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Machen Sie Ihrem Umfeld verbale Wortgeschenke mit Schleifchen, zaubern Sie Ihren Mitmenschen mit Komplimenten ein Lächeln ins Gesicht. Nehmen Sie positiven Einfluss und bringen Sie etwas ins Rollen.
Es ist ein großer Fehler, das Komplimentemachen aufzugeben.
Wenn der Mensch nichts Charmantes mehr sagt, hat er auch keine charmanten Gedanken mehr.
Oscar Wilde
Ein Kompliment soll Nähe schaffen, bei der beide Seiten gewinnen. Es ist eine wohlwollende, freundliche Äußerung darüber, was einem an jemanden besonders gefällt. Das können sowohl Eigenschaften, Leistungen, auch äußere Merkmale oder ähnliches sein.
Den Wortursprung lieferte das spanische „Complimento“ für Überfluss und Übertreibung. Auf seiner Reise über Frankreich wurde es bei uns schließlich zum Kompliment.
Artigkeit, Höflichkeitsbezeugung, Liebenswürdigkeit. Schmeichelei, Schöntuerei, Galanterie und Flatterie.
Oder sind Komplimente ohnehin ein Thema mit Bart?
Der Artikel widmet sich dem Thema Komplimente aus Anlass eines Interviews für den SWR am 23. Juni 2016 mit Stefanie Jacob.
Oscar Wilde behauptete „Komplimente sind wie Parfüm – sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden“. Alles klar? Nur, was ist ein aufdringliches Kompliment und was ein duftendes? Olfaktorisch geantwortet:
Abgedroschene Komplimente stinken. Komplimente dürfen gerne ein kleines bisschen übertrieben werden – so wie ein üppiger verführerisch duftender Blumenstrauß. Doch darüber hinaus wird es unangenehm, weil unglaubwürdig. Da stinkt etwas zum Himmel und wir wittern, dass etwas faul ist. Dann wird ein Kompliment zunehmend unannehmbarer.
Ein Kompliment kann ein Lächeln ins Gesicht zaubern, ein Kompliment kann verbinden. Auch, weil so ein Kompliment den Tag viel schöner macht, unsere Stimmung hebt und uns die Welt durch eine in Pastellfarben getönte Brille wahrnehmen lässt; seien Sie etwas großzügiger damit. Machen Sie Ihren Mitmenschen verbale Wortgeschenke mit Schleifchen. Zaubern Sie Ihrem Umfeld ein Lächeln ins Gesicht. In der Partnerschaft, im Berufsleben, unter Freunden und bei wildfremden Menschen; machen Sie die Welt ein Stück lebenswerter.
Den größten Beitrag liefern sie als Eisbrecher und für die Beziehungspflege. Komplimente sind Geschenke, die Türen öffnen.
Die meisten Menschen schätzen es erst einmal grundsätzlich, wenn sie ein Kompliment erhalten. Sind Komplimente annehmbar, dann fördern sie positive Gefühle, weil sie das Gefühl vermitteln wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden. So fördern sie Beziehungen und erleichtern die Kommunikation. Komplimente können das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl der Empfänger fördern. Oscar Wilde: „Eine Bekanntschaft, die mit einem Kompliment begonnen wurde, hat alle Aussicht sich zu einer echten Freundschaft zu entwickeln.“ Es ebnet jedenfalls so manchen Weg, der sonst deutlich holpriger wäre. Wohlwollen fördert Wohlwollen!
Aber, trotz der Vorteile tun sich viele Menschen nicht so leicht mit Komplimenten, weder beim Geben, noch beim Annehmen.
Ist es gar ein deutsches Problem oder woran liegt es wohl?
Hier ein paar Thesen und Tipps.
Liegt es daran, dass wir es nicht gewohnt sind, weil wir so selten Komplimente bekommen? Reagieren wir nur deshalb so unsicher, skeptisch, ängstlich und so schnell überfordert, selbst dann, wenn es jemand gut mit uns meint?
Manches Kompliment ist nicht deutlich genug als solches gekennzeichnet, als dass sich der Empfänger einwandfrei angesprochen fühlt. Im Zweifelsfall lieber hanseatische Zurückhaltung als peinliches Annehmen fremder Federn, selbst wenn sie einen schmücken würden.
Komplimenten zu widerstehen ist oft nicht so einfach. Es kann zu verlockend sein. Manche erinnern an den Gesang der Sirenen und Odysseus. Deren Lobgesang war ja auch nicht ohne, so dass er sich vorsichtshalber an einen Mast hat fesseln lassen, um so nicht den Verlockungen zu erliegen. Und so wie seine Mannschaft mit verstopften Ohren meiden heute manche Menschen ebenfalls Komplimente wie der Teufel das Weihwasser.
Ein Klient sagte einmal; „Mit Komplimenten ist es wie mit Pilzen. Gerade die schönsten sind mit besonderer Vorsicht zu genießen.“ Er hatte recht schlechte Erfahrungen in einem Unternehmen gemacht, in dem es üblich war einander möglichst ausgiebig auszunutzen. Er war der Meinung, mit dem Annehmen eines Komplimentes schwerer Nein zu unangemessenen Forderungen sagen zu können. Argwöhnisch vermutete er hinter jedem Kompliment den Versuch ihn auszunutzen oder zu manipulieren.
Manche Menschen sind zu introvertiert, um sich mit einem Kompliment wohlzufühlen. Sie haben den Eindruck ein glühendes Stück Eisen aufzufangen. Nur schnell wieder loswerden oder wenigstens relativieren.
Es lohnt sich Komplimente annehmen zu lernen. Einfach so! Ohne Wenn-und-Aber. Ein „Danke!“ als Quittung ist deutlich besser als ein Eiertanz, um es wieder loszuwerden. Ist das Kompliment ein Geschenk, dann ist es ziemlich unfreundlich es abzulehnen und dem Sender vor den Kopf zu stoßen. Wir machen durch das Ablehnen nicht nur das Gesagte, sondern auch den mutigen Komplimentemacher lächerlich. Und das ist gemein und unfair. Und wir erscheinen auch nicht arrogant, wenn wir uns über das Kompliment freuen, sondern selbstbewusst. Nehmen Sie es also erst einmal an!
Vielleicht, weil sie ein Kompliment machen mit Schleimen verwechseln? Unangenehme Beispiele gibt es da ja. Wer will schon als widerlicher Opportunist gelten? Zwar soll auch beim Schleimen Sympathie geweckt und verstärkt werden. Allerdings werden hier Botschaften vermittelt, die der Empfänger hören will und an die der Sender nicht zu glauben braucht! Es geht darum dadurch einen Vorteil zu erlangen, auch indem die eigene Person erniedrigt wird. Und letzteres ist bei einem Kompliment deutlich weniger ausgeprägt. Schleimen findet von unten nach oben statt. Gute Komplimente auf Augenhöhe!
Komplimente sind übrigens auch vom Lob zu unterscheiden. Ihr Hauptbestreben ist die Förderung von Nähe. Ein Lob wird typischerweise eingesetzt, um einen anderen Menschen in einer Entwicklung zu bestärken, an der meist nicht nur der Gelobte, sondern auch der Lobende ein Interesse hat. Wobei der Übergang durchaus fließend sein kann.
Ist wirklich schon einmal jemand vor Stolz geplatzt? Machen zu häufige Salbungen mit Komplimenten tatsächlich hochnäsiger? Hm. Mir fallen da durchaus ein paar Zeitgenossen ein, die als Beweismittel für diese These herangezogen werden könnten. Allerdings fischen die ohnehin ständig nach Komplimenten und haben schließlich selbst dann welche am Haken, wenn vorher keine freilebend im Teich zuhause waren.
Politische Korrektheit, insbesondere der vermeintliche und tatsächliche Sexismus sorgen vielerorts für krampfhafte Korrektheit. Wobei zugegeben, keine hinreichende Definition der Grenzen existiert und das macht die Kommunikation gerade im Berufsleben nicht wirklich leichter. Es herrscht Verunsicherung, schließlich droht schon bei einer unbeabsichtigten Doppeldeutigkeit die Sexismusanklage oder zumindest die Schamröte. Wenn schon die Bewunderung einer Krawatte als sexistisch ausgelegt und wahlweise mit Guantanamo oder einem Sensibilisierungs-Workshop geahndet werden kann, ermuntert das nicht gerade zu individuelleren Äußerungen.
Manchen Zeitgenossen gönnen wir einfach keinen Sonnenschein. Also wird ihnen auch so etwas Luxuriöses wie ein Kompliment vorenthalten. Das sollen die sich erst einmal verdienen. Verständlich! Allerdings kann gerade ein ehrlich gemeintes Kompliment der Beziehung einen positiven Impuls geben.
Es ist heutzutage nahezu unmöglich, ein absolut sicheres Kompliment zu formulieren, es kann also auch in die Hose gehen. Weshalb?
Auch für Komplimente gilt die Grundregel der Kommunikation: Der Empfänger entscheidet über die Bedeutung einer Botschaft. Wie ein Kompliment aufgefasst wird, hat ganz viel mit den Filtern, Erfahrungen bzw. Schlussfolgerung der Empfänger zu tun. Selbst wenn es anders gemeint war, kann der Empfänger es als getarnte Beleidigung, Kritik, Manipulation oder Anzüglichkeit empfinden.
Es ist nahezu unmöglich, absolut sichere Komplimente zu formulieren. Die Entscheidung, ob ein Kompliment gelungen ist oder daneben geht, fällt der Empfänger. Letztlich kann jedes Kompliment falsch verstanden werden. All die Filter sorgen dafür, dass die beabsichtigte Bedeutung eines Kompliments beim Empfänger nicht mehr ganz mit der Absicht des Absenders übereinstimmt. Das lässt sich nicht verhindern, meinte schon Paul Watzlawick. Allerdings müssen wir auch nicht die Konsequenzen jedes Fettnäpfchens erkunden, indem wir unnötig heikle Formulierungen wählen.
Komplimente zu machen ist echt verdammt schwer, oder? Nicht wirklich! Je besser die Beziehung, desto wohlwollender werden Botschaften aufgenommen. Im Grunde geht das mit den Komplimenten ganz einfach und ist kinderleicht mit etwas Übung.
Schön, dass Sie den Artikel bis hierhin gelesen haben.
Ist das denn typisch deutsch – so sparsam zu sein mit Komplimenten? Es scheint wohl beispielsweise in der arabischen Welt großzügiger mit Komplimenten umgegangen zu werden. Ja, es gibt kulturelle Unterschiede. In Deutschland sind wir Komplimenten gegenüber deutlich misstrauischer als beispielsweise in den optimistischen USA. Dort sind Komplimente mit superlativen Lobhudeleien so unbeliavable-fucking-mega-exciting-awsome. XXL, halt. Wer schon mal im Land der unbegrenzten Möglichkeiten weiß, was ich meine. Andere Länder, andere Sitten. Wobei es auch innerhalb Deutschlands je nach Gruppenzugehörigkeit deutliche Unterschiede gibt. Übrigens gibt es Länder, die den Umgang mit Komplimenten noch komplizierter gestalten; China. Chinesen sind noch hanseatischer als unsere Hamburger. Ein Klient erzählte mir; Chinesen weisen rund 3 mal Komplimente von sich, ehe sie endlich angenommen werden.
Wieso wir es uns in Deutschland so schwer machen? Vielleicht nehmen wir vieles etwas ernster, legen alles zuerst auf die Goldwaage, machten auf die Kommastelle. Wir legen mehr Wert darauf, dass es auch so gemeint ist, wollen am liebsten ein Echtheitszertifikat dazu. Wobei ich auch oft sehr annehmbare Komplimente erlebe, gerade weil sie so viel Substanz haben.
Politische Korrektheit, insbesondere der vermeintliche und tatsächliche Sexismus sorgen vielerorts für krampfhafte Korrektheit. Wobei zugegeben, keine hinreichende Definition der Grenzen existiert und das macht die Kommunikation gerade im Berufsleben nicht wirklich leichter. Es herrscht Verunsicherung, schließlich droht schon bei einer unbeabsichtigten Doppeldeutigkeit die Sexismusanklage oder zumindest die Schamesröte. Da reicht mitunter schon die Bewunderung einer Krawatte und Sie müssen wegen sexistischer Verfehlung in den Sensibilisierung-Workshop. Das ermuntert nicht gerade zu individuelleren Äußerungen.
Anscheinend benötigen wir dringend eine Bedienungsanleitung für den richtigen Aufbau eines Komplimentes, als würde schon ein falsches Wort zum Scheitern führen. Dabei ist es doch im Grunde einfach, Schritt für Schritt: Was macht gute Komplimente aus?
Für meinen Geschmack basieren die besten Komplimente darauf, dass die enthaltene Wertschätzung glaubhaft ist, weil jemand genauer hingesehen hat. Schon das signalisiert besonderen Respekt. Es ist also wesentlicher, welche Geisteshaltung ich pflege, als welche Techniken ich gelernt habe. Die Absicht ist spürbar.
Zumindest eine wohlwollende Portion davon ist erforderlich. Komplimente, die uns auf keinem Fall abgenommen werden, richten mehr Schaden als Nutzen an. Wobei der Wunsch, Komplimenten zu glauben, oft größer als die Vernunft ist. Außerdem werden meist selbst Komplimente, denen nicht geglaubt wird, sehr gerne angenommen. Was man hat, hat man!
Und doch; Nehmen Sie etwas das Sie auch meinen. Ihre Körpersprache verrät Sie sonst durch fehlende Kongruenz. Wenn Sie meinen was Sie sagen, brauchen sie sich um Ihre Körpersprache weniger Gedanken zu machen. Sie werden automatisch authentisch wirken. Dazu gehört der natürliche Augenkontakt und eine offene Körperhaltung. Viele Menschen spüren, ob ein Kompliment ehrlich gemeint und aufrichtig ist. Manche Komplimente sind einfach zu offensichtlich an den Haaren herbeigezogen, anstatt von Herzen zu kommen.
Außerdem erhöht ein angenommenes Kompliment die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung. Und so kann ein unehrliches Kompliment schnell nach unten losgehen.
Anmerkung:
Auch hier gilt es kulturelle Unterschiede zu beachten. In Deutschland sind wir Komplimenten gegenüber deutlich misstrauischer als beispielsweise in den optimistischen USA. Dort sind Komplimente mit superlativen Lobhudeleien so unbeliavable-fucking-mega-exciting-awsome. Andere Länder, andere Sitten. Wobei es auch innerhalb der zurückhaltenderen Leitkultur (tolles Wort, was auch immer es bedeuten soll) Deutschlands je nach Gruppenzugehörigkeit deutliche Unterschiede gibt. Übrigens gibt es Länder, die den Umgang mit Komplimenten noch komplizierter gestalten; China. Chinesen sind noch hanseatischer als unsere Hamburger. Chinesen weisen rund 3 mal Komplimente von sich, ehe sie angenommen werden.
Es lauern so manche Fettnäpfchen auf der Strecke, auch wenn ein Kompliment ehrlich und freundlich ist. Selbst die beeindruckendsten geschlechtsspezifischen Attribute eignen sich selten für respektvoll klingende Komplimente und rufen den Ethikrat für Political Correctness auf den Plan. Also besser auf Augenhöhe achten!
Das Timing zählt. Und auf die Umstände, die Motivation und die Formulierungen kommt es an. Jede Äußerung wird im Kontext entschlüsselt und verändert so seine Wirkung. Wer ist noch anwesend? Ist es der geeignete Ort, die passende Gelegenheit? Werden nur Nettigkeiten angeboten, hängt unsere Wahrnehmung des Kompliments vom persönlichen Selbstbild, Status, unseren Erfahrungen mit Komplimenten und unserer Einschätzung vom Urteilsvermögen und der Absicht des Komplimentegebers ab. Wie aufrichtig wird der Kommentar eingeschätzt?
Manche Leute machen Komplimente so, als müssten sie in ihren Taschen danach wühlen. Woher nehmen? Locker bleiben! Der Moment offenbart zahlreiche Gelegenheiten für angemessene, relevante, persönliche Komplimente. Wer mit offenen Augen und Ohren unterwegs ist – also wirklich präsent ist – kann aus dem Vollen schöpfen.
