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Geflunker, Weglassungen, Schwindel, Betrug, Täuschungen oder Lügen am Telefon können schmerzhaft werden. Wer sie früh erkennt, kann sich schützen.
Eine Lüge ist wie ein Schneeball.
Je länger man ihn rollen lässt, desto größer wird er.
Martin Luther
Im Nachhinein sind wir oft schlauer. Wir hätten es besser wissen können und irgendwie wussten bzw. ahnten wir es auch schon. Schon einige Zeit bevor wir uns bewusst darüber im Klaren sind, haben wir oft schon ein komisches Gefühl im Bauch, wenn jemand nicht ehrlich zu uns ist. Oft trauen wir diesem Gefühl nur nicht, besonders dann nicht, wenn wir es nicht glauben wollen!
In einem direkten Gespräch – Auge in Auge – ist dafür in erster Linie die Körpersprache verantwortlich. Zumindest unbewusst registrieren wir im direkten Kontakt oft sehr schnell, dass etwas nicht stimmt. Jemand wirkt nicht kongruent: Verbale und nonverbale Kommunikation widersprechen sich.
Am Telefon fehlt diese zusätzliche Informationsquelle. Ich vermute, das ist auch der Grund, weshalb das Telefon ein für Lügen so favorisiertes Medium ist. Bei einer E-Mail gibt es ja Beweise, also eine Risikoquelle, während Telefongespräche selten aufgezeichnet werden. Das senkt zusätzlich die Hürde, die Hemmungen nehmen ab.
Geflunker, Weglassungen, Ablenkungsmanöver, Schwindel, Betrug, Täuschungen oder Lügen. Wenn wir sie nicht früh genug erkennen, kann das eine Menge Schaden anrichten und sehr schmerzhaft sein. Wir sind dem nicht ausgeliefert; wer wachsam ist und auch am Telefon die Antennen ausfährt, bekommt zahlreiche Hinweise.
Es folgen daher einige Anregungen. Aber Achtung: Es handelt sich nicht um eindeutige Beweise für eine Lüge, sondern um Hinweise, die Sie auffordern genauer hinzuhören und nachzufragen.
Irgendwie wirken die Antworten wie Wischiwaschi. Es fehlen die klaren Aussagen. Fragen werden mehr oder weniger elegant umschifft, Fragen und Antworten verschleppt, alles liegt im Nebel. Es wird herumgeeiert, anstatt die Frage zu beantworten. Diese wiederholte Vermeidung von direkten Antworten und Aussagen sollte ein Alarmsignal auslösen.
Die dahinterliegende Absicht: Was nicht gesagt wird, kann auch nicht gegen einen verwendet werden. Selbst bei weitgehend hemmungslosen Zeitgenossen existiert ein Widerwille, Lügen selbst auszusprechen.
Informationen werden nur auf Nachfrage und dann auch nur soweit erforderlich gegeben.
Eine Variante: Es werden zu viele Details geliefert. Als Folge der Verzweiflung, eine Lüge irgendwie glaubhafter zu machen, wird die Anzahl der Informationen übertrieben. Die dahinter liegende Überzeugung: Viel hilft viel und im Nebel geht der Überblick verloren.
Es werden Allgemeinplätze statt konkrete Fakten genannt.
Sprachliche Hinweise sind: „Wie Sie sicher wissen …“, „Wie allgemein bekannt ist …“ Nur nicht unnötig konkret werden. Lügner denken, was sie nicht sagen, darauf kann sie auch niemand festnageln.
Eine zu schnelle Antwort – auf eine Frage die Nachdenken erfordert – kann ein Hinweis auf eine Lüge sein. Oft werden Antworten auf erwartete Fragen vorbereitet und deshalb auffällig schnell gegeben.
Ein zu langsames Antworten kann wiederum ein Hinweis dafür sein, dass Aufwand erforderlich ist, um eine Antwort zu konstruieren. Je länger gelogen wird, desto schwieriger wird es, die Behauptungen schlüssig zu halten. Entsprechend wird zusätzliche Gehirnleistung benötigt, um Widersprüche zu vermeiden. Und weil Menschen auf der bewussten Ebene nur bedingt – wenn überhaupt – multitaskingfähig sind, fehlen dabei Ressourcen für andere Aufgaben.
Sprachliche Unterbrechungen, Disfluenzen genannt, sind willkürliche und bedeutungslose Laute wie Seufzen, Ähhs, Räuspern, Lachen und Pausen. Versuchen unehrliche Personen Zeit zu gewinnen, um sich eine Geschichte auszudenken oder weiterzuentwickeln, können dabei sprachliche Disfluenzen zunehmen. Auch hier geht es um die Veränderung und nicht die Unterbrechungen selbst, erst diese Veränderungen liefern Hinweise.
Umso komplexer das Gebäude der Unwahrheiten wird, desto schwieriger wird der konsequente Aufbau. Wird der Stress weiter gesteigert, nehmen die Verstrickungen zu und damit die Wahrscheinlichkeit für Widersprüche.
Sprachliche Fehlleistungen können auf unbewusste Hemmungen und Unstimmigkeiten hinweisen.
Durch die Wiederholung, oft eher ein Nachsprechen als eine Nachfrage, soll Zeit gewonnen werden, um nachzudenken und eine plausible Antwort zu finden.
Eine defensive Haltung kann ein Hinweis auf Unwahrheiten sein.
Monotones Reden dient dazu Gefühle und Hinweise zu vermeiden. Nur keine unnötigen Hinweise liefern!
So soll das Thema unattraktiv und vermieden werden. Das Gebiet soll dadurch vermint werden, damit es zukünftig gemieden wird. Dafür wird häufig ein Schuldgefühl vermittelt.
Irgendwie passen die Formulierungen und verwendeten Wörter nicht. Wer krampfhaft versucht seine Schuld zu verbergen, spricht mitunter deutlich gewählter als sonst. Es wirkt, als wenn jemand emotional weniger beteiligt ist, als eine ehrliche Person in einer solchen Situation.
Auffällig ist eine spontane Erleichterung, wenn ein Thema gewechselt wurde. Wechseln Sie spontan das Thema und reagiert Ihr Gesprächspartner darauf erleichtert, anstatt mit Irritation, ist der vorhergehende Teil eine besondere Betrachtung wert.
Die Superlative häufen sich an. Insbesondere Emotionen werden gerne übertrieben. Statt etwas nur als „gut“ zu beschreiben, wird es als „fantastisch“ bezeichnet. So soll das Gesagte überzeugender wirken.
„So schlimm ist das doch nicht!“ Die Folgen sollen relativiert sein, es wird gerne für Verständnis geworben, falls „JEMAND“ so etwas getan hat.
Wer schaufelt schon das eigene Grab selbst tiefer? Wobei genau das auch mitunter aus strategischen Gründen zur Ablenkung geschieht; Distanzierung durch Verdammung einer Tat.
Übertriebene Schwüre werden oft als Verschleierungstaktik eingesetzt und sind umso deutlichere Hinweise, wenn jemand sonst nicht zu ihnen neigt.
Es wird die Dritte Person verwendet an Stelle der Ersten Person ICH . Wer lügt, vermeidet lieber das Wort „Ich“ und spricht lieber in der dritten Person Plural („sie“).
Die Verwendung von Sprache, die darauf hinweist, dass jemand sich vom Gesagten selbst distanziert. Besonders das Wort „eigentlich“ ist ein wertvoller Hinweisgeber. Wer mit etwas nicht in Verbindung gebracht werden möchte, lässt häufiger korrekte Personalpronomen weg und verwendet stattdessen beispielsweise „man“.
Anders als bei einem direkten Gespräch, bei dem wir die Körpersprache mit in Betracht ziehen können, ist dies am Telefon kaum möglich. Aber zumindest die Stimme als Teil der nonverbalen Sprache, entzieht sich der bewussten Kontrolle und liefert hier Hinweise.
Wer nur noch misstrauisch hinter jedem Wort einen Betrug wittert, tut sich und seinem Umfeld damit wohl keinen Gefallen. Kooperieren können Menschen allerdings nur, wenn sie einander vertrauen. Ohne Vertrauen geht es nicht, doch es lohnt bei wichtigen Entscheidungen gut auf sich Acht zu geben. Und wenn das Bauchgefühl Unbehagen meldet, haben Sie es mit diesen Hinweisen leichter.
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Du kannst dich von mir bei der Vorbereitung deiner Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finde heraus, wie du und deine Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache dich mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Baue deine psychologischen Fähigkeiten aus, lerne die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen, kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail (mail@karstennoack.de) bin ich zu erreichen. Die Anzahl der Anrufe wurde so groß, dass ich nun ausschließlich auf diese Nachrichten reagiere. Klienten erhalten entsprechende Telefonnummern.
Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.
Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 19. Januar 2015
Überarbeitung: 17. Juli 2019
AN: #656170
K: CNB
Ü: A
Ist Erfolg nur möglich für jene, die bereit sind auch über Leichen zu gehen? Was ist dran an der vermeintlichen Weisheit, Rücksichtslosigkeit sei ein wesentlicher Erfolgsfaktor?
Nur die Harten kommen in den Garten!
Es heißt, wer Erfolg haben will, müsse bereit sein, dafür alles zu tun. Zumindest wird das manchmal behauptet und im Zweifelsfall gilt es halt auch über Leichen zu gehen. Das Motto könnte aus einem Italowestern stammen: Nur wer rücksichtslos ist, kann sich durchsetzen. Doch die Idee ist schon viel älter. Bereits in der Renaissance entschlüsselte der italienische Politiker, Diplomat und Schriftsteller Niccolò Machiavelli die Mechanismen der Macht. Er empfahl den Florentiner Fürsten de‘ Medici Wortbruch und Verrat, List und sogar Gewalt, um ihre Herrschaft zu festigen.
Machiavelli beschäftigte sich in seinem 1532 posthum erschienenen Werk Der Fürst (ll Principe) mit der Frage, wie der ideale Herrscher sein müsse, wie er seine Macht erlangen und absichern könne. Ethik? Ballast!
Maßgeblich für den Erfolg, so Machiavelli, sei in erster Linie die Wirkung des Verhaltens. Moralische Bedenken würden, wenn überhaupt, eine untergeordnete Rolle spielen. Nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ billigte Machiavelli selbst tyrannisches Verhalten und vertrat die Ansicht, wer führt, sollte im Zweifelsfall eher gefürchtet statt geliebt werden.
Das nach dem Autor benannte Konzept des Machiavellismus gilt als Synonym für Unmoral und rücksichtslose Machtpolitik. Und weil das Interesse an Autorität und Einfluss seit jeher groß ist, findet Machiavellis Werk bis heute Beachtung. Anfangs wurde Der Fürst vor allem in Hinblick auf politische Zusammenhänge gedeutet, später auch für die Führung von Wirtschaftsunternehmen herangezogen. Menschen orientieren sich noch immer an den dort propagierten Ideen und setzen sie für unternehmerische Strategien oder die persönliche Karriereplanung ein.
