Bullshit

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Glossar zu Rhetorik, Präsentation, Kommunikation,...
 
Bullshit

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Dummes Zeug: Mist, Gefasel und Geschwafel, Geschwätz und Gewäsch, Kokolores und Schnickschnack, Stuss und Humbug, Pipifax und kalter Kaffee, Mumpitz, …

Bullshit ist mitunter schlimmer als schmerzhafte Wahrheit und Lüge

 

Dummes Zeug: Mist, Gefasel und Geschwafel, Geschwätz und Gewäsch, Kokolores und Schnickschnack, Stuss und Humbug, Pipifax und kalter Kaffee, Mumpitz, Quatsch mit Sauce, Humbug oder Bockmist. Bullshit ist Blödsinn, der sogar professionell im Einsatz ist. Weshalb mit einer Lüge die unangenehme Wahrheit verbergen, wenn es auch mit Bullshit geht?

Es gibt Bullshit in den Medien, in der Politik, in der Partnerschaft, im Smalltalk, im Büro, … Blödsinn entfaltet sich im Niemandsland zwischen Wahrheit, Unwahrheit und Meinung. Dort, wo die Meinungen und Fakten ineinander übergehen oder die Grenzen absichtlich verwischt werden, kommt Bullshit heraus. Wer ihn sucht, findet ihn vielerorts. Leider auch, wer ihn nicht sucht.

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Glossar

 

Im Glossar warten Informationen zu gängigen und nicht so gängigen Begriffen rund um die strategische Rhetorik und Kommunikation. Rhetorik, Marketing und Psychologie ergänzen sich. Wo Glossar und Artikel aufhören, fängt die Arbeit mit mir an. Ich sorge dafür, dass du sowohl mit Persönlichkeit als auch Botschaft überzeugst –in Gesprächen und Präsentationen.

 

Frage ruhig! Wenn du trotz Suche zu einem interessanten Begriff nicht fündig geworden bist, sende mir doch eine Nachricht.

 

Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 01. Mai 2016
Überarbeitung: 10. November 2020
Englische Version:
AN: #328
K: CNB
Ü:

Weg mit dem Bullshit. Wie weit gehen Sie mit der Ehrlichkeit?

Weg mit dem Bullshit. Wie weit gehen Sie mit der Ehrlichkeit?

Was halten Sie von radikaler Ehrlichkeit?

Wie weit gehen Sie mit der Ehrlichkeit?

 

Lügen wie gedruckt oder radikale Wahrheit? Was ist wohl besser? Ist eine schmerzliche Wahrheit tatsächlich besser als eine Lüge? Gedanken zum Thema Lügen.

 

 

 

Überblick

 

Immer die Wahrheit sagen bringt einem wahrscheinlich nicht viele Freunde, aber dafür die richtigen.

Da sind zwar gleich zwei Worte, an denen ich mich etwas reibe. IMMER und WAHRHEIT, doch darum geht es hier ja nicht. Oder doch?

Tatsächlich handelt es sich, bei entsprechendem Anspruch an die Qualitäten einer Freundschaft, wohl häufiger um Bekannte als um Freunde. So oder so; wie weit gehen wir selbst mit der Ehrlichkeit? Wie viel ungefilterte Ehrlichkeit hilft, und wann wird es zur Belastung selbst der besten Beziehungen? Wie lange können Sie radikale Ehrlichkeit an den Tag legen, bis Ihr Umfeld Sie steinigt? Eins nach dem Anderen…

 

 

 

Radikale Ehrlichkeit?

 

Aus vielerlei Gründen lügen wir den ganzen Tag. Oft tun wir das aus Höflichkeit. Bei entsprechender Erziehung sagen wir nun mal nicht gerade heraus, wie wir die Bluse der Kollegin oder die Erzählerqualitäten des Nachbarn finden. Weshalb auch, sie scheinen ja zufrieden damit zu sein?

Anhänger der radikalen Ehrlichkeit meinen allerdings, diese Unehrlichkeit verursache eine Menge Schäden. Da nutzt es auch nicht diese Lügen, als Höflichkeit zu beschönigen. Dazu gehören auch Ironie, Hochstapelei und Untertreibung aus Bescheidenheit. Eine Lüge ist eine Lüge und bleibt eine Lüge. Punkt! Sich und andere zu belügen ist anstrengend, unmoralisch und fördert Stress. Also weg mit den Filtern und raus mit dem, was wir tatsächlich denken?

Das Konzept der radikalen Ehrlichkeit ist einfach: Keine Lügen. Immer die Wahrheit. Kein Taktgefühl, keine Diplomatie, keine Beschönigungen. Ohne Filter zwischen Gehirn und Mundwerk. Man gewinnt immer, wenn man erfährt, was andere von uns denken. (Johann Wolfgang von Goethe)

Hm.

 

 

 

Heißer Stuhl

 

Mich erinnert das etwas an eine früher sehr beliebte Teamentwicklungsübung. Bei dieser begab sich jemand in die Mitte einer Gruppe und dann erfuhr er, was diese tatsächlich über ihn dachte.

Fallen bei einer solchen Übung erst einmal die Hemmungen beiseite, geht es oft derartig zur Sache, dass es schmerzhaft wird. Regelmäßig kündigten Mitarbeiter nach solchen Runden wohlgemeinter Teamentwicklung. Sodass Personaler einige Jahre lang Weile bei jeder Weiterbildung schriftlich darauf hinwiesen, dass solche (damals populären) Übungen nicht durchgeführt werden dürfen.

 

 

 

Macht radikale Ehrlichkeit die Welt zu einem besseren Ort?

 

Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.

Thomas Mann

 

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit? Also ich bezweifle, dass etwas das radikal ist, zu guten Ergebnissen führt. Vielleicht habe ich auch nur die falsche Vorstellung wie das wäre. So ungern ich es zugebe; so manche Lüge hält die Welt zusammen. Ohne Lügen und Diplomatie würde so manches Ego beschädigt, private Beziehungen lösen sich in Rauch auf, Kriege entbrennen. Hilfe! Anarchie!

 

 

 

Also doch wohldosiert?

 

Tatsächlich finde ich es hilfreich, an geeigneter Stelle auf unnötige, vorsichtige Floskeln zu verzichten. Wenn der Service im Restaurant mies war, sage ich das auch. Und wenn ich nach meiner Meinung gefragt werde, gebe ich sie auch. Das geht auch ohne drastische Wortwahl. Schließlich lege ich selbst auch auf brauchbares Feedback wert. Allerdings überlege ich mir vorher, von wem ich Rückmeldungen haben will und von wem nicht. Ungebetene Wahrheiten, ohne die erforderliche Qualität, bringen mich nicht weiter. Was ich nicht hören will, erfrage ich auch nicht.

Mit etwas Übung gelingt es auch auf ein „Wie geht es?“ ohne schlechtes Gewissen zu lügen. Auf Taktgefühl und die Möglichkeiten andere Menschen durch vertretbare Beschönigungen in gute Zustände zu bringen, darauf werde ich nicht verzichten.

Umfrage

 

Ehrlichkeit …

%

... ist eine Selbstverständlichkeit.

%

... in der Praxis nicht immer ganz so einfach.

Nicht repräsentative Umfrage (n=200)

P.S.

 

Probieren Sie es aus, eine Woche lang. Die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. So wahr Ihnen Gott helfe. Viel Spaß! Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Für den Anfang können Sie sich mit dem Partyspiel Wahrheit oder Pflicht (Link zu Wikipedia) herantasten.

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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2014
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #43337
K:CNB
Ü:

Keine Macken, keine Kanten, keine Narben? Stehen Sie zu Ihren Erfahrungen: Gorillas und Gesichter die Geschichten erzählen

Stehen Sie zu Ihren Erfahrungen: Gorillas und Gesichter die Geschichten erzählen

Keine Macken, keine Kanten, keine Narben?

Gorillas und Gesichter die Geschichten erzählen

Charakter und Persönlichkeit

 

Auf nach Berlin-Kreuzberg ins Ratibor zu den Gorillas. Dieses Ensemble gehört für mich schon lange zu den besten Improschauspielern – und ich habe viele gesehen.

Gorillas in Kreuzberg

 

Heute geht es nach der Arbeit noch nach Kreuzberg ins Ratibor zu den Gorillas. Dieses Ensemble gehört für mich schon lange zu den besten Improschauspielern – und ich habe viele gesehen. Ich habe Glück mit der Besetzung; auf der Bühne Billa Christe und Barbara Klehr. Das sind Persönlichkeiten, denen nicht nur ihre Bühnenerfahrung anzusehen ist. Der dritte in der Runde ist Michael Wolf. Eine lebhafte Mimik haben alle drei, doch bei ihm spricht schon die Mimik Bände, lange bevor er den Mund aufmacht. Ein Gesicht, das voller Geschichten steckt. Die Vorstellung, ihn gegen einen aalglatten Seifenopernschauspieler zu wechseln, würde das Erlebnis ruinieren. Würden die Schauspieler hier eine Botox-Flatrate bekommen, wäre das Programm wohl bald uninteressant. Die Mimik würde einfach fehlen. Diese drei Improschauspieler können selbst Unfug so spielen, dass deren Persönlichkeit noch für Tiefgang sorgt. Viele starke Menschen hatten keine einfache Vergangenheit. Aalglatt ist möglicherweise niedlich, nur halt auch schnell langweilig.

So hat mich dieser Besuch im Ratibor-Theater erneut zu einem Artikel inspiriert: Was machst du mit den Spuren in deinem Gesicht?

 

 

 

 

ImproRhetorik™

 

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sie mich inspirierten. Die Gorillas sind mit daran schuld, dass sich vor einigen Jahren aus einer zarten Idee die heutige ImproRhetorik™ entwickelte. Auch, wenn sich ImproRetorik anderen Prinzipien und Zielen widmet, gibt es einige Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Kreativität. Der größte Unterschied ist, dass bei der ImproRhetorik™ zuerst das Ergebnis, also das Ziel gewählt wird und dann der Weg dorthin beschritten wird. Das wäre beim Improtheater ein grober Verstoß gegen die Grundsätze. Und gesungen wird bei der ImproRhetorik™ auch nicht. Wer mich kennt, der weiß, dass es so besser ist. Bei der ImproRhetorik™ geht es auch nicht in erster Linie um den Unterhaltungswert, sondern um die Überzeugungskraft. Auch da geht, genauso wie beim Improtheater, ohne unterstützende Körpersprache nichts.

 

 

 

 

P.S.

 

Ein Besuch bei den Gorillas lohnt sich. Meist sind sie im Ratibor-Theater in der Cuvry-Straße in Kreuzberg. Die Gegend kann mitunter recht furchteinflößend sein und die Umgebung zum Görlitzer Park zu meiden ist nicht die schlechteste Idee. Ansonsten habe ich den Weg dorthin noch nie bereut. Falls Sie sich ein eigenes Bild machen wollen…

Anschrift Ratibor Theater:
Cuvrystr. 20
Berlin-Kreuzberg
Tel. (030) 618 61 99
U-Bhf. Schlesisches Tor (U1)
www.ratibortheater.de

Homepage der Gorillas:
www.die-gorillas.de

Frage mich ruhig persönlich

 

Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen, kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail (mail@karstennoack.de) bin ich zu erreichen. Die Anzahl der Anrufe wurde so groß, dass ich nun ausschließlich auf diese Nachrichten reagiere. Klienten erhalten entsprechende Telefonnummern.

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Artikel

23 Tipps für erfolgreiche Stegreifreden: Reden aus dem Ärmel schütteln

Wie wäre es auf diese lästige Vorbereitungszeit zu verzichten und einfach spontan aus dem Handgelenk bzw. dem Ärmel (Off-the-Cuff) eine Stegreifrede schütteln. Wie wäre es von jenen Redne:innen zu lernen, die in spontanem Reden geübt sind?

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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 30. Oktober 2016
Überarbeitung: 30. Januar 2020
Englische Version:
AN: #241
K: CNB
Ü:

12 Tipps, wie du durch Körpersprache Vertrauen förderst

12 Tipps, wie du durch Körpersprache Vertrauen förderst

Was weiß das Bauchgefühl schon über Vertrauen? Kommen Zweifel, geht das Vertrauen.

 

Wie Sie durch Körpersprache Vertrauen fördern oder auch nicht

Mit Körpersprache Vertrauen fördern

 

Irgendetwas stimmt da nicht. Nur was ist die Ursache dieses komischen Gefühls in der Magengegend? Was weiß das Bauchgefühl schon über Vertrauen? Und sind Sie sich sicher, dass Ihre Körpersprache Vertrauen fördert? Worauf lohnt es sich zu achten?