Abgegriffene und leere Floskeln entpuppen sich nach dem Entfernen der Verpackung, als das was sie sind; hohl! Gute Komplimente konzentrieren sich auf etwas, dass die Empfänger auch zu verantworten haben. Es muss deutlich sein, womit es verdient wurde, um glaubwürdig zu sein. Je spezifischer, desto fundierter. So verstärkt ein Kompliment dann auch noch ein gewünschtes Verhalten. Nur zu Erinnerung: Jede Kommunikation hat eine bewusste oder unbewusste Absicht!
Und wer eine Vorstellung davon hat, was dem Empfänger von besonderem Wert ist, findet dort eine Anregung.
Komplimente sind wie Parfüm.
Sie dürfen duften, aber nie aufdringlich werden.
Oscar Wilde
Anstatt Gegenstände zu bewundern, gilt es deren Beziehung zum Empfänger zu betonen. Gefühle wirken intensiver als sachliche Argumente, Zahlen, Daten und Fakten. Besondere Geschenke in Form eines Komplimentes sind originell, glaubwürdig und überraschend. Sie werden nicht jeden Tag gemacht. Eine gute Gelegenheit, Wertschätzung durch aufmerksame Beobachtung an den Tag zu legen.
Dann versteht sich von allein, was Sie besser lassen. Beispiel: Ein viel beschäftigter Geschäftsführer wollte sich und seine Mitarbeiter durch Lob und Komplimente erfreuen. Nach einigen Tagen auffallend fleißigen Verteilens sprach sich leider herum, dass er vorgefertigte Lobkarten auf seinem Schreibtisch zu liegen hat. Willkürlich zog er jeweils ein paar Karten, um sich mit ihnen auf den Weg durch das Unternehmen zu machen. Dort verteilte er die Sprüche vollkommen zufällig und austauschbar. Es erinnert mich etwas an meine Grundschullehrerin, die uns Pünktchen (in der DDR soll es Bienchen gegeben haben) ins Aufgabenheft klebte.
Es ist nahezu unmöglich, absolut sichere Komplimente zu formulieren. Die Entscheidung, ob ein Kompliment gelungen ist oder daneben geht, fällt der Empfänger. Letztlich kann jedes Kompliment falsch verstanden werden.
Komplimente können wie getarnte Beleidigungen, Kritik, Manipulation oder Anzüglichkeit ankommen, selbst wenn sie anders gemeint waren. Jeder von uns entschlüsselt Botschaften auf eigene Weise. Erfahrungen, Überzeugungen, … allerlei Filter sorgen dafür, dass sie beim Empfänger nicht mehr ganz mit der Absicht des Absenders übereinstimmt. Das lässt sich nicht verhindern, meinte schon Paul Watzlawick. Allerdings müssen wir auch nicht jedes Fettnäpfchen suchen, indem wir heikle Formulierungen wählen.
Ach, Komplimente zu machen ist echt verdammt schwer! Oder? Nicht wirklich, außerdem, je besser die Beziehung, desto wohlwollender werden Botschaften aufgenommen. Im Grunde geht das mit den Komplimenten ganz einfach und ist kinderleicht mit etwas Übung.
Schön, dass Sie den Artikel bis hierhin gelesen haben.
Für meinen Geschmack basieren die besten Komplimente darauf, dass die enthaltene Wertschätzung glaubhaft ist, weil jemand genauer hingesehen hat. Schon das signalisiert besonderen Respekt. Es ist also wesentlicher, welche Geisteshaltung ich pflege, als welche Techniken ich gelernt habe. Die Absicht ist spürbar.
Achtsamkeit und Interesse an anderen Menschen machen es leichter Anknüpfungspunkte zu finden. Manche Leute machen Komplimente so, als würden sie in ihren Taschen nach Kleingeld wühlen. Woher Komplimente nehmen? Locker bleiben! Der Moment offenbart zahlreiche Gelegenheiten für angemessene, relevante, persönliche Komplimente. Wer mit offenen Augen und Ohren unterwegs ist – also wirklich präsent ist – kann aus dem Vollen schöpfen.
Wenn Sie die Empfänger des Lobs mit dem Namen ansprechen steigert das die Wirkung.
Geben Sie glaubwürdige Komplimente, also solche die Sie auch so meinen. Unterstreichen Sie, was das für sie persönlich bedeutet. Abgegriffene und leere Floskeln entpuppen sich nach dem Entfernen der Verpackung, als das was sie sind; hohl! Gute Komplimente konzentrieren sich auf etwas, dass die Empfänger auch zu verantworten haben. Es muss deutlich sein, womit es verdient wurde, um glaubwürdig zu sein. Je spezifischer, desto fundierter. So verstärkt ein Kompliment dann auch noch ein gewünschtes Verhalten, wobei es dann zu einem Lob wird. Nur zu Erinnerung: Jede Kommunikation hat eine bewusste oder unbewusste Absicht!
Auf den Kontext, Angemessenheit und mögliche Mehrdeutigkeit achten. Ja, auch der Klassiker – die Ebenen der Kommunikation – liefern Hinweise darauf was aus welcher Sicht interpretiert werden könnte. Jede Äußerung wird im Kontext entschlüsselt und verändert so seine Wirkung. Wer ist noch anwesend? Ist es der geeignete Ort, die passende Gelegenheit? Werden nur Nettigkeiten angeboten, hängt unsere Wahrnehmung des Kompliments vom persönlichen Selbstbild, Status, unseren Erfahrungen mit Komplimenten und unserer Einschätzung vom Urteilsvermögen und der Absicht des Komplimentegebers ab. Wie aufrichtig wird der Kommentar eingeschätzt?
Komplimente in Gegenwart weiterer Zeugen erhöht die Wirkung.
Setzen Sie Kompliment nicht bewusst dazu ein, um andere zu manipulieren. Das kann als Vertrauensbruch empfunden werden und vergiftet schnell den Boden auf dem, dann nur noch schwer etwas wachsen will.
Achten Sie während des Überreichens von Komplimenten auf ihre Körpersprache. Die sollte die gleiche Sprache sprechen, wozu entsprechender Augenkontakt gehört.
Gemach: Komplimente sind wertvoll, wer sie massenhaft unreflektiert verteilt nimmt ihnen Wert und Glaubwürdigkeit.
US-Präsident Donald Trump (71) war mit seiner Frau Melania (47) am 14. Juli 2017 zu Besuch bei seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron (39) und dessen Frau Brigitte (64). Dort sorgte Trump für eine erneute Peinlichkeit. Leider hat er die Empfehlungen für gelungene Komplimente wohl nicht früh genug gelesen.
Ein Trump betrachtete sich die Figur von Macrons Gattin Brigitte: „You’re in such good shape“, also „Sie sind in so guter Form.“ Dabei ist eine eigenartige Geste zu erahnen. Es sieht so aus, als würde er ihre Hüften beschreiben. Die Reaktion von Brigitte Macron ist weder zu hören, noch ist ihre Mimik im Video zu erkennen. Die Kamera steht hinter ihr. Ihr Mann scheint über die Bemerkung hinwegzugehen. Er zieht sich anschließend mit Donald Trump zurück.
Ob sie diese Äußerung als ein Kompliment verstanden hat oder als Anspielung auf ihr Alter? Sie ist einige Jahre älter als ihr Mann. Allzu charmant dürfte sie Trumps Kommentar vermutlich nicht empfunden haben. Schließlich wurde der Altersunterschied der Macrons häufig im französischen Wahlkampf thematisiert. Ich frage mich weshalb. Außerdem, bei Trump und seiner Frau ist der Abstand ähnlich, nur das es andersherum ist. War das schon mal ein Thema? So oder so; viele Beobachter unterstellen ihm mal wieder einen schlechten Stil. Trump ist schließlich schon mehrfach durch sexistische Sprüche aufgefallen. Clever war das Kompliment, falls es eines sein sollte, jedenfalls nicht. Weshalb so ungeschickt in ein Fettnäpfchen treten, wo es sicher auch passendere Komplimente geben würde.
Auch, weil so ein Kompliment den Tag viel schöner macht, unsere Stimmung hebt und uns die Welt durch eine in Pastellfarben getönte Brille wahrnehmen lässt; seien Sie etwas großzügiger damit. Machen Sie Ihren Mitmenschen verbale Wortgeschenke mit Schleifchen. Zaubern Sie Ihrem Umfeld ein Lächeln ins Gesicht. In der Partnerschaft, im Berufsleben, unter Freunden und bei wildfremden Menschen; machen Sie die Welt ein Stück lebenswerter. Viel Spaß! ;-) Nehmen Sie positiven Einfluss!
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Du kannst dich von mir bei der Vorbereitung deiner Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finde heraus, wie du und deine Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache dich mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Baue deine psychologischen Fähigkeiten aus, lerne die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
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Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2016 bis 2018, n=2237)
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Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2017 und 2018, n=2301)
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Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2017 und 2018, n=2200)
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Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2017 und 2018, n=2420)
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 2015
Überarbeitung: 17. April 2019
AN: #43321
K:CNB
Ü:
Wenn wir die Wahl haben zwischen recht haben und freundlich zu sein, sollten wir freundlich wählen. Was meinen Sie dazu?
Niemand ist weiter von der Wahrheit entfernt als derjenige, der alle Antworten weiß.
Zhuangz
„Nicht schlagele, schüttele!“, pflegen meine Freunde aus der Gegend von Weingarten in ihrem charmanten Dialekt zu sagen, bei dem, nach meinem Gefühl, jedem Wort ein „le“ angehängt wird. Das klingt dann zwar harmloser, aber manch‘ uneinsichtigem Zeitgenossen möchte man mitunter doch mit sanfter Gewalt zur richtigen Einsicht verhelfen, oder? Im Gedanken natürlich nur – und gefolgt von drei Ave-Maria! Wollen oder können diese Ignoranten nicht verstehen? Nicht ärgern, nur wundern? Von wegen!
Ja, zu meiner Berufung gehört es, Menschen dabei zu unterstützen, gehört zu werden und zu überzeugen. Einer meiner Workshops nennt sich sogar Vor Publikum Recht behalten. Weshalb sollte es sich lohnen, darüber nachzudenken, ob das immer richtig ist?
Weil es mitunter wichtiger sein kann, freundlich zu sein, anstatt sich selbst auf die Schulter zu klopfen, obwohl wir im Recht sind. Für so einen kurzfristigen, dem Ego schmeichelnden Moment, Beziehungen zu beschädigen ist es jedenfalls meist nicht wert. Mitunter kann so ein Disput darüber, wer recht hat, sehr heftig ausgetragen werden. Die Verletzungen, die dabei verursacht werden, stehen häufig nicht mehr im Verhältnis zur Bedeutung des eigentlichen Themas. Das bekommen wir im Eifer des Gefechts nicht mehr mit, dann geht es um Grundsätze – es geht nur noch um die Frage: Wer hat recht? Und die will jeder für sich entscheiden, auf Teufel komm raus. Es wird zu einer sehr persönlichen Angelegenheit.
Für manche Menschen ist es wichtiger, dass sie recht haben, als dass es ihnen gut geht. Der Preis ist dann mitunter die Einsamkeit.
Johann Wolfgang von Goethe meinte „… wir alle sind so borniert, dass wir immer glauben, recht zu haben.“ Und Voltaire behauptete: „Das Vergnügen, recht zu behalten, wäre unvollständig ohne das Vergnügen, andere ins Unrecht zu setzen.“ Der US-Amerikanische Autor Wayne Dyer pflegte zu sagen: “When given the choice between being right and being kind, choose kind.” Also: „Wenn wir die Wahl haben zwischen recht haben und freundlich zu sein, sollten wir Freundlichkeit wählen.“
Der kommt den Göttern am nächsten, der auch dann schweigen kann, wenn er im Recht ist.
Marcus Porcius Cato, der Ältere
Slartibartfast: „Ich bin doch lieber jeden Tag glücklich als im Recht, oder?“
Arthur: „Und? Sind Sie’s?“
Slartibartfast: „Äh, nein. Da liegt ja der Hund begraben.“
Per Anhalter durch die Galaxis
Plädiere ich hier und jetzt dafür, dass wir uns dumm stellen sollen, zu allem Ja und Amen sagen sollten? Nein! Es ist wichtig, für die eigene Meinung einzutreten, Verantwortung zu übernehmen. Oft genug spielt das aber überhaupt keine Rolle, wenn wir anderer Meinung sind. Und viel zu oft geht es in erster Linie darum, zu gewinnen, recht zu haben und zu behalten. In solchen Fällen ist der wahrscheinliche Schaden größer als der absehbare Gewinn. Und Beziehungen haben einen Wert, mitunter sogar einen sehr hohen. Viele Menschen wertschätzen sie erst, wenn sie bedroht oder sogar beendet sind.
Man soll nicht immer recht haben wollen.
Søren Aabye Kierkegaard
Wer nicht immer sofort recht haben muss, hat es auch leichter, ein guter Zuhörer zu sein. Wer verkrampft seinen Willen durchsetzen will, hat keine Ressourcen mehr für die Wahrnehmung seines Gegenübers frei. Das erschwert die Kommunikation, der gewünschte Dialog wird zum schnöden Monolog.
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Du kannst dich von mir bei der Vorbereitung deiner Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finde heraus, wie du und deine Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache dich mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Baue deine psychologischen Fähigkeiten aus, lerne die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
Wie halten Sie es mit der Wahl zwischen Freundlichkeit und Beziehungspflege oder um jeden Preis recht behalten? Wie entscheiden Sie, wann und wie weit Sie Ihren Standpunkt vertreten?
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 22. Mai 2006
Überarbeitung: 6. März 2019
AN: #43349
K:CNB
Ü:
Ausführlicher Artikel mit konkreten Tipps, wie Sie Lügner und ihre Lügen erkennen. Was verraten die verbale Sprache, die Stimme, Augen, die Körpersprache? Es gibt Leute, die sind einfach verdammt gut darin, uns anzulügen. So werden Sie nicht mehr so einfach belogen und betrogen.
Wenn man die volle Wahrheit nicht sagen will und doch reden muss, so verwickelt man sich gar bald in die ersten Netze der Unwahrheit, und die konsequente Fortsetzung dieser Netze ist eben die Lüge selbst.
Die Lüge aber ist alles Unrechts Quell und Anfang.
Heinrich Laube
Als Lüge wird eine wissentlich falsche Aussage bezeichnet, die jemanden täuschen soll. Meist soll sie dazu dienen einen Vorteil zu erlangen, beispielsweise um eine Handlung zu verdecken und auf diese Weise Nachteile zu vermeiden.
Ob jede Lüge als verwerflich betrachtet wird oder nicht, ist eine philosophische Frage. Mitunter wird auch aus Höflichkeit gelogen oder um sich oder jemand anderen zu schützen.
Es wird erfunden, geschummelt, verfälscht, vertuscht und gelogen, was das Zeug hält. Mitunter sind sich die Urheber deren Folgen gar nicht im vollen Umfang bewusst. Menschen lügen, um sich das Leben zu erleichtern, um keine Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, um zu punkten, um Ärger zu vermeiden und aus Bequemlichkeit – für sich selbst und manchmal auch für andere Menschen.
Einige haben deswegen ein schlechtes Gewissen und verraten sich selbst. Doch viele dieser Wahrheitsverdreher überschätzen sich, gehen davon aus nicht ertappt zu werden und treten selbstsicher auf. Manche haben im Laufe der Zeit das Lügen perfektioniert. Aber selbst erfahrene Schwindler, die gewohnt sind, Emotionen zu verbergen, verraten sich über die Körpersprache und ausgerechnet dann, wenn sie besonders gut lügen wollen.
Wer relevante Hinweise kennt, kommt Lügen leichter auf die Spur. Schließlich gibt es neben den verbalen auch sehr viele verräterische nonverbale Hinweise. Die haben ihren Ursprung in den Tiefen des Unbewussten und entziehen sich weitgehend der bewussten Kontrolle von Nicht-Top-Pokerspielern. Diese Körpersignale werden versehentlich gezeigt und ohne es zu wissen wird oft mehr vermittelt, als beabsichtigt. Verräterische Hinweise können beispielsweise Verhaltensweisen sein wie der Griff an die Nase, das Verdecken des Mundes mit der Hand oder das Wegdrehen von einem Gesprächspartner, plötzliche ausladende Gebärden oder eine versteinerte Gestik und Mimik. Diese Hinweise sind von Bedeutung, wenn sie im Zusammenhang mit bestimmten Aussagen auftauchen, mit diesen in Verbindung zu bringen sind und nicht kongruent sind. Doch Achtung: Es können auch übliche Verhaltensweisen sein. Zuckungen und häufiges Blinzeln können Hinweise für Unwahrheiten sein, aber auch durch sogenannte Ticks, Unsicherheit oder trockene Augen hervorgerufen werden.