Wer bereit ist, über Leichen zu gehen, handelt ohne große Skrupel und meint, unmoralisches Verhalten zahle sich aus. Die Geschichtsschreibung kennt tatsächlich solche Menschen, für die sich ihre Rücksichtslosigkeit kurzfristig gelohnt hat. Insbesondere bei weit zurückliegenden Beispielen sollte man jedoch nicht außer Acht lassen, dass die Umstände des Handelns von den Chronisten bewusst verklärt worden sein könnten und sich zudem gerade moralische Ansprüche mit der Zeit verändern.
Einige bis heute von manchen bewunderte Militär- oder Politstrategen müssten sich in unserer Zeit vor Gericht für ihre Taten verantworten und taugen daher kaum als Beleg dafür, dass sich diese Form der moralischen Ignoranz lohnt.
Die sprichwörtliche Leiche im Keller steht für eine Schuld, die jemand in der Vergangenheit auf sich geladen hat. Wer ein solches Geheimnis hat, betreibt oft einen hohen Aufwand, damit es nicht entdeckt wird. Geschieht dies doch, sind die Folgen in der Regel schwerwiegend, und ein kurzfristiger Vorteil wird zu einem langfristigen Schaden. Wer rücksichtslos handelt, hält die Wahrscheinlichkeit, dafür belangt zu werden, im Vergleich zum Nutzen jedoch für vernachlässigbar. Ist eine Position durch solches Handeln erst gefestigt, werden sich, so die Annahme, schon Mittel und Wege finden, um mit etwaigen Folgen umzugehen. Die Hoffnung, dass eine Verfehlung nicht aufgedeckt werde oder rasch in Vergessenheit geraten möge, wird gerade im Medienzeitalter ﹣ immer seltener erfüllt und zu einer permanenten persönlichen Gefahr.
Was auf einer Lüge aufbaut, verliert das Fundament, sobald die Wahrheit ans Licht kommt: Die Person wird angreifbar und büßt an Ansehen ein. Der einstige US-amerikanische Präsident Richard Nixon etwa erlitt 1974 infolge der Watergate-Affäre einen enormen Gesichtsverlust, der ihn nicht nur zum Rücktritt zwang, sondern der auch bis zu seinem Tod 1994 nachwirkte. Schon allein das Bemühen, sich nichts anmerken zu lassen und mit der Möglichkeit einer Entdeckung der Leiche zu leben, kostet große Kraft.
Dabei muss es sich noch nicht einmal um illegale Vorgänge handeln, um eine zum Erfolg gelangte Person zu Fall zu bringen. Oft genügen schon als unangemessen geltende Handlungen und Äußerungen: Je mehr ein Verhalten als rücksichtslos wahrgenommen wurde, desto mehr Betroffene werden die Gelegenheit für eine Revanche nutzen. Und wer erst einmal ins Kreuzfeuer geraten ist, den lassen auch Mitstreiter früher oder später fallen, um möglichen Schaden von sich selbst abzuwenden.
Durchsetzen um jeden Preis, ohne Rücksicht auf Verluste? Für wen nur das kurzfristige Ergebnis zählt, der erlebt oft böse Überraschungen. Während beispielsweise auf beruflicher Ebene gute Erfahrungen miteinander eine künftige Zusammenarbeit vereinfachen, wird eine langfristige Kooperation durch schlechte Erfahrungen erschwert oder gar unmöglich gemacht.
Wer gewissenlos handelt, der zerstört, was oft viel Zeit braucht, um sich wieder zu bilden, falls dies überhaupt möglich ist. Illoyales Verhalten vergiftet menschliche Beziehungen, und ohne eine Vertrauensbasis würde vor allem im beruflichen Umfeld mehr und mehr Aufwand für die Kontrolle anderer erforderlich ﹣ Energie, die an anderer Stelle besser eingesetzt wäre.
Fehlende Glaubwürdigkeit hat entscheidenden Einfluss auf das Durchsetzungsvermögen. Wir nehmen eine Person als glaubwürdig wahr, wenn sie uns kompetent und zuverlässig erscheint.
Kompetenz lässt sich, obwohl es immer häufiger versucht wird, in den meisten Bereichen nur kurzzeitig vorgaukeln: Wer hier nicht hält, was er verspricht, verspielt seinen guten Ruf. Die Empfindung von Zuverlässigkeit beruht auf einer sympathischen Erscheinung und angemessenem Verhalten, Gelassenheit und Authentizität sowie sozialer Kompetenz ﹣ Eigenschaften, die sich mit rücksichtslosem Verhalten nur schwer vermitteln lassen.
Der US-amerikanische Präsident Abraham Lincoln (1809 bis 1865) sagte, wenn man den Charakter eines Menschen prüfen wolle, müsse man ihm Macht geben. Tatsächlich verändert Macht das menschliche Verhalten, sowohl im positiven wie auch im negativen Sinn. Manchen Menschen fällt es leichter, sich mit Hilfe ihres Einflusses durchzusetzen, während andere auf Überzeugungskraft vertrauen.
Drohungen haben den Nachteil, dass ihre Wirkungen von Mal zu Mal nachlassen: Solche Gebärden schwächen sowohl das Ansehen als auch die Durchsetzungskraft, sie schränken Flexibilität und Handlungsspielräume ein. Wer sich um jeden Preis durchsetzen will, verliert in den Augen seiner Mitmenschen an Achtung. Jene, auf die so eingewirkt wird, werden zu Gegnern, sobald sich ihnen eine Gelegenheit dazu bietet. Das wissen auch die, die Macht besitzen. Sie sehen sich dadurch oft veranlasst, ihre Position durch noch mehr Machtausübung abzusichern. Nicht nur auf humanistische Werte bedachte Menschen distanzieren sich von Personen, die ihren Status allein durch direkte Machtausübung aufrechterhalten wollen.
Mitunter kann, wer machiavellistisch handelt, mit einem solchen Verhalten zum Ziel kommen. Doch bedeutet das auch, dass diese Person erfolgreich ist? Anhand welcher Kriterien kann der Grad des persönlichen Erfolges gemessen werden? Wir können Erfolg beispielsweise dadurch definieren, dass jemand ein angestrebtes Ziel erreicht, das sowohl seine Existenz, sein Handeln oder auch seine Besitztümer betreffen kann.
Glauben wir der Werbung, existieren zahlreiche Symbole für Erfolg. Die Botschaft lautet: Je mehr Statussymbole jemand anhäuft, desto erfolgreicher ist er. Doch erfüllen sie wirklich die Erwartungen, die an sie geknüpft werden?
Der Bürgerrechtler Martin Luther King (1929 bis 1968) vertrat die Meinung, viele Menschen würden dazu neigen, Erfolg eher nach der Höhe der Gehälter oder nach der Größe ihrer Autos zu bestimmen als nach dem Grad ihrer Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. Kann Geld beziehungsweise Besitz als Kriterium dienen, oder sind diese Symbole letztlich
Randerscheinungen des eigentlichen Erfolges? Wenn Menschen etwas tun, das ihnen wichtig ist und dem sie ihre Aufmerksamkeit widmen, dann machen sie ihre Sache höchstwahrscheinlich gut und erreichen ein gewünschtes Ziel. Erfolg bedeutet in diesem Sinne, ein erfülltes Leben zu führen, mit Freunden verbunden zu sein und zu lernen, andere zu unterstützen und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Eine solche Definition von Erfolg führt zu der Beschäftigung mit Werten, nach denen Menschen ihr Handeln ausrichten. Sie sind eine Orientierungshilfe, mit der wir das eigene und das Verhalten anderer Menschen beurteilen. Erfolgreiche Menschen sind sich nicht nur über ihre Wertvorstellungen im Klaren, sie leben auch entsprechend. Ein englisches Sprichwort lautet: „Walk your talk“ ﹣ „Lass deinen Worten Taten folgen“. Gerade wenn es um grundlegende Entscheidungen geht, ist es wichtig, die eigenen Werte zu berücksichtigen.
Daraus lässt sich auch die Antwort ableiten, ob skrupelloses Handeln überhaupt zum Erfolg führen kann. Denn wir können entscheiden, für welche Werte wir uns besonders einsetzen und welche um keinen Preis verletzt werden dürfen.
Menschen, die rücksichtslos handeln, behaupten oft, ihr Verhalten diene höheren Zielen, und stellen einen Zweck deutlich über einen anderen. Werden dabei grundlegende Werte verletzt, bekommt das Erreichen der wichtigsten Ziele einen bitteren Beigeschmack.
Bleiben Sie sich treu!
Über Leichen zu gehen …
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Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (n= 1122)
Erfordert Erfolg Rücksichtslosigkeit?
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 17. Mai 2007
Überarbeitung: 4. Juli 2019
AN: #31473
K:CNB
Ü:
Wer sich für nichts zu schade ist, kann in Debatten einen kurzfristigen Sieg erringen. In diesem Artikel finden Sie eine Reihe von schmutzigen Tricks, die dafür eingesetzt werden, um Debatten um jeden Preis zu gewinnen. Lernen Sie, wie Sie sich und Ihr Angebot überzeugend präsentieren. Dann benötigen Sie solche miesen Tricks nicht. Anstatt sie einzusetzen, lernen sie solche fiesen Methoden abzuwehren.
Debatten gewinnen, um jeden Preis? Wer sich für nichts zu schade ist, hat es in Debatten leichter zumindest kurzfristig zu siegen.
In diesem Artikel finden Sie eine Reihe von schmutzigen Tricks, die dafür eingesetzt werden Debatten, um jeden Preis zu gewinnen. Lassen Sie sich von mir zeigen, wie Sie sich und Ihre Botschaft überzeugend präsentieren. Dann brauchen Sie solche miesen Tricks nicht einzusetzen, sondern lernen sie wirksam abzuwehren.
Das ist eine sehr verbreitete Methode, die erstaunlicherweise anhaltend wirksam ist. Verweisen Sie bei belasteten Worten darauf, dass sie schon während unheiliger Zeiten von bösen Menschen verwendet wurden und unterstellen Sie Ihren Gegnern schon deshalb beschämende Sympathien.
So disqualifizieren Sie Ihre Gegner, bringen williges Publikum hinter sich und werten sich moralisch auf. Schon bald wird sich keiner mehr trauen, überhaupt noch etwas zu sagen, um sich nicht noch weiter in den Morast zu begeben.
Beispiel? Die bloße Erwähnung von Begriffen wie „Rassismus“ oder „Rechtsradikalismus“ lähmt Gegner, weil für gewöhnlich niemand mit diesen Begriffen in Verbindung gebracht werden will. Dadurch eingeschüchtert wird sich anschließend kaum noch jemand trauen, in dieser Debatte auch nur in der Nähe eines unpopulären Standpunktes gesehen zu werden. Ob das mit dem Ursprungsthema zu tun hat oder nicht, ist unwesentlich.
Ignorieren Sie die Regeln der sauberen Argumentation. Ein paar Tritte unter dem Tisch und der Gegner hat etwas zum Nachdenken.
Ihnen gefällt ein konkretes und belegtes Beispiel des Gegners nicht? Das zeigt doch nur; „Ausnahmen bestätigen die Regel!“. Diese Pseudoweisheit stimmt zwar nicht, klingt aber so. Sonst würden wir sie doch nicht so oft hören, oder?
