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Woher kommt der Begriff Stegreif bzw. Stegreifrede?

Woher kommt der Begriff Stegreif bzw. Stegreifrede?

Vom Pferd reden
Training für Stegreifreden in Berlin

Stegreif oder Stehgreif?

 

Was bedeutet das Wort und wie können Sie aus dem Stegreif reden?

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Woher kommt der Begriff Stegreif-Rede?

 

 

Vom Pferd reden

 

Schon die häufige Fehlschreibung, die ein h nach dem ersten e setzt, weist auf eine gewisse Unsicherheit darüber hin, was es mit dem Wort Stegreif auf sich hat.

Ein Stegreif, so die einfache Erklärung, ist ein Ring, ein Reif, der einem Reiter hilft, das Pferd zu besteigen. Die heutige Bezeichnung hierfür ist Steigbügel, wobei sich auch die Form der Aufsteighilfe im Laufe der Zeit verändert hat.

Die ursprüngliche Bedeutung; reden ohne vom Pferd abzusitzen. Bereits im 17. Jahrhundert ist die daraus entstandene übertragene Bedeutung: ohne Vorbereitung, ohne längere Bedenkzeit. Der Begriff taucht schon damals in Unterlagen auf. Beispielsweise 1653 in der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, geschrieben von Bogislav Philipp von Chemnitz mit dem Titel Der königlich schwedische in Teutschland geführte Krieg. Richtig gute Tipps finden sich da allerdings nicht für Redner.

Als Stegreifreden wurden eilige Nachrichten und wichtige Mitteilungen von reitenden Boten bezeichnet, die sofort nach dem Eintreffen am Ankunftsort verkündet wurden. Um keine Zeit zu verlieren, spricht der Bote noch auf dem Pferd sitzend zu den Zuhörern. Und somit erhebt er sich etwas und steigt in die Stegreife seines Sattels.

Geschieht etwas aus dem Stegreif, so handelt es sich um eine unvorbereitete, spontane und sofortige Handlung.

 

 

 

Auf- oder absitzen?

 

Aus dem Stegreif wohlgeformt zu sprechen, also ohne Vorbereitung eine improvisierte und umso fesselndere Rede zu halten, wird von den meisten auch heutzutage noch für eine bemerkenswerte Leistung gehalten. Wenn es gelingt, ist die Wirkung beachtlich, selbst ohne Pferd! Wobei es ohnehin empfehlenswert ist abzusteigen, um sich auf Augenhöhe zu begegnen.

 

 

 

Eine kurze Rede aus dem Ärmel schütteln

 

Wie oft müssen beziehungsweise dürfen oder wollen Sie spontan vor einer Gruppe das Wort ergreifen, beispielsweise um sich oder Ihr Angebot vorzustellen, vor Kunden die wesentlichen Merkmale und deren Bedeutung für einen speziellen Einsatz herauszustellen oder den Projektstand vor der Geschäftsführung bekannt zu geben? Nicht immer ist ausreichend Zeit, um eine Redegelegenheit vorzubereiten.

Die Stegreif-Rede als Königsdisziplin der Rhetorik ist auch für erfahrene Redner eine persönliche Herausforderung. Sie wird zur Glanzleistung, wenn Sie sich bewährte Regeln zu eigen machen und sich für den Ernstfall gewappnet an Ihr rhetorisches Meisterwerk machen.

 

 

 

Ans Werk

 

Übung macht den Meister. Trainieren Sie Ihre Spontanredekompetenz. Lernen Sie, wie Sie Stegreifreden kompetent aus dem Ärmel schütteln.

P.S.

 

Was fällt Ihnen zum Thema Stegreifreden ein?

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Lampenfieber und Redeangst: Einen unerwarteten Redebeitrag meistern

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 22. Januar 2016
Überarbeitung: 2. März 2019
AN: #43354
K:CNB
Ü:

Diskussionen gewinnen: 9 hilfreiche Fragen und Taktiken für Ihre Argumentation in Diskussionen (Taktischer Argumentationsplan)

Diskussionen gewinnen: 9 Fragen und Taktiken für Ihre Argumentation in Diskussionen

Taktischer Argumentationsplan
Taktischer Argumentationsplan

Argumente systematisch vorbereiten

 

So erstellen Sie Schritt für Schritt einen taktischen Argumentationsplan. Bauen Sie Ihre Argumentation systematisch auf und gewinnen Sie verdient Debatten.

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Taktischer Argumentationsplan

 

Bei Diskussionen gilt es, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Mit wem haben Sie es zu tun und was ist zu erwarten? Nach der ersten Lagebeurteilung dann schnellstens das taktische Vorgehen zu planen. Wie können Sie das Publikum für sich und Ihren Standpunkt gewinnen?

 

 

 

9 hilfreiche Fragen und Taktiken für Ihre Argumentation

 

 

1. Anpassungstaktik oder Differenzierungstaktik?

 

Wollen Sie sich vom Gegenspieler abheben oder sich anpassen? Wie auch immer Sie sich entscheiden: Achten Sie dabei darauf, dass Sie authentisch bleiben und den gewählten Stil meistern und durchhalten können.

 

 

 

2. Defensive oder offensive Argumentation?

 

Wollen Sie eine defensive oder offensive Argumentation führen? Der offensivere Redner macht meist mehr Pluspunkte beim Publikum. Es signalisiert Engagement und Glaubwürdigkeit. Wird es übertrieben kann es allerdings auch unangemessen aggressiv wirken. Typischerweise machen sich dann grundlegende Sympathien bemerkbar; David gegen Goliath kommt stets besser an als Riese gegen Zwerg. In der Offensivposition ist eine besonders große Portion Souveränität gefragt, auch bei der Körpersprache.

 

 

 

3. Eigenlegitimations- oder Autoritätstaktik?

 

Bei der Eigenlegitimationstaktik kennen Sie sich im Thema selbst aus. Bei der Autoritätstaktik werden andere Autoritäten und Quellen herangezogen. Zitate sind hier auch sehr beliebt.

 

 

 

4. Realismus- oder Gefühlsappeltaktik?

 

Bei der Realismustaktik wird die Versachlichung angestrebt und bei der Gefühlsappeltaktik um die Verlagerung auf die Gefühlsebene durch Emotionalisierung. Dafür werden beim Publikum vorhandene Werte und Überzeugungen übernommen und instrumentalisiert.

 

 

 

5. Taktik der Fahne im Wind?

 

Es wird der jeweils gerade dominierenden Meinung gefolgt, befürwortet und diese dann wann immer möglich instrumentalisiert.

 

 

 

6. Mitläufer-Technik oder Isolierungstaktik?

 

Tatsächliche oder fingierte Ansichten werden bei der Mitläufer-Technik schrittweise zu Leitansichten von Gruppen erklärt, um diejenigen, die sich diesen Absichten nicht anschließen, zu Außenseitern zu erklären. So soll dazu aufgefordert werden, auf den Wagen aufzusteigen, bevor er abgefahren ist. Bei der Isolierungstechnik wird eine Gruppe oder Person, mit bestimmten Meinungen als Außenseiter bezeichnet.

 

 

 

7. Vergleichs- oder Kehrseitentaktik?

 

Vergleiche helfen dabei Diskussionsbeiträge anschaulicher, unterhaltsamer und nachhaltiger zu vermitteln. Allerdings haben viele Vergleiche mindestens eine Kehrseite und können nach hinten losgehen.