Nonverbale Hinweise für Lügen:
Je mehr Stress ein Lügner bei seiner Befragung empfindet, desto stärker sind die verräterischen Signale seiner Körpersprache. Die meisten Menschen wollen sich unbewusst für eine Lüge entschuldigen oder andere Emotionen schwellen im Hintergrund, wollen raus und das kann an entsprechenden nonverbalen Hinweisen erkannt werden.
Oft vermitteln Artikel mit Titeln wie „X Gesten, die garantiert auf eine Lüge hinweisen“, „Wie Sie hundertprozentig jede Lüge erkennen“ ein falsches Bild. Einzelne Hinweise bedeuten keinesfalls eindeutig eine Lüge.
Um Körpersprache verantwortungsvoll zu lesen, ist es wichtig, sie in Clustern bzw. Hotspots (Anhäufung von Hinweisen) und in Beziehung zum jeweiligen Kontext zu analysieren. Mehr dazu im Kapitel zur Analyse. Hier zunächst einige Hinweise, die zur Aufdeckung beitragen können.
Von wegen; schau mir in die Augen! Typisch: Ein Lügner vermeidet den Blickkontakt bzw. stellt diesen kurz her, bricht ihn aber auch im Bruchteil einer Sekunde schon wieder ab oder er wird zumindest für einen kurzen Augenblick unterbrochen. Normalerweise halten wir weitgehend Augenkontakt mit unseren Gesprächspartnern. Wer weniger Augenkontakt hält als bisher, macht sich verdächtig. Doch das ist kein hundertprozentiger Hinweis. Es gibt Menschen, die diesen Zusammenhang kennen und sich deswegen dazu zwingen einem Gesprächspartner direkt in die Augen zu schauen, um nicht erwischt zu werden. Wird es unzureichend gemacht, wirkt es verkrampft.
Achtung: Es gibt Menschen, die sich einfach so unsicher fühlen, dass ihnen jeder Augenkontakt unangenehm ist, was dann unverdient unehrlich wirkt.
Ein möglicher Hinweis sind während des Lügens hin und her kreisende Augen des Lügners, ohne dabei in die Augen des Fragestellers zu schauen.
Ein Sprichwort sagt; nach Starren kommt Wahnsinn! Der Grund, weshalb Lügner oft einen starren Blick haben, könnte die Anspannung und Konzentration auf die Konstruktion der Lüge sein. Das erfordert eine Menge Gehirnleistung, die dann für andere Prozesse fehlt.
Haben Sie etwas im Auge?
Das Blinzeln ist wichtig für die Gesundheit und Funktion der Augen, damit sich die Tränenflüssigkeit verteilt und der Schmutz weggespült wird. Beim Lügen blinzeln allerdings viele Menschen viel häufiger, als wenn sie gerade die Wahrheit sagen.
Während jemand konzentriert konstruiert wird zunächst seltener geblinzelt. Die Befeuchtung des Auges erfolgt erst anschließend und somit wird dann unbewusst häufiger geblinzelt.
Wenn jemand etwas sieht oder hört, mit dem er nicht ganz einverstanden ist, schließen sich die Augenlider länger als bei normalem Blinzeln.
Die Pupillen verändern sich durch die Lichtverhältnisse. Bei dunkler Umgebung sind sie größer, um genügend Licht einzufangen. Bei viel Sonnenschein sind sie kleiner, um die Netzhaut vor übermäßigem Licht zu schützen.
Doch auch unsere Emotionen spiegeln sich in den Augen wider. Pupillen erweitern sich, sobald wir Angst haben, Ekel empfinden oder uns freuen. Das geschieht blitzschnell und unbewusst.
Wer befürchtet bei einer Lüge erwischt zu werden, wird vor Aufregung eine Pupillenerweiterung zeigen.
Viele Menschen versuchen eine Lüge durch ein aufgesetztes Lächeln zu verbergen. Aber ein falsches Lächeln sieht anders aus als ein echtes. Mit einem falschen Lächeln soll oft Angst oder Scham verborgen werden.
Bei einem echten Lächeln sind mehr Muskeln beteiligt als bei einem unvollständig imitierten. Eine fröhliche Mimik zeigt die Attribute des sogenannten Duchenne-Lächelns. Am echten Lachen sind immerhin 17 Gesichtsmuskeln beteiligt und auch der Bauch und der Brustkorb ziehen die Muskulatur ruckartig zusammen. Weil die Lungen sich weiter ausdehnen, wird die Atmung schneller und tiefer. Die Mundwinkel zeigen nach oben, die Muskeln um die Augen kontrahieren unwillkürlich. Dadurch heben sich die Wangen und in den äußeren Augenwinkeln zeigen sich Lachfalten. Vorausgesetzt die entsprechenden Muskeln sind nicht außer Betrieb gesetzt, sind diese Hinweise erkennbar. Doch Antifaltenmittel können Muskeln betäuben. Dann fehlen wichtige Anteile der Mimik und als Folge wirkt das Gesicht oft unbeteiligter, langweiliger und oberflächlicher. Ein echtes Lächeln ist dann nicht mehr möglich.
Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
Psalm 34:13
Es ist weniger eine laszive Andeutung. Manche Menschen habe die Angewohnheit sich die Lippen mit der Zunge anzufeuchten oder sich auf die Lippen zu beißen. Das ist erst einmal wenig aussagekräftig.
Bei manchen Menschen muss sich der aufkommende Druck irgendwie abbauen und manche tun dies auf diesem Weg. Das Anfeuchten der Lippen mit der Zunge während des Sprechens gilt dann als Hinweis, wenn es für die Person untypisch ist und dann ausgeübt wird oder es in Kombination mit anderen nervösen Hinweisen wie Fußtippen oder Trommeln mit den Fingern auftritt.
Drinbleiben! Lügner neigen dazu, den Mund mit der Hand zu bedecken oder die Hände an den Mund zu legen, so als wollten sie verhindern, dass die Lüge herauskommt. Wenn der Mund angespannt scheint und die Lippen geschürzt sind, weist dies oft auf Bedrängnis hin.
Bill Clintons Aussage mit dem historischen Satz „Ich hatte keinen Sex mit dieser Frau Monica Lewinsky“ wurde begleitet von 26 Berührungen an der Nase.
Pinocchios Nase wurde länger, wenn er log. Während jemand lügt, nimmt der Drang, die Nase zu berühren, zu. Lügt jemand, reagiert im Belohnungszentrum des Gehirns ein Areal, das bei Emotionen wie Liebe oder Verlegenheit aktiviert wird. Dadurch erhöht sich die Durchblutung eines Muskels im Nasenbereich. Eine Wärmebildkamera würde Auffälligkeiten um die Nase und Augenhöhlen entdecken.
Leichter an den Folgen erkennbar: Die Ausschüttung von Adrenalin wirkt auf die Kapillaren in der Nase, sodass die Nase zu jucken beginnt. Dabei wird sie tatsächlich größer. Bevor Sie jetzt ein Lineal holen: Das ist mit bloßem Auge nicht erkennbar. Wird dann jedoch der Versuchung zu kratzen nachgegeben, wirkt das verdächtig. Allerdings berühren auch unsichere Menschen häufiger die Nase oder etwas Reizendes liegt manchmal in der Luft.
Schamröte? Sie spiegelt zwar Emotionen wider, doch kann sie die unterschiedlichsten Ursachen haben. Beispielsweise kann Erröten durch Nervosität und Unsicherheit verursacht werden und muss nichts mit einer Lüge zu tun haben. Insofern ist das Erröten kein sehr hilfreicher Hinweis. Und auch Menschen mit sozialen Ängsten (z. B. Erythrophobie) reagieren oft sehr sensibel mit Erröten.
Eine natürliche Mimik ist symmetrischer und zeigt sich schon bevor wir zu sprechen beginnen. Unsymmetrische Gesichtsausdrücke können ein Hinweis auf Inkongruenz sein. Wobei Gesichter niemals ganz symmetrisch sind. Auch hier geht es um Unterschiede, insbesondere kurz aufblitzende Mikroexpressionen.
Lügner vermeiden unkontrollierte Mimik und kompensieren das mit kontrollierter Mimik.
Wer sich anstrengt, um sich nichts anmerken zu lassen, kontrolliert seine Mimik. Eine verräterische Nebenwirkung ist, dass die Mimik dadurch verspätet einsetzt. Zuerst wird gesprochen, dann eine Emotion in der Mimik erzeugt.
Ein übertriebener Ausdruck wie häufiges unnatürliches Runzeln der Stirn kann ein Hinweis sein. Lügner lächeln häufiger oder irgendwie ungewöhnlich. Mitunter dauern mimische Gefühlsausdrücke zu lang. Lügner zeigen oft mehr Trauer und Mitgefühl, als von ihnen zu erwarten ist.
Einige Elemente der Körpersprache sind äußerst minimal und sehr unauffällig, sie geschehen oft in der Zeitspanne eines Augenblinzelns. Hier braucht es eine Menge Training, um sie zu erkennen. Selbst die Auswertung von Videomaterial braucht oft Stunden oder sogar Tage. Aus diesem Grund werden sie auch als Minimal Cues, oder Mikrohinweise (Mikroexpressionen, Micro Expressions) bezeichnet.
Selbst noch so geübte Lügner, die bestens wissen, auf was sie in ihrer Körpersprache zu achten haben, geben Hinweise in Form von Mikrohinweisen (Mikroexpressionen) und somit Emotionen preis. Mikroexpressionen, auch Mikromimik genannt, sind flüchtige Gesichtsausdrücke, die nur für Sekundenbruchteile auftauchen und wieder verschwinden. Sie können willentlich nur schwer unterdrückt werden.
Wer diese Informationen gezielter nutzen möchte, kann das trainieren. Bewusst scheinen die meisten Menschen Mikrohinweise weder an sich noch an anderen zu bemerken. Wir registrieren sie jedoch unbewusst und das macht sich mitunter im sogenannten Bauchgefühl bemerkbar.
Typische Emotionen beim Lügen sind:
Die Angst ist die häufigste Emotion beim Lügen. Es ist die Angst erwischt zu werden und die Angst vor den Konsequenzen, die Angst etwas zu verlieren oder auch etwas nicht zu bekommen. Um je mehr es geht, desto größer ist der Druck und damit die Angst.
Hinweise:
Ein schlechtes Gewissen wegen einer Lüge zeigt sich beispielsweise durch einen weggewendeten Körper, steifes Verhalten, die Füße in die in Richtung Ausgang zeigen und einen traurigen Blick.
Der Anspannung folgt im Anschluss an die Beantwortung einer heiklen Frage die Freude darüber, dass der andere an der Nase herumgeführt wurde.
Erfahrene Lügner empfinden weniger Scham, als vielmehr Freude über eine gelungene Täuschung.
Der Gesichtsausdruck zeigt bei einer unbequemen Frage häufig Verachtung beispielsweise durch einseitig eingepresste Mundwinkel.
Wenn jemand die Emotionen Trauer oder Wut vortäuschen möchte, bewegt er dafür oft unter anderem auch das Kinn. Dabei wird das Kinn bei tatsächlicher Trauer oder Wut so gut wie nie benutzt! Deshalb kann dies einen Hinweis auf eine Unstimmigkeit geben.
Lügen erzeugt Stress, sodass manche Menschen zu vermehrtem Schwitzen neigen. Aber manche Menschen schwitzen auch mehr, weil sie nervös oder schüchtern sind oder aufgrund anderer Umstände wie beispielsweise Hyperhidrosis (externer Link). Und viele Menschen kennen diese eiskalten feuchten Hände, die einen schon bei der Begrüßung irritieren können.
Schwitzen ist ein Indikator, der zusammen mit anderen beachtet werden sollte, so wie Zittern, Erröten und Probleme beim Schlucken.
Schluck! Lügen führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin, was zuerst den Speichelfluss fördert, aber dann dazu führt, dass sehr wenig nachproduziert wird. Während der Speichel fließt, muss die Person eventuell vermehrt schlucken. Wenn der Speichel nicht länger fließt, wird versucht, der Trockenheit in der Kehle entgegenzuwirken. Der Adamsapfel hüpft bei manchen regelrecht. Lügner versuchen ihre Kehle beim Lügen konstant feucht zu halten, indem sie ständig schlucken, sich räuspern oder versuchen die Kehle auf irgendeine Weise freizumachen.
Lügen erzeugt bei manchen Menschen derartig viel Stress, das sie zu zittern beginnen. Oft sind es dann die Hände, die am deutlichsten betroffen sind.
Wenn der Kopf gegensätzlich zu dem, was gesagt wird, nickt oder geschüttelt wird, kann das bei inkongruentem Verhalten ein Hinweis für eine Lüge sein. Ebenso, wenn ein Mensch zögert, bevor er nickt, wenn er eine Antwort gibt. Ein ehrlicher Mensch wird als Unterstützung seiner Aussage oder Antwort nicken, und zwar während diese gegeben wird. Die Verzögerung kann ein Hinweis auf einen Täuschungsversuch sein.
Aufgeregte Lügner neigen dazu schneller zu atmen und zeigen eine Reihe kurzer Atemzüge, gefolgt von einem tiefen Atemzug. Der Mund kann trocken wirken, was zu vermehrtem Räuspern führt. Das geschieht wiederum, weil der Körper unter Stress steht, wodurch das Herz schneller schlägt und die Lunge mehr Luft einatmen will.
Das kratzt mich nicht? Doch!
Häufige Kratzbewegungen an den Armen und im Gesicht sprechen für Nervosität, und auch dafür, dass ein Lügner sich in der eigenen Haut nicht wohlfühlt.
Den Körper berühren, das Ohr, das Kinn, den Mund, Augenreiben, durch die Haare fahren. All das können Hinweise dafür sein, dass sich jemand unsicher fühlt und Selbstberuhigung und Sicherheit bei sich selbst sucht.
Profis, wie beispielsweise Pokerspieler, vermeiden solche Selbstberührungen.
Wer die Unwahrheit spricht, neigt eher zu unsymmetrischen Körperhaltungen. Beispielsweise, wenn nur mit einer Schulter gezuckt und so Unwissenheit bekundet werden soll. Dazu gehören auch Schwankungen des Oberkörpers im Zusammenhang mit Aussagen.
Lügner tendieren dazu, sich zu verstecken oder Barrieren zwischen sich und ihrem Gegenüber errichten zu wollen. In Besprechungen werden Stifte, Notizblöcke und andere Gegenstände irgendwie unnatürlich als Barriere platziert. Im Restaurant wandern Salzstreuer und Co. dazwischen.
Instinktiv nehmen Lügner eher eine geschlossene Körperhaltung ein, was auch als Missbehagen zu kooperieren interpretiert werden kann. All dies lässt sich jedoch auch bewusst vermeiden.
Weiße Knöchel signalisieren eine starke innerliche Anspannung, bei der die Hände derartig fest zusammengedrückt werden, dass die Fingerknöchel nicht mehr richtig durchblutet werden. Hier einen Zusammenhang mit einer Ursache zu finden ist schwerer.
Während die Volksweisheit mit der langen Nase zumindest einen wahren physiologischen Hintergrund hat, ist das mit den kurzen Beinen wohl eher metaphorisch zu verstehen.
Wenn wir schon gerade bei den Beinen sind: Zielen die Beine, ein Fuß oder beide Füße bei einer Lüge unnatürlich in Richtung Ausgang, kann dies ein Hinweis auf Fluchtwünsche sein, um der Entdeckung zu entgehen oder sich zumindest bei der Aufdeckung in sichere Entfernung zu begegnen. Verstärkt wird der Hinweis, wenn dabei auch der Blick flehend Richtung Ausgang wandert oder die Füße nervös wippen.