Nur keine falsche Zurückhaltung. Wenn Ihnen nichts Besseres zur Verfügung steht greifen Sie den Lebensstil Ihres Gegners, dessen Integrität oder Glaubwürdigkeit an. Selbst Schuld, wenn der ein Kleidungsstück einer Marke trägt, die für Kinderarbeit bekannt sein soll. Verhelfen Sie der Wahrheit zur Geltung.
Solche Fehler macht der Gegner nicht? Dann deuten Sie ein Lächeln als Arroganz und Oberflächlichkeit, Nachdenklichkeit als geistige Schwäche. Nur keine Chance vergeuden und rücksichtslos der guten Sache dienen.
Was weiß Ihr Gegner schon? Als Betroffener sind Sie qualifizierter und sympathischer für das Publikum. Welcher halbwegs gut erzogene Mensch würde Ihnen noch zusätzliche Last auferlegen, wenn Sie ohnehin schon vom Schicksal gebeutelt sind? Sie haben Schutz und Rücksichtnahme verdient!
Irgendwie gehört doch jeder zahlreichen Gruppen an. Wählen Sie mit Bedacht und machen Sie sich zum Mitglied einer Minderheit. Zukünftig untermauern Sie dann Ihre Gegenargumente mit dem Hinweis, das sei ein Angriff auf eine Minderheit. Als deren Mitglied wissen Sie im Gegensatz zu ignoranten Außenstehenden, worum es geht. Nur Sie können die Ich-bin-jetzt-persönlich-gekränkt-Karte ausspielen. Es beruhigt, solch einen Trumpf im Hemdsärmel zu haben. Und schon hat der Gegenspieler den schwarzen Peter.
Wenn es für Sie hilfreich ist, nehmen Sie Ihre Gegner wörtlich. Auch Sprache braucht Bewegung. Verbiegen Sie alles das Ihnen nutzt in die gewünschte Richtung. Ziehen Sie Formulierungen heraus, die zwar nebensächlich sind, aber sich gut ins Absurde steigern lassen. Gesagt ist gesagt! Schnell geht es dann nur noch darum, ob Ihr Gegner zu dem steht, was er sagt oder von Hause aus ein Lügner ist.
Egal, worum es dem Gegner geht; es sind nur Eigeninteressen, die ihm nicht zu gönnen sind. Machen Sie das Publikum neidisch auf seine einseitige Vorteilnahme. Ob dies beweisbar ist oder nicht, der Zweifel ist gesät!
Wo möglich wählen Sie ein unkritisches, Ihnen und Ihrem Thema wohlgesinntes Publikum. Wählen Sie, wenn möglich einen Ort, der Ihnen möglichst vertraut ist, den Gegner hingegen verstört.
Und wenn Sie auf all das keinen Einfluss haben, locken Sie den Gegner zumindest inhaltlich auf für ihn unbekanntes Terrain – oder trifft Glatteis es besser? Das sind dann zwar vermutlich unwesentliche Nebenschauplätze, aber bei entsprechender Dramaturgie merkt das vermutlich niemand.
Solange der Gegner beschäftigt ist den Fallgruben auszuweichen, wird es ihm schwerfallen, eigene Gedanken zu sortieren. Sie wissen ja, wo das Eis am dünnsten und brüchigsten ist. Sorgen Sie für genügend Abwechslung im Hindernisparcours, sonst besinnt sich so ein Spielverderber und äußert laut, dass dies nicht dem Thema diene. Wobei Sie ihm dann immer noch Ablenkungsmanöver oder Desinteresse an einer ernsthaften Diskussion unterstellen können.
Sie kämpfen gegen den Antichristen. Machen Sie deutlich, dass Ihr Gegner für all die bösen Mächte der Welt steht und Sie für diejenigen, die sonst zu kurz kommen. Sie sind ein Held, der diesmal stellvertretend für alle Unzufriedenen dieser Welt siegen sollte.
Loben Sie den Gegner anfangs so lange, bis er die Deckung aufgibt. Das lässt ihn zögern und er merkt die Treffer in der Magengrube erst, wenn Sie schon bei den Tiefschlägen sind.
Widerstand ist zwecklos! Mit Wiederholungen lässt sich der Gegner zermürben. Sie sind nicht zu greifen. Lassen Sie ihn zappeln. Steter Tropfen höhlt selbst harten Stein. Das ist verbales Waterboarding, das bei eigener Ausdauer jeden Widerstand bricht.
Bei stichhaltigen Argumenten lassen sich ja immer noch die Quellen diskreditieren.
Wer vage bleibt und dabei umso kompetenter wirkt, eckt nicht so schnell an, braucht sich nicht wirklich festzulegen und kann im Nachhinein immer noch flexibel an der Auslegung feilen. Verwenden Sie oft das Wort „eigentlich“ in Ihren Sätzen. Dazu können sie bei Bedarf später das „aber“ liefern. So kann Sie niemand widerlegen. Und wer nicht versteht, was damit gemeint ist bestätigt doch nur, dass Sie der einzige Wissende sind.
Wer lauter ist und den anderen nicht zu Wort kommen lässt hat mehr Sendezeit. Und wenn der Gegner bemüht ist gehört zu werden, sorgen Sie dafür, dass es möglichst verzweifelt wirkt. Das senkt Status und Ansehen des Gegenspielers. Selbst schuld, wer sich an solch überholte Werte, wie Respekt bindet.
Ein mehrschneidiges Schwert sind kurzfristig nicht überprüfbare Lügen. Sie verschaffen Zeit. Nur Vorsicht: Ein späterer Faktencheck kann nachträglich schaden und erst diese lästigen Zeitgenossen mit Smartphone. Schnell quetschen diese kleinkariert mittels Suchdienst die Wahrheit aus dem Netz und selbst der kurzfristige Sieg wird einem nicht gegönnt. Das ist nicht schön, aber auch kein Weltuntergang. Dann hilft ein Lächeln und der Hinweis, dass im Internet viel Unfug steht, gleich neben Marsmenschen und Hardcore. Davon kann sich ja jeder selbst überzeugen.
Seien Sie flexibel bei der Deutung einer Frage und hören Sie heraus, was Ihnen und Ihrer Sache dient. Jetzt macht sich Kondition bezahlt. Reden Sie lange genug, dann gerät die Frage ohnehin in Vergessenheit. So werden Sie Ihre besten Argumente los und es ermüdet den Gegner.
Sie meinen, die Aufzählung beinhaltet nicht nur vollkommen inakzeptable Empfehlungen, denen kein halbwegs anständiger Mensch folgen würde? Dann lassen Sie lieber den Fernseher aus, um nicht eines Besseren belehrt zu werden.
Und falls Sie lernen wollen, wie solche schmutzigen Tricks erkannt und umgewandelt werden helfe ich Ihnen gerne. Fair und kompetent kommt verdient weiter! Präsentieren Sie sich und Ihre Botschaft überzeugend.
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 23. Februar 2014
Überarbeitung: 30. Juni 2019
Englische Version:
AN: #56599
K: CNB
Ü:
Nicht jeder will mit Statistiken lügen, doch mit Zahlen lässt sich tricksen. Und das geschieht ständig! Welche Hinweise gibt es? Was ist bei eigenen Präsentationen zu beachten?
Es ist nicht alles Gold das glänzt
und nicht jede Interpretation,
selbst ein rechnerisch richtiges Ergebnis,
repräsentiert die Wahrheit!
Mit Zahlen lässt sich hervorragend tricksen, auch mit belegbaren. Gerade, weil sie so objektiv wirken, geht das so gut. Es geschieht andauernd und nicht immer ist es einfach zu erkennen.
Gerade bei Umfragen wird gerne und viel getrickst; Fragestellung und Kontext beeinflussen die Antworten. Die Ziele der Auftraggeber haben natürlich keinen Einfluss auf das Ergebnis. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Und ja, ich weiß, wovon ich rede! Schließlich habe ich selbst etwas Zeit in der Marktforschung verbracht.
Die Lektion, die ich dabei gelernt habe: Traue keiner Statistik!
Die Aufbereitung bietet ebenfalls viele Einflussmöglichkeiten bei der Darstellung und daraus zu erwartender Interpretation.
Bei Präsentationen lässt sich schon mit kleinen grafischen Tricks die Wirkung beeinflussen. Die manipulative Darstellung von Diagrammen ist daher weit verbreitet. Schon die Wahl der Farben macht sich bemerkbar. Deshalb wird ja auch von Schönfärberei gesprochen. Zusammen mit geeigneten Formen und durchdachter Anordnung überzeugt ein Arrangement mehr oder weniger. Besonders beliebt sind Diagramme ohne erkennbaren oder geschickt gewählten Bezug und perspektivische Darstellungen, da identische Objekte trotz gleicher Größe von den Augen der Betrachter je nach Position unterschiedlich wahrgenommen werden. Das lässt sich missbrauchen und das geschieht dann auch.
Da verlässt der künstlerische Spielraum schon mal den seriösen Rahmen. Oft werden dann auch noch die zur Bewertung erforderlichen Hintergrundinformationen unterschlagen. Übertriebene Kommastellen vermitteln Genauigkeit, obwohl es sich oft um Schätzungen handelt. Tendenziell vertrauen wir krummen Zahlen eher als gerundeten Werten. Und wenn die Zahlen an sich nicht imponieren, dann werden halt Prozentzahlen genommen. Da wird aus einer Steigerung von einer auf zwei Einheiten dann eine Verdopplung oder noch besser; eine Steigerung von 100 %.
Für die Anbieter ist es bis zu einem gewissen Grad vertretbar, die Möglichkeiten der Aufbereitung auszuschöpfen. Doch für diejenigen, die ihre Entscheidungen auf der Basis der Präsentation treffen, ist es erforderlich die Einflussnahme zu erkennen.
Egal, ob beabsichtigt oder nicht; die Anbieter sollten wissen, welche Wirkung ihre Präsentation hat. Es kann auch nach hinten losgehen, wenn der Bogen überspannt wird. Nicht jeder mag es hinters Licht geführt zu werden.
Von Zeit zu Zeit biete ich zu diesem Thema Veranstaltungen an. Dort erfahren Sie, wie aus dem weißen Hai ein Kuscheltier und aus der Kokosnuss ein Killer wird.
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2012
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #371
K:
Ü:
Ausführlicher Artikel mit konkreten Tipps, wie Sie Lügner und ihre Lügen erkennen. Was verraten die verbale Sprache, die Stimme, Augen, die Körpersprache? Es gibt Leute, die sind einfach verdammt gut darin, uns anzulügen. So werden Sie nicht mehr so einfach belogen und betrogen.
Wenn man die volle Wahrheit nicht sagen will und doch reden muss, so verwickelt man sich gar bald in die ersten Netze der Unwahrheit, und die konsequente Fortsetzung dieser Netze ist eben die Lüge selbst.
Die Lüge aber ist alles Unrechts Quell und Anfang.
Heinrich Laube
Als Lüge wird eine wissentlich falsche Aussage bezeichnet, die jemanden täuschen soll. Meist soll sie dazu dienen einen Vorteil zu erlangen, beispielsweise um eine Handlung zu verdecken und auf diese Weise Nachteile zu vermeiden.
Ob jede Lüge als verwerflich betrachtet wird oder nicht, ist eine philosophische Frage. Mitunter wird auch aus Höflichkeit gelogen oder um sich oder jemand anderen zu schützen.