Übersicht

 

 

 

 

Was weiß das Bauchgefühl schon über Vertrauen?

 

Irgendetwas stimmt da nicht. Nur was ist die Ursache dieses komischen Gefühls in der Magengegend? Am Gesprächspartner kann es doch nicht liegen oder doch? Der hat einen renommierten Namen und besitzt ein bekanntes Unternehmen. Es wird wohl eher an der einen Tasse Kaffee zu viel liegen, denn so ein lukratives Angebot hat doch keine Zweifel verdient.

Später zeigt sich dann; es war doch nicht so gut, das Bauchgefühl zu ignorieren. Für die Entscheidungsfindung lohnt es sich solchen Hinweisen auf den Grund zu gehen und die Ursachen genauer zu betrachten. Das erspart Ihnen so manche unangenehme Erfahrung. Ein mindestens genauso wichtiger Grund sich mit den Mechanismen zu beschäftigen; auch ehrliche Menschen verhalten sich mitunter unabsichtlich so, dass sie Misstrauen fördern, obwohl es dazu keinen Anlass gibt.

Ich zeige Ihnen, worauf es sich lohnt zu achten. Das hilft Ihnen dabei, sich und Ihr Angebot überzeugend zu präsentieren.

 

 

 

Freund oder …?

 

Weshalb vertrauen wir einer Person, einer anderen hingegen nicht? Was steckt körpersprachlich dahinter? Woran meinen wir die Vertrauenswürdigkeit eines Menschen erkennen zu können?

Stellen Sie sich vor, Sie haben gerade mehrere neue Bekanntschaften gemacht. Bei dem einem beschleicht Sie schnell ein mulmiges Gefühl im Bauch, während Sie sich mit einer anderen Person nach wenigen Augenblicken vertraut fühlen und ihr deshalb entsprechendes Vertrauen entgegenbringen.

 

 

 

Was löst dieses Misstrauen aus?

 

In der Praxis gibt es einige Signale, die sich negativ auf das Vertrauen auswirken.

 

 

Vertrauen reduzierende Signale der Körpersprache

 

Zu den Misstrauen weckenden körpersprachlichen Signalen gehören:

  • Unsicher umherstreifender Blick
  • Handflächen oder gar Hände verbergen
  • Berühren des eigenen Gesichtes
  • Fehlender Blickkontakt
  • Überkreuzen der Arme und andere Versionen geschlossener Körperhaltung
  • Falsches Lächeln
  • Zurückweichen im Stand oder Zurücklehnen in Stuhl oder Sessel
  • Nervöse Bewegungen
  • Inkongruenz von Aussage und Körpersprache

 

Und all die als Hinweise für Lügen geltenden Verhaltensweisen gehören ebenfalls dazu. Ob berechtigt oder nicht; es hat Konsequenzen, wenn wir mit unserer Körpersprache Misstrauen erwecken.

 

 

Die Menge macht das Gift

 

Das vereinzelte Auftreten eines dieser Signale bleibt oft ohne negative Auswirkungen, bis sich die Signale häufen und sich wiederholen. Es handelt sich um Signale, die auch eine wesentliche Rolle beim Statusverhalten spielen. Berührungen des eigenen Gesichtes gehören beispielsweise zu den Tiefstatus-Signalen, während Zurücklehnen eher als Hochstatus-Signal gilt. Auch Inkongruenz ist daran beteiligt, weshalb solche Signale in Kombination Misstrauen auslösen.

 

 

 

Und nun?

 

Die gute Nachricht: Solche Signale basieren auf Verhaltensgewohnheiten und können als solche verändert werden. Und es lohnt sich unnötige und erschwerende Muster abzulegen, da Vertrauen in vielen Bereichen zu den notwendigen Voraussetzungen gehört.

 

 

 

12 Tipps, wie du durch Körpersprache Vertrauen förderst

 

Wer Vertrauen fördern will, unterlässt besser die entsprechenden Signale, die, selbst wenn sie nicht so gemeint sein mögen, Misstrauen wecken. Offenheit lässt sich sowohl verbal als auch nonverbal an den Tag legen. Entsprechend gilt es vorzugsweise eine offene und zugewandte Körpersprache zu pflegen. Also weder Arme noch Beine überkreuzen und nichts vor dem Körper halten. Die Hände und noch besser die Handflächen zu zeigen wirkt positiv. Ansonsten gilt der klassische Hinweis: Wir vertrauen am ehesten Menschen, die uns ähnlich sind. Vertrauen erweckend ist es deshalb beispielsweise Tonfall, Gestik und Mimik dem Gegenüber anzupassen. Wobei dabei wichtig ist authentisch zu bleiben. Wer es übertreibt, weckt stattdessen Argwohn.

 

 

 

1. Handhaltung

 

Besonders, wenn Menschen aufgeregt sind, wissen sie meist nicht, was sie mit ihren Händen anstellen sollen. Als Folge werden diese oft in den Hosentaschen versteckt oder einfach vor der Brust verschränkt. Hände in den Hosentaschen wirken jedoch weder interessiert noch sicher. Verschränkte Arme werden als Abwehrhaltung interpretiert. Beides ist keine sonderlich gute Voraussetzung für ein Vertrauen erweckendes Gespräch.

 

 

 

2. Händedruck und Begrüßung

 

Bei Begrüßungen kommt es sehr häufig zu einem Handschlag. Der perfekte Händedruck ist fest, dennoch sehr angenehm. Nein, es geht nicht darum die Hand des Gegenübers zu zerquetschen.

Wichtig: während der Begrüßung dem Gegenüber in die Augen blicken. Wer in diesem Moment wegschaut, wirkt respektlos, verschämt und könnte etwas im Schilde führen. Ein offener Blick ins Gesicht des anderen und ein freundliches Lächeln öffnen Türen.

 

O schaudre nicht!
Lass diesen Blick.
Lass diesen Händedruck dir sagen,
was unaussprechlich ist.

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

 

3. Gemeinsamkeiten

 

Wenn sich zwei Menschen sympathisch sind, passen sie unbewusst ihre Bewegungen und ihre Körperhaltung aneinander an. Das können Sie auch zur Einstimmung nutzen, um das Vertrauen zu fördern. Beispielsweise können Sie sich, wenn sich Ihr Gesprächspartner leicht nach vorn lehnt, ebenfalls leicht nach vorn lehnen. Sie können Ihre Stimme, Ihre Gesten, Ihre Körperhaltung und viele andere Verhaltensweisen, an die des anderen angleichen.

Achtung: Bitte berücksichtigen Sie, dass Sie die andere Person auf angemessene Weise spiegeln und nicht imitieren oder ins Lächerliche ziehen. Sie spiegeln die Körpersprache aus Respekt vor der Person und der Kommunikation, um so eine tiefere Bindung herzustellen. Bleiben Sie dabei in Ihrer Komfortzone und authentisch.

 

 

 

4. Ruhe und Gelassenheit

 

Wer aufgeregt ist produziert Adrenalin. Das macht es schwerer ruhig zu sitzen. Wer die gesamte Zeit aufregt herumzappelt, tut sich und der eigenen Glaubwürdigkeit keinen Gefallen. Ruhe und Gelassenheit färbt hingegen ab und wirkt auf die Umgebung.

Gehen Sie locker und entspannt in Ihre Gespräche, auch hinsichtlich der Körpersprache. Vermeiden Sie Druck, geben Sie anderen angemessenen Raum, anstatt zu versuchen, augenblicklich die Kontrolle zu übernehmen.

 

 

 

5. Körperausrichtung

 

Positionieren Sie Ihren Körper so, dass die Haltung Ihre gewünschte Wirkung unterstützt. Widmen Sie Ihrem Gesprächspartner die volle Aufmerksamkeit und wenden Sie sich ihm zu. Wer mit dem Körper in eine andere Richtung wie dem Ausgang zeigt, wirkt als, wenn er auf dem Sprung und fluchtbereit ist.

 

Was jemand denkt, merkt man weniger an seinen Ansichten als an seinem Verhalten.

Isaac Bashevis Singer

 

 

 

6. Blick

 

Der Blickkontakt gibt Hinweise darauf, was der Gesprächspartner denkt. Wer ihn vermeidet, wirkt so, als wenn etwas verborgen werden soll oder sich jemand schämt. Wir vertrauen eher Menschen, mit einem angenehmen Augenkontakt

Ein natürlicher Blickkontakt hat allerdings nichts mit Starren zu tun und auch ein Kräftemessen mit Blicken dient nicht der Beziehungspflege.

Im Artikel Was verraten die Augen? erfahren Sie mehr darüber.

 

Vom starren Blick erstarrt des Menschen Blut.

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

 

7. Offene Körperhaltung

 

Eine offene Körperhaltung wirkt vertrauenerweckender, als eine geschossene. Also solltest du lieber vermeiden Arme und Beine zu verschränken oder Gegenstände vor den Körper zu halten.

 

 

 

8. Kongruenz

 

 

Widersprüchliche Botschaften, bei denen verbale und nonverbale Hinweise sich nicht decken, reduzieren das Vertrauen. Kennzeichen für kongruentes Verhalten sind Übereinstimmungen der verbalen Äußerungen mit Gestik, Mimik, Tonfall etc..

 

 

 

9. Finger aus dem Gesicht

 

Sich selbst zu berühren kann sehr unterschiedlich gedeutete werden, je nachdem, wie es geschieht. Ein Griff an die Nase wird leicht als Hinweise auf eine Lüge gedeutet. Die Hand vor dem Gesicht halten manche für den Versuch eine Lüge zu vermeiden oder zumindest nicht dabei erwischt zu werden.

 

 

 

10. Lächeln

 

Lächeln ist ein häufig eingesetztes Signal, das Vertrauen herstellt und unsere Kooperationsbereitschaft fördert. Mit einem Lächeln gewinnt man mehr Freunde als mit einem langen Gesicht, glauben die Chinesen.

Ein einfaches Lächeln erfordert nur einen Muskel, den großen Jochbeinmuskel (lateinisch zygomaticus major). Der beginnt am Jochbogen und wirkt in die Mundwinkel hinein. Bei einem echten Lächeln werden zusätzlich die Augenringmuskeln (lat. orbicularis oculi) aktiviert. Es können sich bis zu 50 Gesichtsmuskeln an einem authentischen Lächeln beteiligen. Ein echtes Lächeln basiert auf einer entsprechenden Geisteshaltung. Dann geht es ganz leicht!

 

 

 

11. Augenhöhe

 

Kaum jemand mag es, wenn er von oben herab behandelt wird. Deshalb solltest du sich möglichst auf Augenhöhe begegnen.

 

 

 

12. Angemessener Abstand

 

Den meisten Menschen ist es sehr unangenehm, wenn jemand den sie nicht so gut kennen, ihnen bei einem Gespräch zu nahekommt. Die akzeptierte Nähe ist vom schon vorhandenen Vertrauen und anderen Faktoren bestimmt. Es empfiehlt sich, den persönlichen Freiraum anderer Menschen zu respektieren, auf sich selbst zu achten und das Gespür zu pflegen, was angemessen ist. Treten wir jemanden unerlaubt zu nahe und dringen in den persönlichen Intimbereich ein, macht uns das unsympathisch.

 

 

 

 

Empfehlung: Innere Haltung statt Schauspielunterricht

 

Die innere Einstellung sorgt dafür, dass sich der Körper entspannt und Sie natürlich wirken. Da kann ein oberflächliches Schauspieltraining nicht mithalten. Das wirkt sonst so glaubhaft wie in den Seifenopern im Nachmittagsfernsehen. Wenn es Ihrer persönlichen Haltung entspricht, werden Sie nicht nur freundlicher und zugänglicher wirken, sondern es auch tatsächlich sein. Sie brauchen sich nicht zu verstellen. Nicht förderliche Verhaltensweisen, die Sie sich angewöhnt haben, lassen sich durch Übungen in positive verwandeln. Ich zeige Ihnen gerne, wie Sie sich und Ihr Angebot überzeugend präsentieren.

Video

https://youtu.be/6tE6ceQhkiQ

Frage mich ruhig persönlich

 

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Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.

Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell.

Die Hinweise zum Datenschutz habe ich gelesen und bin einverstanden. Soweit relevant habe ich mich mit den Honoraren und organisatorischen Hinweisen vertraut gemacht.

P.S.

 

Kennen Sie weitere Verhaltensweisen, die Sie misstrauisch machen? Was machen Sie, wenn Sie Zweifel haben und hat sich Ihr Bauchgefühl mitunter als berechtigt erwiesen?