 

 

 

8. Ad-personam-Technik

 

Eine unfaire Taktik ist die Ad-personam-Technik, bei der nicht die Aussage des Gegenspielers, sondern deren Person angegriffen wird. Sachliche Argumente werden ersetzt durch persönliche Attacken, Abwertungen und Unterstellungen. Wer diese Taktik einsetzt beschmutzt sich dabei leicht selbst.

 

 

 

9. Treibsand-Taktik

 

Der Gegenspieler wird in ein Gebiet gelockt, auf dem Sie sich bestens auskennen und er nicht. Es kommt dann oft, wie es kommen musste.

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Wie bereiten Sie sich auf Diskussionen vor?

Beim Zerstören gelten alle falschen Argumente, beim Aufbauen keineswegs. Was nicht wahr ist, baut nicht. Johann Wolfgang von Goethe

Glossar

 

Im Glossar warten Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass du sowohl mit Persönlichkeit als auch Botschaft überzeugst –in Gesprächen und Präsentationen.

 

 

 

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 30. April 2017
Überarbeitung: 31. Januar 2024
AN: #43387
K:CNB
Ü:

Mit Körpersprache im Vorstellungsgespräch punkten

Wie Sie mit Körpersprache im Vorstellungsgespräch punkten

Auf allen Ebenen beim Vorstellungsgespräch überzeugen

 

Wie Sie mit Körpersprache im Vorstellungsgespräch punkten

Körpersprache im Vorstellungsgespräch

 

Wie steht es mit Mimik und Gestik, Körperhaltung und Bewegungen im Vorstellungsgespräch? Erfahren Sie, wie Sie durch gezielten Einsatz der Körpersprache mehr Erfolg im Vorstellungsgespräch erzielen.

Körpersprache im Vorstellungsgespräch

 

Der erste Einruck ist schnell geformt. So mancher Bewerber:innen hat schon verloren, bevor groß geredet wurde. Andere überzeugen in erster Linie durch Ihre Erscheinung. Woran liegt das?

Selbst wenn wir schweigen, gibt unser Körper immer noch vieles preis. Gerade im Vorstellungsgespräch beruht die Wirkung der Selbstpräsentation enorm von der Mimik und Gestik, also den Gesichtszügen, der Körperhaltung und den Bewegungen ab. Die Körpersprache kann Sympathie wecken und auch das Gegenteil. Wir kommunizieren ständig, selbst wenn wir es nicht beabsichtigen. Und dabei senden wir gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen eine Vielzahl von Informationen. Dabei sind die Botschaften auf der verbalen und nonverbalen Ebene nicht immer identisch. Schade! Erst dann, wenn die nonverbalen Signale zu den Aussagen und dem restlichen Bild des Bewerber:innens passen, entsteht ein stimmiges Bild und damit Glaubwürdigkeit und Authentizität, die bei einem Vorstellungsgespräch eine entscheidende Rolle spielen.

 

 

 

Manchmal sind wir besonders überzeugend

 

Manchmal gelingt es uns andere Menschen zu überzeugen und manchmal nicht. Häufig liegt es nicht daran, was wir sagen, sondern wie wir insgesamt auf den Zuhörer wirken. Und daran hat die Körpersprache einen wesentlichen Anteil. Doch viele Menschen sind sich dieser Zusammenhänge nicht bewusst oder ignorieren sie und wundern sich dann über die Ergebnisse.

 

 

 

Kommunikation in Bewerbungssituationen

 

Zu den Momenten, in denen Kommunikation von besonderer Bedeutung ist, gehören Vorstellungsgespräche. Wie in vielen anderen Situationen entscheidet auch hier die Körpersprache, ob wir authentisch wahrgenommen werden. Die nonverbalen Hinweise beeinflussen nun mal sehr, wie wir jemanden einschätzen. Personalverantwortliche sind auch Menschen. Auch Entscheider machen sich so ein Bild vom Bewerber:innen. Aber der Druck und der kurze Zeitraum, der für die Bildung von Rapport zur Verfügung steht, macht das nicht so einfach. Doch der Interviewer kann für seine Entscheidung nur nutzen, was ihm zur Verfügung steht.

 

 

 

Gewohnheiten

 

Wenn wir aufgeregt sind oder uns unwohl fühlen, haben viele von uns Gewohnheiten (der Begriff Tick ist hier mitunter abgebracht), die andere Menschen irritieren können. Manche zupfen an sich herum, machen eigenartige Bewegungen und signalisieren unbewusst ihr Unbehagen, ihre Unsicherheit. Der Körper spricht ständig! So nachteilig manche Signale der Körpersprache sein können, so förderlich wirkt überzeugende Körpersprache. Mit Körpersprache können Aussagen verstärkt und der Eindruck vertieft werden. Diejenigen, die hier förderliche Gewohnheiten pflegen, sind im Vorteil.

 

 

 

Körpersprache, die bei Personalern nicht gut ankommt

 

Beispiele:

 

  1. Fehlender oder ausweichender Blickkontakt
  2. Fehlendes Lächeln oder unechtes Lächeln
  3. Unruhige Bewegungen
  4. Schlaffe Körperhaltung, fehlende Körperspannung
  5. Schlaffer Händedruck
  6. Geschlossene Körperhaltung, wie verschränkte Arme
  7. Unsichere Selbstberührungen
  8. In den Haaren spielen
  9. Hände in den Taschen

 

Im Artikel Körpersprache, die Ihnen schaden kann, erfahren Sie genauer, was Sie lieber sein lassen sollten. Nutzen Sie stattdessen förderliche Körpersprache für sich. Eine wirkungsvolle Körpersprache sorgt für mehr Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen sorgt für eine überzeugende Körpersprache, wirkt authentischer!

 

 

 

Positive Nebenwirkung

 

Wenn Sie sich mit Körpersprache beschäftigen, lernen Sie als willkommene Nebenwirkung auch besser, die Körpersprache anderer Menschen zu lesen. Sie erhalten zusätzliches Feedback, um Ihre Kommunikation zu gestalten und dadurch die Beziehungen zu fördern.

 

 

 

Nutzen Sie Körpersprache als Unterstützung

 

Die eigene Körpersprache zu pflegen, lohnt sich. Dabei ist darauf zu achten, das Repertoire so zu erweitern, dass es zur eigenen Person passt und es schließlich ﹣ nach entsprechendem Training ﹣ unbewusst einfließt. Ich helfe Ihnen dabei, sich verbal und nonverbal überzeugend zu präsentieren. Das Eine funktioniert nicht ohne das Andere!

9 Möglichkeiten

 

 

1. Begrüßung

 

Ein sicherer, angenehmer Blickkontakt, fester Händedruck und ein offenes Lächeln fördern einen guten Start in das Vorstellungsgespräch.

 

 

 

2. Haltung bewahren

 

Ob im Stehen oder Sitzen; bewahren Sie Ihre aufrechte, sichere Haltung. Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner zu.

 

 

 

3. Stimmeinsatz

 

Wenn Sie deutlich, langsam, ruhig und angemessen tief sprechen, wirken Sie souveräner.

 

 

 

4. Offene Körperhaltung

 

Vermeiden Sie Barrieren.

 

 

 

5. Erscheinung

 

Kleider machen Leute, auch heute noch.