Es wird erfunden, geschummelt, verfälscht, vertuscht und gelogen, was das Zeug hält. Mitunter sind sich die Urheber deren Folgen gar nicht im vollen Umfang bewusst. Menschen lügen, um sich das Leben zu erleichtern, um keine Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, um zu punkten, um Ärger zu vermeiden und aus Bequemlichkeit – für sich selbst und manchmal auch für andere Menschen.
Einige haben deswegen ein schlechtes Gewissen und verraten sich selbst. Doch viele dieser Wahrheitsverdreher überschätzen sich, gehen davon aus nicht ertappt zu werden und treten selbstsicher auf. Manche haben im Laufe der Zeit das Lügen perfektioniert. Aber selbst erfahrene Schwindler, die gewohnt sind, Emotionen zu verbergen, verraten sich über die Körpersprache und ausgerechnet dann, wenn sie besonders gut lügen wollen.
Wer relevante Hinweise kennt, kommt Lügen leichter auf die Spur. Schließlich gibt es neben den verbalen auch sehr viele verräterische nonverbale Hinweise. Die haben ihren Ursprung in den Tiefen des Unbewussten und entziehen sich weitgehend der bewussten Kontrolle von Nicht-Top-Pokerspielern. Diese Körpersignale werden versehentlich gezeigt und ohne es zu wissen wird oft mehr vermittelt, als beabsichtigt. Verräterische Hinweise können beispielsweise Verhaltensweisen sein wie der Griff an die Nase, das Verdecken des Mundes mit der Hand oder das Wegdrehen von einem Gesprächspartner, plötzliche ausladende Gebärden oder eine versteinerte Gestik und Mimik. Diese Hinweise sind von Bedeutung, wenn sie im Zusammenhang mit bestimmten Aussagen auftauchen, mit diesen in Verbindung zu bringen sind und nicht kongruent sind. Doch Achtung: Es können auch übliche Verhaltensweisen sein. Zuckungen und häufiges Blinzeln können Hinweise für Unwahrheiten sein, aber auch durch sogenannte Ticks, Unsicherheit oder trockene Augen hervorgerufen werden.
Nonverbale Hinweise für Lügen:
Je mehr Stress ein Lügner bei seiner Befragung empfindet, desto stärker sind die verräterischen Signale seiner Körpersprache. Die meisten Menschen wollen sich unbewusst für eine Lüge entschuldigen oder andere Emotionen schwellen im Hintergrund, wollen raus und das kann an entsprechenden nonverbalen Hinweisen erkannt werden.
Oft vermitteln Artikel mit Titeln wie „X Gesten, die garantiert auf eine Lüge hinweisen“, „Wie Sie hundertprozentig jede Lüge erkennen“ ein falsches Bild. Einzelne Hinweise bedeuten keinesfalls eindeutig eine Lüge.
Um Körpersprache verantwortungsvoll zu lesen, ist es wichtig, sie in Clustern bzw. Hotspots (Anhäufung von Hinweisen) und in Beziehung zum jeweiligen Kontext zu analysieren. Mehr dazu im Kapitel zur Analyse. Hier zunächst einige Hinweise, die zur Aufdeckung beitragen können.
Von wegen; schau mir in die Augen! Typisch: Ein Lügner vermeidet den Blickkontakt bzw. stellt diesen kurz her, bricht ihn aber auch im Bruchteil einer Sekunde schon wieder ab oder er wird zumindest für einen kurzen Augenblick unterbrochen. Normalerweise halten wir weitgehend Augenkontakt mit unseren Gesprächspartnern. Wer weniger Augenkontakt hält als bisher, macht sich verdächtig. Doch das ist kein hundertprozentiger Hinweis. Es gibt Menschen, die diesen Zusammenhang kennen und sich deswegen dazu zwingen einem Gesprächspartner direkt in die Augen zu schauen, um nicht erwischt zu werden. Wird es unzureichend gemacht, wirkt es verkrampft.
Achtung: Es gibt Menschen, die sich einfach so unsicher fühlen, dass ihnen jeder Augenkontakt unangenehm ist, was dann unverdient unehrlich wirkt.
Ein möglicher Hinweis sind während des Lügens hin und her kreisende Augen des Lügners, ohne dabei in die Augen des Fragestellers zu schauen.
Ein Sprichwort sagt; nach Starren kommt Wahnsinn! Der Grund, weshalb Lügner oft einen starren Blick haben, könnte die Anspannung und Konzentration auf die Konstruktion der Lüge sein. Das erfordert eine Menge Gehirnleistung, die dann für andere Prozesse fehlt.
Haben Sie etwas im Auge?
Das Blinzeln ist wichtig für die Gesundheit und Funktion der Augen, damit sich die Tränenflüssigkeit verteilt und der Schmutz weggespült wird. Beim Lügen blinzeln allerdings viele Menschen viel häufiger, als wenn sie gerade die Wahrheit sagen.
Während jemand konzentriert konstruiert wird zunächst seltener geblinzelt. Die Befeuchtung des Auges erfolgt erst anschließend und somit wird dann unbewusst häufiger geblinzelt.
Wenn jemand etwas sieht oder hört, mit dem er nicht ganz einverstanden ist, schließen sich die Augenlider länger als bei normalem Blinzeln.
Die Pupillen verändern sich durch die Lichtverhältnisse. Bei dunkler Umgebung sind sie größer, um genügend Licht einzufangen. Bei viel Sonnenschein sind sie kleiner, um die Netzhaut vor übermäßigem Licht zu schützen.
Doch auch unsere Emotionen spiegeln sich in den Augen wider. Pupillen erweitern sich, sobald wir Angst haben, Ekel empfinden oder uns freuen. Das geschieht blitzschnell und unbewusst.
Wer befürchtet bei einer Lüge erwischt zu werden, wird vor Aufregung eine Pupillenerweiterung zeigen.
Viele Menschen versuchen eine Lüge durch ein aufgesetztes Lächeln zu verbergen. Aber ein falsches Lächeln sieht anders aus als ein echtes. Mit einem falschen Lächeln soll oft Angst oder Scham verborgen werden.
Bei einem echten Lächeln sind mehr Muskeln beteiligt als bei einem unvollständig imitierten. Eine fröhliche Mimik zeigt die Attribute des sogenannten Duchenne-Lächelns. Am echten Lachen sind immerhin 17 Gesichtsmuskeln beteiligt und auch der Bauch und der Brustkorb ziehen die Muskulatur ruckartig zusammen. Weil die Lungen sich weiter ausdehnen, wird die Atmung schneller und tiefer. Die Mundwinkel zeigen nach oben, die Muskeln um die Augen kontrahieren unwillkürlich. Dadurch heben sich die Wangen und in den äußeren Augenwinkeln zeigen sich Lachfalten. Vorausgesetzt die entsprechenden Muskeln sind nicht außer Betrieb gesetzt, sind diese Hinweise erkennbar. Doch Antifaltenmittel können Muskeln betäuben. Dann fehlen wichtige Anteile der Mimik und als Folge wirkt das Gesicht oft unbeteiligter, langweiliger und oberflächlicher. Ein echtes Lächeln ist dann nicht mehr möglich.
Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
Psalm 34:13
Es ist weniger eine laszive Andeutung. Manche Menschen habe die Angewohnheit sich die Lippen mit der Zunge anzufeuchten oder sich auf die Lippen zu beißen. Das ist erst einmal wenig aussagekräftig.
Bei manchen Menschen muss sich der aufkommende Druck irgendwie abbauen und manche tun dies auf diesem Weg. Das Anfeuchten der Lippen mit der Zunge während des Sprechens gilt dann als Hinweis, wenn es für die Person untypisch ist und dann ausgeübt wird oder es in Kombination mit anderen nervösen Hinweisen wie Fußtippen oder Trommeln mit den Fingern auftritt.
Drinbleiben! Lügner neigen dazu, den Mund mit der Hand zu bedecken oder die Hände an den Mund zu legen, so als wollten sie verhindern, dass die Lüge herauskommt. Wenn der Mund angespannt scheint und die Lippen geschürzt sind, weist dies oft auf Bedrängnis hin.
Bill Clintons Aussage mit dem historischen Satz „Ich hatte keinen Sex mit dieser Frau Monica Lewinsky“ wurde begleitet von 26 Berührungen an der Nase.
Pinocchios Nase wurde länger, wenn er log. Während jemand lügt, nimmt der Drang, die Nase zu berühren, zu. Lügt jemand, reagiert im Belohnungszentrum des Gehirns ein Areal, das bei Emotionen wie Liebe oder Verlegenheit aktiviert wird. Dadurch erhöht sich die Durchblutung eines Muskels im Nasenbereich. Eine Wärmebildkamera würde Auffälligkeiten um die Nase und Augenhöhlen entdecken.
Leichter an den Folgen erkennbar: Die Ausschüttung von Adrenalin wirkt auf die Kapillaren in der Nase, sodass die Nase zu jucken beginnt. Dabei wird sie tatsächlich größer. Bevor Sie jetzt ein Lineal holen: Das ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Wird dann jedoch der Versuchung zu kratzen nachgegeben, wirkt das verdächtig. Allerdings berühren auch unsichere Menschen häufiger die Nase oder etwas Reizendes liegt manchmal in der Luft.
Schamröte? Sie spiegelt zwar Emotionen wider, doch kann sie die unterschiedlichsten Ursachen haben. Beispielsweise kann Erröten durch Nervosität und Unsicherheit verursacht werden und muss nichts mit einer Lüge zu tun haben. Insofern ist das Erröten kein sehr hilfreicher Hinweis. Und auch Menschen mit sozialen Ängsten (z. B. Erythrophobie) reagieren oft sehr sensibel mit Erröten.
Eine natürliche Mimik ist symmetrischer und zeigt sich schon bevor wir zu sprechen beginnen. Unsymmetrische Gesichtsausdrücke können ein Hinweis auf Inkongruenz sein. Wobei Gesichter niemals ganz symmetrisch sind. Auch hier geht es um Unterschiede, insbesondere kurz aufblitzende Mikroexpressionen.
Lügner vermeiden unkontrollierte Mimik und kompensieren das mit kontrollierter Mimik.
Wer sich anstrengt, um sich nichts anmerken zu lassen, kontrolliert seine Mimik. Eine verräterische Nebenwirkung ist, dass die Mimik dadurch verspätet einsetzt. Zuerst wird gesprochen, dann eine Emotion in der Mimik erzeugt.
Ein übertriebener Ausdruck wie häufiges unnatürliches Runzeln der Stirn kann ein Hinweis sein. Lügner lächeln häufiger oder irgendwie ungewöhnlich. Mitunter dauern mimische Gefühlsausdrücke zu lang. Lügner zeigen oft mehr Trauer und Mitgefühl, als von ihnen zu erwarten ist.
Einige Elemente der Körpersprache sind äußerst minimal und sehr unauffällig, sie geschehen oft in der Zeitspanne eines Augenblinzelns. Hier braucht es eine Menge Training, um sie zu erkennen. Selbst die Auswertung von Videomaterial braucht oft Stunden oder sogar Tage. Aus diesem Grund werden sie auch als Minimal Cues, oder Mikrohinweise (Mikroexpressionen, Micro Expressions) bezeichnet.