Umfrageergebnis

 

Gelassene Menschen wirken souveräner als hektische und getriebene.

%

Stimmt!

%

Stimmt nicht!

Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2017 n=861)

Wer andern gar zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken; wer gar zu viel auf andre baut, erwacht mit Schrecken.

Artikel zum Thema Körpersprache

Die Wirkung von Powerposen: Alles Quatsch oder steigert es das Selbstvertrauen?

Selbstbewusst fühlen, allein durch die Körperhaltung? Wie das geht? Haben Sie die Wirkung von Powerposen schon für sich getestet? Hier sind vier Übungen für mehr Selbstsicherheit und weniger Stress.

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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Januar 2013
Überarbeitung: 8. Juli 2019
AN: #105149
K:
Ü:X

Rhetorik-Check und Körpersprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rhetorik-Check und Körpersprache: Analyse Bundeskanzlerin Angela Merkel

Ausstrahlung, Sprache, Redeaufbau, Mimik, Gestik, Stimme, Strategien,...
Rhetorik-Check: Analyse Bundeskanzlerin Angela Merkel

Rhetorik-Check und Körpersprache der Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Wie steht es mit Ausstrahlung, Sprache, Redeaufbau, Mimik, Gestik, Stimme, Strategien, … der Bundeskanzlerin Angela Merkel? Was gibt es zu lernen?

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Wir-schaffen-das!

 

Als Barack Obama „Yes we can!“ rief, lockte das zumindest für eine ganze Weile erstaunlich viele Menschen, auch außerhalb der USA, hinter dem Ofen hervor und verbreitete Aufbruchstimmung. Das merkelsche „Wir-schaffen-das!“ verursacht hingegen zurückhaltendere Reaktionen. Wie steht es um die rhetorischen Qualitäten der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel?

 

 

 

 

Rhetorik-Check: Analyse der Bundeskanzlerin Angela Merkel

 

Wer sich auf der Bühne der Öffentlichkeit bewegt und Einfluss hat, darf damit rechnen, dass jede noch so kleine Äußerung analysiert wird. Dass es da nicht nur wohlwollende Bewertungen gibt, liegt in der Natur der Sache. Unterschiedliche Interessen, Freund und Feind, Neider, …

Böse Stimmen verwenden Angela Merkel (Juli 1954 in Hamburg als Angela Dorothea Kasner geboren) als Beweisstück dafür, dass rhetorisches Handwerk nicht für eine Karriere in der Politik erforderlich ist. Stimmt das oder ist sie nur so clever sich unterschätzen zu lassen? Vielleicht steckt ja eine Strategie dahinter? Schließlich ist es ihr gelungen, am 10. April 2000 zur CDU-Bundesvorsitzenden gewählt zu werden und seit dem 22. November 2005 als Bundeskanzlerin an der politischen Spitze der Bundesrepublik Deutschland zu bleiben, wo andere schon längst wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Rhetorik der Bundeskanzlerin und was sich daraus lernen lässt. Wie überzeugend präsentiert sie sich und ihr Angebot?

 

 

 

Körpersprache

 

Diese Bundesregierung ist die erfolgreichste Bundesregierung seit der Wiedervereinigung.

Angela Merkel am 21. November 2012 im Bundestag

 

Das ist doch mal eine deutliche Ansage, oder? Die Körpersprache der Wissenschaftlerin aus dem protestantischen Theologenhaushalt wirkt hingegen bescheiden und verzichtet auf viele Möglichkeiten, ihre verbalen Aussagen nonverbal zu unterstreichen.

Bei frühen Auftritte von ihr senkte sie selbst ihren Status, machte sich kleiner und zeigte Hinweise auf Unterwürfigkeit in der Körpersprache. Sie schaute ausweichend nach unten, der Kopf war leicht gesenkt und das ganze mit einem Blick der anderen (männlichen) Personen Zugeständnisse machte. Das war damals zu Zeiten von Kohl häufig zu sehen. Doch das ist Geschichte; so etwas habe ich bei ihr so schon lange nicht mehr gesehen, das hat sie abgelegt. Heute ist sie sich ihrer Position viel sicherer.

 

 

1. Mimik und Mikroexpressionen

 

Sie versucht sich zu kontrollieren, doch nicht alles lässt sich unterdrücken. Selbst ihre nur für Sekundenbruchteile im Gesicht aufflackernden Mikroexpressionen lassen sich ganz gut lesen. Ihre Mimik ist allerdings nicht sehr vielfältig, eher monoton und oft negativ. Besonders in der Mundgegend lassen sich häufig Hinweise erkennen. Hinweise für echte Freude (Ducenne-Lächeln) sind selten zu entdecken. Das kann leicht unsympathisch wirken.

 

 

2. Gestik

 

Die Merkel-Raute, mittlerweile nicht mehr so häufig zu sehen, entwickelte sich von der anfänglichen Irritation zum Running Gag und wurde schließlich zu einem Wiedererkennungselement. Selbst Barack Obama (externer Link zu n-tv) kennt sie. Diese Geste solltest du sich allerdings nicht von ihr abschauen. Obwohl das für Frau Merkel funktioniert hat, ist das eher ein negatives Beispiel für Gesten während einer Rede. Schade: Die Hände befinden sich dabei zwar zumindest oberhalb der Hüfte und somit im Einsatzbereich, kleben dann allerdings oft dort. Eine wünschenswerte körpersprachliche Unterstützung der Aussagen unterbleibt so. Nicht gut!

 

Beispiele:

 

 

3. Haltung

 

Auch ihre Körperhaltung bietet Interpretationsspielraum. Ihre Befürworter sehen in ihrer gebückten Haltung einen Hinweis für die schwere Last, die sie zu tragen hat. Andere betrachten sie als fehlende Aufrichtigkeit. Mehr Sicherheit strahlt eine aufrechte Haltung aus.

 

Beispiel:

 

 

 

4. Stimme

 

Ähm: Sie verzichtet auf Pausen und die damit verbundene positive Wirkung. Stattdessen ist sehr oft ein Äh zu hören. Wenn sie Stress hat, beginnt sie zu stottern und verspricht sich. Außerdem kommt sie bei Stress auch leicht außer Atem, was hörbar ist.

Ihre Stimme hätte ein Stimmtraining gut gebrauchen können. Ein möglicher Grund für ihre eigenwillige Betonung könnte die fehlende emotionale Beziehung zum Gesagten sein.

 

Beispiel:

Sprache

 

Angela Merkel spricht oft so, wie manch einer wenig motiviert schreibt. Ob das an ihrem Redenschreiber liegt oder an anderen Gründen, bietet Raum für Spekulationen. Ein aktiverer Sprachstil mit weniger Substantivierungen und ohne Man-Formulierungen wären für das Publikum angenehmer. Auch die schwindelerregend langen und verschlungenen Satzkonstruktionen sorgen dafür, dass es schwerfällt, ihr zu folgen. Das Lustzentrum treffen ihre Worte jedenfalls nicht — ihre Sprache ist nett. Etwas, das in anderen Bereichen selten genügt.

 

Beispiel:

 

 

1. Reaktiver Satzbau

 

Bei ihr dominieren lange Sätze in umständlichen Konstruktionen. Viele ihrer Formulierungen sind reaktiv; Sätze ohne Punkt und Komma, die dann doch nicht konkret werden, sondern viel offen lassen. Nur auf keinen Fall einen Standpunkt beziehen. Etwas, das in den meisten Unternehmen der freien Wirtschaft mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in die Chefetage führen würde. Dort dominieren proaktive Formulierungen.

Vorwiegend wirkt ihre Sprache unnatürlich, formal. Emotionale Wirkung entfaltet sie nicht. Sie ist zu sehr darauf konzentriert, nur nicht anzuecken, anstatt zu begeistern. Ihren verschachtelten Sätzen zu folgen, nimmt dem Publikum die Energie. „Sie hat eine Sprache des Einlullens. Und das macht sie sehr gezielt, da ist sie höchst professionell. Sie ist eigentlich eine hoch qualifizierte Technokratin.” meinte Jutta Ditfurth, Publizistin und Mitbegründerin der Grünen. Stimmt das?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Substantivierungen

 

Was bei Angela Merkel auffällt, sind die vielen Substantivierungen, also die Bildung eines Substantivs aus einer anderen Wortart, vor allem aus Verben und Adjektiven.

 

 

3. Passiv statt aktiv

 

Ihre Reden strotzen vor Passivkonstruktionen und Formulierungen, die nicht passiv sind aber dennoch Passivität ausdrücken.

Machen Sie das besser und formulieren Sie lieber weitgehend aktiv. Das Passiv, deutsch „Leidensform“, bieten sich dann an, wenn wir tatsächlich etwas erleiden, wenn wir nichts gegen etwas tun können und das Leiden betonen wollen. So etwas vermittelt Verständnis, beruhigt kurz, liefert aber keine Sicherheit, keine Orientierung. Außerhalb der Politik ist das nicht förderlich für die Karriere.

 

 

4. Wir-Formulierungen

 

Mitunter verwendet sie Wir-Formulierungen, die verbinden sollen, an Stellen, an denen diese von großen Teilen des Publikums so nicht als Gemeinsamkeit empfunden werden. Das Publikum sieht sich dann nicht als Teil des Wir. Das vertieft den Graben zusätzlich. Außerdem vermeidet das ständige Wir, statt dem beherzten Ich einen eigenen Standpunkt einzunehmen. Das führt in die Beliebigkeit.

 

Beispiel:

  • Szenen bei YouTube (externer Link)

 

 

5. Man-Formulierungen

 

Die Man-Formulierungen wirken schwammig. Sie lassen offen, wer für die anstehenden Aufgaben verantwortlich ist. Sie vermeidet dadurch eindeutige Positionen zu vertreten. Eine Absicht könnte die dadurch größere Flexibilität bei späteren Richtungskorrekturen sein.

 

 

6. Allgemeinplätze

 

Sie bleibt durch Allgemeinplätze und Floskeln meist schablonenhaft abstrakt und unangreifbar. Nur niemanden erregen! Dann schon lieber wiederholen, was schon bekannt ist und keine Wellen macht. Das liefert allerdings keine Orientierung und beruhigt nur kurzfristig.

 

 

 

Versprecher

 

Sie redet viel, das bringt ihr Beruf so mit sich. Sie verheddert sich – das passiert. Sie verspricht sich allerdings oft und wie manche glauben ist gerade das offenbarend. Es verrät, was sie tatsächlich denkt. Es folgen ein paar Beispiele:

 

1. Wasch mich, aber mach mich nicht nass

 

Sie behauptet in einer Gesprächsrunde offen für Verbesserungsvorschlägen zu sein, lädt dazu ein sie ihr zu geben und sagt dann; „… denn Deutschland soll so bleiben, wie es ist!“

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Antisemitismus ist staatliche Pflicht

 

Anlässlich der Pariser Terroranschläge gab Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Regierungserklärung ab. Dort erlaubte sie sich einen sehr groben Versprecher und erklärte „Antisemitismus ist staatliche Pflicht“. Die Abgeordneten applaudierten ihr kurz darauf jedoch unbeeindruckt. Ist das ein Hinweis auf besondere Loyalität ihr gegenüber oder dafür, dass ihr nicht sehr aufmerksam zugehört wird?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

3. Wunschkoalitionspartner

 

Ein Versprecher der Kanzlerkandidatin Angela Merkel führte im Sommer 2005 zur Belustigung im Bundestag. In ihrer Rede machte sie auch Angaben über den künftigen Koalitionspartner der Union: „Rot-Grün kann unser Land nicht mehr regieren, die PDS darf unser Land nicht regieren, CDU und CSU gemeinsam mit der SPD…“ Das führte zu lautem Gelächter bei der zu diesem Zeitpunkt noch regierenden Koalition von Rot-Grün. Angela Merkel berichtigte daraufhin ihren Fehler und betonte mehrmals, dass der künftige Koalitionspartner ausschließlich die FDP sei.

 

 

4. Schengen oder Dublin

 

Bei einer anderen Gelegenheit scheint es so, als verwechsle sie das Schengen-Abkommen (externer Link zu Wikipedia) mit dem Dublin-Übereinkommen (externer Link zu Wikipedia). Zufall?

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

 

Freudsche Versprecher oder…?