 

 

 

6. Augenkontakt

 

Auch während des Gesprächs lohnt es sich einen angenehmen Augenkontakt zu pflegen.

 

 

 

7. Lächeln

 

Ein freundliches Lächeln verbindet.

 

 

 

8. Gestik

 

Es empfiehlt sich offene Handflächen zu zeigen, ruhige und langsame Gesten verwenden, die an den richtigen Stellen unterstreichen.

 

 

 

9. Kopfnicken

 

Bestätigendes Kopfnicken an den richtigen Stellen ist ansteckend, solange Sie es nicht übertreiben und zu hektisch betreiben.

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Welche Erfahrungen haben Sie mit der Rolle der Körpersprache in Bewerbungen gemacht? Was sagt Ihre Körpersprache in solchen Situationen?

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. Juni 2017
Überarbeitung: 1. August 2019
Englische Version:
AN: #234
K: CNB
Ü:

Keine Macken, keine Kanten, keine Narben? Stehen Sie zu Ihren Erfahrungen: Gorillas und Gesichter die Geschichten erzählen

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Gorillas und Gesichter die Geschichten erzählen

Charakter und Persönlichkeit

 

Auf nach Berlin-Kreuzberg ins Ratibor zu den Gorillas. Dieses Ensemble gehört für mich schon lange zu den besten Improschauspielern – und ich habe viele gesehen.

Gorillas in Kreuzberg

 

Heute geht es nach der Arbeit noch nach Kreuzberg ins Ratibor zu den Gorillas. Dieses Ensemble gehört für mich schon lange zu den besten Improschauspielern – und ich habe viele gesehen. Ich habe Glück mit der Besetzung; auf der Bühne Billa Christe und Barbara Klehr. Das sind Persönlichkeiten, denen nicht nur ihre Bühnenerfahrung anzusehen ist. Der dritte in der Runde ist Michael Wolf. Eine lebhafte Mimik haben alle drei, doch bei ihm spricht schon die Mimik Bände, lange bevor er den Mund aufmacht. Ein Gesicht, das voller Geschichten steckt. Die Vorstellung, ihn gegen einen aalglatten Seifenopernschauspieler zu wechseln, würde das Erlebnis ruinieren. Würden die Schauspieler hier eine Botox-Flatrate bekommen, wäre das Programm wohl bald uninteressant. Die Mimik würde einfach fehlen. Diese drei Improschauspieler können selbst Unfug so spielen, dass deren Persönlichkeit noch für Tiefgang sorgt. Viele starke Menschen hatten keine einfache Vergangenheit. Aalglatt ist möglicherweise niedlich, nur halt auch schnell langweilig.

So hat mich dieser Besuch im Ratibor-Theater erneut zu einem Artikel inspiriert: Was machen Sie mit den Spuren in Ihrem Gesicht?

 

 

 

 

ImproRhetorik™

 

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sie mich inspirierten. Die Gorillas sind mit daran schuld, dass sich vor einigen Jahren aus einer zarten Idee die heutige ImproRhetorik™ entwickelte. Auch, wenn sich ImproRetorik anderen Prinzipien und Zielen widmet, gibt es einige Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Kreativität. Der größte Unterschied ist, dass bei der ImproRhetorik™ zuerst das Ergebnis, also das Ziel gewählt wird und dann der Weg dorthin beschritten wird. Das wäre beim Improtheater ein grober Verstoß gegen die Grundsätze. Und gesungen wird bei der ImproRhetorik™ auch nicht. Wer mich kennt, der weiß, dass es so besser ist. Bei der ImproRhetorik™ geht es auch nicht in erster Linie um den Unterhaltungswert, sondern um die Überzeugungskraft. Auch da geht, genauso wie beim Improtheater, ohne unterstützende Körpersprache nichts.

 

 

 

 

P.S.

 

Ein Besuch bei den Gorillas lohnt sich. Meist sind sie im Ratibor-Theater in der Cuvry-Straße in Kreuzberg. Die Gegend kann mitunter recht furchteinflößend sein und die Umgebung zum Görlitzer Park zu meiden ist nicht die schlechteste Idee. Ansonsten habe ich den Weg dorthin noch nie bereut. Falls Sie sich ein eigenes Bild machen wollen…

Anschrift Ratibor Theater:
Cuvrystr. 20
Berlin-Kreuzberg
Tel. (030) 618 61 99
U-Bhf. Schlesisches Tor (U1)
www.ratibortheater.de

Homepage der Gorillas:
www.die-gorillas.de

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Anmerkungen:

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Lampenfieber und Redeangst: Einen unerwarteten Redebeitrag meistern

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2016
Überarbeitung: 30. Januar 2020
Englische Version:
AN: #241
K: CNB
Ü:

Rhetorik-Check und Körpersprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rhetorik-Check und Körpersprache: Analyse Bundeskanzlerin Angela Merkel

Ausstrahlung, Sprache, Redeaufbau, Mimik, Gestik, Stimme, Strategien,...
Rhetorik-Check: Analyse Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rhetorik-Check und Körpersprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Wie steht es mit Ausstrahlung, Sprache, Redeaufbau, Mimik, Gestik, Stimme, Strategien, … der Bundeskanzlerin Angela Merkel? Was gibt es zu lernen?

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Wir-schaffen-das!

 

Als Barack Obama „Yes we can!“ rief, lockte das zumindest für eine ganze Weile erstaunlich viele Menschen, auch außerhalb der USA, hinter dem Ofen hervor und verbreitete Aufbruchstimmung. Das merkelsche „Wir-schaffen-das!“ verursacht hingegen zurückhaltendere Reaktionen. Wie steht es um die rhetorischen Qualitäten der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel?

 

 

 

 

Rhetorik-Check: Analyse der Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Wer sich auf der Bühne der Öffentlichkeit bewegt und Einfluss hat, darf damit rechnen, dass jede noch so kleine Äußerung analysiert wird. Dass es da nicht nur wohlwollende Bewertungen gibt, liegt in der Natur der Sache. Unterschiedliche Interessen, Freund und Feind, Neider, …

Böse Stimmen verwenden Angela Merkel (Juli 1954 in Hamburg als Angela Dorothea Kasner geboren) als Beweisstück dafür, dass rhetorisches Handwerk nicht für eine Karriere in der Politik erforderlich ist. Stimmt das oder ist sie nur so clever sich unterschätzen zu lassen? Vielleicht steckt ja eine Strategie dahinter? Schließlich ist es ihr gelungen, am 10. April 2000 zur CDU-Bundesvorsitzenden gewählt zu werden und seit dem 22. November 2005 als Bundeskanzlerin an der politischen Spitze der Bundesrepublik Deutschland zu bleiben, wo andere schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Rhetorik der Bundeskanzlerin und was sich daraus lernen lässt. Wie überzeugend präsentiert sie sich und ihr Angebot?

 

 

 

Körpersprache

 

Diese Bundesregierung ist die erfolgreichste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung.

Angela Merkel am 21. November 2012 im Bundestag

 

Das ist doch mal eine deutliche Ansage, oder? Die Körpersprache der Wissenschaftlerin aus dem protestantischen Theologenhaushalt wirkt hingegen bescheiden und verzichtet auf viele Möglichkeiten, ihre verbalen Aussagen nonverbal zu unterstreichen.