Selbst noch so geübte Lügner, die bestens wissen, auf was sie in ihrer Körpersprache zu achten haben, geben Hinweise in Form von Mikrohinweisen (Mikroexpressionen) und somit Emotionen preis. Mikroexpressionen, auch Mikromimik genannt, sind flüchtige Gesichtsausdrücke, die nur für Sekundenbruchteile auftauchen und wieder verschwinden. Sie können willentlich nur schwer unterdrückt werden.
Wer diese Informationen gezielter nutzen möchte, kann das trainieren. Bewusst scheinen die meisten Menschen Mikrohinweise weder an sich noch an anderen zu bemerken. Wir registrieren sie jedoch unbewusst und das macht sich mitunter im sogenannten Bauchgefühl bemerkbar.
Typische Emotionen beim Lügen sind:
Die Angst ist die häufigste Emotion beim Lügen. Es ist die Angst erwischt zu werden und die Angst vor den Konsequenzen, die Angst etwas zu verlieren oder auch etwas nicht zu bekommen. Um je mehr es geht, desto größer ist der Druck und damit die Angst.
Hinweise:
Ein schlechtes Gewissen wegen einer Lüge zeigt sich beispielsweise durch einen weggewendeten Körper, steifes Verhalten, die Füße in die in Richtung Ausgang zeigen und einen traurigen Blick.
Der Anspannung folgt im Anschluss an die Beantwortung einer heiklen Frage die Freude darüber, dass der andere an der Nase herumgeführt wurde.
Erfahrene Lügner empfinden weniger Scham, als vielmehr Freude über eine gelungene Täuschung.
Der Gesichtsausdruck zeigt bei einer unbequemen Frage häufig Verachtung beispielsweise durch einseitig eingepresste Mundwinkel.
Wenn jemand die Emotionen Trauer oder Wut vortäuschen möchte, bewegt er dafür oft unter anderem auch das Kinn. Dabei wird das Kinn bei tatsächlicher Trauer oder Wut so gut wie nie benutzt! Deshalb kann dies einen Hinweis auf eine Unstimmigkeit geben.
Lügen erzeugt Stress, sodass manche Menschen zu vermehrtem Schwitzen neigen. Aber manche Menschen schwitzen auch mehr, weil sie nervös oder schüchtern sind oder aufgrund anderer Umstände wie beispielsweise Hyperhidrosis (externer Link). Und viele Menschen kennen diese eiskalten feuchten Hände, die einen schon bei der Begrüßung irritieren können.
Schwitzen ist ein Indikator, der zusammen mit anderen beachtet werden sollte, so wie Zittern, Erröten und Probleme beim Schlucken.
Schluck! Lügen führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin, was zuerst den Speichelfluss fördert, aber dann dazu führt, dass sehr wenig nachproduziert wird. Während der Speichel fließt, muss die Person eventuell vermehrt schlucken. Wenn der Speichel nicht länger fließt, wird versucht, der Trockenheit in der Kehle entgegenzuwirken. Der Adamsapfel hüpft bei manchen regelrecht. Lügner versuchen ihre Kehle beim Lügen konstant feucht zu halten, indem sie ständig schlucken, sich räuspern oder versuchen die Kehle auf irgendeine Weise freizumachen.
Lügen erzeugt bei manchen Menschen derartig viel Stress, das sie zu zittern beginnen. Oft sind es dann die Hände, die am deutlichsten betroffen sind.
Wenn der Kopf gegensätzlich zu dem, was gesagt wird, nickt oder geschüttelt wird, kann das bei inkongruentem Verhalten ein Hinweis für eine Lüge sein. Ebenso, wenn ein Mensch zögert, bevor er nickt, wenn er eine Antwort gibt. Ein ehrlicher Mensch wird als Unterstützung seiner Aussage oder Antwort nicken, und zwar während diese gegeben wird. Die Verzögerung kann ein Hinweis auf einen Täuschungsversuch sein.
Aufgeregte Lügner neigen dazu schneller zu atmen und zeigen eine Reihe kurzer Atemzüge, gefolgt von einem tiefen Atemzug. Der Mund kann trocken wirken, was zu vermehrtem Räuspern führt. Das geschieht wiederum, weil der Körper unter Stress steht, wodurch das Herz schneller schlägt und die Lunge mehr Luft einatmen will.
Das kratzt mich nicht? Doch!
Häufige Kratzbewegungen an den Armen und im Gesicht sprechen für Nervosität, und auch dafür, dass ein Lügner sich in der eigenen Haut nicht wohlfühlt.
Den Körper berühren, das Ohr, das Kinn, den Mund, Augenreiben, durch die Haare fahren. All das können Hinweise dafür sein, dass sich jemand unsicher fühlt und Selbstberuhigung und Sicherheit bei sich selbst sucht.
Profis, wie beispielsweise Pokerspieler, vermeiden solche Selbstberührungen.
Wer die Unwahrheit spricht, neigt eher zu unsymmetrischen Körperhaltungen. Beispielsweise, wenn nur mit einer Schulter gezuckt und so Unwissenheit bekundet werden soll. Dazu gehören auch Schwankungen des Oberkörpers im Zusammenhang mit Aussagen.
Lügner tendieren dazu, sich zu verstecken oder Barrieren zwischen sich und ihrem Gegenüber errichten zu wollen. In Besprechungen werden Stifte, Notizblöcke und andere Gegenstände irgendwie unnatürlich als Barriere platziert. Im Restaurant wandern Salzstreuer und Co. dazwischen.
Instinktiv nehmen Lügner eher eine geschlossene Körperhaltung ein, was auch als Missbehagen zu kooperieren interpretiert werden kann. All dies lässt sich jedoch auch bewusst vermeiden.
Weiße Knöchel signalisieren eine starke innerliche Anspannung, bei der die Hände derartig fest zusammengedrückt werden, dass die Fingerknöchel nicht mehr richtig durchblutet werden. Hier einen Zusammenhang mit einer Ursache zu finden ist schwerer.
Während die Volksweisheit mit der langen Nase zumindest einen wahren physiologischen Hintergrund hat, ist das mit den kurzen Beinen wohl eher metaphorisch zu verstehen.
Wenn wir schon gerade bei den Beinen sind: Zielen die Beine, ein Fuß oder beide Füße bei einer Lüge unnatürlich in Richtung Ausgang, kann dies ein Hinweis auf Fluchtwünsche sein, um der Entdeckung zu entgehen oder sich zumindest bei der Aufdeckung in sichere Entfernung zu begegnen. Verstärkt wird der Hinweis, wenn dabei auch der Blick flehend Richtung Ausgang wandert oder die Füße nervös wippen.
Lügner wollen nicht ertappt werden und versuchen ihr Verhalten besonders strikt zu kontrollieren. Dadurch wirken sie bei der Körperhaltung und den Bewegungen steifer, unnatürlicher.
Eine erhöhte innerliche Anspannung kann mit Unehrlichkeit in Verbindung stehen. Auch hier besteht die Herausforderung darin, herauszufinden, worauf die Nervosität basiert; auf dem Unbehagen und dem Druck zu Lügen oder der unangenehmen Situation an sich. Es können auch andere Gründe dazu beitragen. Insofern gilt auch hier die Notwendigkeit der Kalibrierung.
Nervosität als verdächtiges Signal (suspicious sign) ist ein Lügenstereotyp, an dem sehr viele Menschen meinen, Lügen zu erkennen. Wie die Praxis zeigt, wird dies allerdings überbewertet. Tatsächlich erkennen ungeübte Menschen das selten als Hinweis.
Nervöse Zuckungen als unwillkürliche Reaktionen können auf Nervosität, aber auch auf neurologischen Ursachen beruhen. Erst nach Kalibrierung geben sie verwertbare Hinweise.
Das Entfernen vermuteter Fusseln, Herumfummeln im Haardesign, das wiederholte Zurechtrücken der Krawatte oder der Manschetten sowie ähnliche Verhaltensweisen können der Angst entwachsen, bei einer Lüge ertappt zu werden und auf Nervosität hindeuten.
Auch das Beißen und Kauen von Fingernägeln kann für Nervosität und Selbstbestrafungstendenzen stehen.
Tendenziell werden die meisten Lügner Fingerzeigen, Gesten mit offener Handfläche, das Zusammenlegen der Fingerspitzen etc. vermeiden. Da Lügner Fehler vermeiden wollen, unterlassen sie Gesten möglichst.
Wenn Lügner diesem Eindruck entgegenwirken wollen, kommt es leicht zu ausgefallenen und übertriebenen Gesten.
Menschen neigen in harmonischen Situationen unbewusst dazu, sich aneinander anzugleichen. Sie spiegeln Bewegungen. Lügner verzichten oft unbewusst auf natürliche Verhaltensweisen, die den Rapport fördern oder versuchen das künstlich zu erreichen. Ein übersteigertes Bestreben, es dem anderen recht zu machen und die Beziehung zu fördern, kann ebenso ein Hinweis sein, wie der Verzicht auf ein harmonisches Zusammenspiel.
Manche Lügner setzen Komplimente ein, um so unangenehmen Fragen zu entkommen. Es ist sehr auffällig, wenn jemand aus dem Blauen heraus in heiklen Momenten unerwartet ein Kompliment macht.
Lügen verursacht Stress und die Stimme neigt dann zu einer höheren Stimmlage. Es kann zum Stolpern oder Stammeln kommen, plötzlich wird langsamer oder schneller gesprochen. Solche Veränderungen lassen sich bemerken.
Ein Wechsel in der Stimme kann ein Hinweis auf eine Lüge sein. Die Veränderung der Tonhöhe, Stottern, Stammeln und Wortwiederholungen weisen auf einen Schreck hin. Ebenso; unruhige Körperteile wie zappelnde Füße, nervöse Finger und Berührungen im Gesicht, plötzliches Erröten oder eine blutleere und somit kalkweiße Gesichtsfarbe.
Der beste Lügner ist der, der mit den wenigsten Lügen am längsten auskommt.
Samuel Butler
Viel aufschlussreicher als ein bestimmtes Verhalten sind Veränderungen zum gewohnten Verhalten. Insbesondere, wenn sich das Verhalten plötzlich verändert. Wer sich schuldig fühlt, versucht das unangenehme Thema zu umschiffen oder zumindest möglichst schnell zu wechseln. Ein häufiges Mittel ist Humor oder Sarkasmus. Gelingt es dem Lügner, das ihm unangenehme Thema zu wechseln, erscheint er weniger gestresst, oft sogar erleichtert.
Einige Menschen zeigen die Tendenz sich massiv zu verteidigen, Antworten abzulehnen oder sogar den anderen der Lüge zu bezichtigen. Auch dies können Versuche sein etwas zu verbergen.
Eine beliebte Verzögerungstaktik von Lügnern ist, eine ihnen gestellte Frage wortwörtlich zu wiederholen, anstatt sie zu beantworten. So wollen sie zusätzliche Zeit für die Suche nach einer geeigneten Antwort gewinnen. Es ist zwar durchaus legitim, Teile einer Frage auch in der Antwort zu verwenden. Das allein ist noch kein Anzeichen für eine Lüge. Doch sobald die gesamte Frage wortwörtlich wiederholt wird, solltest du aufmerksam sein.