 

Ob unbewusst beeinflusst oder vollkommen zufällige Versprecher, wer weiß das zu sagen? Mit entsprechender Vorbereitung lassen sich solche Patzer reduzieren. Ihre Wortverwechslungen wirken auch deshalb unfreiwillig komisch, weil sie dabei, genau wie beim übrigen Text, emotional unbeteiligt wirkt. Das gilt auch für so manches von ihr wohl schlichtweg nicht verstandene Konzept wie brutto und netto. Sie gibt regelmäßig und unumwunden zu, dass für sie vieles Neuland ist, nicht nur das Internet. Viele andere Redner würden bei einem Blackout panisch werden. Sie bleibt, wie sie ist. Es ist für sie wohl oft einfach kein erwähnenswertes Thema; nichts, das aus ihrer Sicht der Aufmerksamkeit wert ist. Denjenigen, denen das wichtig ist, vermittelt sie so jedoch keinen Vertrauen fördernden Eindruck.

 

 

Mehr Beispiele?

 

Hier sind sie (externe Links zu YouTube und Co.):

Schlagfertigkeit

 

Ihre Aussage „Das Internet ist für uns alle Neuland.“ ist wohl nicht absichtlich so komisch. Doch Sie kann durchaus schlagfertig sein und Humor an den Tag legen. Beispiele gefällig?

 

1. Barack Obama

 

Merkel hatte Barrack Obama 2008 verwehrt, als damaliger Präsidentschaftskandidat bei einem Berlin-Besuch am Brandenburger Tor zu sprechen. Daraufhin folgt lange Zeit kein entsprechender Besuch mehr in Berlin. Am 7. Juni 2011 entgegnete sie auf die Debatte, dass er einen Bogen um Berlin mache; „Ich kann versprechen, das Brandenburger Tor steht noch eine Weile.“

 

 

2. Kanzlerschaft

 

Am 17. September 2012 beantwortete sie die Frage, wie sich eine Große Koalition von einer schwarz-gelben Koalition unterscheidet: „In einer Großen Koalition gibt es immer noch einen Partner, der möchte auch den Kanzler stellen. … Herr Rösler ist gerne Vizekanzler und das kann ich gut verstehen.“

 

 

3. FDP

 

Am 4. Dezember 2012 sagte sie auf dem CDU-Parteitag zu den Turbulenzen in der Koalition mit dem damaligen Koalitionspartner FDP; „Auch mir hat eine Satiresendung schon einmal richtig aus der Seele gesprochen, als es dort hieß: Gott hat die FDP vielleicht nur erschaffen, um uns zu prüfen.“

 

 

4. CSU

 

Am 19. Oktober 2012 sagte sie in Richtung CSU-Parteivorsitzenden Horst Seehofer: „Wir machen es uns nicht zu jeder Sekunde einfach. Das ist so eine Art Test, wer noch wie viel Kraft hat.“

 

 

5. Durchhaltevermögen

 

Im Gespräch mit der Frauenzeitschrift Brigitte antwortete sie am 2. Mai 2013 auf die Frage, ob sie wirklich nur vier Stunden Schlaf brauche; „Nein. Ich habe gewisse kamelartige Fähigkeiten. Ich habe eine gewisse Speicherfähigkeit. Aber dann muss ich mal wieder auftanken.“

 

 

 

Redeaufbau

 

Während manche vermutlich länger vorbereiteten Reden oder Ansprachen eine durchdachte Redestruktur erkennen lassen, ist dies bei spontanen Beiträgen schwer erkennbar oder folgt einem, für sie typischen, unspektakulären Format. Berechenbarer Einstieg, Begrüßung, Themeneinheit, Themeneinheit, Themeneinheit, … , Verabschiedung. Das ist schade, weil sich durch einen strategischen Redeaufbau die Wirkung deutlich steigern lässt; es ist interessante zuzuhören und bringt die Menschen dazu sich für etwas einzusetzen.

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)
    Wenig bewegende Rede mit verhaltenem Applaus beim EPP Congress in Dublin

 

 

 

Ausstrahlung

 

Aufgefordert, sie zu beschreiben, nennen viele ihre Nüchternheit und ihre Reserviertheit  als besonders auffällig. Vor der Flüchtlingskrise war das Bild, das sich die Welt von Angela Merkel macht, eine Mischung aus Bewunderung und Kritik. Ihre Beschreibung hatte große Ähnlichkeit mit dem Bild der Deutschen überhaupt: Effizienz und Bodenständigkeit, gepaart mit unterkühlter Arroganz bei gleichzeitig ungelenken, fast schüchternem Auftreten. Mit der Wirtschaftskrise und Griechenland änderte sich im Ausland die Wahrnehmung von ihr, während ihr Ansehen in Deutschland weitgehend kontinuierlich war. Viele Deutsche betrachteten sie als beständigen Faktor. Seit der Flüchtlingskrise fallen nicht nur im Ausland die Beschreibungen recht unterschiedlich aus. Sie sind oft nicht sehr schmeichelhaft. Aber, das sind ja auch nicht ihre Wähler. Wobei ihr auch innerparteilich nun mitunter Gegenwind entgegenweht.

Nun, das kennt sie ja. Sie sagte am 16. November 2012, nach ihrer Kritik an der Menschenrechtspolitik von Russlands Präsident Wladimir Putin und unter Verweis auf die häufige Kritik an ihr in Deutschland; „Wenn ich da immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Bundeskanzlerin sein.“

 

 

1. Selbstkontrolle

 

Zwischenrufe quittiert sie oft nur mit minimalen Regungen. Sie legt viel Selbstdisziplin an den Tag, wenn es darum geht, nicht auf Provokationen zu reagieren. Das und die Bereitschaft des konstruktiven Streitens vermissen allerdings viele Beobachter. Schließlich belebt das die Demokratie. Blutleere Debatten sind die Folge.

„Ja, es ist ein großer Vorteil aus DDR-Zeiten, dass man gelernt hat zu schweigen. Das war eine der Überlebensstrategien“, sagte sie schon einige Zeit vor der Vereidigung zur Kanzlerin zu ihrer Biografin Evelyn Roll.

 

Beispiel:

  • Szene bei YouTube (externer Link)

 

 

2. Emotionen

 

Bei ihren Auftritten wirkt sie bei emotionalen Anforderungen überfordert auf mich. Das scheint ihr unangenehm zu sein. Ich denke da vor allem an die Szene, bei der es eine Diskussionsrunde um die Flüchtlingspolitik gab und ein weinendes Mädchen ihren Auftritt durcheinanderbrachte. Ihr Versuch, mit der Situation umzugehen, wirkte äußerst unbeholfen und aus der Sicht mancher Zuschauer sogar zynisch. Ist sie in dieser Situation ihrer Rolle als Bundeskanzlerin treu und somit authentisch geblieben, weil sie nichts versprochen hat, dass nicht in die Strategie passte?

Gerade emotionale Moment stecken voller Chancen. Wer die Massen bewegen will, nutzt solche Momente.

Beispiel:

 

 

 

Entwicklung

 

Unser Anspruch heißt: Wir wollen Volkspartei bleiben, auch im 21. Jahrhundert. … Wir wollen die große Volkspartei der Mitte sein.

Angela Merkel am Wahlabend des 27. September 2009

 

Die in vielen Augen als so konturlose geltende Kanzlerin gehört zu den wenigen Politikern, die sich ihre Persönlichkeit weitgehend bewahrt haben. Merkel war bereits 35 Jahre alt, als sie in die Politik ging. In diesem Alter ändert sich nicht mehr so leicht die gesamte Persönlichkeit.

Im Laufe der Jahre hat sich die Rhetorik der Bundeskanzlerin trotz offensichtlich ungenutzter Potenziale nur relativ wenig entwickelt. Ihr Auftreten ist hingegen im Laufe der Zeit souveräner geworden.

 

 

 

Gesamteindruck

 

Sie ist sich treu geblieben. Die Bundeskanzlerin verzichtet auf viele klassische Möglichkeiten, um sich und ihr Angebot überzeugend zu präsentieren. Sie vermeidet, was sonst als erstrebenswert gilt; eine Beziehung zum Publikum zu fördern, es zu aktivieren. Sie erklärt, wie die Dinge sind, anstatt für etwas zu werben oder gar zu streiten. So wirken ihre Auftritte unnatürlich und mitunter sogar befremdlich. Wer sein Publikum für sich gewinnen will, findet hier mehr Beispiele dafür, was im üblichen Sinne hinsichtlich wirksamer Rhetorik fehlt.

 

 

 

Fazit

 

Sie ist wahrlich flexibel:

We­der ein ge­ne­rel­les Tem­po­li­mit auf Au­to­bah­nen noch eine Maut für Pkw sind mit der Union zu ma­chen.

Angela Merkel zu Spie­gel on­line am 31. Au­gust 2005

 

Wer kann ihr übelnehmen, wenn sie möglichst der öffentlichen Meinung folgt? Wenn sie merkt, wie tief unsere Angst vor den tödlichen Risiken der Atomkraftwerke verwurzelt ist, dann lässt sie die Reaktoren abschalten. Wenn ihr jemand sagt, wie ungern die Bevölkerung die Bundeswehr in Krisenregionen schickt, dann stimmt sie neuen Einsätzen nicht mehr zu. Wenn sie bemerkt, wie kritisch große Teile der Bevölkerung manches Wirtschaftsgebahren empfindet, dann schreibt sie den Mindestlohn in das Wahlprogramm. So strebt sie an, wie sie es nach der Bundestagswahl ankündigte, die Kanzlerin aller Deutschen zu sein. Und das hat für sie eine Weile recht gut funktioniert und sie zumindest bis zur Flüchtlingskrise oben gehalten.

Auf den ersten Blick ist unverständlich, weshalb sie so viele Möglichkeiten der Rhetorik ungenutzt lässt. Allerdings spricht einiges dafür, dass Angela Merkels Rhetorik durchaus Teil einer Strategie ist, die sich allerdings nur für spezielle Bereiche wie politische Organisationen eignen dürfte. Schließlich dürfen wir ihr den Zugang zu rhetorischen Beratern und Redenschreibern unterstellen.

Anmerkungen

 

In den Beiträgen der Serien Körpersprache und Rhetorik-Check geht es darum die rhetorische Wirkung ausgewählter Personen zu analysieren. Jegliche politische Bewertung bleibt dabei außen vor und ist auch in den Kommentaren nicht erwünscht. Stattdessen geht es darum anhand der Beispiele zu erkennen was unter welchen Umständen funktioniert und was nicht, was lässt sich für eigene Zwecke lernen. Mit anderen Worten; es geht nicht um das Nörgeln, sondern das Aufdecken von Potenzialen.

Umfrageergebnis

 

Wie schätzen Sie die rhetorischen Fähigkeiten von Frau Angela Merkel ein?

%

Sehr gut

%

Gut

%

Befriedigend

%

Ausreichend

%

Mangelhaft

%

Ungenügend

Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2016, n= 1308)

P.S.

 

Was ist Ihre Meinung dazu? Was ist Ihnen an der Rhetorik und den Auftritten der Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefallen?

Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 8. Oktober 2016
Überarbeitung: 8. August 2019
Englische Version:
AN: #62116
K: CNB
Ü:

Rhetorikcheck in deutschen Unternehmen: Die Redekultur in Deutschland

Rhetorikcheck in deutschen Unternehmen: Nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen

Klipp und klar, dann klingt es wahr. Was sagt der Kauderwelsch-Test?

 

Rhetorik & Sprache: Nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen

Rhetorikcheck in Deutschland

 

Wie steht es um die Rhetorik in Deutschland? Wie gute Redner oder Rednereinnen sind Geschäftsführende und Vorstände hierzulande?

 

 

 

Überblick

 

 

 

 

Rhetorikcheck, Rede- und Redneranalysen

 

Für mich gehört es zum Alltag, Reden zu analysieren und bei entsprechendem Auftrag zu optimieren. Dabei geht es um inhaltliche und formale Aspekte, sowie die Wirkung der Persönlichkeit, einschließlich der Körpersprache.

Die Universität Hohenheim analysiert ebenfalls Reden der Spitzenmanager deutscher DAX-Unternehmen und bewertet sie anhand formaler Kriterien. Professor Dr. Frank Brettschneider und sein Team untersuchen mittels EDV, wie verständlich die Vorstandsvorsitzenden der DAX-30-Unternehmen auf den Hauptversammlungen ihrer Unternehmen reden. In einer Pressemitteilung vom 11. Juli 2016 sieht er insgesamt die Verständlichkeit der ausgewerteten Reden als deutlich verbessert. Aus seiner Sicht sind die Reden deutscher Vorstände stetig besser zu verstehen. So steht es jedenfalls im Fazit einer Studie der Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt.

