht abschütteln ließ und dafür bekannt war, dass er Verbrecher mit seiner scheinbar naiven Art überraschte und aus der Fassung brachte.

Columbo wurde von vielen Zuschauern als sympathischer und unterhaltsamer Charakter wahrgenommen und so zu einem der bekanntesten und beliebtesten Krimi-Charaktere der Fernsehgeschichte.

Weshalb war Columbo so ein guter Polizist?

Columbo war ein sehr erfolgreicher Detective, der für seine scharfe Beobachtungsgabe und seine Fähigkeit, Verbrecher zu überführen, bekannt war. Er war ein sehr geduldiger und methodischer Ermittler, der sich nicht leicht abschütteln ließ und sich Zeit nahm, um alle Details und Hinweise gründlich zu untersuchen. Er war sehr gut darin, Verbrecher mit seiner scheinbar naiven und lässigen Art zu überraschen und aus der Fassung zu bringen. Columbo nutzte die Fähigkeit, sie dazu zu bringen, sich selbst zu verraten, indem er sie mit seinen scheinbar harmlosen Fragen und Bemerkungen aus dem Konzept brachte.

Insgesamt war Columbo ein sehr gewiefter und schlauer Polizist, der durch seine Einfühlsamkeit und seine Fähigkeit, Verbrecher zu durchschauen, viele Fälle lösen konnte.

Was ist Understatement in der Rhetorik?

Understatement ist eine rhetorische Figur, bei der eine Aussage absichtlich untertrieben oder heruntergespielt wird, um ihre Bedeutung oder Tragweite zu verringern. Es wird verwendet, um eine Aussage zu beschreiben oder zu kommentieren, ohne sie zu übertreiben oder in den Vordergrund zu stellen.

Understatement wird häufig verwendet, um eine Aussage zu ironisieren oder zu karikieren, um Humor zu vermitteln oder um eine sarkastische oder ironische Bemerkung zu machen. Es kann aber auch dazu verwendet werden, um Bescheidenheit oder Höflichkeit auszudrücken oder um eine Aussage zu relativieren.

Ein Beispiel für Understatement wäre: „Es hat ein bisschen geregnet.“ Diese Aussage untertreibt die Tatsache, dass es wahrscheinlich stark geregnet hat, um die Tragweite der Regenmenge zu verringern oder um Humor zu vermitteln.

Weshalb provoziert Arroganz Widerstand?

Arroganz kann Widerstand provozieren, weil sie als respektlos und überheblich wahrgenommen wird. Sie kann dazu führen, dass Menschen sich ausgeschlossen oder nicht ernst genommen fühlen und dass sie sich in ihrem Stolz verletzt fühlen. Arroganz kann auch dazu führen, dass Menschen sich bedroht oder unter Druck gesetzt fühlen, wenn jemand versucht, seine Meinung oder seine Autorität aufzwingen zu wollen. Sie kann zu Spannungen und Konflikten führen, wenn Menschen sich nicht respektiert fühlen oder wenn sie das Gefühl haben, dass jemand sie nicht als gleichwertig anerkennt.

Es ist wichtig, zu lernen, respektvoll und bescheiden zu sein, um zwischenmenschliche Beziehungen zu fördern und Konflikte zu vermeiden. Eine offene und ehrliche Kommunikation und der Respekt gegenüber den Meinungen und Gefühlen anderer Menschen können dazu beitragen, Arroganz und Widerstand zu vermeiden.

P.S.

 

Kannten Sie die Columbo-Technik? Erkennen Sie Tricks, die sich hinter scheinbar harmlosen Fragen verbergen, und beherrschen Sie wirksame Strategien, um unangenehme Fragen abzuwehren?

Artikel zu Interviews

19 Tipps für erfolgreiche Radiointerviews

Öffentlichkeit zu bekommen ist eine willkommene Gelegenheit, sich so zu präsentieren, wie Sie gesehen werden wollen. Und ein Radiointerview liefert Ihnen diese Gelegenheit. Erfahren Sie, was zu beachten ist.

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2007
Überarbeitung: 28. Juli 2019
AN: #23222
K:
Ü:

Ein Interview zusagen oder nicht? Vorsorge ist besser als Nachsorge

Ein Interview zusagen oder nicht? Vorsorge ist besser als Nachsorge

Medienkompetenz
Medienkompetenz

Interviewzusagen gut durchdenken

 

Warten Sie einen Moment, bevor Sie Medieninterviews zusagen. Diese Fragen helfen Ihnen bei der Entscheidung.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

 

Ein Interview zusagen? Ja oder nein?