Lügner wollen nicht ertappt werden und versuchen ihr Verhalten besonders strikt zu kontrollieren. Dadurch wirken sie bei der Körperhaltung und den Bewegungen steifer, unnatürlicher.
Eine erhöhte innerliche Anspannung kann mit Unehrlichkeit in Verbindung stehen. Auch hier besteht die Herausforderung darin, herauszufinden, worauf die Nervosität basiert; auf dem Unbehagen und dem Druck zu Lügen oder der unangenehmen Situation an sich. Es können auch andere Gründe dazu beitragen. Insofern gilt auch hier die Notwendigkeit der Kalibrierung.
Nervosität als verdächtiges Signal (suspicious sign) ist ein Lügenstereotyp, an dem sehr viele Menschen meinen, Lügen zu erkennen. Wie die Praxis zeigt, wird dies allerdings überbewertet. Tatsächlich erkennen ungeübte Menschen das selten als Hinweis.
Nervöse Zuckungen als unwillkürliche Reaktionen können auf Nervosität, aber auch auf neurologischen Ursachen beruhen. Erst nach Kalibrierung geben sie verwertbare Hinweise.
Das Entfernen vermuteter Fusseln, Herumfummeln im Haardesign, das wiederholte Zurechtrücken der Krawatte oder der Manschetten sowie ähnliche Verhaltensweisen können der Angst entwachsen, bei einer Lüge ertappt zu werden und auf Nervosität hindeuten.
Auch das Beißen und Kauen von Fingernägeln kann für Nervosität und Selbstbestrafungstendenzen stehen.
Tendenziell werden die meisten Lügner Fingerzeigen, Gesten mit offener Handfläche, das Zusammenlegen der Fingerspitzen etc. vermeiden. Da Lügner Fehler vermeiden wollen, unterlassen sie Gesten möglichst.
Wenn Lügner diesem Eindruck entgegenwirken wollen, kommt es leicht zu ausgefallenen und übertriebenen Gesten.
Menschen neigen in harmonischen Situationen unbewusst dazu, sich aneinander anzugleichen. Sie spiegeln Bewegungen. Lügner verzichten oft unbewusst auf natürliche Verhaltensweisen, die den Rapport fördern oder versuchen das künstlich zu erreichen. Ein übersteigertes Bestreben, es dem anderen recht zu machen und die Beziehung zu fördern, kann ebenso ein Hinweis sein, wie der Verzicht auf ein harmonisches Zusammenspiel.
Manche Lügner setzen Komplimente ein, um so unangenehmen Fragen zu entkommen. Es ist sehr auffällig, wenn jemand aus dem Blauen heraus in heiklen Momenten unerwartet ein Kompliment macht.
Lügen verursacht Stress und die Stimme neigt dann zu einer höheren Stimmlage. Es kann zum Stolpern oder Stammeln kommen, plötzlich wird langsamer oder schneller gesprochen. Solche Veränderungen lassen sich bemerken.
Ein Wechsel in der Stimme kann ein Hinweis auf eine Lüge sein. Die Veränderung der Tonhöhe, Stottern, Stammeln und Wortwiederholungen weisen auf einen Schreck hin. Ebenso; unruhige Körperteile wie zappelnde Füße, nervöse Finger und Berührungen im Gesicht, plötzliches Erröten oder eine blutleere und somit kalkweiße Gesichtsfarbe.
Der beste Lügner ist der, der mit den wenigsten Lügen am längsten auskommt.
Samuel Butler
Viel aufschlussreicher als ein bestimmtes Verhalten sind Veränderungen zum gewohnten Verhalten. Insbesondere, wenn sich das Verhalten plötzlich verändert. Wer sich schuldig fühlt, versucht das unangenehme Thema zu umschiffen oder zumindest möglichst schnell zu wechseln. Ein häufiges Mittel ist Humor oder Sarkasmus. Gelingt es dem Lügner, das ihm unangenehme Thema zu wechseln, erscheint er weniger gestresst, oft sogar erleichtert.
Einige Menschen zeigen die Tendenz sich massiv zu verteidigen, Antworten abzulehnen oder sogar den anderen der Lüge zu bezichtigen. Auch dies können Versuche sein etwas zu verbergen.
Eine beliebte Verzögerungstaktik von Lügnern ist, eine ihnen gestellte Frage wortwörtlich zu wiederholen, anstatt sie zu beantworten. So wollen sie zusätzliche Zeit für die Suche nach einer geeigneten Antwort gewinnen. Es ist zwar durchaus legitim, Teile einer Frage auch in der Antwort zu verwenden. Das allein ist noch kein Anzeichen für eine Lüge. Doch sobald die gesamte Frage wortwörtlich wiederholt wird, solltest du aufmerksam sein.
Jemand bittet darum, dass eine Frage wiederholt oder erklärt wird, obwohl wir uns ziemlich sicher sind, dass sie sehr wohl verstanden wurde. Dann kann es sich um eine weitere Verzögerungstaktik handeln, mit der Absicht so länger nach einer glaubhaft klingenden Antwort suchen zu können.
In einer wahren Geschichte tauchen in der Einleitung weniger Details auf und der Fokus liegt auf dem Hauptteil, die eigentlichen Geschehnisse. Außerdem folgt oft eine abschließende Reflexion.
Lügner neigen dazu bei der Einführung ihrer Erzählung äußert viele Details unterzubringen, während sie bei der Haupthandlung eher spärliche Details nennen und möglichst rasch zum Ende kommen wollen.
Immer schön der Reihe nach! Eine Lüge zu konstruieren ist an sich schon aufwendig genug. Um es sich leichter zu machen, erzählen Lügner möglichst chronologisch. Schritt für Schritt ist leichter zu konstruieren. Doch wenn wir die Wahrheit erzählen, kommt es sehr selten vor, dass wir die Dinge so akribisch der Reihe nach erzählen. Typischerweise erzählen wir sie so, wie sie uns wieder in Erinnerung kommen. Meist fallen uns die emotionalsten, wichtigsten oder bewegendsten Teile zuerst ein und erst anschließend die Vor- und Nachgeschichte.
Profis lernen mit entsprechenden Fragen Unstimmigkeiten aufzudecken.
Lügner streben an, Dinge herunterzuspielen, in die sie verwickelt sind.
Schnell vom Tisch damit und Fragen vorwegnehmen. Das ist an sich kein ausreichender Hinweis für eine Lüge, da sowohl ehrliche als auch unehrliche Menschen dazu neigen können, Fragen vorwegzunehmen. Allerdings sind die Gründe unterschiedlich. Der ehrliche will es möglichst schnell klären, der unehrliche will es so rasch wie möglich hinter sich bringen.
Lügner versuchen sich abzusichern für den Fall, dass ihre Geschichte schließlich doch auffliegt. In ihrer Antwort bauen sie dann einen Ausweg ein, sodass sie sich im schlimmsten Fall noch irgendwie aus der Sache herausreden können.
Entsprechende Aussagen können durchaus auch bei ehrlichen Menschen vorkommen. Sobald sich mögliche Schlupflöcher jedoch häufen, ist Vorsicht geboten.
Sicher ist sicher; lieber ein Hintertürchen offen lassen. Irgendwie wirken die Antworten wie Wischiwaschi. Es fehlen die deutlichen Aussagen, sie sind nicht greifbar. Unangenehme Fragen werden mehr oder weniger elegant umschifft, Fragen und Antworten verschleppt, alles bleibt im Nebel. Es wird mehr oder weniger elegant herumgeeiert, anstatt die Frage zu beantworten. Die wiederholte Vermeidung von direkten Antworten und Aussagen sollte ein Alarmsignal auslösen. Die dahinterliegende Absicht: Was nicht gesagt wird, kann auch nicht gegen einen verwendet werden. Selbst bei weitgehend hemmungslosen Zeitgenossen existiert ein Widerwille, Lügen selbst auszusprechen. Da kommen auch die vielen verfügbaren Weichmacher gerade recht.
Wenn jede Information aus der Nase gezogen werden muss: Informationen werden nur auf Nachfrage und dann auch nur soweit erforderlich gegeben.
Eine Variante: Es werden zu viele Details geliefert. Als Folge der Verzweiflung, eine Lüge irgendwie glaubhafter zu machen, wird die Anzahl der Informationen übertrieben. Die dahinter liegende Überzeugung: Viel hilft viel und im Nebel geht der Überblick verloren.
Es werden Allgemeinplätze statt konkrete Fakten genannt. Sprachliche Hinweise sind: „Wie Sie sicher wissen …“, „Wie allgemein bekannt ist …“. Nur nicht unnötig konkret werden. Lügner denken was sie nicht sagen, darauf kann sie auch niemand festnageln.
Wie aus der vorher geladenen Pistole geschossen: Eine zu schnelle Antwort auf eine Frage, die normalerweise Nachdenken erfordert, kann ein Hinweis auf eine Lüge sein. Oft werden Antworten auf erwartete Fragen vorbereitet und deshalb auffällig schnell gegeben.
Erst einmal sortieren! Ein zu langsames Antworten kann wiederum ein Hinweis dafür sein, dass Aufwand erforderlich ist, um eine Antwort zu konstruieren. Je komplexer gelogen wird, desto schwieriger wird es die Behauptungen schlüssig zu halten. Es ist wie beim Mikado; schließlich soll das Lügengebäude ja nicht wackeln. Entsprechend wird zusätzliche Gehirnleistung benötigt, um Widersprüche zu vermeiden. Und weil Menschen auf der bewussten Ebene nur bedingt – wenn überhaupt – multitaskingfähig sind, fehlen dabei Ressourcen für andere Aufgaben.
Auch das Unterdrücken des Impulses, die Wahrheit zu sagen, wirkt verzögernd.
Hoppla! Sprachliche Unterbrechungen, Disfluenzen genannt, sind willkürliche und bedeutungslose Laute wie Seufzen, Ähhs, Räuspern, Lachen und Pausen. Versuchen unehrliche Personen Zeit zu gewinnen, um sich eine Geschichte auszudenken oder weiterzuentwickeln, können dabei sprachliche Disfluenzen zunehmen. Auch hier geht es um die Veränderung und nicht die Unterbrechungen selbst, erst diese Veränderungen liefern im Kontext Hinweise.
Sogar im selbst gesponnen Netz kann es zu Verwicklungen kommen. Umso komplexer das Gebäude der Unwahrheiten wird, desto schwieriger wird der konsequente Aufbau. Wird der Stress weiter gesteigert, nehmen die Verstrickungen zu und damit die Wahrscheinlichkeit für Widersprüche.
Wer Unwahrheiten aufspürt, hört umso genauer hin und bleibt am Ball.
Da könnte der Sigmund Freud einige Hinweise zu geben. Sprachliche Fehlleistungen können auf unbewusste Hemmungen und Unstimmigkeiten hinweisen. Gedachtes vom Hinterstübchen drängt trotz oder gerade wegen des Platzverweises an die Oberfläche und somit in das Gespräch, wie die Spitze eines Eisberges.
Nix da! Eine defensive Haltung kann ein Hinweis auf Unwahrheiten sein.
Monotones Reden dient dazu Gefühle und Hinweise zu vermeiden. Nur keine unnötigen Hinweise liefern! Allerdings tun das auch viele ehrliche Zeitgenossen, weil sie es nicht anders wissen oder können. Es war ja nicht jeder Professor, an den ich mich erinnere, unehrlich. Monoton geredet haben viele.
Ironie ist das Sagen der Unwahrheit, ohne zu lügen. Sarkasmus ist das kränkende Benennen von abgelehnten Ansichten und Einstellungen anderer. Da beim Sarkasmus die überzeichnende Unwahrheit gesagt wird, wollen Lügner ihre Lüge so klingen lassen und durch Absurdität stärken.
So soll das Thema auch unattraktiv gemacht und ausgeklammert werden. Das Gebiet soll dadurch vermint werden, damit es zukünftig gemieden wird. Dafür wird dem Interviewer häufig ein Schuldgefühl vermittelt.
Irgendwie passen die Formulierungen und verwendeten Wörter nicht. Wer versucht seine Schuld zu verbergen, spricht mitunter deutlich gewählter als sonst. Es wirkt, als wenn jemand emotional weniger beteiligt ist, als eine ehrliche Person in einer solchen Situation.
Endlich ist die Kuh vom Eis! Auffällig ist eine spontane Erleichterung, wenn ein Thema gewechselt wurde. Es wirkt, als wenn eine wuchtige Last von den Schultern genommen wurde. Wechseln Sie spontan das Thema und reagiert Ihr Gesprächspartner darauf erleichtert, anstatt mit Irritation, ist der vorhergehende Teil eine besondere Aufmerksamkeit wert.
Insbesondere Emotionen werden gerne übertrieben. Statt etwas nur als „gut“ zu beschreiben wird es als „fantastisch“ und „unglaublich“ bezeichnet. So soll das Gesagte überzeugender wirken. Ein Hinweis; es sollen positive Emotionen mit Superlativen erzeugt werden, während negative Gefühle vermieden werden.
„So schlimm ist das doch nicht!“. Die Folgen sollen relativiert sein, es wird gerne für Verständnis geworben, falls „JEMAND“ so etwas getan hat.
Wer schaufelt schon das eigene Grab selbst tiefer? Wobei genau das mitunter aus strategischen Gründen zur Ablenkung geschieht; Distanzierung durch Verdammung einer Tat.
Übertriebene Schwüre werden oft als Verschleierungstaktik eingesetzt und sind ein deutlicher Hinweis, wenn jemand sonst nicht zu ihnen neigt.
Pronomen sind Wörter wie ich, mein, unsere, etc. In einem normalen Gespräch verwenden wir häufig Pronomen. In einer Lüge hingegen ist dies viel seltener der Fall. Da wird sprachlich vorsichtshalber Distanz gewahrt. Lügner nehmen sich selbst gerne aus den Äußerungen heraus und verallgemeinern. Wer mit etwas nicht in Verbindung gebracht werden möchte, lässt häufiger korrekte Personalpronomen weg und verwendet stattdessen beispielsweise „man“.
Wer etwas selbst erlebt hat, sollte darüber detailliert, lebhaft und inhaltlich stimmig berichten können. Wird die Geschichte jedoch unbeteiligt, knapp und handlungsarm erzählt, spricht das für eine unwahre Behauptung.
In Lügengeschichten ungeübter Lügner fehlen meist olfaktorische Informationen zu Gerüchen sowie kinästhetische wie Empfindungen und Temperaturen. Die meisten Lügner konzentrieren sich auf auditive und vor allem visuelle Konstruktionen, beschreiben also, was zu sehen und zu hören war.
Wer unverhältnismäßig oft die Unschuld beteuert, Glaubwürdigkeit ohne Beweise einfordert und Wahrheitsliebe betont, macht sich verdächtig.
Mit Killerphrasen soll ein weiteres Nachfragen abgewürgt werden.
„Im Grunde nicht!“. Die Verwendung von Sprache, die darauf hinweist, dass jemand sich vom Gesagten selbst distanziert. Besonders das Wort „eigentlich“ ist ein wertvoller Hinweisgeber.
Der Versuch, ohne ausreichende Grundlage einen Gegenangriff zu starten und einzuschüchtern, ist oft eine Vermeidungsstrategie.
Mit entsprechender Kalibrierung und umfangreicheren Erfahrungen mit einer Person lassen sich ungewohnte Sprachmuster erkennen, die als Hinweise infrage kommen.
Versucht jemand, der sonst beispielsweise einen starken Dialekt spricht, plötzlich Hochdeutsch zu sprechen oder ungewohnte verschachtelte Sätze zu konstruieren, ist besondere Aufmerksamkeit geboten.
Aus hundert Kaninchen wird niemals ein Pferd und aus hundert Verdachtsgründen niemals ein Beweis.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski in Schuld und Sühne
Nicht alles ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Wem es nicht so wie Othello mit seiner Desdemona gehen soll, der passt auf, dass nicht die Pferde mit ihm durchgehen.
Es existiert kein einziges eindeutiges Erkennungsmerkmal als absolutes Zeichen für eine Lüge. Auch nicht den angeblichen verräterischen Blick nach oben rechts (Augenzugangshinweise), den manche Beobachter überinterpretieren.