Im Durchschnitt erreichen die Bewertungen in diesem Jahr 14,3 Punkte auf einer Skala von 0 bis 20. 2015 waren es noch durchschnittlich 13,1 Punkte. Damit hat sich zum vierten Mal in Folge die formale Verständlichkeit verbessert. Dem entwickelten Verständlichkeitsindex entsprechend erzielte der Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges (Telekom) mit 19,5 Punkten den höchsten bisher analysierten Wert. Drei Redner teilen sich den zweiten Platz mit je 18,4 Punkten; Frank Appel (Deutsche Post), Harald Krüger (BMW) und Ulf Schneider (Fresenius SE).

Allerdings vergaben laut Auswertung auch einige Spitzenmanager die Chance, mit ihren Reden eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen. Auf den hinteren Plätzen befinden sich, mit weniger als 11 Punkten, Johannes Thyssen, der Vorstandsvorsitzende von E.ON (10,2 Punkte), SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott (10,3 Punkte) sowie der CEO von ProSiebenSat.1, Thomas Ebeling (10,8 Punkte). Das Schlusslicht bildet der Vorstandsvorsitzende von Beiersdorf, Stefan F. Heidenreich (9,2 Punkte).

Die Studie (externer Link) nennt Bandwurmsätze, abstrakte Begriffe, zusammengesetzte Wörter und nicht erklärte Fachbegriffe als häufige Ursachen für die Unverständlichkeit von Reden. Überlange Sätze und zusammengesetzte Wortungetüme wurden dieses Mal seltener gezählt.

 

 

 

Pure Theorie?

 

Insgesamt deckt sich die Studie mit eigenen Praxisbeobachtungen. In einigen Bereichen steigt das rhetorische Niveau, während es aus meiner Sicht allerdings in vielen Bereichen keine nennenswerten Entwicklungen gibt. Von Steve Jobs und Co. sind selbst die meisten Top-Manager in Deutschland noch ein gutes Stück entfernt. Um das zu erkennen, braucht es keinen Supercomputer. Zu offensichtlich sind die brachliegenden Potenziale. Reden und Präsentationen werden als Marketinginstrumente noch immer unterschätzt.

 

 

 

Kompliziert, komplizierter, am kompliziertesten

 

Viele Chancen, zu überzeugen, bleiben unausgeschöpft. Statt mit lebendiger Sprache präsentiert, werden Reden allzu oft mit unnötigen Phrasen und komplizierten Strukturen aufgebläht. Weshalb meinen so viele Redner, ihre Rede mit all diesen exotischen Begriffen würzen und sich kompliziert ausdrücken zu müssen?

Gegen etwas Würze ist ja nichts einzuwenden. Aber weder unbekannte Fachbegriffe, Buzzwords noch besonders trockene Formulierungen fördern die Aufnahmebereitschaft des Publikums. So etwas macht die Rede nicht schmackhafter, sondern nur schwerer verdaulich.

Außerdem: Wer es an der Bereitschaft mangeln lässt, in der Sprache der Zielgruppe zu sprechen, vermittelt damit auch Desinteresse und fehlenden Respekt ihr gegenüber. Der Beziehung und dem Vertrauen dient das nicht. Die fehlende Glaubwürdigkeit wirkt dann wie Sand im Getriebe.

 

 

 

Buzzwas?

 

Oh! Widerspreche ich mir selbst mit der Verwendung des Wortes Buzzwords? Zumindest erinnert es mich daran, wie sich Begriffe einschleichen und überlege, ob ich Buzzword mit Schlagwort ersetze. Und bevor ich diesem Gedanken jetzt weiter folge, verweise ich stattdessen auf den Artikel Floskeln: Ihre Meinung ist uns wichtig und anderer Unfug.

 

 

 

Authentizität

 

Wollen wir heute mal extra elaboriert die Botschaft kundtun? Wo ist das Handbuch mit dem Titel Wie sage ich es kompliziert? Der Verständlichkeit dient das jedenfalls nicht. Obendrein spürt das Publikum, ob es sich um den Wortschatz des Redners handelt. Nimmt es dem Redner die gewählte Sprache nicht ab, nimmt auch noch dessen Authentizität und damit Glaubwürdigkeit ab.

 

 

 

Klipp und klar, dann klingt es wahr

 

Die besten Redner sind in der Lage, selbst komplizierteste Zusammenhänge mit einfachen Worten verständlich zu machen. Bei vielen verklausulierten Formulierungen zweifelt das Publikum hingegen schnell daran, dass der Redner selbst verstanden hat, wovon er redet. Ist der Zweifel erst gesät, färbt die damit verbundene Unsicherheit auf das gesamte Publikum ab. Keine gute Voraussetzung!

Bleiben Sie lieber natürlich, auch wenn Sie eine Rede vor Publikum halten.

 

 

 

Fazit

 

Der Autor der genannten Studie Professor Dr. Brettschneider erinnert daran, die Grundregeln für verständliche Reden einzuhalten: kurze Sätze, gebräuchliche Begriffe, Fachbegriffe in verständliche Sprache übersetzen und zusammengesetzte Wörter vermeiden. Denn nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen. Recht hat er! Schließlich sollte eine gute Rede ja nicht nur kurz dem eigenen Ego schmeicheln, sondern etwas in die gewünschte Richtung bewegen.

 

 

Wie wirkst du in Reden und Präsentationen, was sind deine Potenziale, was lässt sich optimieren?

 

Wie überzeugend bist du und deine Botschaften in Reden und Präsentationen?
Wie wendest du die 118+ wichtigsten Präsentationstechniken an?
Wie schaffst du es, dass du und deine Botschaften überzeugen?

Seit 1998 analysiere ich systematisch Reden. Nach Tausenden von ausgewerteten Reden und Präsentationen kann ich dir sehr genau sagen, was bei welchem Publikum wie wirkt. Lass mich deine Rede und deinen Auftritt analysieren. Anschließend gebe ich ein professionelles Feedback, das dich weiterbringt. Du bekommst aussagekräftige Rückmeldungen und konkrete Empfehlungen und für konkrete Reden die Impulse, die du brauchst, um zu überzeugen. Profitiere von meinen Erfahrungen aus Psychologie, Marketing und Kommunikationswissenschaften.

Interessiert? Dann findest du hier die Informationen zum Feedback mit Optimierungsempfehlungen für Reden und Präsentationen.

 

 

P.S.

 

Worauf legst du bei einer guten Rede Wert und ist das rhetorische Niveau aus deiner Sicht gestiegen?

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Antworten auf häufige Fragen

Wie wichtig sind professionelle Präsentationen und Reden?

Professionelle Präsentationen und Reden sind in vielen Bereichen von großer Bedeutung, weil sie eine Möglichkeit bieten, Ideen und Informationen effektiv an ein Publikum zu vermitteln und zu überzeugen. Eine professionelle Präsentation oder Rede kann dazu beitragen, dass sich das Publikum an die Inhalte erinnert und sie länger im Gedächtnis behält, und sie kann dazu beitragen, dass man als Redner oder Präsentator glaubwürdig und kompetent wahrgenommen wird.

Eine professionelle Präsentation oder Rede kann auch dazu beitragen, dass man sich von der Konkurrenz abhebt und dass man sich als Experte oder Führungspersönlichkeit positioniert. Sie kann dazu beitragen, dass man neue Geschäftsmöglichkeiten erschließt oder dass man sich für eine Förderung oder eine Beförderung empfiehlt.

Es ist wichtig, dass sich bewusst zu machen, welche Ziele mit einer Präsentation oder Rede verfolgt werden und sich entsprechend vorzubereiten –inhaltlich und hinsichtlich der Darbietung. Es ist wesentlich, sich auf das Publikum einzustellen und die Inhalte auf deren Bedürfnisse und Interessen auszurichten. Eine professionelle Präsentation oder Rede kann dazu beitragen, dass Ziele erreicht werden und sich Redner und Rednerinnen positionieren.

Weshalb verdienen Reden und Präsentationen Vorbereitung?

Reden und Präsentationen verdienen Vorbereitung, da sie eine Möglichkeit bieten, Ideen und Informationen effektiv an ein Publikum zu vermitteln und zu überzeugen. Eine gründliche Vorbereitung kann dazu beitragen, dass man sich sicher und gut vorbereitet fühlt und dass man die Inhalte klar und strukturiert präsentieren kann.

Eine gründliche Vorbereitung kann auch dazu beitragen, dass man sich auf das Publikum einstellt und die Inhalte auf deren Bedürfnisse und Interessen ausrichtet. Sie kann dazu beitragen, dass man die Aufmerksamkeit des Publikums hält und dass man sich als Redner oder Präsentator glaubwürdig und kompetent präsentiert.

Eine gründliche Vorbereitung kann auch dazu beitragen, dass man sich von der Konkurrenz abhebt und dass man sich als Experte oder Führungspersönlichkeit positioniert. Sie kann dazu beitragen, dass man neue Geschäftsmöglichkeiten erschließt oder dass man sich für eine Förderung oder eine Beförderung empfiehlt.

Was sind die häufigsten Fehler bei Reden und Präsentationen?

Hier sind einige häufige Fehler, die bei Reden und Präsentationen gemacht werden können:

  1. Unklare Struktur
    Wenn die Struktur einer Rede oder Präsentation unklar ist, kann es schwierig sein, den Inhalt zu verstehen und sich daran zu erinnern.
  2. Mangelnde Vorbereitung
    Wenn man sich nicht gründlich auf eine Rede oder Präsentation vorbereitet, kann man leicht ins Stocken geraten oder wichtige Informationen vergessen.
  3. Monotones Sprechen
    Wenn man in monotoner Stimme spricht, kann das dazu führen, dass das Publikum schnell die Aufmerksamkeit verliert.
  4. Mangelnde Körpersprache
    Wenn man keine ausdrucksstarke Körpersprache verwendet, kann das dazu beitragen, dass man weniger glaubwürdig wirkt und dass das Publikum schnell die Aufmerksamkeit verliert.
  5. Mangelnde Publikumsbeteiligung
    Wenn man keine Interaktion mit dem Publikum hat, kann das dazu führen, dass die Rede oder Präsentation langweilig wird und dass das Publikum schnell die Aufmerksamkeit verliert.
  6. Mangelnde Visualisierung
    Wenn man keine Visualisierungen verwendet, kann es schwierig sein, die Inhalte zu verstehen und sich daran zu erinnern.

 

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Es hilft sich bewusst zu machen, welche Fehler vermieden werden sollten und sich entsprechend vorzubereiten.

Verständlichkeit

Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack 
Erstveröffentlichung: 31. Juli 2016
Überarbeitung: 1. Juli 2020
AN: #371

Statusspiele: 14 Wege mit Körpersprache den Status zu beeinflussen.

Statusspiele: 14 Wege mit Körpersprache den Status zu beeinflussen.

Körpersprache, Status und Statusspiele: Was verrät Ihre Körpersprache über Ihren Status?
Was sagt Ihre Körpersprache über Ihren Status?

Körpersprache und Status

 

Was verrät Ihre Körpersprache über Ihren Status? Bei jedem Zusammentreffen von Menschen wird das Statusspiel gespielt. Mit diesen Tipps können Sie Ihren Status beeinflussen, beruflich und privat.

Statusspiele: Status um jeden Preis

 

Wer krampfhaft versucht einen hohen Status zu sichern, ähnelt jemandem der mit Gewalt ein feuchtes Stück Seife festhalten will.

Karsten Noack

 

 

 

Statusspiele und Platzhirsche

 

Wenn US-Präsidenten auf andere Staatsoberhäupter treffen, sind sie stets bestrebt schnellstens deutlich zu machen, wer das Alphamännchen vor Ort ist. Ob sich das mit Hillary Clinton ändern würde, bezweifle ich. Solche Personen wissen, was von ihnen erwartet wird. Schließlich repräsentieren sie eine Supermacht. Ob Bill Clinton auf Gerhard Schröder oder Barack Obama auf Angela Merkel trifft; der amtierende Platzhirsch ist schnell zu erkennen. Wer versucht daran etwas zu ändern, beißt üblicherweise auf Granit. Da versteht der Ranghöhere keinen Spaß und wird bissig! Nicht nur bei solchen Situationen gibt es zahlreiche offizielle und inoffizielle Spielregeln. Es geschieht tagtäglich, überall und hat Konsequenzen. Sind Sie sich der Mechanismen bewusst?

Kommen Menschen zusammen, erkennen wir sofort intuitiv wer welchen Status hat. Das hat wenig mit Statussymbolen zu tun, sondern basiert viel mehr auf der persönlichen Ausstrahlung. Selbst die teuerste Rolex am Handgelenk hebt nicht den Status, wenn die Erscheinung Tiefstatus signalisiert. Prinzessin Lea hingegen kann selbst voller Dreck besudelt ihren Hochstatus behalten.