Bei frühen Auftritte von ihr senkte sie selbst ihren Status, machte sich kleiner und zeigte Hinweise auf Unterwürfigkeit in der Körpersprache. Sie schaute ausweichend nach unten, der Kopf war leicht gesenkt und das ganze mit einem Blick der anderen (männlichen) Personen Zugeständnisse machte. Das war damals zu Zeiten von Kohl häufig zu sehen. Doch das ist Geschichte; so etwas habe ich bei ihr so schon lange nicht mehr gesehen, das hat sie abgelegt. Heute ist sie sich ihrer Position viel sicherer.

 

 

1. Mimik und Mikroexpressionen

 

Sie versucht sich zu kontrollieren, doch nicht alles lässt sich unterdrücken. Selbst ihre nur für Sekundenbruchteile im Gesicht aufflackernden Mikroexpressionen lassen sich ganz gut lesen. Ihre Mimik ist allerdings nicht sehr vielfältig, eher monoton und oft negativ. Besonders in der Mundgegend lassen sich häufig Hinweise erkennen. Hinweise für echte Freude (Ducenne-Lächeln) sind selten zu entdecken. Das kann leicht unsympathisch wirken.

 

 

2. Gestik

 

Die Merkel-Raute, mittlerweile nicht mehr so häufig zu sehen, entwickelte sich von der anfänglichen Irritation zum Running Gag und wurde schließlich zu einem Wiedererkennungselement. Selbst Barack Obama (externer Link zu n-tv) kennt sie. Diese Geste sollten Sie sich allerdings nicht von ihr abschauen. Obwohl das für Frau Merkel funktioniert hat, ist das eher ein negatives Beispiel für Gesten während einer Rede. Schade: Die Hände befinden sich dabei zwar zumindest oberhalb der Hüfte und somit im Einsatzbereich, kleben dann allerdings oft dort. Eine wünschenswerte körpersprachliche Unterstützung der Aussagen unterbleibt so. Nicht gut!

 

Beispiele:

 

 

3. Haltung

 

Auch ihre Körperhaltung bietet Interpretationsspielraum. Ihre Befürworter sehen in ihrer gebückten Haltung einen Hinweis für die schwere Last, die sie zu tragen hat. Andere betrachten sie als fehlende Aufrichtigkeit. Mehr Sicherheit strahlt eine aufrechte Haltung aus.

 

Beispiel:

 

 

 

4. Stimme

 

Ähm: Sie verzichtet auf Pausen und die damit verbundene positive Wirkung. Stattdessen ist sehr oft ein Äh zu hören. Wenn sie Stress hat, beginnt sie zu stottern und verspricht sich. Außerdem kommt sie bei Stress auch leicht außer Atem, was hörbar ist.

Ihre Stimme hätte ein Stimmtraining gut gebrauchen können. Ein möglicher Grund für ihre eigenwillige Betonung könnte die fehlende emotionale Beziehung zum Gesagten sein.

 

Beispiel:

Sprache

 

Angela Merkel spricht oft so, wie manch einer wenig motiviert schreibt. Ob das an ihrem Redenschreiber liegt oder an anderen Gründen, bietet Raum für Spekulationen. Ein aktiverer Sprachstil mit weniger Substantivierungen und ohne Man-Formulierungen wären für das Publikum angenehmer. Auch die schwindelerregend langen und verschlungenen Satzkonstruktionen sorgen dafür, dass es schwerfällt, ihr zu folgen. Das Lustzentrum treffen ihre Worte jedenfalls nicht — ihre Sprache ist nett. Etwas, das in anderen Bereichen selten genügt.

 

Beispiel:

 

 

1. Reaktiver Satzbau

 

Bei ihr dominieren lange Sätze in umständlichen Konstruktionen. Viele ihrer Formulierungen sind reaktiv; Sätze ohne Punkt und Komma, die dann doch nicht konkret werden, sondern viel offen lassen. Nur auf keinen Fall einen Standpunkt beziehen. Etwas, das in den meisten Unternehmen der freien Wirtschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in die Chefetage führen würde. Dort dominieren proaktive Formulierungen.

Vorwiegend wirkt ihre Sprache unnatürlich, formal. Emotionale Wirkung entfaltet sie nicht. Sie ist zu sehr darauf konzentriert, nur nicht anzuecken, anstatt zu begeistern. Ihren verschachtelten Sätzen zu folgen, nimmt dem Publikum die Energie. „Sie hat eine Sprache des Einlullens. Und das macht sie sehr gezielt, da ist sie höchst professionell. Sie ist eigentlich eine hoch qualifizierte Technokratin.” meinte Jutta Ditfurth, Publizistin und Mitbegründerin der Grünen. Stimmt das?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Substantivierungen

 

Was bei Angela Merkel auffällt, sind die vielen Substantivierungen, also die Bildung eines Substantivs aus einer anderen Wortart, vor allem aus Verben und Adjektiven.

 

 

3. Passiv statt aktiv

 

Ihre Reden strotzen vor Passivkonstruktionen und Formulierungen, die nicht passiv sind aber dennoch Passivität ausdrücken.

Machen Sie das besser und formulieren Sie lieber weitgehend aktiv. Das Passiv, deutsch „Leidensform“, bieten sich dann an, wenn wir tatsächlich etwas erleiden, wenn wir nichts gegen etwas tun können und das Leiden betonen wollen. So etwas vermittelt Verständnis, beruhigt kurz, liefert aber keine Sicherheit, keine Orientierung. Außerhalb der Politik ist das nicht förderlich für die Karriere.

 

 

4. Wir-Formulierungen

 

Mitunter verwendet sie Wir-Formulierungen, die verbinden sollen, an Stellen, an denen diese von großen Teilen des Publikums so nicht als Gemeinsamkeit empfunden werden. Das Publikum sieht sich dann nicht als Teil des Wir. Das vertieft den Graben zusätzlich. Außerdem vermeidet das ständige Wir, statt dem beherzten Ich einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Das führt in die Beliebigkeit.

 

Beispiel:

  • Szenen bei YouTube (externer Link)

 

 

5. Man-Formulierungen

 

Die Man-Formulierungen wirken schwammig. Sie lassen offen, wer für die anstehenden Aufgaben verantwortlich ist. Sie vermeidet dadurch eindeutige Positionen zu vertreten. Eine Absicht könnte die dadurch größere Flexibilität bei späteren Richtungskorrekturen sein.

 

 

6. Allgemeinplätze

 

Sie bleibt durch Allgemeinplätze und Floskeln meist schablonenhaft abstrakt und unangreifbar. Nur niemanden erregen! Dann schon lieber wiederholen, was schon bekannt ist und keine Wellen macht. Das liefert allerdings keine Orientierung und beruhigt nur kurzfristig.