Jemand bittet darum, dass eine Frage wiederholt oder erklärt wird, obwohl wir uns ziemlich sicher sind, dass sie sehr wohl verstanden wurde. Dann kann es sich um eine weitere Verzögerungstaktik handeln, mit der Absicht so länger nach einer glaubhaft klingenden Antwort suchen zu können.
In einer wahren Geschichte tauchen in der Einleitung weniger Details auf und der Fokus liegt auf dem Hauptteil, die eigentlichen Geschehnisse. Außerdem folgt oft eine abschließende Reflexion.
Lügner neigen dazu bei der Einführung ihrer Erzählung äußert viele Details unterzubringen, während sie bei der Haupthandlung eher spärliche Details nennen und möglichst rasch zum Ende kommen wollen.
Immer schön der Reihe nach! Eine Lüge zu konstruieren ist an sich schon aufwendig genug. Um es sich leichter zu machen, erzählen Lügner möglichst chronologisch. Schritt für Schritt ist leichter zu konstruieren. Doch wenn wir die Wahrheit erzählen, kommt es sehr selten vor, dass wir die Dinge so akribisch der Reihe nach erzählen. Typischerweise erzählen wir sie so, wie sie uns wieder in Erinnerung kommen. Meist fallen uns die emotionalsten, wichtigsten oder bewegendsten Teile zuerst ein und erst anschließend die Vor- und Nachgeschichte.
Profis lernen mit entsprechenden Fragen Unstimmigkeiten aufzudecken.
Lügner streben an, Dinge herunterzuspielen, in die sie verwickelt sind.
Schnell vom Tisch damit und Fragen vorwegnehmen. Das ist an sich kein ausreichender Hinweis für eine Lüge, da sowohl ehrliche als auch unehrliche Menschen dazu neigen können, Fragen vorwegzunehmen. Allerdings sind die Gründe unterschiedlich. Der ehrliche will es möglichst schnell klären, der unehrliche will es so rasch wie möglich hinter sich bringen.
Lügner versuchen sich abzusichern für den Fall, dass ihre Geschichte schließlich doch auffliegt. In ihrer Antwort bauen sie dann einen Ausweg ein, sodass sie sich im schlimmsten Fall noch irgendwie aus der Sache herausreden können.
Entsprechende Aussagen können durchaus auch bei ehrlichen Menschen vorkommen. Sobald sich mögliche Schlupflöcher jedoch häufen, ist Vorsicht geboten.
Sicher ist sicher; lieber ein Hintertürchen offen lassen. Irgendwie wirken die Antworten wie Wischiwaschi. Es fehlen die deutlichen Aussagen, sie sind nicht greifbar. Unangenehme Fragen werden mehr oder weniger elegant umschifft, Fragen und Antworten verschleppt, alles bleibt im Nebel. Es wird mehr oder weniger elegant herumgeeiert, anstatt die Frage zu beantworten. Die wiederholte Vermeidung von direkten Antworten und Aussagen sollte ein Alarmsignal auslösen. Die dahinterliegende Absicht: Was nicht gesagt wird, kann auch nicht gegen einen verwendet werden. Selbst bei weitgehend hemmungslosen Zeitgenossen existiert ein Widerwille, Lügen selbst auszusprechen. Da kommen auch die vielen verfügbaren Weichmacher gerade recht.
Wenn jede Information aus der Nase gezogen werden muss: Informationen werden nur auf Nachfrage und dann auch nur soweit erforderlich gegeben.
Eine Variante: Es werden zu viele Details geliefert. Als Folge der Verzweiflung, eine Lüge irgendwie glaubhafter zu machen, wird die Anzahl der Informationen übertrieben. Die dahinter liegende Überzeugung: Viel hilft viel und im Nebel geht der Überblick verloren.
Es werden Allgemeinplätze statt konkrete Fakten genannt. Sprachliche Hinweise sind: „Wie Sie sicher wissen …“, „Wie allgemein bekannt ist …“. Nur nicht unnötig konkret werden. Lügner denken was sie nicht sagen, darauf kann sie auch niemand festnageln.
Wie aus der vorher geladenen Pistole geschossen: Eine zu schnelle Antwort auf eine Frage, die normalerweise Nachdenken erfordert, kann ein Hinweis auf eine Lüge sein. Oft werden Antworten auf erwartete Fragen vorbereitet und deshalb auffällig schnell gegeben.
Erst einmal sortieren! Ein zu langsames Antworten kann wiederum ein Hinweis dafür sein, dass Aufwand erforderlich ist, um eine Antwort zu konstruieren. Je komplexer gelogen wird, desto schwieriger wird es die Behauptungen schlüssig zu halten. Es ist wie beim Mikado; schließlich soll das Lügengebäude ja nicht wackeln. Entsprechend wird zusätzliche Gehirnleistung benötigt, um Widersprüche zu vermeiden. Und weil Menschen auf der bewussten Ebene nur bedingt – wenn überhaupt – multitaskingfähig sind, fehlen dabei Ressourcen für andere Aufgaben.
Auch das Unterdrücken des Impulses, die Wahrheit zu sagen, wirkt verzögernd.
Hoppla! Sprachliche Unterbrechungen, Disfluenzen genannt, sind willkürliche und bedeutungslose Laute wie Seufzen, Ähhs, Räuspern, Lachen und Pausen. Versuchen unehrliche Personen Zeit zu gewinnen, um sich eine Geschichte auszudenken oder weiterzuentwickeln, können dabei sprachliche Disfluenzen zunehmen. Auch hier geht es um die Veränderung und nicht die Unterbrechungen selbst, erst diese Veränderungen liefern im Kontext Hinweise.
Sogar im selbst gesponnen Netz kann es zu Verwicklungen kommen. Umso komplexer das Gebäude der Unwahrheiten wird, desto schwieriger wird der konsequente Aufbau. Wird der Stress weiter gesteigert, nehmen die Verstrickungen zu und damit die Wahrscheinlichkeit für Widersprüche.
Wer Unwahrheiten aufspürt, hört umso genauer hin und bleibt am Ball.
Da könnte der Sigmund Freud einige Hinweise zu geben. Sprachliche Fehlleistungen können auf unbewusste Hemmungen und Unstimmigkeiten hinweisen. Gedachtes vom Hinterstübchen drängt trotz oder gerade wegen des Platzverweises an die Oberfläche und somit in das Gespräch, wie die Spitze eines Eisberges.
Nix da! Eine defensive Haltung kann ein Hinweis auf Unwahrheiten sein.
Monotones Reden dient dazu Gefühle und Hinweise zu vermeiden. Nur keine unnötigen Hinweise liefern! Allerdings tun das auch viele ehrliche Zeitgenossen, weil sie es nicht anders wissen oder können. Es war ja nicht jeder Professor, an den ich mich erinnere, unehrlich. Monoton geredet haben viele.
Ironie ist das Sagen der Unwahrheit, ohne zu lügen. Sarkasmus ist das kränkende Benennen von abgelehnten Ansichten und Einstellungen anderer. Da beim Sarkasmus die überzeichnende Unwahrheit gesagt wird, wollen Lügner ihre Lüge so klingen lassen und durch Absurdität stärken.
So soll das Thema auch unattraktiv gemacht und ausgeklammert werden. Das Gebiet soll dadurch vermint werden, damit es zukünftig gemieden wird. Dafür wird dem Interviewer häufig ein Schuldgefühl vermittelt.
Irgendwie passen die Formulierungen und verwendeten Wörter nicht. Wer versucht seine Schuld zu verbergen, spricht mitunter deutlich gewählter als sonst. Es wirkt, als wenn jemand emotional weniger beteiligt ist, als eine ehrliche Person in einer solchen Situation.
Endlich ist die Kuh vom Eis! Auffällig ist eine spontane Erleichterung, wenn ein Thema gewechselt wurde. Es wirkt, als wenn eine wuchtige Last von den Schultern genommen wurde. Wechseln Sie spontan das Thema und reagiert Ihr Gesprächspartner darauf erleichtert, anstatt mit Irritation, ist der vorhergehende Teil eine besondere Aufmerksamkeit wert.
Insbesondere Emotionen werden gerne übertrieben. Statt etwas nur als „gut“ zu beschreiben wird es als „fantastisch“ und „unglaublich“ bezeichnet. So soll das Gesagte überzeugender wirken. Ein Hinweis; es sollen positive Emotionen mit Superlativen erzeugt werden, während negative Gefühle vermieden werden.
„So schlimm ist das doch nicht!“. Die Folgen sollen relativiert sein, es wird gerne für Verständnis geworben, falls „JEMAND“ so etwas getan hat.
Wer schaufelt schon das eigene Grab selbst tiefer? Wobei genau das mitunter aus strategischen Gründen zur Ablenkung geschieht; Distanzierung durch Verdammung einer Tat.
Übertriebene Schwüre werden oft als Verschleierungstaktik eingesetzt und sind ein deutlicher Hinweis, wenn jemand sonst nicht zu ihnen neigt.
Pronomen sind Wörter wie ich, mein, unsere, etc. In einem normalen Gespräch verwenden wir häufig Pronomen. In einer Lüge hingegen ist dies viel seltener der Fall. Da wird sprachlich vorsichtshalber Distanz gewahrt. Lügner nehmen sich selbst gerne aus den Äußerungen heraus und verallgemeinern. Wer mit etwas nicht in Verbindung gebracht werden möchte, lässt häufiger korrekte Personalpronomen weg und verwendet stattdessen beispielsweise „man“.
Wer etwas selbst erlebt hat, sollte darüber detailliert, lebhaft und inhaltlich stimmig berichten können. Wird die Geschichte jedoch unbeteiligt, knapp und handlungsarm erzählt, spricht das für eine unwahre Behauptung.
In Lügengeschichten ungeübter Lügner fehlen meist olfaktorische Informationen zu Gerüchen sowie kinästhetische wie Empfindungen und Temperaturen. Die meisten Lügner konzentrieren sich auf auditive und vor allem visuelle Konstruktionen, beschreiben also, was zu sehen und zu hören war.
Wer unverhältnismäßig oft die Unschuld beteuert, Glaubwürdigkeit ohne Beweise einfordert und Wahrheitsliebe betont, macht sich verdächtig.
Mit Killerphrasen soll ein weiteres Nachfragen abgewürgt werden.
„Im Grunde nicht!“. Die Verwendung von Sprache, die darauf hinweist, dass jemand sich vom Gesagten selbst distanziert. Besonders das Wort „eigentlich“ ist ein wertvoller Hinweisgeber.
Der Versuch, ohne ausreichende Grundlage einen Gegenangriff zu starten und einzuschüchtern, ist oft eine Vermeidungsstrategie.
Mit entsprechender Kalibrierung und umfangreicheren Erfahrungen mit einer Person lassen sich ungewohnte Sprachmuster erkennen, die als Hinweise infrage kommen.
Versucht jemand, der sonst beispielsweise einen starken Dialekt spricht, plötzlich Hochdeutsch zu sprechen oder ungewohnte verschachtelte Sätze zu konstruieren, ist besondere Aufmerksamkeit geboten.