 

Sie bekommen den Anruf eines Journalist:innen, der Sie interviewen will. Und weil Sie die Gelegenheit reizt, wollen Sie sofort zusagen. Warten Sie lieber einen Moment: Vorsorge ist ja bekanntlich empfehlenswerter als Nachsorge!

Wenn Sie für ein größeres Unternehmen arbeiten fragen Sie die Marketingabteilung, bevor Sie entscheiden. Die Experten dort können Sie bei der Entscheidung und der Vorbereitung unterstützen. Und wenn Sie auf sich selbst gestellt sind: Denken Sie sorgfältig nach, bevor Sie zusagen!

In meinen Medientrainings konzentrieren wir uns in erster Linie darauf, die Teilnehmer darauf vorzubereiten während des Interviews sich und ihr Anliegen zu präsentieren. Ich empfehle ihnen allerdings auch, was sie tun sollten, bevor das Interview beginnt – und auch was zu tun ist, bevor sie überhaupt einem Interview zusagen.

Meine Empfehlung: Bevor Sie sich für ein Interview bereiterklären, interviewen Sie den Interviewer. Erfahren Sie so viel wie möglich über die Story, an der gearbeitet wird. So werden Sie auch in der Lage sein sich später optimal vorzubereiten. Viele Journalist:innen sind bereit zumindest die grundlegenden Informationen zum Beitrag zu teilen, manche berichten sogar sehr bereitwillig über ihr Vorhaben. Und wenn ich es mir aussuchen kann, dann bevorzuge ich Interviews mit Journalist:innen, die ich schon kenne und denen ich Vertrauen entgegenbringe. Die Vorbereitung ist aber ebenso unerlässlich. Schließlich haben Journalist:innen ein Jobprofil, das sich an deren Publikum ausrichtet und nicht am Interviewten.

 

 

 

Sollten Sie das Interview geben?

 

Wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie sich dem Interview stellen, sind hier ein paar Fragen, die bei der Entscheidung helfen:

  • Worum geht es im Interview?
  • Wer wird noch interviewt? Die meisten Journalist:innen lassen sich ungern in die Karten schauen, aber fragen kostet hier ja nichts. So lässt sich die Tendenz des Beitrags einschätzen, ob freundlich oder eher kritisch.
  • Handelt es sich um ein aktuelles Thema, das gerade die Gemüter bewegt? Wie kontrovers ist das Thema? Was sind die Risiken und Chancen?
  • Welche Botschaft wollen Sie bei der Gelegenheit unterbringen?
  • Wer ist der Journalist? Was für einen Stil und welche Persönlichkeit hat er?
  • Für was für ein Format arbeitet der Journalist und was für ein Publikum erreicht er? Bei Interviews, die abgedruckt werden sollen, fragen Sie, ob der Journalist nur einen kurzen Kommentar benötigt oder eine sehr große Nähe zu Ihrer Person oder Ihrem Anteil geplant ist. Bei Radio- und Fernsehen: live oder Aufzeichnung, komplett oder ausgewählte Kommentare, also umfangreicher Schnitt?
  • Wo und wie wird das Interview erfolgen? Ist ein persönliches Treffen erforderlich, geht es am Telefon, live oder als Aufzeichnung, und wie lange wird es dauern, welcher Zeitaufwand ist, insgesamt zu erwarten (der Beitrag in der Sendung mag nur wenige Minuten dauern, die Anfahrt, Vorbereitung und der Transport in ein Studio kann Stunden in Anspruch nehmen).
  • Will der Journalist das Thema aus einer bestimmten Perspektive beleuchten? Hier lohnt es sich zwischen den Zeilen zu lesen, denn nicht jeder Journalist wird sich hier vorab offenbaren wollen.
  • Sind Sie gut vorbereitet bzw. reicht die Zeit noch aus, um sich gut vorzubereiten? Gute Journalist:innen werden sich gut auf das Interview vorbereiten. Jeder ist selbst für seine Vorbereitung verantwortlich. Und weil die spätere Auswahl der Fragen und – wenn es sich nicht um eine Livesendung handelt – der Ausschnitte in den Händen anderer Personen und Interessen liegt, ist es erforderlich sich ebenfalls sehr gut vorzubereiten. Und das erfordert Zeit. Wenn möglich erbitten Sie im Vorfeld eine Liste der Fragen. Wobei es genügend Beispiele gibt, in denen Interviewte später erst überrascht in die Kamera und später aus dem Fernsehbildschirm schauen und „Die Frage war nicht abgesprochen!“ äußern. Und nein, das ist kaum vollkommen zu verhindern, und bestimmt nicht wünschenswert! Umso besser Sie vorbereitet sind, desto sicherer!
  • Gibt es mögliche rechtliche Konsequenzen? Konsultieren Sie zuerst Ihre Rechtsberatung.
  • Lohnt sich der Aufwand?
  • Was würde geschehen, wenn Sie das Interview ablehnen?