Was hat das mit Ihnen zu tun und wie können Sie das nutzen?

 

 

 

Körpersprache, Status und Statusspiele

 

Das große Karthago führte drei Kriege.
Nach dem ersten war es noch mächtig.
Nach dem zweiten war es noch bewohnbar.
Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden.

Bertolt Brecht

 

 

 

Spielplatz

 

Spiele, die Menschen ständig miteinander oder gegeneinander spielen, sind Statusspiele. Auch hier ähneln wir unseren haarigen Verwandten in den Bäumen. Wobei; wie so oft haben wir mit den Schimpansen mehr gemeinsam als mit den Bonobos. Dass es eine gewisse Verwandtschaft gibt, hat sich seit Charles Darwin herumgesprochen. Allerdings sind wir uns der Mechanismen meist nicht bewusst. Während wir bei der Brettspielversion von Mensch ärgere dich nicht! im gedruckten Spielhandbuch nachschlagen können, sind die Regeln im Alltag nicht immer so offensichtlich, zumal viel unter dem Tisch geschieht.

Lernen Sie, wie Sie die Wirkung und die Einflussfaktoren erkennen und damit gestalten. Ein wichtiges Thema: Weshalb ordnet sich, wer wem über oder unter? Statusspiele finden statt, ob wir wollen oder nicht.

 

 

 

Basis

 

Status? Unter Status wird der Grad der sozialen Wertschätzung der Position eines Individuums oder einer Gruppe verstanden. Auf diese Position haben zahlreiche Faktoren Einfluss. Die Einstufung basiert einerseits auf der Ebene von verfügbarem Wissen, Information, Funktion, Position, psychischer Stärke, Besitz, etc. und andererseits über die Persönlichkeit. Die Übermittlung von Persönlichkeit wiederum erfolgt über Gestik, Mimik, Stimme, Sprache, Wortwahl und so weiter. Vieles hat hier mehr oder weniger großen Einfluss.

 

 

 

Alles Rolex?

 

Statusheber, wie etwa Aussehen, Sportlichkeit, Kleidung, Auto und Wohnung werden im sogenannten täglichen Statusspiel eingesetzt, um den eigenen Status in die erhoffte Position zu befördern. Da wird dann mitunter ziemlicher Aufwand betrieben, um sich einen guten Platz zu sichern. Die Formen, die das annehmen kann, reichen von angemessen bis skurril und absurd. Die hier praktizierten Anstrengungen – durch extra dickes Auftragen – findet nicht bei jeder Zielgruppe Bewunderung. Immer häufiger wird nach Abkürzungen gesucht, die es ermöglichen Anerkennung, ohne übermäßige eigene Leistungen zu bekommen. Die extra luxuriöse Uhr, übertriebene Schönheitsoperationen in Doppel-D, der geleaste Sportwagen,… Was in der einen Gruppe den Status erhöht, kann einen in einer anderen zum Ausgestoßenen machen.

 

 

 

Weshalb lohnen sich Gedanken zum Thema Status?

 

Wer seine eigene Persönlichkeit und sein individuelles Können bewusst einsetzt, kann seinen eigenen Status selbst bestimmen und sich den nötigen Respekt verschaffen, um in Konfliktsituationen nicht zu unterliegen.

Im täglichen Statusspiel wird deutlich, dass derjenige, der seinen Status bewusst verhandelt, das Spiel eröffnet. In diesem Spiel geht es vor allem um Respekt und Sympathie. Je geringer das Statusgefälle zwischen zwei Personen ist, umso häufiger kommt es zu Statuskämpfen.

 

 

 

Wie kommt es zu einem hohen oder tiefen Status?

 

Der tiefe Status entsteht aus Angst oder Respekt vor dem anderen oder aus dem unbedingten Bedürfnis nach Sympathie.

Menschen mit hohem Status reden freier, ungezwungen, erlauben sich andere Menschen zu unterbrechen und deren Meinung infrage zu stellen. Sie bewegen sich entspannter, gestikulieren, zeigen eine lebendige Mimik. So jemand beendet ein Gespräch, wenn aus eigener Sicht der Zeitpunkt dafür gekommen scheint. Eigene Bedürfnisse stehen über denen anderer.

Wenn sich jemand selbst einen niedrigen Status zuschreibt, wird von niedrigem innerlichen Status gesprochen. Wenn jemand äußerlich einen hohen Status beansprucht, wird von äußerlich hohem Status gesprochen.

 

 

 

Entscheidungsspielräume

 

Die Frage im täglichen Statusspiel: wie weit bin ich bereit mir Respekt zu verschaffen, auch auf die Gefahr hin Sympathien zu verlieren? Die Art und Weise wie ich kommuniziere bedingt, wie ich auf andere wirke. Umso klarer die eigene innere Haltung, desto einfacher fällt es einen hohen Status einzunehmen. Je unklarer die Haltung, umso wahrscheinlicher ist es in einen tiefen Status zu geraten.

Offenbar nehmen wir selbst den Status ein, von dem wir glauben, wir könnten ihn uns leisten. Allerdings hat jedes Mitglied einer Gruppe potenziell den Wunsch seine Position zu verbessern. Es bringt innere und äußere Konflikte mit sich, wenn ein Status nicht anerkannt wird und deshalb immer wieder neu bestätigt und verteidigt werden soll.

Das Motiv für einen freiwillig eingenommen tiefen Status ist oft der Wunsch nach Nähe, weil ein hoher Status tendenziell mit Distanz verbunden ist.

 

 

Die Varianten

 

Vereinfacht:

 

1. Innen hoch und außen hoch

 

Jemand, der sich innen hoch fühlt und außen hoch auftritt, will Distanz und Respekt, bekommt diese auch eher, verzichtet aber auf Sympathie. Menschen mit doppeltem Hochstatus nehmen Auseinandersetzung eher an, als sie zu meiden.

 

 

 

2. Innen hoch und außen tief

 

Jemand, der sich selbst hoch fühlt und außen tief präsentiert, will Distanz und Sympathie. Dies trifft üblicherweise auf charismatische Personen zu.

 

 

 

3. Innen tief und außen tief

 

Wer sich selbst einen geringen Status zuspricht und sich auch so zeigt, will Nähe und Sympathie. Solche Menschen fügen sich gut in Teams ein. Bei doppeltem Tiefstatus werden Konflikte gescheut.

 

 

 

4. Innen tief und außen hoch

 

Es bringt gar nichts, wenn das Parfum Boss heißt, jemand aber trotzdem nur nach Hugo riecht. Jemand der im Grunde seines Herzens glaubt einen niedrigen Status zu verdienen und trotzdem nach außen einen hohen Status einfordern will, strebt Nähe und Respekt an. Doch weil solche Menschen dadurch arrogant und überheblich wirken, bekommen sie meist beides nicht.

 

 

 

Statuskämpfe

 

Generell ist es im Statuskampf am besten zuerst anzustreben dem anderen eine Brücke zu bauen, bevor es zu blutigen Grabenkämpfen kommt. Nicht jeder ist bei Carl Rogers in die Lehre gegangen und beherrscht sensible Kommunikation. Manch ungeschickter Angriff basiert auf Unsicherheiten und persönlichen Defiziten. Gibt man solchen Menschen die Möglichkeit aus solchen Situation herauszukommen, ohne das Gesicht zu verlieren, geht es meist leichter. Allerdings sind nicht alle Menschen so einsichtig oder neigen zu umfangreichen Grenzüberschreitungen. Dann hilft es nichts die Augen zu verschließen. Gerade das kann als Einladung verstanden werden noch forscher voranzuschreiten.

Im Reich der Statuskämpfe ist Mobbing eine der unerfreulichen Formen. Mobbing ist ein unlauteres Mittel im Statuskampf und zeugt von innerer Schwäche. Doch das tröstet Betroffene nur selten!

 

 

 

Archaische Spiele im Alltag

 

Ob beruflich oder privat, wir stehen fast immer irgendwie im Scheinwerferlicht. Schon durch unsere Anwesenheit rücken wir in den Blickwinkel anderer Menschen um uns herum und sie betrachten und beurteilen uns. Wie wir uns darstellen, wird vom Umfeld ständig bewertet, ob bewusst oder unbewusst, mit Konsequenzen.

Überall, wo wir uns aufhalten, sind wir nicht nur einfach so anwesend, sondern wir wirken auch, ob wir es nun beabsichtigen oder nicht. Dessen sind sich die meisten Menschen nicht bewusst.

Es geschieht weitgehend unbemerkt bei jedem Zusammentreffen von Menschen. Das Statusspiel: Mit der Körpersprache signalisieren wir Dominanz und Unterwerfung, also sowohl Hochstatus als auch Tiefstatus. Üblicherweise sind wir uns dessen nicht bewusst und manchmal wundern wir uns über die Auswirkungen.

Der Status beeinflusst, wie wir wahrgenommen werden. Wir können mit Status gestalten. Wir können uns zurücknehmen oder einbringen, Verantwortung abgeben oder übernehmen. Das kommunizieren wir über das was wir sagen und tun. Besondere Bedeutung hat dabei die Körpersprache mit Körperhaltung, Stimme, Bewegungen, Mimik und Gesten.

Ich zeige Ihnen, welches Verhalten, welche möglichen Auswirkungen hat. Das wird Ihnen dabei helfen, sich und Ihr Angebot überzeugend zu präsentieren.

 

 

 

Spielraum

 

Im Wesentlichen basiert all das auf der inneren Haltung im jeweiligen Moment. Die Körpersprache zeigt, was wir für eine Persönlichkeit haben, wie wir über uns und andere im jeweiligen Kontext denken. Auch wenn das üblicherweise unbewusst geschieht, wir haben darauf Einfluss. Wir können einige Elemente, mit denen Status kommuniziert wird, gestalten, wenn wir Einblick in die Mechanismen haben. Es erfordert allerdings zuerst eine klare Vorstellung der gewünschten Botschaft. Wird in einer Situation mehr Respekt und Durchsetzungskraft beabsichtigt, gilt es den eigenen Status zu heben. Oder es ist Sympathie wichtiger? Dann kann auf Respekt und Status etwas verzichtet werden.

 

 

 

14 Wege mit Körpersprache den Status zu beeinflussen

 

Hier nun einige der Elemente, mit denen Status gestaltet beziehungsweise körpersprachlich kommuniziert werden kann:

 

 

1. Sprechen

 

Hoher Status:

 

Normale Stimmlage, eher laut und bestimmend, aber auch brüllen oder flüstern. Lässt sich nicht unterbrechen, unterbricht gegebenenfalls andere. Antworten erfolgen eher langsam.

 

 

Tiefer Status:

 

Es wird vorsichtig, leise, nuschelig, stockend und schnell gesprochen.

 

 

 

2. Stimme

 

Hoher Status:

 

Die Stimme klingt eher tief und entspannt.

 

 

Tiefer Status:

 

Höhere Stimmlage, bei Stress zunehmend, hektisch, flach, schnell, japsend, stockend.

 

 

 

3. Bewegungen

 

Hoher Status:

 

Bewegungen sind zielgerichtet, ruhig, geschmeidig, bestimmt, dynamisch.
Der Kopf ist gerade und bewegt sich wenig.

 

 

Tiefer Status:

 

Unsicher, schnell, fahrig, ruckartig, steif, eng, tollpatschig.
Der Kopf wird häufig schief gehalten.

 

 

 

4. Körperhaltung

 

Hoher Status:

 

Aufrecht, offen, frei, ungezwungen, locker, sicher.

 

 

Tiefer Status:

 

Gebeugt, schlaff, verkrampft, starr, Schutzhaltung (Arme über Kreuz, Schutz der Weichteile und Kehle).

 

 

 

5. Stand

 

Hoher Status:

 

Breitbeinig, sicher, fest, nimmt Raum ein.

 

 

Tiefer Status:

 

Steht eher schmal, wechselt von einem Bein auf das andere, nimmt wenig Raum ein. Die Füße richten sich zur nächsten Fluchtmöglichkeit aus. Sprichwort: Der Schuldige flieht auch, wenn er nicht verfolgt wird.

 

 

 

6. Atmung

 

Hoher Status:

 

Ruhige und gleichmäßige Atmung.

 

 

Tiefer Status:

 

Schnell außer Atem kommend, gehetzt, hektisch, flach, schnell, japsend, stockend.