 

 

 

Versprecher

 

Sie redet viel, das bringt ihr Beruf so mit sich. Sie verheddert sich – das passiert. Sie verspricht sich allerdings oft und wie manche glauben ist gerade das offenbarend. Es verrät, was sie tatsächlich denkt. Es folgen ein paar Beispiele:

 

1. Wasch mich, aber mach mich nicht nass

 

Sie behauptet in einer Gesprächsrunde offen für Verbesserungsvorschlägen zu sein, lädt dazu ein sie ihr zu geben und sagt dann; „… denn Deutschland soll so bleiben, wie es ist!“

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Antisemitismus ist staatliche Pflicht

 

Anlässlich der Pariser Terroranschläge gab Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Regierungserklärung ab. Dort erlaubte sie sich einen sehr groben Versprecher und erklärte „Antisemitismus ist staatliche Pflicht“. Die Abgeordneten applaudierten ihr kurz darauf jedoch unbeeindruckt. Ist das ein Hinweis auf besondere Loyalität ihr gegenüber oder dafür, dass ihr nicht sehr aufmerksam zugehört wird?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

3. Wunschkoalitionspartner

 

Ein Versprecher der Kanzlerkandidatin Angela Merkel führte im Sommer 2005 zur Belustigung im Bundestag. In ihrer Rede machte sie auch Angaben über den künftigen Koalitionspartner der Union: „Rot-Grün kann unser Land nicht mehr regieren, die PDS darf unser Land nicht regieren, CDU und CSU gemeinsam mit der SPD…“ Das führte zu lautem Gelächter bei der zu diesem Zeitpunkt noch regierenden Koalition von Rot-Grün. Angela Merkel berichtigte daraufhin ihren Fehler und betonte mehrmals, dass der künftige Koalitionspartner ausschließlich die FDP sei.

 

 

4. Schengen oder Dublin

 

Bei einer anderen Gelegenheit scheint es so, als verwechsle sie das Schengen-Abkommen (externer Link zu Wikipedia) mit dem Dublin-Übereinkommen (externer Link zu Wikipedia). Zufall?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

 

Freudsche Versprecher oder…?

 

Ob unbewusst beeinflusst oder vollkommen zufällige Versprecher, wer weiß das zu sagen? Mit entsprechender Vorbereitung lassen sich solche Patzer reduzieren. Ihre Wortverwechslungen wirken auch deshalb unfreiwillig komisch, weil sie dabei, genau wie beim übrigen Text, emotional unbeteiligt wirkt. Das gilt auch für so manches von ihr wohl schlichtweg nicht verstandene Konzept wie brutto und netto. Sie gibt regelmäßig und unumwunden zu, dass für sie vieles Neuland ist, nicht nur das Internet. Viele andere Redner würden bei einem Blackout panisch werden. Sie bleibt, wie sie ist. Es ist für sie wohl oft einfach kein erwähnenswertes Thema; nichts, das aus ihrer Sicht der Aufmerksamkeit wert ist. Denjenigen, denen das wichtig ist, vermittelt sie so jedoch keinen Vertrauen fördernden Eindruck.

 

 

Mehr Beispiele?

 

Hier sind sie (externe Links zu YouTube und Co.):

Schlagfertigkeit

 

Ihre Aussage „Das Internet ist für uns alle Neuland.“ ist wohl nicht absichtlich so komisch. Doch Sie kann durchaus schlagfertig sein und Humor an den Tag legen. Beispiele gefällig?

 

1. Barack Obama

 

Merkel hatte Barrack Obama 2008 verwehrt, als damaliger Präsidentschaftskandidat bei einem Berlin-Besuch am Brandenburger Tor zu sprechen. Daraufhin folgt lange Zeit kein entsprechender Besuch mehr in Berlin. Am 7. Juni 2011 entgegnete sie auf die Debatte, dass er einen Bogen um Berlin mache; „Ich kann versprechen, das Brandenburger Tor steht noch eine Weile.“

 

 

2. Kanzlerschaft

 

Am 17. September 2012 beantwortete sie die Frage, wie sich eine Große Koalition von einer schwarz-gelben Koalition unterscheidet: „In einer Großen Koalition gibt es immer noch einen Partner, der möchte auch den Kanzler stellen. … Herr Rösler ist gerne Vizekanzler und das kann ich gut verstehen.“

 

 

3. FDP

 

Am 4. Dezember 2012 sagte sie auf dem CDU-Parteitag zu den Turbulenzen in der Koalition mit dem damaligen Koalitionspartner FDP; „Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.“

 

 

4. CSU

 

Am 19. Oktober 2012 sagte sie in Richtung CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer: „Wir machen es uns nicht zu jeder Sekunde einfach. Das ist so eine Art Test, wer noch wie viel Kraft hat.“

 

 

5. Durchhaltevermögen

 

Im Gespräch mit der Frauenzeitschrift Brigitte antwortete sie am 2. Mai 2013 auf die Frage, ob sie wirklich nur vier Stunden Schlaf brauche; „Nein. Ich habe gewisse kamelartige Fähigkeiten. Ich habe eine gewisse Speicherfähigkeit. Aber dann muss ich mal wieder auftanken.“

 

 

 

Redeaufbau

 

Während manche vermutlich länger vorbereiteten Reden oder Ansprachen eine durchdachte Redestruktur erkennen lassen, ist dies bei spontanen Beiträgen schwer erkennbar oder folgt einem, für sie typischen, unspektakulären Format. Berechenbarer Einstieg, Begrüßung, Themeneinheit, Themeneinheit, Themeneinheit, … , Verabschiedung. Das ist schade, weil sich durch einen strategischen Redeaufbau die Wirkung deutlich steigern lässt; es ist interessante zuzuhören und bringt die Menschen dazu sich für etwas einzusetzen.

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)
    Wenig bewegende Rede mit verhaltenem Applaus beim EPP Congress in Dublin

 

 

 

Ausstrahlung

 

Aufgefordert, sie zu beschreiben, nennen viele ihre Nüchternheit und ihre Reserviertheit  als besonders auffällig. Vor der Flüchtlingskrise war das Bild, das sich die Welt von Angela Merkel macht, eine Mischung aus Bewunderung und Kritik. Ihre Beschreibung hatte große Ähnlichkeit mit dem Bild der Deutschen überhaupt: Effizienz und Bodenständigkeit, gepaart mit unterkühlter Arroganz bei gleichzeitig ungelenken, fast schüchternem Auftreten. Mit der Wirtschaftskrise und Griechenland änderte sich im Ausland die Wahrnehmung von ihr, während ihr Ansehen in Deutschland weitgehend kontinuierlich war. Viele Deutsche betrachteten sie als beständigen Faktor. Seit der Flüchtlingskrise fallen nicht nur im Ausland die Beschreibungen recht unterschiedlich aus. Sie sind oft nicht sehr schmeichelhaft. Aber, das sind ja auch nicht ihre Wähler. Wobei ihr auch innerparteilich nun mitunter Gegenwind entgegenweht.

Nun, das kennt sie ja. Sie sagte am 16. November 2012, nach ihrer Kritik an der Menschenrechtspolitik von Russlands Präsident Wladimir Putin und unter Verweis auf die häufige Kritik an ihr in Deutschland; „Wenn ich da immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Bundeskanzlerin sein.“

 

 

1. Selbstkontrolle

 

Zwischenrufe quittiert sie oft nur mit minimalen Regungen. Sie legt viel Selbstdisziplin an den Tag, wenn es darum geht, nicht auf Provokationen zu reagieren. Das und die Bereitschaft des konstruktiven Streitens vermissen allerdings viele Beobachter. Schließlich belebt das die Demokratie. Blutleere Debatten sind die Folge.

„Ja, es ist ein großer Vorteil aus DDR-Zeiten, dass man gelernt hat zu schweigen. Das war eine der Überlebensstrategien“, sagte sie schon einige Zeit vor der Vereidigung zur Kanzlerin zu ihrer Biografin Evelyn Roll.