Lieber zweimal nachdenken und erst dann ein Medieninterview zusagen!

Frage mich ruhig persönlich

 

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Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.

Die Hinweise zum Datenschutz habe ich gelesen und bin einverstanden. Soweit relevant habe ich mich mit den Honoraren und organisatorischen Hinweisen vertraut gemacht.

 

 

 

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P.S.

 

Wie entscheiden Sie, ob Sie ein Interview zusagen oder nicht?

Artikel zu Interviews

19 Tipps für erfolgreiche Radiointerviews

Öffentlichkeit zu bekommen ist eine willkommene Gelegenheit, sich so zu präsentieren, wie Sie gesehen werden wollen. Und ein Radiointerview liefert Ihnen diese Gelegenheit. Erfahren Sie, was zu beachten ist.

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack 
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #371
K:
Ü:

Geben Sie in Interviews Acht vor dem Kuleschow-Effekt

Geben Sie in Interviews Acht vor dem Kuleschow-Effekt

Medienkompetenz: Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Achtung: Der Kuleschow-Effekt bei Interviews

 

Sie geben ein Interview zu einem kontroversen Thema? Dann sollten Sie den Kuleschow-Effekt kennen.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Kuleschow-Effekt

 

Eins vorweg: Die meisten Interviewer sind sehr fair. Es hängt allerdings von der Situation und der journalistischen Zielsetzung ab, in welche Richtung es geht. Ob jemand als Experte oder bei kontroversen Themen Interessen für eine Firma oder ähnliches vertritt, macht einen großen Unterschied. Journalist:innen haben in erster Linie die Aufgabe ihr Publikum zu informieren bzw. zu unterhalten. Was uns als Zuschauer gefällt, kann, wenn wir selber betroffen sind, weniger Freude machen. Wer interviewt wird, muss deshalb die eigenen Interessen schon selbst im Auge behalten.

Ein eher unfairer Trick ist das beim Schnitt erfolgende Einfügen von unangekündigten provokativen oder emotionalen Bildern bzw. O-Tönen in ein Interview, wodurch sich die Bedeutung der Aussage deutlich verändert. Dadurch lässt sich der Interviewte, dem diese Einfügungen zum Zeitpunkt des Interviews nicht bekannt sind, in einem anderen Licht darstellen. Leicht wirkt dieser dann dumm, kundenfeindlich, ignorant oder überheblich. Die Bedeutungen der Bildsequenz durch eine Montage zu erzeugen wird nach Lew Wladimirowitsch Kuleschow auch als Kuleschow-Effekt bezeichnet. Er stellte die These auf, es sei nicht so wichtig wie die Einstellungen aufgenommen, sondern wie sie geschnitten werden. Der sich bei Filmkunstwerken daraus ergebende künstlerische Freiraum mag bewundernswert sein; bei Interviews stellt das keine so verlockende Aussicht dar.

Empfehlung: Bleiben Sie wachsam, wenn Ihnen im Interview ungewöhnliche und scheinbar nicht zum Thema passende Fragen gestellt werden oder der Interviewer so lange nachhakt, bis sie eine bestimmte Formulierung verwenden. Es ist möglich, dass Ihre Antwort als Übergang zu einem unangenehmen Zwischenschnitt vorgesehen ist.

Während der grenzüberschreitende Einsatz des Kuleschow-Effekt (auch Kuleshov-Effekt) von seriösen Journalist:innen abgelehnt wird, ist eine abgemilderte Form häufiger zu finden. Seien Sie deshalb vorsichtig mit pauschalen Aussagen in Interviews. Gesagt ist gesagt!

 

 

Bilder wirken im Kontext

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P.S.

 

Worauf achten Sie bei Interviews?

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19 Tipps für erfolgreiche Radiointerviews

Öffentlichkeit zu bekommen ist eine willkommene Gelegenheit, sich so zu präsentieren, wie Sie gesehen werden wollen. Und ein Radiointerview liefert Ihnen diese Gelegenheit. Erfahren Sie, was zu beachten ist.

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2008
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #4336
K:
Ü:

Bei einem Interview einen Kommentar ablehnen? Kein Kommentar!

Bei einem Interview einen Kommentar ablehnen? Kein Kommentar!

Wenn schon ... dann bitte richtig!
Medienkompetenz: Kein Kommentar! - Karsten Noack Coaching & Training Berlin

Bei einem Interview einen Kommentar ablehnen?