Es gibt nur Erkennungsmerkmale dafür, dass jemand unter Stress steht, sich ärgert oder unwohl fühlt. Und es gibt Abweichungen vom gewöhnlichen Verhalten. Die Kunst liegt nun darin, diese Anzeichen und Abweichungen festzustellen.
Entsprechende körpersprachliche Signale sind also kein Beweis für eine Lüge. Aber sie können auf Punkte hinweisen, die wichtig sein können. Dank gehäufter Signale, die einen Hotspot, einen Cluster (Anhäufung) bilden, wissen wir, welche Fragen wir stellen müssen, um zur Wahrheit zu gelangen.
Es stimmt, wer lügt, ist tendenziell gestresster. Der Umkehrschluss hingegen ist nicht immer zutreffend; wer gestresst ist, muss nicht unbedingt lügen.
Und es gibt noch einen anderen wichtigen Punkt; glaubt jemand den eigenen Lügen, dann kann es gut sein, dass sich kaum oder sogar keine Hinweise zeigen.
Die Analyse von Körpersprache ist nicht immer zu 100 % akkurat. Man kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob jemand die Wahrheit sagt oder lügt. Doch es gibt eine ganze Reihe von Ausdrücken und Bewegungen, die wir erkennen können. Indem wir die Summe der Hinweise im jeweiligen Kontext betrachten, erhalten wir verlässlichere Informationen. Alle Hinweise werden im Gesamtkontext mit dem Gesagten und der Situation betrachtet, in der sie auftreten. Schließlich beeinflusst auch die Situation und Umgebung unser Verhalten. Das lässt tragfähigere Schlüsse auf Gefühle, Haltungen und Gedanken zu.
Sobald wir einen Hinweis gefunden haben, eine Spur, verfolgen wir diese aufmerksam mit weiteren Beobachtungen und Fragen.
Um Unterschiede zu erkennen, gilt es erst einmal den Normalzustand bzw. die zu Emotionen zugehörigen Hinweise zu ermitteln. Für diese Kalibrierung empfiehlt es sich daher ein heikles Gespräch mit harmlosen Fragen zu beginnen. Auf diese Weise erhalten Sie eine Baseline; Sie sehen, welche Körpersprache der Antwortende unter normalen Umständen an den Tag legt. Danach können die heiklen Fragen folgen, die sich um das kritische Thema drehen, welches man behandeln möchte. Rasch merken Sie, an welchen Punkten verdächtige körpersprachliche Signale auftauchen. Es geht um diese Veränderungen! Erst dann können wir das Lügendickicht lichten.
Wichtig ist, dass Fragen in einem möglichst neutralen Ton gestellt werden. Es gibt nichts Schädlicheres, als wenn in den Fragen bereits ein vorwurfsvoller oder verdächtigender Unterton zu hören ist. Das führt nur dazu, dass der Gesprächspartner sich verschließt.
Sorgen Sie dafür das ungeplante Ablenkungen vermieden werden, da diese das Ergründen der Wahrheit beeinflussen.
Lernen Sie von Inspektor Columbo. Lassen Sie sich Ihren Verdacht nicht anmerken. Wer sich angegriffen fühlt, ist schlechter zu lesen.
Weit gefasste Fragen erschweren eng gefasste Antworten. Das erschwert die Konstruktion von Lügengebäuden und bringt weitere Informationen zutage.
Verschaffen Sie sich erst einen Überblick und erkunden Sie die Informationen, die Sie erhalten haben, in umgekehrter Reihenfolge. Oft sind die Letzteren die interessanteren, da es bei ihnen mehr Überwindung gebraucht hat, sie preiszugeben.
Durch gezielte Fragen, aufmerksames Zuhören und registrieren der körpersprachlichen Signale finden wir so nach und nach zur Wahrheit. Der Gesprächspartner wird auf diese Weise bald das Gefühl haben, dass wir mehr wissen, die Wahrheit vermutlich schon kennen und dass es für ihn besser ist, nun mit der Wahrheit herauszurücken. Währenddessen können wir uns kalibrieren und Inkongruenzen im Zusammenhang mit Informationen registrieren. Stimmen Aussagen und Körpersprache überein?
Da Lügengebilde vorzugsweise chronologisch konstruiert werden, lassen sich durch zeitliche Sprünge bei den Fragen leichter Unstimmigkeiten zutage bringen. So wird es für Lügner schwieriger konsistent zu bleiben.
Und noch einmal: Bei Wiederholungen bleiben die ehrlichen Antworten gleich lang, während Lügner zunehmend kürzer und widersprüchlicher antworten. Mehrfache Befragungen führen ggf. zu Widersprüchen. Diese betreffen selten den Kern der Behauptung, sondern die Nebensächlichkeiten verändern sich; Details kommen hinzu, wechseln, und fallen weg. Ein vorbereiteter Lügner wird schon bei der ersten Aufforderung die vorbereiteten Konstruktionen nennen, sodass zeitnahe Aussagen nahezu identisch sind. Können selbst komplexe Sätze auf Nachfragen identisch wiedergegeben werden, spricht dies für konstruierte vorbereitete Erklärungen. Durch verändertes Nachfragen lassen sich Widersprüche fördern.
Lügen ist kognitive Schwerstarbeit. Selbst ein professioneller Lügner kann mit dieser Herangehensweise – also die Geschichte rückwärts zu erzählen – Schwierigkeiten bekommen, wenn keine Details vergessen werden sollen. Dadurch nehmen Unstimmigkeiten zu.
Klappe halten! Stille ist Lügnern unangenehm. Außerdem können sie die Situation so schwer einschätzen, Schweigen gibt kein Feedback. Wenn die Person die Wahrheit sagt, wird sie oftmals wütend oder einfach frustriert reagieren mit zusammengepressten Lippen, nach unten gezogenen Brauen, angespanntes und zusammengekniffenes oberes Augenlid.
Werden Stress, Schuldgefühle oder Scham gesteigert, können deutlichere Reaktionen provoziert werden. Je überzeugter ein Lügner von den Fähigkeiten des Interviewers ist, desto mehr Stress und Versuche seinerseits, die Anzeichen unter Verschluss zu halten. Aus diesem Grunde sollen bei Lügendetektortests die Befrager auch wie Wissenschaftler wirken, indem sie weiße Kittel tragen und die Wände mit Diplomen geschmückt sind.
Wohl eher die Ausnahme und doch so hilfreich. Bei öffentlichen Auftritten steigt die Wahrscheinlichkeit Videoaufnahmen analysieren zu können. Während Gesten und Körperbewegungen leichter zu beobachten sind, erfordert die Mimik mehr Aufmerksamkeit. Mikroexpressionen zu entdecken erfordert mitunter akribische Auswertung und kann mittels Videomaterial Stunden dauern. Ich habe damit schon Nächte verbracht, bis ich mir eine fundierte Meinung gemacht habe.
Der eifersüchtige Othello beschuldigte seine Frau Desdemona der Untreue. Vollkommen verzweifelt beteuert sie ihre Unschuld und macht ihren Gatten damit nur noch misstrauischer. Er war so überzeugt davon, dass nur eine Lügnerin so ängstlich reagiert, erwürgte er sie im Ehebett.
Sicher ist sicher; Fakten, die geprüft werden können, sollten geprüft werden. Auch dann, wenn Lügner bestrebt sind Überprüfungen so weit wie möglich zu erschweren.
Achtung: Für Lügengeschichten werden gerne wahre Begebenheiten als Gerüst verwendet. Dann werden Details, Zeit und Ort sowie beteiligte Personen gewechselt. Hier gilt es vor allem die Einzelheiten zu überprüfen, da Lügner hier eher Fehler machen.
Sollten Sie ab sofort nur noch auf Unwahrheiten achten? Ob das so eine gute Idee ist, steht zu bezweifeln. Wer nur noch misstrauisch hinter jedem Wort einen Betrug wittert, tut sich und seinem Umfeld damit wohl keinen Gefallen. Ohne Vertrauen geht es nicht! Wenn Sie jeden mit Lampe im Gesicht knallhart verhören, sind Sie bald einsam. Also, alles zu seiner Zeit, wir sind ja nicht in Guantanamo.
Doch es lohnt bei wichtigen Entscheidungen besonders gut darauf Acht zu geben. Wenn mal wieder im Himmel Jahrmarkt ist und das Bauchgefühl Unbehagen meldet, haben Sie es mit den Hinweisen in diesem Artikel leichter.
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail bin ich zu erreichen: mail@karstennoack.de
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Fühle dich gerade dazu ermuntert, ich mag das!
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2015
Überarbeitung: 16. Februar 2019
AN: #352904
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Ü:X
Konflikte tauchen nicht ohne Grund auf und sie verschwinden nicht, bevor wir uns den Ursachen widmen.
Augen zu und durch, ist keine gute Idee.
Ein erheblicher Teil von Konflikten resultiert daraus, dass den Beteiligten zu wenig über die anderen bekannt ist, daher zu wenig Verständnis aufbringen kann für die Gründe, aus denen sich die jeweils anderen in einer ganz bestimmten Weise verhalten. Daraus kann unter Umständen sogar die Überzeugung entwickelt werden, andere Bereiche handelten aus Absicht in einer für sie schädlichen Weise. Besonders deutlich wird das in Unternehmen und Organisationen, bei denen die Bereiche sich voneinander abgrenzen sowie in Projekten mit Beteiligten aus solchen Bereichen.
All das führt häufig zu einer Form des Konkurrenzdenkens, bei dem die Abwehr vermeintlicher Intrigen die Wahrnehmung, das Denken und Handeln dominiert.
Henry Ford meinte; Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.
Leicht ist es oft nicht. Früher oder später gibt es eine unterschiedliche Sichtweise auf die Dinge. Bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher Interessen, beispielsweise in einem Projekt, sind Konflikte sehr häufig. Selbst bei besten Absichten sind zumindest Reibereien, unbewusste und auch offene Konflikte sehr wahrscheinlich. Jeder Bereich bringt seine eigene Kultur mit, hat eigene Erfordernisse, die gesetzten Ziele so erfolgreich wie möglich zu erreichen. So ärgerlich die aus der Unterschiedlichkeit resultierenden Konflikte erscheinen, so interessant sind die dadurch möglichen Vorteile, wenn es gelingt die Zusammenarbeit konstruktiv zu gestalten. Erst wenn alle im Team an einem Strang ziehen sind erfolgreiche Projekte schlank, effizient und schnell umsetzbar. In komplexeren Projekten sollte zeitgemäßes Projektmanagement genau dafür sorgen.
Wenn der Überblick verloren geht, lässt sich nicht nur schlechter entscheiden, es resultieren aus dem Wunsch der persönlichen Absicherung unnötige Konflikte.
Besser: Mit möglichst schlanken und flexiblen Prozessen, wenigen Regeln und geringem bürokratischem Aufwand lässt sich schneller und effizienter zu sichtbaren und funktionierenden Ergebnissen kommen. Das Ergebnis befindet sich im Fokus, die Prozesse berücksichtigen auch die – bisher zu oft ignorierten – menschliche Aspekte. Der Zusammenarbeit wird deshalb die erforderliche Aufmerksamkeit gewidmet, was zu besserer Kommunikation sowie mehr Transparenz und Vertrauen führt.
Die Ausrichtung auf eigenverantwortliche Strukturen innerhalb der Teams ermöglicht es den Rahmen des konkreten Vorhabens für die Lösung der Aufgabe zu gestalten, damit hinderliche Bedingungen identifiziert und vermieden werden.
Komplexität wird bewältigt, indem die Intelligenz der Organisation erschlossen wird, meinte Betriebswirt und Begründer der Managementkybernetik Anthony Safford Beer. Er formulierte dazu schon 1959 ein Modell (Viable System Modell) in dem er darauf hinwies, das Hierarchie und Selbstorganisation ins Gleichgewicht zu bringen sind. Es bedarf der Balance zwischen Autonomie und Hierarchie.
Dafür sind unter anderem die folgenden Fragen zu klären:
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail bin ich zu erreichen: mail@karstennoack.de
Aktuell ausschließlich in Ausnahmefällen für spezielle Fragen: Mobil 01577 / 704 53 56, Telefon 030 / 864 213 68. Telefonisch bin ich in Notfällen von montags bis donnerstags am ehesten in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sprechen. Meist bin ich im Einsatz, hinterlasse dann bitte eine Nachricht mit deiner Telefonnummer in Deutschland. Denke unbedingt daran, sehr konkret den Anlass des Anrufs zu nennen. Ich rufe dann so schnell wie möglich zurück.
Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.
Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell..
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Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Juni 2015
Überarbeitung: 15. Januar 2019
AN: #371
Kaum eine Fähigkeit wird so unterschätzt, wie das Zuhören. Wie Sie die Kunst des Zuhörens pflegen können, verrät dieser Artikel. Konkrete Empfehlungen machen Sie zum besseren Zuhörer, wenn Sie bereit dazu sind.
Zuhören können ist der halbe Erfolg.
Calvin Coolidge
Zuhören geht über das Hören hinaus, erfordert Fähigkeit und Bereitschaft sich auf Botschaften einzulassen, sie verstehen zu wollen.
Ein Zeitschriftenartikel erklärt die Sache mit dem Zuhören auf eine durchaus …. na ja … andere Weise: Weil wir Menschen geistig mehr Wörter verarbeiten können als die Nicht-Dieter-Thomas-Hecks Worte herausschleudern können, ist es für das unterforderte menschliche Gehirn so langweilig zuzuhören. Mm. Auch dass die These mit Zahlen aus Studien untermauert wird, macht sie für mich nicht schmackhafter. Die Behauptung „Wer schneller redet, dem wird zugehört!“, deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen.
Kaum jemand ist der Meinung, die Fähigkeit zuzuhören sei unwichtig! Im Gegenteil; sie gehört zu den oft genannten Erfolgsfaktoren von Führungspersönlichkeiten. Und in der Praxis? Viele Menschen beschweren sich darüber, dass andere nicht gut zuhören können. Doch wie ist es beim Blick in den Spiegel, dem Griff an die eigene Nase? Wieso findet das Zuhören in der Praxis dann nicht tatsächlich auch die verdiente Beachtung, sondern fristet eher ein Schattendasein?
Ist in unserem egozentrischen Alltag Reden das vorrangige Mittel zur Selbstbestätigung und Zuhören etwas, dass wir nur einseitig von unserem Publikum fordern? Machen Macher in erster Linie, sind aktiv und Zuhören ist da etwas zu passives? Oder liegt es daran, dass wir das Hören, das Horchen auch automatisch als Aufforderung zum Gehorchen übersetzen und vermeiden? Fragen über Fragen …
Hauptstressfaktoren am Arbeitsplatz sind Zeit- und Termindruck. Gerade, wenn der Druck mal wieder besonders groß ist, geht die Kommunikation oft baden. Es entstehen Missverständnisse, die zu Problemen führen und durch die sich die Arbeit erheblich verzögert. Wer sich stattdessen lieber die Zeit nimmt, um seine Aufmerksamkeit zu schärfen, bereit ist Augen und Ohren zu öffnen, arbeitet deutlich effektiver und hat damit einen klaren Karrierevorteil.
Die Qualität der Zusammenarbeit hängt auch davon ab, wie wir miteinander umgehen. Beziehungen spielen in vielen Bereichen eine große Rolle. Menschen, die echtes Interesse zeigen, sind mitten im Geschehen. Und Interesse lässt sich am besten vermitteln, indem Fragen gestellt werden und aufmerksam zugehört wird. Wer gut zuhört, ist beliebter und erreicht mehr. Nur wer präsent ist, nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Dazu gehört eine Menge, auch die Fähigkeit, die Körpersprache zu verstehen, zwischen den Zeilen zu lesen und die psychische Verfassung des Gegenübers zu erahnen.
Gründe, weshalb wir nicht besonders gut zuhören:
Es gibt viele mögliche Ausreden, weshalb nur mit halbem Ohr oder eher beiläufig zugehört wird. Doch für Ausreden gibt es keine Belohnung. Die Realität: Die meisten Menschen schätzen es sehr, wenn ihnen gut zugehört wird. Und eine der häufigsten Klagen nach Gesprächen ist; der Gesprächspartner hätte überhaupt nicht zugehört. Mm …
George Bernard Shaw meinte; „Das größte Problem in der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden.“ Wir können uns also weiterhin der Illusion hingeben, dass unsere Botschaften stets auch so ankommen, wie es beabsichtigt war. Oder wir pflegen die Kunst des Zuhörens.