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Emotionen

 

Bei ihren Auftritten wirkt sie bei emotionalen Anforderungen überfordert auf mich. Das scheint ihr unangenehm zu sein. Ich denke da vor allem an die Szene, bei der es eine Diskussionsrunde um die Flüchtlingspolitik gab und ein weinendes Mädchen ihren Auftritt durcheinanderbrachte. Ihr Versuch, mit der Situation umzugehen, wirkte äußerst unbeholfen und aus der Sicht mancher Zuschauer sogar zynisch. Ist sie in dieser Situation ihrer Rolle als Bundeskanzlerin treu und somit authentisch geblieben, weil sie nichts versprochen hat, dass nicht in die Strategie passte?

Gerade emotionale Moment stecken voller Chancen. Wer die Massen bewegen will, nutzt solche Momente.

Beispiel:

 

 

 

Entwicklung

 

Unser Anspruch heißt: Wir wollen Volkspartei bleiben, auch im 21. Jahrhundert. … Wir wollen die große Volkspartei der Mitte sein.

Angela Merkel am Wahlabend des 27. September 2009

 

Die in vielen Augen als so konturlose geltende Kanzlerin gehört zu den wenigen Politiker:innenn, die sich ihre Persönlichkeit weitgehend bewahrt haben. Merkel war bereits 35 Jahre alt, als sie in die Politik ging. In diesem Alter ändert sich nicht mehr so leicht die gesamte Persönlichkeit.

Im Laufe der Jahre hat sich die Rhetorik der Bundeskanzlerin trotz offensichtlich ungenutzter Potenziale nur relativ wenig entwickelt. Ihr Auftreten ist hingegen im Laufe der Zeit souveräner geworden.

 

 

 

Gesamteindruck

 

Sie ist sich treu geblieben. Die Bundeskanzlerin verzichtet auf viele klassische Möglichkeiten, um sich und ihr Angebot überzeugend zu präsentieren. Sie vermeidet, was sonst als erstrebenswert gilt; eine Beziehung zum Publikum zu fördern, es zu aktivieren. Sie erklärt, wie die Dinge sind, anstatt für etwas zu werben oder gar zu streiten. So wirken ihre Auftritte unnatürlich und mitunter sogar befremdlich. Wer sein Publikum für sich gewinnen will, findet hier mehr Beispiele dafür, was im üblichen Sinne hinsichtlich wirksamer Rhetorik fehlt.

 

 

 

Fazit

 

Sie ist wahrlich flexibel:

We­der ein ge­ne­rel­les Tem­po­li­mit auf Au­to­bah­nen noch eine Maut für Pkw sind mit der Union zu ma­chen.

Angela Merkel zu Spie­gel on­line am 31. Au­gust 2005

 

Wer kann ihr übelnehmen, wenn sie möglichst der öffentlichen Meinung folgt? Wenn sie merkt, wie tief unsere Angst vor den tödlichen Risiken der Atomkraftwerke verwurzelt ist, dann lässt sie die Reaktoren abschalten. Wenn ihr jemand sagt, wie ungern die Bevölkerung die Bundeswehr in Krisenregionen schickt, dann stimmt sie neuen Einsätzen nicht mehr zu. Wenn sie bemerkt, wie kritisch große Teile der Bevölkerung manches Wirtschaftsgebahren empfindet, dann schreibt sie den Mindestlohn in das Wahlprogramm. So strebt sie an, wie sie es nach der Bundestagswahl ankündigte, die Kanzlerin aller Deutschen zu sein. Und das hat für sie eine Weile recht gut funktioniert und sie zumindest bis zur Flüchtlingskrise oben gehalten.

Auf den ersten Blick ist unverständlich, weshalb sie so viele Möglichkeiten der Rhetorik ungenutzt lässt. Allerdings spricht einiges dafür, dass Angela Merkels Rhetorik durchaus Teil einer Strategie ist, die sich allerdings nur für spezielle Bereiche wie politische Organisationen eignen dürfte. Schließlich dürfen wir ihr den Zugang zu rhetorischen Beratern und Redenschreibern unterstellen.

Anmerkungen

 

In den Beiträgen der Serien Körpersprache und Rhetorik-Check geht es darum die rhetorische Wirkung ausgewählter Personen zu analysieren. Jegliche politische Bewertung bleibt dabei außen vor und ist auch in den Kommentaren nicht erwünscht. Stattdessen geht es darum anhand der Beispiele zu erkennen was unter welchen Umständen funktioniert und was nicht, was lässt sich für eigene Zwecke lernen. Mit anderen Worten; es geht nicht um das Nörgeln, sondern das Aufdecken von Potenzialen.

Umfrageergebnis

 

Wie schätzen Sie die rhetorischen Fähigkeiten von Frau Angela Merkel ein?

%

Sehr gut

%

Gut

%

Befriedigend

%

Ausreichend

%

Mangelhaft

%

Ungenügend

Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2016, n= 1308)

P.S.

 

Was ist Ihre Meinung dazu? Was ist Ihnen an der Rhetorik und den Auftritten der Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefallen?

Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 2016
Überarbeitung: 8. August 2019
Englische Version:
AN: #62116
K: CNB
Ü:

Wir brauchen Zukunftspläne und Visionen: groß und verheißungsvoll

Wir brauchen Zukunftspläne und Visionen: groß und verheißungsvoll!

Mut zu Visionen

Visionen

Zukunftspläne

 

Es sind lockende Ziele, die uns Mut machen, uns motivieren und mit Erfolg belohnen. Es darf ruhig etwas größer sein, das Ziel, die Aufgabe, der wir uns widmen. Lassen Sie sich von mir Mut zu Visionen machen.

Video

Im Schnitt!

Visionen, groß und verheißungsvoll

 

Kommen die passenden Menschen zusammen, dann motivieren und ergänzen sie sich. Um herausfordernde Ziele zu erreichen, ist es ideal, sowohl Träumer, Kritiker und Realisten als Macher im Boot zu haben. In einem Team können unterschiedliche Personen diese Rollen übernehmen und sich ergänzen. Die Kombination ermöglicht es, Visionen von der Idee in die Tat umzusetzen. Steve Jobs mag der Visionär gewesen sein, doch Steve Wozniak hat sie materialisiert. Er hat die Lösungen entwickelt. Und es gibt viele weitere solche Beispiele.

Visionen beeinflussen, wie wir leben und arbeiten, sie verändern uns und unsere Ausstrahlung. Es erfüllt uns mit einer besonderen Haltung, einer klaren Sichtweise, wenn wir wissen, dass wir einen Beitrag leisten zu etwas, mit dem wir uns identifizieren. So zeigt es sich im Denken und Handeln, es strahlt aus. Die Körpersprache und selbst die Stimme spiegeln es wider. Eine klare Vision inspiriert, liefert den Fokus, gerade bei größeren Herausforderungen. Ist Erfüllung überhaupt möglich ohne eine Vision, ohne eine verlockende Vorstellung, wie es sein könnte?

Wenn ich in Unternehmen und Organisationen unterwegs bin, frage ich nach deren Vision. Dort, wo die Antworten nicht enttäuschen zeigt sich auch an vielen anderen Stellen, dass hier etwas besonders geschieht.