 

 

 

7. Körperkontakt zu anderen Menschen

 

Hoher Status:

 

Zeigt viele Formen ungefragter Berührung wie anderen Personen die Hand auf die Schulter legen, auf Schultern klopfen, über den Kopf oder die Wange streicheln.

 

 

Tiefer Status:

 

Scheut vor Berührung anderer zurück, lässt aber selbst Berührung zu.

 

 

 

8. Selbstberührungen

 

Hoher Status:

 

Zeigt keine Selbstberührung und wenn, dann demonstrativ und ruhig.

 

 

Tiefer Status:

 

Selbstversichernde Berührungen und Schutzhaltungen.

 

 

 

9. Blick

 

Hoher Status:

 

Dominanter, direkter, eher ruhiger Blick. Manchmal auch visuelle Ignoranz. Ein fester Blick, ein hoher Mut, die sind zu allen Zeiten gut. (Ludwig Bechstein)

 

 

Tiefer Status:

 

Unsteter, ausweichender Blick.

 

 

 

10. Raumanspruch

 

Hoher Status:

 

Nimmt generell viel Raum und Platz für sich in Anspruch. Macht sich groß, breitet sich aus.

 

 

Tiefer Status:

 

Nimmt wenig Raum und Platz ein, macht sich klein und unscheinbar. Beanspruchen andere Raum, weichen sie zurück.

 

 

 

11. Lachen

 

Hoher Status:

 

Lautes, offenes, freies Lachen.

 

 

Tiefer Status:

 

Nervöses Kichern, verlegenes Lachen.

 

 

 

12. Sitzhaltung

 

Hoher Status:

 

Offene Körperhaltung, Füße auf dem Boden.

 

 

Tiefer Status:

 

An der vorderen Kante, Beine über Kreuz, Füße nach hinten mit gekreuzten Beinen.

 

 

 

13. Gesten

 

Hoher Status:

 

Große, ruhige beziehungsweise ausgeprägte, raumgreifende und kraftvolle Gesten.

 

 

Tiefer Status:

 

Kleine oder unklare, schnelle, unsichere Gesten.

 

 

 

14. Gang

 

Hoher Status:

 

Große ruhige Schritte, die deutlich machen, dass die Richtung beibehalten wird. Achtet weniger auf mögliche Kollisionen mit anderen Menschen, setzt voraus, dass sie ausweichen.

 

 

 

Tiefer Status:

 

Ausweichender Gang, schnell oder ängstlich unterwegs. Es ähnelt im Extremfall eher einem Hindernislauf.

 

 

 

Und nun?

 

Es existieren noch zahlreiche weitere Hinweise, die unbewusst wahrgenommen werden und wirken. Ziel ist es nicht ständig einen möglichst hohen Status anzustreben, sondern die Einflussfaktoren zu kennen und sie gegebenenfalls bewusst einzusetzen. Wird der eigene Statusanspruch nicht von anderen anerkannt, hat das negative Folgen. Bewusst oder unbewusst wird dann um Positionen gekämpft.

Meist ist es am wirkungsvollsten, wenn der jeweilige Status nur ein wenig über oder unter dem Status des Anderen beansprucht und der Status, je nach Herausforderung, angepasst wird. Ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist empfehlenswert und macht die Begegnung für die Beteiligten angenehmer. Den eigenen Status nur geringfügig über oder unter den anderer zu platzieren, erleichtert auch Gesprächspartner bewusster wahrzunehmen, sodass sich das eigene Verhalten leichter anpassen und wirkungsvoller kommunizieren lässt.

Falls Sie daran interessiert sind noch gezielter die eigene Körpersprache dafür einzusetzen, um sich und Ihr Angebot überzeugend zu präsentieren, dann helfe ich Ihnen gerne.

Frage mich ruhig persönlich

 

Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen, kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail (mail@karstennoack.de) bin ich zu erreichen. Die Anzahl der Anrufe wurde so groß, dass ich nun ausschließlich auf diese Nachrichten reagiere. Klienten erhalten entsprechende Telefonnummern.

Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.

Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell.

Die Hinweise zum Datenschutz habe ich gelesen und bin einverstanden. Soweit relevant habe ich mich mit den Honoraren und organisatorischen Hinweisen vertraut gemacht.

P.S.

 

Wie bewusst sind Sie sich der alltäglichen Statusspiele? Welche Erfahrungen haben Sie mit der Wirkung von Körpersprache gemacht? Wie gehen Sie damit um?

Ich beobachte mich und verstehe dadurch die anderen. Laotse

Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 11. Juli 2016
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #767176
K: CNB
Ü: A
Englische Version:

Was wollen Sie sagen? Eindeutige Aussagen statt Wischiwaschi!

Setzen Sie lieber auf eindeutige Aussagen statt Wischiwaschi

Wischiwaschi ist die umgangssprachliche, mesit abwertend benutzte Bezeichnung für wirres Gerede, dessen Sinn dem Zuhörer nicht deutlich wird
Eindeutige Aussagen statt Wischiwaschi

Überblick

 

 

 

 

 

Eindeutige Aussagen statt Wischiwaschi

 

Manche Staatsbesuche sind spannender als andere. Zu lernen gibt es meist etwas. Beispielsweise, wenn Bundespräsident Joachim Gauck China besucht. Als Gast in einem Land, das nicht gerade bekannt ist für die Pflege der demokratischen Kultur. Das erfreut nicht unbedingt so, wie mögliche Geschäfte mit diesem riesigen Land. Entsprechend zwiespältig sind die Zusammentreffen. Oft ähneln sie einem Eiertanz.

Gauck ist bei solchen Gelegenheiten weniger zurückhaltend als viele andere. Er hat sich den Ruf erworben im Umgang mit autoritären Herrschern klare Worte zu finden, angemessen und ohne Wischiwaschi. So etwas ist nicht immer leicht und voller Risiken. Deshalb ziehen es wohl auch viele Menschen vor, sich zurückzuhalten, oft weit mehr, als es angebracht ist. Und das nicht nur in der Politik, sondern auch im privaten und beruflichen Alltag.

In diesem Artikel geht es darum, weshalb Sie ebenfalls klare Worte finden und nutzen sollten. Nur so können Sie sich und Ihr Angebot überzeugend präsentieren. Ich zeige Ihnen gerne wie, auch, wenn Sie nicht der nächste Bundespräsident werden.

 

 

 

Wieso solltest du Ihre Aussagen selbst schwächen?

 

Wir kennen in unserer Sprache viele Weichmacher, die unsere Aussagen zu Wischiwaschi-Botschaften werden lassen. Verzichten Sie auf Formulierungen, die Unsicherheit signalisieren. Schluss mit Formulierungen, die wie unnötige Rechtfertigungen klingen. Wieso solltest du auch freiwillig Ihren eigenen Botschaften die Bedeutung entziehen?

 

 

Beispiele:

 

  • Bestimmt hat jemand eine bessere Idee, aber …
  • Es ist zwar eigentlich unwichtig, aber ich denke …
  • Es klingt ja vielleicht dumm, aber …
  • Ich meine ja bloß …
  • Irgendwie wollte ich schon beim letzten Mal sagen, …
  • Mal ganz ehrlich, ich finde …
  • Wenn es sein muss, …
  • Vermutlich sind hier sowieso alle anderer Meinung, aber ich wollte trotzdem mal sagen …
  • Vielleicht könnte man irgendwann mal …
  • Wahrscheinlich ist meine Idee ja ohnehin nicht durchführbar, aber …
  • Ich versuche mal, ob ich es …

 

 

 

Wollen Sie das?

 

Schluss mit all den Hintertürchen und Wischiwaschi-Aussagen. Weichmacher sind Erfolgsverhinderer. Sie führen zu Missverständnissen, verunsichern Gesprächspartner und signalisieren ein schwaches Selbstbewusstsein. Besser ist eine klare Sprache. Sie hat eine klare Wirkung, auf den Sprechenden und den Zuhörer. Die Sprache, die wir verwenden, hat Konsequenzen. Entwickeln Sie also lieber einen konstruktiven Wortschatz, der wirkt, der aufbaut, Ihnen und anderen Orientierung und Kraft gibt.

 

 

 

Deutlicher Standpunkt und klare Worte

 

Es ist schlimm genug, wenn andere versuchen, einem das Wasser abzugraben. Doch manche Menschen übernehmen das gleich selbst für sich. Das ist auch eine Form der Selbstsabotage, sozusagen selbst ins Knie geschossen und es ist schmerzhaft! Beziehen Sie respektvoll Stellung, ich zeige Ihnen, wie das geht.

P.S.

 

Gibt es doch manchmal Gründe dafür Weichmacher zu verwenden und beobachten Sie so etwas bei anderen Menschen? Wie stehen Sie dazu?

Eindeutige Aussagen statt Wischiwaschi!

Artikel

Vorsichtig mit Konjunktiven (Möglichkeitsform)

Selbst bei erfahrenen Rednern schleichen sich eigenartige Gewohnheiten ein. Manche davon fühlen sich vertraut an, weil sie so weit verbreitet sind. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie entweder nicht hilfreich und oft sogar schädlich sind. Dazu gehören Formulierungen mit unnötigen Konjunktiven.

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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack 
Erstveröffentlichung: 6. Juli 2016
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #4334
K:
Ü:

Der schöne Schein: Körpersprache in der Politik am Beispiel Hillary Clinton

Der schöne Schein: Körpersprache in der Politik am Beispiel Hillary Clinton

Mit Persönlichkeit und Botschaft überzeugen. Was sich von anderen Personen lernen lässt.
Hillary Clinton's Körpersprache

Körpersprache in der Politik

 

Überzeugende Körpersprache ist ein mächtiger Verbündeter für alle, die an der Unterstützung durch andere Menschen interessiert sind. Sie hilft Politikern gewählt zu werden. Das ist spätestens seit der ersten Fernsehdebatte, 1960 zwischen Richard Nixon und John F. Kennedy Jr., bekannt. Damals erholte sich Nixon gerade von einer Verletzung und verzichtete noch dazu auf etwas Kosmetik, obwohl er nicht fit aussah. Während des Interviews schwitzte er und sah unsicher aus. Kennedy wirkte hingegen jung, leistungsfähig und souverän. Die überwiegende Anzahl der Fernsehzuschauer war von Kennedy überzeugt, während die Zuhörer vor dem Radio Nixon für überzeugender hielten. Zu sehen bei YouTube™ (externer Link).

Also kein Wunder, dass Körpersprache und sonstige nonverbale Kommunikation gerade in solchen Bereichen möglichst nicht dem Zufall überlassen werden. So gibt es im US-Wahlkampf stets eine Menge über Körpersprache zu lernen.

 

 

 

Hillary Clinton’s Körpersprache

 

In diesem Artikel widme ich mich einigen Beobachtungen zur Körpersprache von Hillary Clinton. Material zur Auswertung steht ja reichlich zur Verfügung.

Im Wahlkampf wirken Hillary Clinton’s Auftritte sehr einstudiert. Da wird möglichst nichts dem Zufall überlassen. Aber irgendetwas fehlt trotzdem — oder gerade deswegen. Sie wirkt dabei nicht authentisch, etwas menschliches fehlt. Da ist keine Leichtigkeit die für Souveränität steht. Ihr Lächeln scheint angestrengt und eingefroren. Es drängt sich der Vergleich mit Bill Clinton auf. Bei ihm wirkt alles etwas lockerer, sympathischer. Er wusste und weiß auch heute noch die Menschen für sich einzunehmen. Wenn er sich am gleichen Ort befindet, strahlt er noch immer etwas mehr aus als Hillary, selbst wenn er nichts sagt. Das dürfte sich auf sie wohl auch zwiespältig auswirken und zu manch einer nonverbalen Reaktion beitragen.

 

 

1. Ekstase

 

Schon in früherer Zeit zeigte sie gerne mit dem Finger in die Menge, so, als würde sie lauter bekannte Gesichter im Publikum erkennen. Auch heute wirkt das bei genauerer Betrachtung zu inszeniert. Auf Fotos mag es gut aussehen und für die Medien ist es wohl auch gedacht.

Auch Mimik und Gestik sind maximal ausgeprägt. Bei ihren Anhängern mag das anders wirken, es gib kulturelle Unterschiede. Für den deutschen Beobachter erinnern besonders die oft extrem weit aufgerissenen Augen und der ebenso weit geöffnete Unterkiefer etwas an die eigenartige Art und Weise der Verkaufspräsentationen auf den Tele-Shopping-Kanälen. Auch Ihr Klatschen wirkt in diesem Sinne etwas eigenartig.