Also, was hilft besser zuzuhören?
Eine offene, interessierte, vielleicht sogar neugierige Grundeinstellung hilft immens und auf vielen Ebenen. Zum Einen hilft es einem selbst direkt. Außerdem färbt die innere Haltung auf andere ab. Wenn Sie entspannt sind, wirkt sich das ebenso aus wie eine wütende Innenwelt. Wie wir in den Wald hinein sprechen, so spricht es hinaus. Oder war es SCHREIEN? Die Stimmung wirkt sich aus: Nicht nur verbal dringt unsere Haltung nach außen. Gerade die Körpersprache findet ihre eigenen Wege mehr über uns Preis zu geben, als uns oft recht ist. Eine geeignete innere Haltung hingegen lässt uns vieles ganz von allein richtig machen.
Gleichzeitig reden spart nur bedingt Zeit und dient nicht der Verständlichkeit.
Karsten Noack
Bei einem guten Gespräch sind Reden und Zuhören ausgewogen. Tatsächlich kann immer nur einer reden und einer zuhören. Wie geht es Ihnen, wenn Sie unterbrochen werden? Ich kenne niemanden, der das mag. Die meisten Menschen reagieren darauf sehr allergisch. Egal, weshalb sie unterbrochen werden!
Mehr zum Thema finden Sie im Beitrag: Manche Menschen werden besonders häufig unterbrochen.
Lernbereitschaft ist eine gute Voraussetzung. Die grundsätzliche Bereitschaft dazulernen zu wollen macht es leichter aufmerksam zu bleiben. Wer zuhört, erfährt auch eine Menge über sich selbst.
Sich Zeit zum Zuhören zu nehmen macht nicht nur das Zuhören selbst leichter. Es vermittelt auch Wertschätzung und fördert so die Beziehung. Wo möglich können wir schon mit dem Rahmen, in dem wir ein Gespräch anbieten, deutliche Signale setzen, die sich positiv auswirken. So ist es dann auch besser für manches Gespräch zuerst den Rahmen zu schaffen, als es nebenbei zu führen.
Nicht nur die Ohren müssen sich beim Zuhören öffnen, sondern der Zuhörer muss bereit sein mehr an sich heranzulassen. Erst durch diese Nähe ist es möglich intensiver zuzuhören.
Sehr hilfreich ist das möglichst angstfreie Sich-Einlassen auf die Perspektive, die Sicht des Gesprächspartners. Richtig zuhören heißt, auch das zu hören, was wir nicht gerne hören. Verstehen ist nicht automatisch Akzeptieren. Die Unterscheidung zwischen Verstehen und Einverstanden sein erleichtert das Zuhören und die Reaktionen darauf. Verstehen bedeutet nicht notwendigerweise auch Einverständnis.
Anmerkung:
Bei aller Bedeutung von Empathie; wer solche Nähe erlaubt, sollte auch lernen konstruktiv mit dem Gehörten umzugehen. Manches, das wir hören, kann sonst die eigene Seele sehr belasten. Coaches und Therapeuten können davon ein Lied singen. Sie lernen den Umgang damit und nehmen regelmäßige Supervision.
Die körperliche Zuwendung zum Sprechenden signalisiert körpersprachlich geistige Zugewandtheit. Eine offene Körpersprache wirkt auf den Sprechenden ebenso wie auf den Gesprächspartner. Fluchtwünsche hingegen zeigen sich beispielsweise durch Füße, die Richtung Tür zeigen und selbst, wenn es nicht so gemeint ist, sollten solche Signale unterlassen werden.
Wo es angemessen ist, fördert ein echtes Lächeln Zuwendung und Offenheit.
Halten Sie auf angenehme Art und Weise den Blickkontakt mit dem Sprechenden. Augenhöhe empfiehlt sich bei der innerlichen Haltung und auch räumlich. Wer mag es schon von oben herab behandelt zu werden? Auf manche Menschen wirkt schon der Blick über die Brille arrogant. Unnötige Statussymbole und -verhaltensweisen erschweren die Kommunikation auf Augenhöhe. Wobei Status im Sinne von Orientierung, Hilfe und Sicherheit wiederum förderlich wirken kann, wenn er angenommen wird.
Wer mit sich selbst beschäftigt ist, wird schwerlich präsent sein. Dazu wird Aufmerksamkeit und Konzentration, Aufgeräumtheit und geistige Wachheit benötigt. Präsent zu sein hört sich allerdings leichter an, als es mitunter ist. So viele Themen ringen um Aufmerksamkeit, so vieles ist zu berücksichtigen. Vergangenes und Zukünftiges drängen sich in die Gedanken; und dann ganz im Hier-und-Jetzt zu sein, also nicht nur körperlich anwesend zu sein, ist oft eine Herausforderung!
Es hat nicht nur das Gesagte Bedeutung, sondern auch wie es gesagt wird und was nicht gesagt wird. Besondere Achtsamkeit gilt hier körpersprachlichen Signalen, sie geben Hinweise. Wie authentisch wirkt jemand bei einzelnen Aussagen, wann verändert sich etwas? Auch hier gilt; Beobachtungen als Hinweise und nicht als Wahrheiten, als Beweise zu behandeln.
Ein Narr antwortet, ehe er zugehört hat.
Viel sicherer als Hellsehen ist Nachfragen, ob der andere richtig verstanden wurde bzw. die eigene Botschaft angekommen ist. Hierzu gibt es verschiedene Techniken, wie die Wiedergabe des Gehörten in Form wörtlicher Wiederholung, eine Wiederholung mit eigenen Worten oder einer passenden Zusammenfassung. In Kommunikationstrainings gehört das Aktive Zuhören mit Nachfragen, Verbalisieren, Paraphrasieren, Zusammenfassen, Klären, Weiterführen und Abwägen zu den Standardtechniken.
Manche Menschen neigen dazu durch Vervollständigung angefangener Sätze Zeit sparen zu wollen. Warten Sie lieber, bis Ihr Gesprächspartner seine Worte gefunden und ausgesprochen hat. Ganz nebenbei; die Wortwahl liefert auch oft interessante Hinweise für die Verbesserung der Kommunikation und die Lösungsfindung.
Manchmal ist tatsächlich nur Zuhören gefordert. Bei allem Stolz Besitzer einer vermeintlichen Lösung zu sein: Nicht jeder Mensch möchte ungefragt Patentrezepte und Meinungen erhalten – belehrt zu werden mag kaum jemand. So ein ungebetener Ratschlag belastet schnell die Beziehung.
Nehmen Sie die Antwort ernst. Auch dann, wenn sie nicht gefällt. Auch das ist mitunter leichter gesagt, als getan. Die Körpersäfte haben dazu oft eine ganz eigene Meinung und wenn die Wellen hochschlagen zeigt sich, wie es mit dem gegenseitigen Respekt tatsächlich aussieht.
Nicht jede Pause muss zwanghaft mit etwas gefüllt werden. Manches reift in diesen Momenten des Innehaltens, wenn es nicht davon abgehalten wird. Tick, tick, tick … Der Zeiger der Uhr ist so deutlich zu hören wie die fallende Stecknadel: Stille! Doch es fällt vielen Menschen schwer Stille zu ertragen, sie ist ihnen nicht geheuer.
Zum Weitersprechen ermunternde verbale und nonverbalen Botschaften signalisieren, dass der erforderliche Raum angeboten wird. Urteile führen in eine Verteidigungshaltung. Fragen kann zugestimmt oder sie können beantwortet werden. Geeignete Fragen laden dazu ein weiterzureden. Wohlwollende offene Fragen laden zu weiteren Erkundungen ein. Sie fördern die Öffnung.
Während wir uns normalerweise möglichst mit Menschen umgeben, die uns ähnlich sind, liefern gerade andere Sichtweisen und Erfahrungen die Chance zu lernen. Wer immer nur über das spricht, dass er ohnehin schon kennt, erweitert schwerlich den eigenen Horizont.
Ein freundliches Nicken, ein leises „Aha!“ sind noch keine Zustimmung. Doch sie können signalisieren, dass zugehört wird. Wobei es auch Zeitgenossen gibt, die solcherlei eher automatisiert von sich geben, ohne tatsächlich Anteil zu nehmen. Spätestens bei der Antwort ist dann zu merken, ob jemand nur körperlich oder auch geistig anwesend war.
Sie dienen der Klärung und der Lösungsfindung. Geeignete Fragen führen zu eigenen Einsichten. Und die gehen tiefer und führen zu anhaltenderen Entwicklungen, als von außen aufgezwungene Zugeständnisse. Allerdings sind Gesprächs- und somit auch Fragetechniken nur dann wirklich hilfreich, wenn die passende Haltung vorhanden ist. Gerade frische Teilnehmer nach Kommunikationstrainings kleben gern beharrlich an den Techniken, und das Gespräch ähnelt dann eher einem Verhör.
Anstatt gnadenlos einem starren Gesprächsleitfaden zu folgen wie die Anrufer beim so lästigen Telefonverkauf während es TV-Blockbusters, ergeben sich die nächsten Schritte aus dem Gehörten. Oft liefert es auch die nächsten Fragen und bringt so Gespräche auf natürliche Weise voran.
Von wegen, wer fragt, der führt. Das genügt nicht! Wer etwas zu sagen hat, muss auch zuhören können. Wer gut zuhören kann, hat viele Vorteile, erzielt nicht nur in Verhandlungen bessere Ergebnisse. Ja, wer gut zuhören kann, kommt voran, macht schneller Karriere. Doch richtiges Zuhören ist harte Arbeit. Gutes Zuhören ist eine Frage der Übung. Und dieses Training lohnt sich. Kommunikative Fähigkeiten werden im Berufs- und Privatleben immer wichtiger.
Vorteile des guten Zuhörens:
Im Fokus von Weiterbildungen stehen Präsentieren, Argumentieren und Überzeugen. Doch auch das Zuhören ist eine Kernkompetenz, die gepflegt werden möchte. Denn die Fähigkeit gut zuhören zu können ist ein wirksames Mittel, um persönliche und berufliche Beziehungen zu fördern. Außerdem liefert sie Voraussetzungen dafür, dass andere Kompetenzen wirksam zum Einsatz kommen können.
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Nicht repräsentative Umfrage auf www.karstennoack.de (2017, n=934)
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Ergebnis einer nichtrepräsentativen Umfrage auf www.karstennoack.de (2017, n= 997)
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2015
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #43389
K:
Ü:
Über das Risiko einander misszuverstehen, denken wir normalerweise erst dann nach, wenn etwas schiefgegangen ist. Missverständnisse gehören zur Kommunikation. Im Artikel erfahren Sie, wie Sie die Kommunikation konstruktiv gestalten.
Apfelstrudel sind sogar für Nichtschwimmer ungefährlich! Für Sprache gilt das oft nicht, denn die ist missverständlich.
Wenn noch nicht einmal einzelne Wörter für jeden einzelnen Menschen dieselbe Bedeutung haben, wie soll das dann mit ganzen Sätzen funktionieren?
Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse.
Antoine de Saint-Exupéry
Sprache ist ein Instrument der Verständigung, zumindest ist das die Absicht. Das Ergebnis des sprachlichen Austauschs überzeugt allerdings nicht immer!
Über das Risiko einander misszuverstehen denken wir normalerweise erst dann nach, wenn etwas schiefgegangen ist. Ob es uns gefällt oder nicht; Missverständnisse gehören zur Kommunikation. Selbst mit noch so bewährten Kommunikationsstrategien wird es nicht immer gelingen, sie zu verhindern.
Punkt, Komma, Strich; schon die Interpunktion sorgt bei Texten für unfreiwillige Missdeutungen. Komm essen wir(,) Opa. Satzzeichen können Leben retten!
Sprache – ob schriftlich oder mündlich genutzt – ist ein mehrdeutiges Wesen. Es führt mitunter ein überraschendes Eingenleben. Schon das Wort Disambiguierung (die Auflösung von Mehrdeutigkeiten bei der Verarbeitung natürlicher Sprache) erzeugt tendenziell Irritation.
Zusätzlichen Kummer bereitete mir als Kind die sprachliche Formulierung „in einem Affenzahn zu rennen“. Ich war schon damals davon überzeugt, das würde nie funktionieren und außerdem taten mir die Tiere leid.
Im Grunde ist es ein Wunder, dass wir uns überhaupt so oft verstehen. Überall lauern Missverständnisse. Mehrdeutigkeiten, Unklarheiten und andere Stolpersteine werfen so manches Gespräch aus der vorgesehenen Bahn. Noch dazu kommunizieren wir auf so vielen Ebenen, dass es schon eine beachtliche Leistung ist, die beabsichtigte Bedeutung zu ergattern.
Wenn zwei Menschen scheinbar vom Gleichen sprechen, meinen sie nicht unbedingt dasselbe. Umso wichtiger sind Mechanismen, mit denen Sender und Empfänger sich abgleichen. Werkzeuge gibt es eine Menge: Paraphrasieren, aktives Zuhören, …. Doch es braucht auch eine ausreichende Portion Empathie und die Bereitschaft, sie zur Geltung kommen zu lassen. Aufmerksamkeit, Bereitschaft und Fähigkeit zur Abstimmung sind wesentlich, doch leider nicht selbstverständlich.
Verschaffen Sie sich einen Überblick. Ich mache mir gerne ein Mindmap vor wichtigen Gesprächen. Beschaffen Sie die notwendigen Voraussetzungen.
Versetzen Sie sich in die Position des Gesprächspartners. Erkunden Sie die Perspektive; warum geht es in erster Linie, was ist von Interesse, welche Motive, welche Argumente zählen und welche Gegenargumente sind zu erwarten?
Welchen Spielraum wollen Sie nutzen? Legen Sie für sich Minimalziele und Maximalziele fest. Wenn Sie sich über die Botschaft im Klaren sind, finden sich die passenden Worte.
Es gibt Tage, da führt jede noch so harmlos klingende Äußerung zu heftigen Konflikten während an anderen Tagen sogar heikle Bemerkungen ohne Folgen für die Gesundheit bleiben. Der Deutungsspielraum wird ausgeschöpft; so oder so. Je besser die Beziehung, desto größer das Wohlwollen auch bei Interpretationen. Je schlechter die Beziehung, desto wahrscheinlicher ist eine negative Interpretation Ihrer Aussage. Ja, der Empfänger entscheidet über die Bedeutung einer Botschaft.
Der Ton macht die Musik! Und nicht nur mit Ihrer Stimme beeinflussen Sie die Beziehung. Die tatsächliche innere Haltung findet ihren Weg an die Oberfläche.
Sie senden ständig nonverbale Signale. Gut, wenn diese im Einklang mit Ihren verbalen Äußerungen sind.
Wird es komplexer, dann behalten Sie mit Notizen den Überblick. Außerdem zeigt es Gesprächspartnern, dass es Ihnen wichtig ist.
Humma Kavula: „Zaphod Beeblebrox! Was führt Dich auf meinen bescheidenen Planeten?“
Zaphod: „Oh, ich glaube, Du weißt, warum ich hier bin!“
Humma Kavula: „Das glaube ich nicht!“
Zaphod: „Ich glaube, Du glaubst nur, Du glaubst es nicht… Doch wir beide wissen, dass Du es weißt!“
Per Anhalter durch die Galaxis
Kommunikation ist Interpretation. Nur ist der Spielraum oft so groß, dass es eher dem Hellsehen ähnelt. Gerade in heiklen Situationen sind die Vermutungen, auf deren Grundlage eine Botschaft interpretiert wird, oft weit von der Absicht entfernt.
Sehr hilfreich bei der Vermeidung von Missverständnisse sind Rückfragen. Fragen Sie dann doch lieber nach, anstatt zu raten und sich auf die eigene Interpretation zu verlassen, bitten Sie doch lieber den Gesprächspartner, bei der Deutung seiner Nachricht behilflich zu sein. Rückfragen sind kein Zeichen von Dummheit, sondern von kommunikativer Kompetenz.