 

Als Reaktion auf eine Interviewfrage mit „Kein Kommentar!“ zu antworten, will wohlüberlegt sein. Es birgt einige Risiken. So machen Sie es richtig.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

 

Interviews

 

Erfolg und Misserfolg werden in immer stärkerem Maße von den Medien beeinflusst. Besonders dann, wenn es brennt, geraten Sie schnell ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Gelegenheit, sich und die eigene Botschaft überzeugend darzustellen, will mit Bedacht genutzt werden. Ein Blick die Medien zeigt, die Chance zur Selbstdarstellung und gegebenenfalls sogar Rechtfertigung, wird häufig nicht zureichend und sogar nachteilig genutzt. Es geschieht, weil die Gelegenheit unterschätzt wird. Es misslingt oft aus Zeitgründen und aus Angst davor, etwas Falsches zu sagen. Im Interview sorgt mitunter Unsicherheit dafür, dass schlechte Entscheidungen getroffen werden. Manchmal vermittelt eine Frage eines Journalist:innen ein eigenartiges Gefühl oder entspricht einer bei der Vorbereitung mit dem Medienberater besprochenen Frage.

 

 

 

Kein Kommentar!

 

Einen Kommentar ablehnen; ob das eine empfehlenswerte Option im Umgang mit der Presse ist?

Als Reaktion auf eine Frage im Interview, mit „Kein Kommentar!“ zu antworten, will jedenfalls wohlüberlegt sein. Es birgt einige Risiken. Doch wenn die Entscheidung getroffen wurde, dann machen Sie es am besten auch richtig. Dann öffnen Sie den Mund und sagen; „Kein Kommentar!“. Punkt, nichts weiter. Wenn es passt, lächeln Sie, aber sagen Sie sonst nichts. Auch, wenn Sie noch so fragend angesehen werden bleibt es dabei. Wird die Frage nach dem Grund dafür gestellt, sagen Sie erneut; „Kein Kommentar!“.

Lassen Sie sich nicht aus der Reserve locken. Auch nicht von Hinweisen wie „Ihr Schweigen wird dazu führen, dass …“. Wenn Sie sich entschieden haben, dann bleiben Sie dabei; „Kein Kommentar!“. Machen Sie es lieber gleich richtig. Nur keine halben Sachen. Regelmäßig folgt darauf sonst ein ärgerlicher Fehler, auf dessen Konsequenzen Sie gerne verzichten wollen.

Unterstützung für Ihren Medienauftritt

 

Sie wollen die Gelegenheit beim Schopf packen, sich den Fragen stellen und überzeugende Antworten geben? Dann unterstütze ich Sie bei der Vorbereitung Ihres Medienauftritts. Über den Umfang der Unterstützung entscheiden Sie. Meine Empfehlung: Zumindest einen Probelauf mit professionellem Feedback sollten Sie sich und Ihrem Publikum gönnen. Dann wissen Sie selbst, wie Sie und Ihre Antworten auf Ihre Zielgruppe wirken, was Sie tun und was Sie besser lassen sollten, wo es Potenziale gibt. Wieso wollen Sie erst nach Ihrem echten Auftritt solche Rückmeldungen bekommen? Dann ist es für Korrekturen zu spät. Gerade bei Kreuzfeuerinterviews geh es oft heiß her und erst im Anschluss ist dann Zeit das Ergebnis zu betrachten.

Was kostet eine solche professionelle Unterstützung? Hier finden Sie die Honorare. Sie wissen selbst am besten, welcher Aufwand im Verhältnis zum erwarteten Nutzen steht. Profitieren Sie vom Vorsprung. Das geht übrigens auch mit Sitzungen via Telefon oder mit Videounterstützung.

Es wird meist verschwiegen, doch leiden sehr viele Menschen bei ihren Auftritten in den Medien unter sehr intensivem Lampenfieber. Schade, weil das mit entsprechender Hilfe nicht notwendig ist. Nur, für den Fall, …

P.S.

 

Worauf achten Sie bei Interviews?

Artikel

19 Tipps für erfolgreiche Radiointerviews

Öffentlichkeit zu bekommen ist eine willkommene Gelegenheit, sich so zu präsentieren, wie Sie gesehen werden wollen. Und ein Radiointerview liefert Ihnen diese Gelegenheit. Erfahren Sie, was zu beachten ist.

Podcast: Karsten’s Welt

Podcast: Karsten’s Welt

Im Podcast Karsten‘s Welt, reichen die Themen von praktischen Überlegungen und Tipps bis hin zu philosophischen Fragen oder Gedanken zum Zeitgeist. Und das ganz ohne Löffel! Und ich rede dort üblicherweise auch nicht in der dritten Person über mich selbst, versprochen.

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Nicht jede Frage verdient eine Antwort. - Publilius Syrus

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #371
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