 

 

2. Stimme

 

Hillary Clinton passt ihre Sprechgeschwindigkeit dem Publikum an. Sie spricht langsamer bei Reden im Süden und spricht schneller in New York.

 

 

3. Lächeln

 

Ihr Lächeln erreicht oft nicht die Augen. Auch die bei einem herzlichen Lächeln beteiligten Muskeln um die Lippen herum sind selten aktiv. So entsteht kein Duchenne-Lächeln, das als echtes Lächeln gilt. So ein unvollständiges Lächeln wird eingesetzt, um tatsächliche Emotionen zu maskieren.

 

 

4. Mögliche Hinweise auf Unsicherheit

 

Es ist ihr gut anzusehen, wenn sie sich unwohl fühlt. Sie strahlt dann mehrere Hinweise aus. Ein Beispiel: In einigen verfügbaren Interviewsituationen hebt Hilary Clinton wiederholt für einen kurzen Moment ihre Schultern. Es geschieht unbewusst und ist so kurz, dass es nur bei aufmerksamer Beobachtung vom Publikum bewusst registriert wird. Unbewusst wird es trotzdem aufgenommen. Da sie es an Stellen tut, an denen sie sich nicht wohl zu fühlen scheint, ist dies ein möglicher Hinweis auf Unsicherheit. Die persönliche Verbindung zur aktuellen Botschaft ist dann zu hinterfragen.

Ein anderer oft zu sehender Hinweis auf Unsicherheit ist ihr Lippenlecken. Außerdem versteckt sie manchmal ihre Daumen.

 

 

5. Glaubwürdigkeit

 

Sie sagt; „I’m very comfortable” und zieht dabei die äußeren Augenbrauen hoch. Etwas, dass als Hinweis für Unsicherheit gilt. Sie sagt „I want the American people to see everything.” und schließt die Augen.

Nachdem sie in einer Sendung von Anderson Cooper zu einer Zahlung von Goldman Sachs gefragt wurde, machte sie 2 Schritte nach hinten, während sie antwortet. Zu sehen in der Videoreferenz bei YouTube™ (externer Link). Solche Symbolik schadet der Glaubwürdigkeit der in diesem Fall gegensätzlichen Botschaft.

 

 

6. Sie ist routiniert

 

Sie ist ein Profi; routiniert, zu kontrolliert und genau das wird zu sehr deutlich, da es häufiger im Widerspruch zur Körpersprache steht. Auf jede Frage liefert sie eine Antwort. Sie wirkt durchaus kompetent. Doch Sympathie lässt sich so aufgesetzt nur schwer fördern. Es wirkt so zu berechnend, maskiert. Bei der Wahrnehmung Ihrer Auftritte spielen bei vielen Betrachtern sicher auch ältere Erfahrungen mit ihr eine Rolle. Seit der Lewinsky-Affäre haben viele Menschen den Eindruck sie sei zu berechnend und es fehlen ihr die Emotionen. Sie würde sich einen großen Gefallen tun, an diesem Eindruck zu arbeiten.

 

 

7. Aggressivität

 

Ihre Körpersprache ist eher männlich und aggressiv. Oft wirkt es, als wenn einer ihrer Finger wie der Lauf einer Waffe zielt.

 

 

 

Fazit

 

Etwas mehr Menschlichkeit an den Tag zu legen würde ihrer Ausstrahlung gut tun. Und etwas lockerer würde sie souveräner wirken. Sollte sie die Vorwahlen und schließlich auch die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnen, wird es interessant zu beobachten, ob und wenn ja, wie sich ihre Körpersprache verändert. Ich gehe davon aus, dass es in diesem Fall nach kurzer Zeit einige Unterschiede zu beobachten gibt.

 

 

 

Tipp

 

Beim Betrachten der Körpersprache hilft es bei einem Durchlauf den Ton abzustellen. So lassen sich eigenwillige Hinweise bei Gestik und Mimik leichter erkennen. Um die blitzschnellen Mikrohinweise einzufangen ist HD-Video und häufiges Drücken der Pausentaste erforderlich.

 

Anmerkungen

 

In den Beiträgen der Serien Körpersprache und Rhetorik-Check geht es darum die rhetorische Wirkung ausgewählter Personen zu analysieren. Jegliche politische Bewertung bleibt dabei außen vor und ist auch in den Kommentaren nicht erwünscht. Stattdessen geht es darum anhand der Beispiele zu erkennen was unter welchen Umständen funktioniert und was nicht, was lässt sich für eigene Zwecke lernen. Mit anderen Worten; es geht nicht um das Nörgeln, sondern das Aufdecken von Potenzialen.

Selbstvorstellung: Und was machen Sie beruflich? Welche Selbstvorstellung kommt an, welche nicht!

Selbstvorstellung: Und was machen Sie beruflich? Welche Selbstvorstellung kommt an, welche nicht!

Welche Selbstvorstellung Sie lieber lassen sollten und was ankommt

 

Wer will schon (Selbst-)Präsentationen von langweiligen Übermenschen?

Selbstvorstellungen

 

Überzeugende Selbstvorstellungen auf Seminaren, Veranstaltungen, Reisen oder auch im privaten Umfeld machen Eindruck. So geht es.

Überblick

 

 

 

 

 

Eine typische Frage: Was machen Sie so?

 

Und was machen Sie beruflich? Wie oft haben Sie diese Frage schon auf Reisen, Seminaren, Veranstaltungen oder auch im privaten Umfeld gehört? Wir treffen regelmäßig mit Menschen zusammen, weshalb dieser Frage kaum auszuweichen ist. Wieso solltest du auch? Zugegeben, wenn das zur Statusfrage verkommt, macht es keinen Spaß, doch das ist ja Ihnen überlassen.

 

 

 

Wie knackig ist Ihre Antwort?

 

Manche bekommen bei dieser Frage Panik; wo soll ich nur anfangen? Viele andere liefern eine belanglose Antwort, die bestenfalls langweilt. Interesse wird so jedenfalls nicht geweckt!

Besser: Auf diese Frage solltest du stets eine knackige Selbstvorstellung in Anlehnung an einen Elevator Pitch parat haben, eine prägnante Kurzpräsentation von maximal 30 Sekunden Länge. Es ist eine einmalige Gelegenheit, Appetit darauf zu machen, mehr über Sie und Ihr Angebot zu erfahren. Und hier gilt: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

 

 

 

Authentisch und interessant

 

Diese Kurzpräsentation muss zu Ihnen als Person passen und Ihrer Persönlichkeit entsprechen, sonst sieht es nach einem einstudierten Werbeslogan aus. Das kommt selten gut an. Ziel ist es deshalb, den Gesprächspartner neugierig zu machen und Spannung aufzubauen. Also; Ihr Gesprächspartner darf dabei Appetit bekommen und sollte anschließend nicht pappsatt sein. Hören Sie ruhig mal bei anderen Selbstvorstellungen zu und Sie verstehen, was ich meine.

 

 

 

Tipps

 

Umso besser Sie erkennen, was Ihren Gesprächspartner interessiert, desto besser können Sie Ihre Antwort darauf abstimmen.

  • Welchen Nutzen liefert, was Sie tun?
  • Wer profitiert davon direkt und indirekt?
  • Was hat das mit dem Gesprächspartner zu tun?

 

 

SICHERHEITSHALBER: Nein, Sie sollten weder einen auswendig gelernten Vortrag, noch eine Vorlesung daraus machen. Ziel ist es auf angemessene Weise Appetit zu machen!

Video


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Selbstvorstellungen, die keiner mag und was ankommt

 

Wer lebt, holt sich blaue Flecken.
Helden rappeln sich wieder auf!

Karsten Noack

 

 

Bewegende Romane, Theateraufführungen und Filme machen es vor. Heldengeschichten berichten von Herausforderungen, Hindernissen, Rückschlägen und menschlichem Wachstum. Joseph Campbell (externer Link) liefert eine Menge Einblicke, welcher Natur Geschichten sind, die Menschen gerne hören.

 

 

 

Aalglatt und ohne Profil lockt kaum jemand hinter dem Ofen hervor

 

Persönliche Entwicklungen basieren auch darauf, nach einem gescheiterten Anlauf die Kraft und den Mut aufzubringen, erneut ans Werk zu gehen. All das macht die Helden zu menschlichen Helden − zu Vorbildern. Sie sind von unserer Art und sie zeigen, dass es möglich ist auch das zu erreichen, was wir bisher für unmöglich hielten. Das macht sie sympathisch, wir können uns mit ihnen identifizieren, wir leiden und fiebern mit ihnen.

 

 

 

Kein Platz für Fehler

 

Doch mancher PR-Berater überzeugt seine Auftraggeber davon, all die blauen Flecken und menschlichen Anteile für sich zu behalten; sich perfekt zu inszenieren. Fehler? Nichts da, die sind etwas für die Normalsterblichen!

 

 

 

Alles in die Verpackung

 

Zugegeben, unser Schönheitsideal ist durch die Medien und entsprechende Bildbearbeitungsprogramme an einen gewissen Perfektionismus gewöhnt. Wiederholung sorgt dafür, dass wir das Künstliche zunehmend für den Normalzustand halten. Auf erwachsen gestylte Teenager wurden zur Referenz für das anzustrebende Aussehen, nicht nur von Frauen. Entsprechende Produkte verkünden Lösungen für die Überbrückung von Anspruch und Realität. Und auch wenn die Ergebnisse oft als Fassade netter anzuschauen sind; wenn es übertrieben wird geht Charakter verloren.

 

 

 

Perfektion ist langweilig

 

Wird dann noch der persönliche Auftritt und jede Äußerung an einem allzu künstlichen Image ausgerichtet, bei dem purer Perfektionismus den Maßstab vorgibt, bleibt das nicht ohne Folgen. Im besten Fall ist es langweilig.

Übertriebener Perfektionismus wirkt unecht, verkrampft und unmenschlich. Das gilt im Alltag ebenso wie auch bei Präsentationen.  Wer lebt, macht Fehler. Sofern die Bezeichnung Fehler in diesem Zusammenhang überhaupt passend ist.

Wenn Sie sich und Ihr Thema richtig gut präsentieren wollen, tun Sie sich den Gefallen und lassen Sie den Anspruch perfekt sein zu müssen beiseite.

Mit einer angemessenen Vorbereitung kommt auch bei einer Präsentation der Zeitpunkt, die Dinge laufen zu lassen. Wer etwas sagt, verspricht sich, Redner weichen von der Planung ab, verdrehen etwas. Das geschieht meist weitgehend unbemerkt. Und wer halbwegs im Rapport mit dem Publikum ist, einen Draht zu ihm hat, dem verzeiht es bei gesprochener Sprache so einiges, das bei der Niederschrift zu weit mehr Irritationen führen würde.

 

 

 

Der Empfänger entscheidet über die Botschaft

 

Das Publikum registriert sehr viel. Es liest auch zwischen den Zeilen und es definiert nicht erst seit Watzlawick selbst die Bedeutung dessen, was es sieht und hört. Es spürt auch, wie wir fühlen. Wenn wir zu perfekt sein wollen, spürt es den Krampf. Wenn wir schon jeden kleinen Fehler selbst als Tragödie empfinden, wird auch das Publikum schwerer darüber hinwegsehen, als wenn wir gelassen damit umgehen.

 

 

 

Echt ist besser

 

Werfen Sie den Anspruch von Bord, perfekt sein zu müssen! So wirken Sie überzeugender im Alltag und bei Präsentationen. Machen Sie es sich und anderen Menschen leichter und zeigen Sie, wer und wie Sie tatsächlich sind.

Frage mich ruhig persönlich

 

Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen, kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail (mail@karstennoack.de) bin ich zu erreichen. Die Anzahl der Anrufe wurde so groß, dass ich nun ausschließlich auf diese Nachrichten reagiere. Klienten erhalten entsprechende Telefonnummern.

Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.

Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell.

Die Hinweise zum Datenschutz habe ich gelesen und bin einverstanden. Soweit relevant habe ich mich mit den Honoraren und organisatorischen Hinweisen vertraut gemacht.

P.S.

 

Wer will schon Selbstvorstellungen von langweiligen Übermenschen? Wie halten Sie es mit solchen Situationen? Sind Sie eher der spontane Typ oder gehen Sie systematischer ans Werk? Was sagen Sie oder ist diese Frage nur lästig?

Umfrageergebnisse

 

Wenn mir Redner unsympathisch sind, haben Sie es schwer mich zu überzeugen.

%

Stimmt

%

Stimmt nicht

Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2017, n=643)

Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.

Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 6. Januar 2015
Überarbeitung: 17. März 2025
AN: #4338
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