Wenn wir interpretieren, was jemand sagt tun wir das auf vier Ebenen. Jede Botschaft beinhaltet die vier Ebenen, jeder Empfänger interpretiert auf vier Ebenen.
Mit der Bereitschaft sich auch in die Perspektive Ihres Gesprächspartners hineinzubegeben, erweitern Sie Ihre Sicht der Dinge, gewinnen Einblicke und somit Erkenntnisse. Übrigens soll eine offene Körperhaltung das erleichtern. Probieren Sie es aus.
Spricht Ihr Gesprächspartner, so schenken Sie ihm Ihre vollste Aufmerksamkeit. Zuhören ist eine Kernkompetenz für gute Kommunikation. Und Zuhören ist anspruchsvoller, als es erscheint. Ein gutes Gespräch findet hier eine Balance.
Abstimmung braucht die Fähigkeit, sich in Gesprächspartner einzufühlen; aktiv und aufmerksam zuzuhören! Und sich auch immer wieder und wieder zu vergewissern, wie die Botschaften ankommen. Zuhören ist nicht gleich Zuhören, ist leicht zu unterschätzen, doch Zuhören ist eine Kunst.
Der Kontext beeinflusst die Kommunikation wesentlich. Sorgen Sie dafür, dass die Bedingungen einen Austausch fördern.
Verständigung braucht auch einen geeigneten Rahmen und genügend Zeit. Hektik und Zeitmangel nagen an der Gesprächsqualität ebenso wie ein ungeeigneter Ort, an dem Störungen und Unterbrechungen sich einmischen. Entspannte Rahmenbedingungen können die Verständigung und vor allem die Bereitschaft dazu hingegen deutlich fördern.
Kritisches Feedback solltest du lieber als Ich-Botschaften geben. Das ist dann eine persönliche Meinung, Ihre Empfindung, statt eine grundsätzliche Anklage.
Selbst wohlwollende Gesprächspartner schalten bei anhaltenden Monologen früher oder später ab. Es ist nicht so einfach längere Zeit Informationen auf sich einprasseln zu lassen, wie ein Platzregen. Die Körpersprache signalisiert Ihnen, wenn ein Gesprächspartner ausgestiegen ist. Besser, Sie reagieren früher.
Fördern Sie lieber einen regen Austausch von Gedanken, statt einen Vortrag zu halten.
Schenken Sie Ihren Gesprächspartnern die verdiente Aufmerksamkeit. Und wenn Sie merken, dass es Zeit ist sich zu sammeln, die Informationen zu verdauen, bitten Sie um die Gelegenheit dafür. Mit Krampf geht es nicht!
Gesprächspartner merken sehr gut, ob wir ihnen Aufmerksamkeit entgegenbringen; uns voll und ganz auf sie konzentrieren. Wird der Blickkontakt gehalten und eine zugewandte Körperhaltung eingenommen? Wie ehrlich ist das Interesse? Ehrliches Interesse wird beispielsweise durch interessiertes Nachfragen signalisiert.
Sagen Sie was Sie wollen und nicht, was Sie nicht wollen. Negative Aussagen belasten die Beziehung und sorgen für Missverständnisse.
Lernen Sie, auf unterschiedliche Kommunikationsmuster gezielt einzugehen. Besonders die Art und Weise, wie Menschen motiviert werden macht einen großen Unterschied. Orientieren Sie Ihre Angebote an den Sprachmustern, die Sie entdecken. Es hilft sehr, wenn wir auf der gleichen Wellenlänge kommunizieren.
Wenn Sie sich auf etwas geeinigt haben formulieren Sie es mit dem SMART-Format, damit alle Beteiligten eine identische Vereinbarung mitnehmen.
Zur Erinnerung: SMARTe Ziele angemessen, überprüfbar – also messbar – und interessant, positiv – also attraktiv – formuliert. Aussichtslose Ziele verschlimmern die Situation, daher sollen Ziele realistisch formuliert und zeitlich erreichbar – ggf. in Etappen terminiert – werden.
Passt die Körpersprache zu den verbalen Aussagen, ist sie kongruent? Achten Sie auf Hinweise, die Ihnen zusätzliche Anhaltspunkte geben, was jemand tatsächlich denkt. Anregungen dazu finden Sie in einigen der Artikel im Blog von www.karstennoack.de: Lügner und ihre Lügen erkennen, Lass das, ich hass‘ das: Manipulationstechniken erkennen und Was lässt sich tatsächlich von den Augen ablesen?
Es hilft, sich von Zeit zu Zeit an das KISS-Prinzip zu erinnern. So wirkt es sich positiv auf die Kommunikation aus.
Zuerst einmal können wir die weit verbreiteten und trotzdem nicht empfehlenswerten Gewohnheiten lassen, die der Kommunikation keinen guten Dienst erweisen. Der Brite Julien Treasure nennt sie die sieben Todsünden der Kommunikation.
Manche Menschen orientieren sich bei Konflikten darauf ihre eigene Position durchzusetzen. Bei ihnen dominiert die Zielorientierung. Anderen ist die Harmonie am wichtigsten, die Beziehungsorientierung dominiert. Welcher Konflikstil ist am besten?
Euphemismen dienen der Schönfärberei, durch sprachliche Kosmetik soll Hässliches weniger hässlich erscheinen. Euphemismen sind nicht nur in der Politik im Einsatz. Lernen Sie Schönfärberei schneller zu erkennen.
Bei trockenen, unemotionale Beiträgen, wie vielen der tagtäglichen Reden und Präsentationen, schaltet das Gehirn gelangweilt in den Ruhezustand, sucht nach dem Smartphone oder spielt Bullshit-Bingo. Storytelling ist da deutlich angenehmer für Redner:innen und Zuhörer:innen. Erfahren Sie, was gute Geschichten benötigen.
Ist Siezen noch zeitgemäß und bringt das Duzen nur Vorteile mit sich? Kann das Sie weg oder würden wir es vermissen?
Gendern ist doch kein Thema mehr, oder? Welche Vorbehalte und Ängste gibt es? Wie kann es gelingen?
Obwohl sie häufig charmant wirken, entschuldigen sich Narzissten niemals. Sie machen angerichteten Schaden nicht wieder gut und geben niemals ihre Fehler zu. Und dann kommen da Nicht-Narzissten und geben sich der Illusion hin eine ehrlich gemeinte Entschuldigung zu bekommen.
Nützliche Psychologie für überzeugende Reden, Präsentationen, Medienauftritte: Einzelschicksale interessieren mehr.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2010
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #32468
K:
Ü:
Wie steht es mit Mimik und Gestik, Körperhaltung und Bewegungen im Vorstellungsgespräch? Erfahren Sie, wie Sie durch gezielten Einsatz der Körpersprache mehr Erfolg im Vorstellungsgespräch erzielen.
Selbst wenn wir schweigen, gibt unser Körper immer noch vieles preis.
Der erste Einruck ist schnell geformt. So mancher Bewerber:innen hat schon verloren, bevor groß geredet wurde. Andere überzeugen in erster Linie durch Ihre Erscheinung. Woran liegt das?
Selbst wenn wir schweigen, gibt unser Körper immer noch vieles preis. Gerade im Vorstellungsgespräch beruht die Wirkung der Selbstpräsentation enorm von der Mimik und Gestik, also den Gesichtszügen, der Körperhaltung und den Bewegungen ab. Die Körpersprache kann Sympathie wecken und auch das Gegenteil. Wir kommunizieren ständig, selbst wenn wir es nicht beabsichtigen. Und dabei senden wir gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen eine Vielzahl von Informationen. Dabei sind die Botschaften auf der verbalen und nonverbalen Ebene nicht immer identisch. Schade! Erst dann, wenn die nonverbalen Signale zu den Aussagen und dem restlichen Bild des Bewerber:innens passen, entsteht ein stimmiges Bild und damit Glaubwürdigkeit und Authentizität, die bei einem Vorstellungsgespräch eine entscheidende Rolle spielen.
Manchmal gelingt es uns andere Menschen zu überzeugen und manchmal nicht. Häufig liegt es nicht daran, was wir sagen, sondern wie wir insgesamt auf den Zuhörer wirken. Und daran hat die Körpersprache einen wesentlichen Anteil. Doch viele Menschen sind sich dieser Zusammenhänge nicht bewusst oder ignorieren sie und wundern sich dann über die Ergebnisse.
Zu den Momenten, in denen Kommunikation von besonderer Bedeutung ist, gehören Vorstellungsgespräche. Wie in vielen anderen Situationen entscheidet auch hier die Körpersprache, ob wir authentisch wahrgenommen werden. Die nonverbalen Hinweise beeinflussen nun mal sehr, wie wir jemanden einschätzen. Personalverantwortliche sind auch Menschen. Auch Entscheider machen sich so ein Bild vom Bewerber:innen. Aber der Druck und der kurze Zeitraum, der für die Bildung von Rapport zur Verfügung steht, macht das nicht so einfach. Doch der Interviewer kann für seine Entscheidung nur nutzen, was ihm zur Verfügung steht.
Wenn wir aufgeregt sind oder uns unwohl fühlen, haben viele von uns Gewohnheiten (der Begriff Tick ist hier mitunter abgebracht), die andere Menschen irritieren können. Manche zupfen an sich herum, machen eigenartige Bewegungen und signalisieren unbewusst ihr Unbehagen, ihre Unsicherheit. Der Körper spricht ständig! So nachteilig manche Signale der Körpersprache sein können, so förderlich wirkt überzeugende Körpersprache. Mit Körpersprache können Aussagen verstärkt und der Eindruck vertieft werden. Diejenigen, die hier förderliche Gewohnheiten pflegen, sind im Vorteil.
Im Artikel Körpersprache, die Ihnen schaden kann, erfahren Sie genauer, was Sie lieber sein lassen sollten. Nutzen Sie stattdessen förderliche Körpersprache für sich. Eine wirkungsvolle Körpersprache sorgt für mehr Selbstvertrauen. Und Selbstvertrauen sorgt für eine überzeugende Körpersprache, wirkt authentischer!
Wenn Sie sich mit Körpersprache beschäftigen, lernen Sie als willkommene Nebenwirkung auch besser, die Körpersprache anderer Menschen zu lesen. Sie erhalten zusätzliches Feedback, um Ihre Kommunikation zu gestalten und dadurch die Beziehungen zu fördern.
Die eigene Körpersprache zu pflegen, lohnt sich. Dabei ist darauf zu achten, das Repertoire so zu erweitern, dass es zur eigenen Person passt und es schließlich ﹣ nach entsprechendem Training ﹣ unbewusst einfließt. Ich helfe Ihnen dabei, sich verbal und nonverbal überzeugend zu präsentieren. Das Eine funktioniert nicht ohne das Andere!
Ein sicherer, angenehmer Blickkontakt, fester Händedruck und ein offenes Lächeln fördern einen guten Start in das Vorstellungsgespräch.
Ob im Stehen oder Sitzen; bewahren Sie Ihre aufrechte, sichere Haltung. Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner zu.
Wenn Sie deutlich, langsam, ruhig und angemessen tief sprechen, wirken Sie souveräner.
Vermeiden Sie Barrieren.
Kleider machen Leute, auch heute noch.
Auch während des Gesprächs lohnt es sich einen angenehmen Augenkontakt zu pflegen.
Ein freundliches Lächeln verbindet.
Es empfiehlt sich offene Handflächen zu zeigen, ruhige und langsame Gesten verwenden, die an den richtigen Stellen unterstreichen.
Bestätigendes Kopfnicken an den richtigen Stellen ist ansteckend, solange Sie es nicht übertreiben und zu hektisch betreiben.
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail bin ich zu erreichen: mail@karstennoack.de
Aktuell ausschließlich in Ausnahmefällen für spezielle Fragen: Mobil 01577 / 704 53 56, Telefon 030 / 864 213 68. Telefonisch bin ich in Notfällen von montags bis donnerstags am ehesten in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sprechen. Meist bin ich im Einsatz, hinterlasse dann bitte eine Nachricht mit deiner Telefonnummer in Deutschland. Denke unbedingt daran, sehr konkret den Anlass des Anrufs zu nennen. Ich rufe dann so schnell wie möglich zurück.
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Anmerkungen:
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Alle Jahre wieder werde ich gefragt, was ich unter Rapport verstehe. Wie so oft sind gerade die Grundlagen schnell in Vergessenheit geraten, weil sie so offensichtlich erscheinen. Doch gerade sie sind es, mit denen die Voraussetzungen für gute Kommunikation geschaffen werden.
Strategisch und inhaltlich gibt es Einiges zu beachten, wenn es darum geht die Chancen auf ein gutes Gehalt zu steigern. Sehr einflussreich ist die in Gehaltsverhandlungen an den Tag gelegte Körpersprache.
Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Wie macht er das? Analyse der Strategien, Körpersprache, Rhetorik. Zahlen, Daten und eine Sammlung von Artikeln.
Im Artikel geht es um die Wirkung des Hundeblicks auf uns Menschen und wie auch wir ihn uns mit unserer Körpersprache zunutze machen.
Es gibt viele Gründe dafür, weshalb Menschen lügen, wenige davon sind ehrenwerter Natur. Wer lügt, will dabei üblicherweise nicht erwischt werden. Lügner wollen ihre Gegenüber davon überzeugen, dass sie die Wahrheit sagen. Außerdem sind Lügner häufig bestrebt Sympathien zu gewinnen. Hier finden Sie einige Gedanken zu diesem Themenbereich und einige Tipps, wie Sie Lügner und ihre Lügen erkennen.
Mit geeigneten Übungen aus dem Stimmtraining wird Ihre Stimme sofort klarer, verständlicher und authentischer. Resonanz in der eigenen Stimme zu haben, ist Voraussetzung um klangvoll zu sprechen.
Das Phänomen der dominanten Alphamännchen gibt es bei allen sozialen Gesellschaften, bei Tieren ebenso, wie bei Menschen. Ja, es gibt auch Alphaweibchen. Erfahrungen aus Berufs- und Privatleben …
Körpersprache ist einflussreich. Körpersprache beruhigt oder schadet in heiklen Situationen. Präsentieren Sie sich und Ihre Botschaft überzeugend, verbal und nonverbal.
Wie signalisieren Sie, dass es keine gute Idee ist Sie anzugreifen, dass Sie mit Rückgrat für sich und Ihre Werte einstehen?
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 9. Juni 2017
Überarbeitung: 1. August 2019
Englische Version:
AN: #234
K: CNB
Ü:
Sie sind sie an der Tagesordnung: Endlose Teammeetings, die außer Frustration kaum etwas zustande bringen. Teamsitzungen haben in der Regel nur dann Erfolg, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Im Artikel finden Sie dazu Tipps.
Teamwork ist, wenn alle das Gleiche wollen wie ich.
Spruch
Leider sind endlose Teammeetings eher die Regel als die Ausnahme. Außer Frustration bringen sie oft kaum etwas zustande. Teamsitzungen haben in der Regel nur dann Erfolg, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Dann gilt mitunter tatsächlich, dass 1 + 1 = 3 ergibt — im Sinne von; ein Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder.
Wer alleine arbeitet, addiert.
Wer zusammenarbeitet, multipliziert.
Hier ein paar Tipps, um Teamsitzungen erfolgreich und effektiv zu gestalten:
Gut vorbedacht – schon halb gemacht. Die Teilnehmer klären vor dem Treffen:
Das Team nutzt während der Sitzung:
Und das möglichst in einer Lernhaltung. Fehler sind die Voraussetzung besser zu werden)
Das Team prüft nach vereinbarter Zeit auf der Basis von Zielen im SMART-Format:
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Du kannst dich von mir bei der Vorbereitung deiner Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finde heraus, wie du und deine Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache dich mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Baue deine psychologischen Fähigkeiten aus, lerne die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 17. September 2015
Überarbeitung: 1. Juli 2020
AN: #343201
Ü:
K:
Spielregeln für die Zusammenarbeit von Menschen mit unterschiedlichen Haltungen, Überzeugungen, Wertesystemen. Hier einige Tipps für Gruppenkommunikation.