 

 

 

Leider ist es oft anders, es fehlt zu oft der Mut

 

Nichts Besonderes zu berichten: Heute steht die Welt – Mal wieder! – an einigen Orten auf dem Kopf. Die Weltwirtschaft, Europa, Griechenland, USA, Ukraine, Ausschreitungen in London, … Das Übliche halt und wir haben uns daran gewöhnt wie an Kopfschmerzen. Zumindest tief in uns existiert noch eine Vorstellung davon, dass es auch anders sein könnte. Die Kraft und der Mut, sich dafür einzusetzen erfordern so viel Energie, dass die Batterien früher oder später entladen sind.

 

Es gibt mehr Menschen, die kapitulieren, als solche, die scheitern.

Henry Ford

 

Ohne Vorstellungskraft werden Luftschlösser zu Plattenbauten. Es ist traurig zu sehen, wie viele Menschen so früh aufgeben. Manche machen sich gar nicht erst auf den Weg, weil sie glauben, keine Chance zu haben. Das ist nicht nur für diese Menschen selbst schade, denn viele Träume sind es wert, eine Chance zu bekommen. Von diesen Möglichkeiten erfahren wir dann nicht.

Leider empfinden sich viele Menschen heute selbst nur noch als ein unwesentliches Zahnrad in einem unübersichtlichen Getriebe. Die Globalisierung verstärkt diesen Eindruck noch. Das drückt auch auf die Seele und schadet nicht erst, wenn der Druck zu sehr ansteigt und sich entlädt. Von Erfüllung im Leben ist dann keine Spur.

Diejenigen, die davon überzeugt, sind ohnehin nicht gehört zu werden, ziehen sich zurück oder meinen auf radikaleren Wegen ihrer Überzeugungen zur Geltung verhelfen zu müssen. Im Artikel Reden können die Welt verändern: Wer gehört wird, wirft weder Torten noch Steine widme ich mich dieser Arbeitsthese. Wer gehört wird, braucht nicht zu schreien, braucht keinen Dampf abzulassen dort, wo er doch nur verpufft, sondern wird da aktiv, wo die Stimme gehört wird. Dafür gilt es nicht nur wirksame Techniken zu erlernen, um besser gehört und verstanden zu werden. Es braucht auch ein stabiles Fundament von Überzeugungen, ein lockendes Ziel, das den Aufwand lohnt. Ohne diese Basis ist es eher wie eine Seereise auf einer einsam vor sich hinschmelzenden Eisscholle. In diesem Fall ist das Sichtreibenlassen weniger erstrebenswert.

Großen Ideen eine Chance geben

 

Mein Name ist Karsten Noack. Einen großen Teil meiner Zeit verbringe ich damit Menschen dabei zu begleiten, sich und ihr Angebot überzeugend zu präsentieren. Dabei geht es um die Karriere, um Angebote wie Dienstleistungen und Produkte, es geht darum, dass Menschen persönlich ebenso überzeugen, wie ihr Angebot! Und das Angebot kann auch eine große Idee sein, die positiven Einfluss auf die Gesellschaft nehmen kann.

Wer wie ich das Glück hat interessante Erfahrungen und diese zusammen mit den persönlichen Interessen zu einem Beruf, ja zu einer Berufung zu machen, der kennt die Bedeutung von Visionen. Ohne ein Wozu fehlt die wesentlichste Grundlage für ein erfüllendes Leben.

Den besten Gebrauch von seinem Leben macht derjenige, der es einer Sache widmet, die ihn überdauert.

William James

 

Wir brauchen mutige Utopien, den reine Prognosen der Zukunft durch Projektion der Gegenwart genügen nicht. Es darf ruhig etwas größer sein, das Ziel, die Aufgabe, der wir uns widmen, oder sogar die Vision, der wir uns verschreiben. Bei so vielen Gelegenheiten habe ich die Bedeutung präsenter übergeordneter Ziele kennen und schätzen gelernt.

Lockende Ziele sind es, die uns und anderen Menschen Mut machen, die motivieren und uns weiterbringen. Visionen führen mindestens einen Schritt weiter. Visionen wagen sich aus der Deckung des Üblichen.

Unterstütze ich Menschen dabei sich und ihr Angebot überzeugend zu präsentieren geht es oft um weit mehr als nur um Techniken. Es macht einen riesigen Unterschied, ob jemand sich auf die Tätigkeit oder das übergeordnete Ziel konzentriert, ob besonders präsente Lebensziele erkennbar sind oder nicht.

Da gibt es Menschen, die ihre Ziele umsetzen und auch jene, die davon lieber weiterhin genüsslich träumen, ohne jemals anzufangen. Sehr viele Menschen machen sich nie auf den Weg! Manche träumen noch eine Weile von den Möglichkeiten, um sich dann einzugestehen, dass es eine Nummer zu groß für sie ist. Es hat ja doch keinen Zweck! Wer meint ohnehin nicht gehört, nicht beachtet zu werden, macht sich gar nicht erst auf den Weg. Vieles versickert schon an der Quelle. Hier sind entsprechende Mutmacher und Reisebegleiter gefragt.

 

 

 

a. Visionäre als Vorreiter

 

Noch immer gibt es große Vorbehalte gegen visionäres Denken. Manch einer befürchtet bei dem Begriff Visionen mentales Glatteis, fromme Wünsche und Flucht aus der Realität. Tatsächlich stimmt bei Visionen, die diese Bezeichnung verdienen, genau das Gegenteil.

Ich bin davon überzeugt, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn jeder Mensch eine genauere Vorstellung davon hätte, wofür er sich einsetzen möchte. Und zwar mit der berechtigten Überzeugung, Einfluss nehmen zu können.

Bis zur einem gewissen Punkt lassen sich selbst große Aufgaben allein angehen. Das hat sogar mitunter anfangs einige Vorteile, wenn die Zeit genutzt wird. Eine erforderliche Kompetenz besteht dann darin verschiedene Rollen abwechselnd selbst einzunehmen. Um herausfordernde Ziele zu erreichen braucht es sowohl Träumer (Visionsträger), Kritiker („Worauf ist zu achten? Was steht im Wege?“) und auch Realisten („So geht es!“). Jede dieser Rollen liefert wichtige Beiträge und Perspektiven, die zur Umsetzung gebraucht werden.

Menschen fühlen sich tendenziell allerdings in bestimmten Rollen wohler, als in anderen. So werden manche Rollen gemieden und die jeweilige Perspektive vernachlässigt. Nicht jeder mit einer großen Idee ist auch gut darin sie selbst zu realisieren. Diese Rollen einzunehmen, kann geübt und im Coaching gefördert werden.

Doch irgendwann wird es auch hier erforderlich sein andere Menschen von der Idee zu begeistern. Kaum etwas hat im luftleeren Raum allein eine Chance. Es braucht die Fähigkeit, selbst anfangs noch so abstrakte Ideen in der Vorstellungskraft zum Leben zu erwecken. Springt der Funke über, kann sich eine Idee mit ihrer ganzen Wucht auf die Reise machen.

 

Jedes starke Bild wird Wirklichkeit.

Antoine de Saint-Exupéry

 

 

 

b. Gemeinsam geht es besser, doch was, wenn es noch kein Team gibt?

 

Einzelkämpfer haben es meist deutlich schwerer, zumindest auf Dauer. Es ist mitunter wie der Kampf gegen Windmühlen. Und weil viele nicht so unvernünftig erscheinen wollen wie Miguel de Cervantes Don Quichotte, reiten Sie erst gar nicht los. Wozu einer Idee nacheifern, die doch keine Aussicht auf Erfolg hat?