Aus hundert Kaninchen wird niemals ein Pferd und aus hundert Verdachtsgründen niemals ein Beweis.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski in Schuld und Sühne
Nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wem es nicht so wie Othello mit seiner Desdemona gehen soll, der passt auf, dass nicht die Pferde mit ihm durchgehen.
Es existiert kein einziges eindeutiges Erkennungsmerkmal als absolutes Zeichen für eine Lüge. Auch nicht den angeblichen verräterischen Blick nach oben rechts (Augenzugangshinweise), den manche Beobachter überinterpretieren.
Es gibt nur Erkennungsmerkmale dafür, dass jemand unter Stress steht, sich ärgert oder unwohl fühlt. Und es gibt Abweichungen vom gewöhnlichen Verhalten. Die Kunst liegt nun darin, diese Anzeichen und Abweichungen festzustellen.
Entsprechende körpersprachliche Signale sind also kein Beweis für eine Lüge. Aber sie können auf Punkte hinweisen, die wichtig sein können. Dank gehäufter Signale, die einen Hotspot, einen Cluster (Anhäufung) bilden, wissen wir, welche Fragen wir stellen müssen, um zur Wahrheit zu gelangen.
Es stimmt, wer lügt, ist tendenziell gestresster. Der Umkehrschluss hingegen ist nicht immer zutreffend; wer gestresst ist, muss nicht unbedingt lügen.
Und es gibt noch einen anderen wichtigen Punkt; glaubt jemand den eigenen Lügen, dann kann es gut sein, dass sich kaum oder sogar keine Hinweise zeigen.
Die Analyse von Körpersprache ist nicht immer zu 100 % akkurat. Man kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt. Doch es gibt eine ganze Reihe von Ausdrücken und Bewegungen, die wir erkennen können. Indem wir die Summe der Hinweise im jeweiligen Kontext betrachten, erhalten wir verlässlichere Informationen. Alle Hinweise werden im Gesamtkontext mit dem Gesagten und der Situation betrachtet, in der sie auftreten. Schließlich beeinflusst auch die Situation und Umgebung unser Verhalten. Das lässt tragfähigere Schlüsse auf Gefühle, Haltungen und Gedanken zu.
Sobald wir einen Hinweis gefunden haben, eine Spur, verfolgen wir diese aufmerksam mit weiteren Beobachtungen und Fragen.
Um Unterschiede zu erkennen, gilt es erst einmal den Normalzustand bzw. die zu Emotionen zugehörigen Hinweise zu ermitteln. Für diese Kalibrierung empfiehlt es sich daher ein heikles Gespräch mit harmlosen Fragen zu beginnen. Auf diese Weise erhalten Sie eine Baseline; Sie sehen, welche Körpersprache der Antwortende unter normalen Umständen an den Tag legt. Danach können die heiklen Fragen folgen, die sich um das kritische Thema drehen, welches man behandeln möchte. Rasch merken Sie, an welchen Punkten verdächtige körpersprachliche Signale auftauchen. Es geht um diese Veränderungen! Erst dann können wir das Lügendickicht lichten.
Wichtig ist, dass Fragen in einem möglichst neutralen Ton gestellt werden. Es gibt nichts Schädlicheres, als wenn in den Fragen bereits ein vorwurfsvoller oder verdächtigender Unterton zu hören ist. Das führt nur dazu, dass der Gesprächspartner sich verschließt.
Sorgen Sie dafür das ungeplante Ablenkungen vermieden werden, da diese das Ergründen der Wahrheit beeinflussen.
Lernen Sie von Inspektor Columbo. Lassen Sie sich Ihren Verdacht nicht anmerken. Wer sich angegriffen fühlt, ist schlechter zu lesen.
Weit gefasste Fragen erschweren eng gefasste Antworten. Das erschwert die Konstruktion von Lügengebäuden und bringt weitere Informationen zutage.
Verschaffen Sie sich erst einen Überblick und erkunden Sie die Informationen, die Sie erhalten haben, in umgekehrter Reihenfolge. Oft sind die Letzteren die interessanteren, da es bei ihnen mehr Überwindung gebraucht hat, sie preiszugeben.
Durch gezielte Fragen, aufmerksames Zuhören und registrieren der körpersprachlichen Signale finden wir so nach und nach zur Wahrheit. Der Gesprächspartner wird auf diese Weise bald das Gefühl haben, dass wir mehr wissen, die Wahrheit vermutlich schon kennen und dass es für ihn besser ist, nun mit der Wahrheit herauszurücken. Währenddessen können wir uns kalibrieren und Inkongruenzen im Zusammenhang mit Informationen registrieren. Stimmen Aussagen und Körpersprache überein?
Da Lügengebilde vorzugsweise chronologisch konstruiert werden, lassen sich durch zeitliche Sprünge bei den Fragen leichter Unstimmigkeiten zutage bringen. So wird es für Lügner schwieriger konsistent zu bleiben.
Und noch einmal: Bei Wiederholungen bleiben die ehrlichen Antworten gleich lang, während Lügner zunehmend kürzer und widersprüchlicher antworten. Mehrfache Befragungen führen ggf. zu Widersprüchen. Diese betreffen selten den Kern der Behauptung, sondern die Nebensächlichkeiten verändern sich; Details kommen hinzu, wechseln, und fallen weg. Ein vorbereiteter Lügner wird schon bei der ersten Aufforderung die vorbereiteten Konstruktionen nennen, sodass zeitnahe Aussagen nahezu identisch sind. Können selbst komplexe Sätze auf Nachfragen identisch wiedergegeben werden, spricht dies für konstruierte vorbereitete Erklärungen. Durch verändertes Nachfragen lassen sich Widersprüche fördern.
Lügen ist kognitive Schwerstarbeit. Selbst ein professioneller Lügner kann mit dieser Herangehensweise – also die Geschichte rückwärts zu erzählen – Schwierigkeiten bekommen, wenn keine Details vergessen werden sollen. Dadurch nehmen Unstimmigkeiten zu.
Klappe halten! Stille ist Lügnern unangenehm. Außerdem können sie die Situation so schwer einschätzen, Schweigen gibt kein Feedback. Wenn die Person die Wahrheit sagt, wird sie oftmals wütend oder einfach frustriert reagieren mit zusammengepressten Lippen, nach unten gezogenen Brauen, angespanntes und zusammengekniffenes oberes Augenlid.
Werden Stress, Schuldgefühle oder Scham gesteigert, können deutlichere Reaktionen provoziert werden. Je überzeugter ein Lügner von den Fähigkeiten des Interviewers ist, desto mehr Stress und Versuche seinerseits, die Anzeichen unter Verschluss zu halten. Aus diesem Grunde sollen bei Lügendetektortests die Befrager auch wie Wissenschaftler wirken, indem sie weiße Kittel tragen und die Wände mit Diplomen geschmückt sind.
Wohl eher die Ausnahme und doch so hilfreich. Bei öffentlichen Auftritten steigt die Wahrscheinlichkeit Videoaufnahmen analysieren zu können. Während Gesten und Körperbewegungen leichter zu beobachten sind, erfordert die Mimik mehr Aufmerksamkeit. Mikroexpressionen zu entdecken erfordert mitunter akribische Auswertung und kann mittels Videomaterial Stunden dauern. Ich habe damit schon Nächte verbracht, bis ich mir eine fundierte Meinung gemacht habe.
Der eifersüchtige Othello beschuldigte seine Frau Desdemona der Untreue. Vollkommen verzweifelt beteuert sie ihre Unschuld und macht ihren Gatten damit nur noch misstrauischer. Er war so überzeugt davon, dass nur eine Lügnerin so ängstlich reagiert, erwürgte er sie im Ehebett.
Sicher ist sicher; Fakten, die geprüft werden können, sollten geprüft werden. Auch dann, wenn Lügner bestrebt sind Überprüfungen so weit wie möglich zu erschweren.
Achtung: Für Lügengeschichten werden gerne wahre Begebenheiten als Gerüst verwendet. Dann werden Details, Zeit und Ort sowie beteiligte Personen gewechselt. Hier gilt es vor allem die Einzelheiten zu überprüfen, da Lügner hier eher Fehler machen.
Sollten Sie ab sofort nur noch auf Unwahrheiten achten? Ob das so eine gute Idee ist, steht zu bezweifeln. Wer nur noch misstrauisch hinter jedem Wort einen Betrug wittert, tut sich und seinem Umfeld damit wohl keinen Gefallen. Ohne Vertrauen geht es nicht! Wenn Sie jeden mit Lampe im Gesicht knallhart verhören, sind Sie bald einsam. Also, alles zu seiner Zeit, wir sind ja nicht in Guantanamo.
Doch es lohnt bei wichtigen Entscheidungen besonders gut darauf Acht zu geben. Wenn mal wieder im Himmel Jahrmarkt ist und das Bauchgefühl Unbehagen meldet, haben Sie es mit den Hinweisen in diesem Artikel leichter.
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Meiner Bestimmung als Schreiber nach bin ich fürs Schreiben da und du als Leserin oder Leser bist zuständig fürs Lesen. Wenn du nun auch schreibst und ich lesen muss, bringst du hier alles durcheinander. Nur mal so.
Fühle dich gerade dazu ermuntert, ich mag das!
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2015
Überarbeitung: 16. Februar 2019
AN: #352904
K:
Ü:X
Üble Nachrede lassen wir lieber, nicht nur wegen der einschränkenden Folgen auf die eigene Zeitgestaltung. Es schadet auch mit Recht dem eigenen Ansehen.
Üble Nachrede? Das lassen wir lieber, nicht nur wegen der einschränkenden Folgen auf die eigene Zeitgestaltung. Es schadet auch mit Recht dem eigenen Ansehen. Also; was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem ander(e)n zu. Eine gute Empfehlung! Dann brauchen Sie auch nicht weiterzulesen. Im Zweifelsfall klärt Sie Ihr Rechtsberater auf, ich bin keiner.
Was ich zum Thema gefunden habe: Laut § 186 Strafgesetzbuch (StGB) ist die üble Nachrede eine Art von Ehrdelikt, das sich von der Beleidigung (§ 185 StGB) dadurch unterscheidet, dass nicht die Äußerung eines bestimmten negativen Werturteils unter Strafe gestellt wird, sondern das Behaupten oder Verbreiten ehrenrühriger Tatsachen.
Ehrenrührig bedeutet, dass die Behauptung ehrverletzenden Charakter hat, beispielsweise indem sie Missachtung, Geringschätzung oder Nichtachtung ausdrückt. Eine Tatsachenbehauptung liegt vor, wenn die Äußerung in ihrem Gehalt einer objektiven Klärung offensteht und damit dem Beweis zugänglich ist. Dazu zählen nicht nur sogenannte „äußere Tatsachen“, sondern auch „innere Tatsachen“, wie beispielsweise die Absicht, eine Straftat zu begehen.
Entscheidend für die Strafbarkeit ist, dass für die Tatsachenbehauptung kein Wahrheitsbeweis vorliegt. Ist die Tatsachenbehauptung hingegen nachweislich unwahr und weiß der Täter das, handelt es sich nicht um eine vermeintliche üble Nachrede, sondern sogar um eine Verleumdung nach § 187 StGB. Und die ist auch kein Mittel lauterer Menschen.
Schon jenseits rechtlich bedenklicher Formen ist Nachrede übel. Wobei nicht nur die eigentlichen Quellen sich beschmutzen, sondern auch all jene, die sich unbedacht oder absichtlich an die Verteilung gehen oder als Zaungäste schweigend für das Publikum sorgen.
Im Glossar warten Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass du sowohl mit Persönlichkeit als auch Botschaft überzeugst –in Gesprächen und Präsentationen.
Frage ruhig! Wenn du trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig geworden bist, sende mir doch eine Nachricht.
Erstveröffentlichung des Artikels von Karsten Noack am 17. Oktober 2018
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Andere Menschen etwas vorzumachen ist mitunter schon schlimm, sich selbst zu belügen bringt wenig GUTES!
Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für wahr.
Demosthenes
Schnell ist das Foto aus der ersten Bewerbung nach dem Studium auch noch dutzende Jahre später gefunden. Schwups und schon ist es das Profilfoto bei Facebook & Co. Ja, wir Menschen sind schon komische Wesen. Da wird geschummelt und geflunkert. Und das nicht nur gegenüber anderen Menschen, sondern auch sich selbst gegenüber. Sich selbst zu kitzeln soll ja nicht möglich sein, sich selbst etwas vorzumachen schon. Schluss mit der kognitiven Dissonanz! — Klingt das besser als Selbstbetrug? So oder so; davon gibt es einige Formen:
Das Umfeld hat es vielleicht schon lange erkannt, doch bei einem selbst perlt die Erkenntnis noch unberührt ab. Was nicht sein soll, wird so lange wie möglich ausgeblendet. Dadurch werden viele Chancen vertan, um die Dinge konstruktiv zu gestalten.
Arthur Schopenhauer meinte, jede Wahrheit durchläuft drei Stufen: Erst erscheint sie lächerlich, dann wird sie bekämpft, schließlich ist sie selbstverständlich. Es ist die Macht der Gewohnheit: Wir Menschen glauben viel leichter eine Lüge, die wir schon hundertmal gehört haben, als eine Wahrheit, die uns völlig neu erscheint.
Etwas Theater gehört zum Geschäft, nicht nur im Showbusiness. Zumindest in einigen Bereichen darf das auch in Maßen seinen Beitrag leisten. Manchen Menschen gelingt es jedoch sich im Sinne einer Selbstsuggestion, solange etwas einzureden, dass sie es selbst glauben. Sie erliegen dann ihrer eigenen Propaganda. Das klingt besser, als es ist, denn wenn das nun die wesentliche Grundlage für anstehende Entscheidungen ist, führt das schnell in die falsche Richtung.
Oscar Wilde: Es ist so leicht andere und so schwer sich selbst zu belehren. Wie wahr! Selbst Menschen, die sich mit Körpersprache und Hinweisen für Unwahrheiten auskennen, neigen dazu, diese dort zu ignorieren, wo ihnen unangenehme Wahrheiten nicht willkommen sind. Gerade bei Menschen, die uns vertraut sind, neigen wir zur rosaroten Brille. Kopf in den Sand: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Doch das ist nicht die beste Idee. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren (Bertolt Brecht).
Eine Zeitlang grundlegende Bedürfnisse hinten anzustellen mag einem größeren Ziel dienen. Dauert der Mangel zu lange an, bleibt es nicht ohne Folgen. Da hilft dann auch kein Schönreden.
Wohl denen, die ihre Prioritäten, ihre Werte kennen, die sich selbst treu bleiben. Wobei; sich selbst treu bleiben, was bedeutet das eigentlich? Ob uns hier Aussprüche angesehener Persönlichkeiten weiterhelfen? Mal schauen. Hermann Hesse: Man hat nur Angst, wenn man mit sich selbst nicht einig ist. Doch das braucht Aufmerksamkeit, das tut niemand anders für uns. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! (Immanuel Kant). Also Ärmel hoch und …
Andauernd gilt es Entscheidungen zu treffen – große und kleine. Manche sind einfach, manche sind schwierig. Viele dieser Entscheidungen treffen wir ohne groß darüber nachdenken zu müssen oder vollkommen unbewusst, also automatisch. Doch hin und wieder kommt der Punkt, an dem wir einer Entscheidung begegnen, bei der wir innehalten, nicht mehr weiter wissen, nicht mehr klar sehen. Oft sind dies Entscheidungen von hoher Tragweite, die außerdem auch noch die Eigenschaft besitzen wichtige Lebensaspekte infrage zu stellen, die bis dahin als gegeben oder nicht veränderbar angesehen wurden. So etwas kann durchaus Druck erzeugen und sogar zur Erstarrung führen, so dass kreative und konstruktive Wege unberücksichtigt bleiben.
Wer klar sieht, kann besser entscheiden und zielgerichtet handeln. Damit das gelingt, gilt es dafür zu sorgen die Optionen zu erkennen und gegebenenfalls zu erweitern, Prioritäten zu klären. Entscheidungscoaching hilft dabei den Wald vor lauter Bäumen zu überblicken und den geeigneten Fokus zu finden. Die besten Entscheidungs- und Kreativtechniken und Methoden zur Entscheidungsfindung lassen sich in einem guten mentalen Zustand am wirkungsvollsten einsetzen.
Um dir die Entscheidung leichter zu machen, dich von mir unterstützen zu lassen, setze ich auf Transparenz. Du findest auf diesen Seiten unter anderem die Informationen zu mir (Karsten Noack) und den Honoraren.
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Selbstbetrug ist das bewusste oder unbewusste Übersehen oder Verdrängen von Fakten, die unangenehm oder schmerzlich sind, um eine positive Selbsteinschätzung zu bewahren. Es handelt sich um eine Art Verzerrung der Realität, um sich selbst besser zu fühlen oder um unangenehme Wahrheiten zu vermeiden.
Selbstbetrug kann in verschiedenen Bereichen auftreten, zum Beispiel in Bezug auf die eigene Leistung, die eigene Beziehung oder die eigene Persönlichkeit. Es kann dazu führen, dass man sich selbst überschätzt oder sich in einer rosigen Welt voller Illusionen befindet, die nicht der Realität entsprechen.
Selbstbetrug kann zwar kurzfristig dazu beitragen, das eigene Selbstwertgefühl zu stärken, kann aber langfristig negative Folgen haben, beispielsweise indem es zu Enttäuschungen oder Frustration führt oder dazu beiträgt, dass man sich von der Realität entfernt. Es ist daher wichtig, eine realistische Selbsteinschätzung zu entwickeln und sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist.
Selbstreflexion ist die Fähigkeit, sich selbst und sein eigenes Verhalten zu beobachten und darüber nachzudenken. Sie kann dazu beitragen, dass Menschen ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen besser verstehen und sich selbst besser kennenlernen. Eine gesunde Selbstreflexion kann auch dazu beitragen, dass Menschen ihr Verhalten anpassen und verbessern, wenn es nötig ist, und sich selbst und anderen gegenüber Verantwortung übernehmen. Sie kann zu persönlicher Entwicklung und Wachstum beitragen und ist ein häufiges Thema vieler Psychotherapien und im Coaching.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man Selbstreflexion betreiben kann. Einige Menschen schreiben über ihre Gedanken und Gefühle in einem Tagebuch oder Journal, während andere sich Zeit nehmen, um in Ruhe über ihre Erfahrungen nachzudenken und sie zu reflektieren. Manche Menschen nutzen auch spezielle Techniken wie Meditation oder Atemübungen, um sich besser auf sich selbst und ihre eigenen Gedanken und Gefühle einzulassen.
Eine andere Möglichkeit ist, sich mit anderen Menschen darüber auszutauschen, was man erlebt hat und wie man sich fühlt. Dies kann in Form von Gesprächen mit Freunden oder Familienmitgliedern geschehen, aber auch in Form von Gruppentherapien oder Coaching-Sessions.
Es ist auch hilfreich, sich klare Fragen zu stellen, um die eigene Selbstreflexion zu unterstützen. Zum Beispiel: Was habe ich heute gemacht? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was war gut an meinem Verhalten und was könnte ich verbessern? Welche Gedanken und Gefühle haben mich besonders beschäftigt? Durch solche Fragen kann man sich selbst besser verstehen und die eigenen Gedanken und Gefühle besser in den Blick nehmen.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 15. März 2015
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #43255
K: CNB
Ü:
Von der Presse wurde ich aufgefordert spontan die Lance-Armstrong-Show hinsichtlich der Körpersprache zu betrachten. Teil 1 der von Lance Armstrong durch und durch inszenierten TV-Beichte (manche nennen sie die Häppchen-Beichte) in einer Hotelsuite in Austin / Texas. Was erwartet den Zuschauer? Wenn bei dieser Gelegenheit eine Prise echter Reue durchschimmert, könnte er zusätzliche Punkte holen. Wobei ich das nicht erwartet habe. Wer genauer die Geschichte von Lance Armstrong betrachtet, findet einige der Elemente, die typisch für Narzissmus sind.
Ein dunkler Anzug, blaues Hemd. Das linke Bein übergeschlagen; soll das locker wirken oder ist es eine Sicherheitsbarriere?
Chance verpasst: Ich vermisse glaubhafte Signale von Reue, beispielsweise indem er den Blick regelmäßig senkt, sich kleiner macht. Das ist nicht ernsthaft zu sehen.
Er will halbwegs locker dasitzen, Oprah Winfrey direkt gegenüber. Das soll vermutlich Offenheit signalisieren. Aber er nimmt damit auch eine Schutzhaltung ein. So wirkt er sehr kontrolliert. Und wenn er lacht, lachen die Augen nicht mit. Von einem echten Lachen kann nicht die Rede sein (Duchenne-Lächeln). Das hat etwas Gezwungenes an sich.
Der ganz Auftritt ist für ein Alphamännchen wie ihn schon zurückhaltend.
Sein Versuch, die Dopingübertretungen mit seiner Krebserkrankung zu koppeln wirkt zu berechnet. Es sei erst das zweite Mal gewesen, dass er die Kontrolle über das Geschehen nicht mehr gehabt habe. „Das erste Mal war beim Krebs.‟ Doch seine vermutlich sorgfältig ausgearbeitet Argumentationskette leidet unter den zahlreichen inkongruenten körpersprachlichen Hinweisen.
Armstrong griff sich immer wieder ins Gesicht.
Wenn Armstrong im Interview besonders gestresst wirkt, zieht er seine Backenmuskeln sehr stark zusammen.
Er beißt sich häufig auf die Lippen. Hier gibt es zwei Interpretationsmöglichkeiten: Er will in dem Moment etwas nicht sagen oder sein Berater hat ihm dazu geraten, es absichtlich zu tun, um reumütiger zu wirken. So wie es damals Bill Clinton bei seinem Geständnis zu Monica Lewinsky gemacht hat. Der ist aus alledem doch recht gut hervorgegangen, oder?
In diesem Fall, obwohl der Auftritt von Armstrong sehr gut vorbereitet und gut inszeniert war, nehme ich ihm seine Aussagen nicht als echte Reue ab. Es genügt nicht zu sagen, dass es ihm leidtue. Um glaubhaft zu wirken, fehlen entsprechende Hinweise. Indem er Uneinsichtigkeit signalisierte, entwertete er seine Geständnisse.