Doch gerade das brauchen wir heute umso mehr; Menschen, die sich einsetzen, die bereit sind Verantwortung zu tragen und sich auf den Weg machen. Davon profitieren wir alle, als Gesamtheit und jeder einzelne, der den Mut aufbringt. Wir wachsen mit unseren Aufgaben.

Ist jemand wirklich von einer Idee überzeugt, dann strahlt er diese Begeisterung aus. Das erzeugt bei Menschen, die dieser Idee Glauben schenken, Resonanz – es zieht sie magnetisch an. Ist schon ein Weg vorgezeichnet, werden sie ihn mitgehen wollen. Sie wollen teilhaben, ein Teil davon sein. Und selbst wenn noch nicht klar ist wie das Ziel erreicht werden kann, stoßen andere Menschen hinzu, die Beiträge zur Realisierung leisten. Viele sehr kompetente Zeitgenossen warten nur darauf ihre Fähigkeiten für etwas einzusetzen, dass es aus ihrer Sicht verdient hat.

Da darf die Idee dann schon groß genug sein, damit diese Menschen Raum in ihr finden. Gerade, wenn der Weg lang ist, hilft es, wenn sie verheißungsvoll ist und inspiriert!

Seit Ende der 80er Jahre widme ich mich dem Themenbereich. Dabei hat sich immer wieder gezeigt, dass anspruchsvolle Ziele auch die persönliche Entwicklung fördern. Wir wachsen mit unseren Aufgaben. Nicht nur was wir tun, auch und gerade wofür wir es tun zählt! Sind Aufgabe und Persönlichkeit im Einklang nimmt die Ausstrahlung zu, dann sprechen Beobachter mitunter sogar von Charisma. Kommen Überzeugungskraft, Enthusiasmus, Durchhaltevermögen hinzunimmt diese Ausstrahlung zu. Das berührt und inspiriert andere Menschen.

 

Die Grenzen des Möglichen lassen sich nur dadurch bestimmen, dass man sich ein wenig über sie hinaus ins Unmögliche wagt.

Arthur C. Clarke

 

 

Als Manager, Trainer und vor allem als Coach habe ich die Bedeutung präsenter übergeordneter Ziele kennen und schätzen gelernt.

 

Wer keine Visionen hat, vermag weder große Hoffnungen zu erfüllen, noch große Vorhaben zu verwirklichen.

Thomas Woodrow Wilson

 

 

 

c. Das WOZU ist grundlegend!

 

Ja, ich bin überzeugt davon, dass es lockende Ziele sind, die uns ermutigen, motivieren und erfolgreich machen. Und das unabhängig davon, ob es sich um Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen handelt.

Heute helfe ich Menschen dabei sich und ihr Angebot überzeugend zu präsentieren. Da zeigt es sich, was das für einen großen Unterschied macht, wenn es Wirkung entfaltet. Deshalb ist es so wichtig zu wissen ﹣ so deutlich wie möglich zu spüren und vor Augen zu haben ﹣ was die Ziele und die eigene Rolle anbelangt. Und das auch während des Alltags. Sonst konzentrieren sie sich zunehmend auf das, was sie tun und vergessen, wozu sie es tun.

Sorgen Sie dafür, dass Sie wissen, was Sie morgens aus dem Bett lockt und erinnern Sie sich immer wieder an das WOZU!

 

 

 

d. Lassen Sie uns Einfluss nehmen

 

Helfen Sie mit, sich und weitere Menschen zu ermuntern, sich einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Haben Sie den Mut, sich für Visionen einzusetzen!

Umfrageergebnis

 

Vision? Eine Vorstellung wohin ich will?

 

 

%

Nein. würde ich gerne haben.

%

Brauche ich nicht!

%

Ja, eine grobe Vorstellung.

%

Habe ich!

Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2017, n= 1477)

P.S.

 

Wie verlockend und groß sind Ihre Pläne? Arbeiten Sie allein oder mit anderen an der Realisierung? Wollen Sie Unterstützung oder wollen Sie andere Menschen unterstützen verheißungsvolle Visionen zu realisieren?

Vorsicht, Kommentare!

 

Meiner Bestimmung als Schreiber nach bin ich fürs Schreiben da und du als Leserin oder Leser bist zuständig fürs Lesen. Wenn du nun auch schreiben und ich lesen muss, bringst du hier alles durcheinander. Nur mal so.

Fühle dich gerade dazu ermuntert, ich mag das!

 

Die Zukunft zeigt sich uns, lange bevor sie eintritt. Rainer Maria Rilke

Artikel zu Visionen

Weltverbesserer vor: Machen wir die Welt ein Stück besser!

Bist du ein Weltverbesserer? Dann helfe ich dir, dich und deine Botschaft überzeugend zu präsentieren.

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Diese Fülle an Informationen lässt sich nur noch bedingt verdauen. Wann auch, wenn es ohne Unterlass und Qualitätssicherung geschieht? Allzu oft werden dabei deshalb Informationen unreflektiert aufgenommen und weitergegeben. Masse statt Klasse, das Grundrauschen ist so derartig laut, das wesentliche Informationen kaum noch als solche erkannt werden.

Und wie sieht es in den Denbatten aus? Interessante Reden sind anders. Schade, Alltag sind langweilige oder bestenfalls hysterische Auftritte.

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Verantwortung: Manch einer sucht sie, viele meiden sie. Wo fängt Verantwortung an, wo hört sie auf? Wobei mir auch gleich der nächste Gedanke in die Aufmerksamkeit springt: Wie ist das eigentlich mit dem Zuerst-Vor-der-eigenen-Tür-kehren? Oder ist es einfach leichter, die Dinge mit etwas Entfernung zu erkennen? Stichwort: Wald vor lauter Bäumen nicht erkennen.

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Als der Begründer dieser Methode, Harrison Owen, auf einer großen, von ihm durchgeführten Kongressveranstaltung als wesentliche Rückmeldung von den Teilnehmern erhalten haben soll, dass vor allem die in den Kaffeepausen geführten Gespräche hilfreich waren, ärgerte ihn das zunächst sehr, da er für diese Veranstaltung ziemlichen Aufwand betrieben hatte. Was hatte er als Organisator denn für Einfluss auf die Gespräche in den Kaffeepausen? Nachdem er sich aber näher mit der Bedeutung dieser eher zufälligen Treffen während der Kaffeepausen befasst hatte, kam er auf die Idee, die offene und ungezwungene Atmosphäre guter Pausengespräche als zentralen Kern von Workshops systematisch nutzbar zu machen. Vor dem Hintergrund der häufigen Erfahrung, dass starre Abläufe und das Abarbeiten fest fixierter Tagesordnungen kreative Gruppenprozesse eher behindern als ihnen förderlich sind, entstand so das Open-Space-Konzept, das einen offenen Rahmen bietet, in dem Menschen mit ihren individuellen Erfahrungen zusammenkommen und sich gegenseitig inspirieren.

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Führen andere Wege nicht zur Lösung eines Problems, hat es sich bewährt, eine Zukunftswerkstatt durchzuführen, um die Dinge in konstruktive Bewegung zu bringen. Anregungen und Tipps zur Durchführung einer Zukunftswerkstatt.

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Dieser Artikel ist ein kurzer Auszug der umfangreicheren Kursunterlagen, die meine Teilnehmer im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2004
Überarbeitung: 3. Juni 2022
AN: #37664
K: CNA
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