Es erfordert die Einhaltung grundlegender Spielregeln, damit Menschen mit häufig unterschiedlichen Haltungen, Überzeugungen, Werten und Prioritäten in der Lage sind, effektiv an einem gemeinsamen Ziel arbeiten können. Leider sind für vielen Menschen die Prinzipien menschlicher Beziehungen und Zusammenarbeit nicht so selbstverständlich, wie es wünschenswert ist. Das hat negative Folgen. Deswegen sollten frühzeitig im Team die Prinzipien besprochen und von allen Beteiligten bestätigt werden.
Besonders bei Konflikten wird meist gegen ganz einfache Grundsätze der Gesprächsführung verstoßen, da destruktive Emotionen die kommunikativen Fähigkeiten schrumpfen lassen. Voraussetzung für die Anwendung von Kommunikationstechniken ist die emotionale Gelassenheit. Es ist hilfreich, die eigenen Verletzlichkeiten zu kennen und Techniken der emotionalen Steuerung einsetzen zu können.
Jeder Mensch hat von seinem Standpunkt aus recht. Argumente des Gegenübers sind daher mit Respekt zu behandeln.
Person (Beziehungsebene) und Thema (Sachebene) sind zu trennen. Also erinnere ich an der Stelle mal wieder an die Ebenen, auf denen Kommunikation stattfindet. Das Modell ist zwar weitgehend bekannt, doch das ändert an seiner Relevanz nichts.
Klären ist besser, anstatt zu streiten, den anderen nicht ins Unrecht setzen, um selbst recht haben zu können.
Dem Bedürfnis nach Anerkennung der Person und Identität des Gegenübers stattgeben.
Konkrete Fragen stellen und gegebenenfalls notwendige Tiefenstruktur – die tatsächliche Botschaft – klären. Unklare Fragen ergeben ungenaue Antworten.
Immer nur eine Frage stellen. Mehrere Fragen auf einmal verwirren und kosten Zeit.
Problemorientierte Frageformen, wie beispielsweise „Warum…?“ von lösungsorientierten Fragen unterscheiden, wie beispielsweise „Wie gelingt es uns …?“.
Aktiv zuhören und das Gehörte in der Paraphrase zusammenfassen hilft der beabsichtigten Botschaft auf die Spur zu kommen.
An der Gegenwart und Zukunft orientieren, anstatt die Vergangenheit zu strapazieren (Lösungen erreichen anstatt Schuldzuweisungen austeilen).
Es gilt selbst bei persönlicher Betroffenheit Gesprächskiller zu vermeiden.
Sie-Du-Botschaften klagen an, provozieren Widerstand, fördern und steigern Konflikte. Mit Ich-Botschaften offenbaren hingegen Ihre eigene Gefühlslage und bieten so die Klärung an.
Lieber Bedürfnisse und Wünsche äußern, anstatt anderen Menschen den eigenen Standpunkt aufzudrängen.
Befürchtungen äußern, anstatt Anklagen vorbringen.
Wahrnehmung ansprechen anstatt Bewertungen abgeben
Gegenüber an der Entscheidung beteiligen, anstatt fertige Lösungen präsentieren. Das setzt voraus, den Gegenüber für sozial kompetent zu halten, die Verantwortung für ihn selbst bei ihm lassen.
Gruppen entwickeln ihre eigene Dynamik. Mit den Worten von Eric Berne; Spiele der Erwachsene finden statt. Hoch leben die Erkenntnisse der Transaktionsanalyse.
Es hilft, sich von Zeit zu Zeit an das KISS-Prinzip zu erinnern. So wirkt es sich positiv auf die Kommunikation aus.
Zuerst einmal können wir die weit verbreiteten und trotzdem nicht empfehlenswerten Gewohnheiten lassen, die der Kommunikation keinen guten Dienst erweisen. Der Brite Julien Treasure nennt sie die sieben Todsünden der Kommunikation.
Manche Menschen orientieren sich bei Konflikten darauf ihre eigene Position durchzusetzen. Bei ihnen dominiert die Zielorientierung. Anderen ist die Harmonie am wichtigsten, die Beziehungsorientierung dominiert. Welcher Konflikstil ist am besten?
Euphemismen dienen der Schönfärberei, durch sprachliche Kosmetik soll Hässliches weniger hässlich erscheinen. Euphemismen sind nicht nur in der Politik im Einsatz. Lernen Sie Schönfärberei schneller zu erkennen.
Bei trockenen, unemotionale Beiträgen, wie vielen der tagtäglichen Reden und Präsentationen, schaltet das Gehirn gelangweilt in den Ruhezustand, sucht nach dem Smartphone oder spielt Bullshit-Bingo. Storytelling ist da deutlich angenehmer für Redner:innen und Zuhörer:innen. Erfahren Sie, was gute Geschichten benötigen.
Ist Siezen noch zeitgemäß und bringt das Duzen nur Vorteile mit sich? Kann das Sie weg oder würden wir es vermissen?
Gendern ist doch kein Thema mehr, oder? Welche Vorbehalte und Ängste gibt es? Wie kann es gelingen?
Obwohl sie häufig charmant wirken, entschuldigen sich Narzissten niemals. Sie machen angerichteten Schaden nicht wieder gut und geben niemals ihre Fehler zu. Und dann kommen da Nicht-Narzissten und geben sich der Illusion hin eine ehrlich gemeinte Entschuldigung zu bekommen.
Nützliche Psychologie für überzeugende Reden, Präsentationen, Medienauftritte: Einzelschicksale interessieren mehr.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 21. Mai 2016
Überarbeitung: 10. April 2024
AN: #43363
K:
Ü:
Ersparen Sie sich Missverständnisse und Konflikte, indem Sie für bessere Gespräche und Präsentationen sorgen. Achten Sie auf die vier Ebenen der Kommunikation.
Viele verstehen das Handwerk, nur wenige die Kunst.
Ein Streit aus heiterem Himmel? Ein Konflikt ohne Ankündigung? Das Gefühl, aneinander vorbeizureden? Eine überraschende, beleidigte Reaktion bei Gesprächspartnern? Was ist hier los?
Manche Aussage müsste eigentlich doch einen Bart haben, oder? Dass die Bedeutung bei der Kommunikation von den Empfängern bestimmt wird, ist seit Jahrzehnten bis zum Abwinken wiederholt worden. Doch die Praxis zeigt etwas anderes; wir kommunizieren immer noch häufig aneinander vorbei.
Denken Sie das auch manchmal, doch Ihr Gegenüber ist ein Spielverderber und denkt darüber ganz anders? Dann könnte es sein, dass der Empfänger Ihrer Botschaft auf einem anderen Kanal empfangen hat, als Sie es beabsichtigt haben.
Der vermutlich bekannteste Ansatz, dieses Phänomen zu beschreiben, ist das Kommunikationsmodell mit vier Ebenen. Es ist eng mit dem Namen Friedemann Schulz von Thun verbunden. Er hat es recht treffend beschrieben, indem vier Kommunikationsebenen unterschieden werden, auf denen Kommunikation stattfindet.
Eine Nachricht kann zur gleichen Zeit auf den einzelnen Ebenen mehrere verschiedene Botschaften des Senders vermitteln bzw. verschiedene Interpretationen beim Empfänger erlauben.
Dieses Modell hilft auch so wunderschön dabei viele der täglichen Missverständnisse zu erklären. Und auch ihnen zuvorzukommen. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Es werden bei diesem Modell die folgenden Ebenen unterschieden:
Diese Kommunikationsebene widmet sich dem Sachinhalt; dem, worüber informiert wird. Auf der Sachebene wird also der eigentliche Inhalt einer Nachricht transportiert. Vulkanier dürften diese Ebene bevorzugen. Kommunizieren zwei Vulkanier auf der Sachebene, hören beide genau die gleiche sachliche Information. Da gibt es doch nichts zu diskutieren, oder? Zahlen, Daten, Fakten; alles klar!
Allerdings findet in der Praxis optimale Kommunikation nur dann statt, wenn Einigkeit beim Inhalts- und Beziehungsaspekt herrscht oder Uneinigkeit auf der Sachebene nicht zu Beeinträchtigungen der Beziehungsebene führen.
Diese Kommunikationsebene widmet sich dem, was der Sender von sich kundgibt, der Selbstoffenbarung. Die Selbstoffenbarung in der Nachricht ist vielen Sendern nicht bewusst und doch geben Menschen mit Ihren Nachrichten auch etwas über sich preis. Bewusste und unbewusste Motive, positive und negative Emotionen schwingen mit. Auch das fließt in die Bewertung ein, wie Ihre Botschaft zu verstehen ist.
Diese Kommunikationsebene transportiert die Beziehung; das, was der Sender vom Empfänger hält und wie sie zueinander stehen. Die Körpersprache spielt hier eine besonders große Rolle.
Die Appellebene ist die Kommunikationsebene, auf der gesendet wird, wozu der Empfänger veranlasst werden soll. Ein wesentliches Ziel von Kommunikation ist es etwas zu erreichen, also gehen die Empfänger auf die Suche nach der Aufforderung, raten was von ihnen erwartet wird. Auch auf dieser Ebene muss Absicht und Interpretation nicht automatisch zur Deckung kommen.
Der Sender meint, er wäre auf der richtigen Ebene und wundert sich deshalb, dass er nicht verstanden wird. „Die Botschaft kann doch nur so verstanden werden, wie ich sie gesagt habe!“ meint der Sender. Doch der Empfänger ist verärgert!
Bei der zwischenmenschlichen Kommunikation sind verschiedene Ebenen beteiligt, die Einfluss auf die Qualität des Kommunikationsprozesses haben. Schon das Wissen um das Vorhandensein dieser Ebenen ist hilfreich dabei, Kommunikationsstörungen zu lösen bzw. ihnen vorzubeugen. Deswegen füllen sie ja auch in so vielen Büchern so viele Seiten. Die vielen Tipps zu den Grundlagen der Kommunikation mögen oft wiederholt worden sein, doch bedeutet das leider nicht automatisch, dass sie auch stets ihre Wirkung entfalten. Sie wollen auch beachtet werden!
Was genau geht da gerade vor sich? Was braucht es für die Abstimmung? Einen wesentlichen Beitrag liefert die Klärung der Metakommunikation, also die Fähigkeit, auch jenseits des Themas zu erkennen, auf welche Weise gerade kommuniziert wird und was es braucht, um Missverständnisse zu vermeiden -, um sich zu verstehen! Das ist allerdings nicht immer so einfach; wer selbst emotional beteiligt ist, engt dabei mehr und mehr den Blick ein. Der Stresspegel steigt und die Wahrnehmung verändert sich dabei. Es ist dann nicht mehr so einfach, zu erkennen, was vor sich geht. Umso wichtiger ist es daher aufmerksam für die vier Ebenen zu bleiben. Gerade, wenn es heikler wird, werden die relevanten Perspektiven benötigt. Oscar Wilde meinte; an der Grenze zur Ungeduld beginnen die Konflikte. Deshalb braucht es ausreichend Training, damit der Überblick bei Bedarf auch weiterhin verfügbar ist. Und das selbst dann, wenn die Wellen höher schlagen.
Das Kommunikationsmodell der 4 Ebenen der Kommunikation geht davon aus, dass jede Nachricht vier Seiten, also Ebenen, hat: Sachebene, Selbstoffenbarung, Beziehung und Appell.
Die Appellebene beinhaltet, was der Sender beim Empfänger erreichen möchte, oder sie enthält die Aufforderung, etwas Bestimmtes zu tun oder zu lassen. Jede Nachricht enthält mehr als Informationen über die Sachinhalte. Hören Empfänger mit Appell-Ohr zu, werden diese sich zu einer Aussage oder Handlung veranlasst fühlen.
Die Ebene der Selbstoffenbarung beinhaltet, was Menschen von sich selbst offenbaren. Jede Nachricht enthält mehr als Informationen über die Sachinhalte. Sender geben bei einer Nachricht etwas von sich als Person preis, wie beispielsweise eigene Gefühle, Werte, Ansichten und Bedürfnisse.
Die Sachebene beinhaltet reine Informationen mit Daten, Fakten und Sachverhalten. Der Sender drückt die Informationen klar und verständlich aus.
Jede Nachricht umfasst vier Kommunikationsebenen. Auf der Beziehungsebene macht jede Nachricht eine Aussage über das Verhältnis von Sender und Empfänger.
Das Modell der 4 Ebenen der Kommunikation (4-Ohren-Modell) kann dabei unterstützen, Störungen in der Kommunikation zu finden und die Ursachen für Missverständnisse zu identifizieren. Die Einsatzbereiche sind vielfältig. Sender einer Nachricht können sich beispielsweise selbst hinterfragen und in den Gegenüber hineinversetzen, auf welcher Ebene welche Deutung wahrscheinlich ist.
Kommunikation kann so einfach sein. Oft ist sie es allerdings nicht. Selbst der einfachste Mensch ist ein sehr kompliziertes Wesen. Manchmal sagen wir Dinge und merken erst an der Reaktion unserer Gesprächspartner, dass sie mit jemand ganz anderem gesprochen zu haben scheinen. Das habe ich beim besten Willen nicht gesagt. - Oder doch?
Mehr oder weniger bewusst geht es in Gesprächen darum, andere Menschen von etwas zu überzeugen – sei es von einem besonderen Angebot, der eigenen Person, einer Ansicht oder einer Notwendigkeit. Gelingt das nicht schnell genug und vor allem nicht auf den Punkt genau und in anschaulicher Weise, verlieren Gesprächspartner rasch das Interesse und wir die erhoffte Aufmerksamkeit. – Gespräch gescheitert.
Du kannst dich von mir bei der Vorbereitung deiner Gespräche und Verhandlungen (sicherheitshalber: keinerlei Rechtsberatung!) unterstützen lassen. Finde heraus, wie du und deine Botschaft wirken (Argumente, Körpersprache, Sprache, Stimme und vieles mehr). Ich mache dich mit effektiven Werkzeugen und Kommunikationsstrategien vertraut. Baue deine psychologischen Fähigkeiten aus, lerne die Ruhe zu bewahren, souverän aufzutreten, authentisch zu bleiben und schließlich zu überzeugen.
Meiner Bestimmung als Schreiber nach bin ich fürs Schreiben da und du als Leserin oder Leser bist zuständig fürs Lesen. Wenn du nun auch schreiben und ich lesen muss, bringst du hier alles durcheinander. Nur mal so.
Fühle dich gerade dazu ermuntert, ich mag das!
Bei Interesse, für persönliche Fragen und Terminvereinbarungen kommen wir am leichtesten über das nachfolgende Kontaktformular zusammen. Auch per E-Mail bin ich zu erreichen: mail@karstennoack.de
Aktuell ausschließlich in Ausnahmefällen für spezielle Fragen: Mobil 01577 / 704 53 56, Telefon 030 / 864 213 68. Telefonisch bin ich in Notfällen von montags bis donnerstags am ehesten in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr zu sprechen. Meist bin ich im Einsatz, hinterlasse dann bitte eine Nachricht mit deiner Telefonnummer in Deutschland. Denke unbedingt daran, sehr konkret den Anlass des Anrufs zu nennen. Ich rufe dann so schnell wie möglich zurück.
Hinweise zum Datenschutz findest du hier. Transparenz ist wichtig. Antworten auf häufige Fragen befinden sich deswegen schon hier, wie beispielsweise zu mir (Profil), den Angeboten, den Honoraren und dem Kennenlernen. Wenn das passt, freue ich mich auf eine intensive Zusammenarbeit.
Um es uns beiden leicht zu machen, bitte ich dich dieses Formular zu nutzen. Bis auf die E-Mail-Anschrift ist dir überlassen, was du einträgst. Umso genauer du bist, desto einfacher folgt von mir eine qualifizierte Antwort. Mit dem Absenden erklärst du dich damit einverstanden, dass die im Kontaktformular eingegebenen Daten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Kontaktaufnahme verarbeitet und genutzt werden. Dir ist bekannt, dass du deine Einwilligung jederzeit widerrufen kannst. Ich werde die Daten ausschließlich dafür verwenden und so bald wie möglich löschen. Ist die Nachricht unterwegs, erscheint an der Stelle des Kontaktformulars der Hinweis "Die Nachricht ist unterwegs!". Ich antworte üblicherweise innerhalb von 24 Stunden —meist sehr schnell..
Anmerkungen:
In der Adresszeile des Browsers sollte die URL mit „https://www.karstennoack.de/...” beginnen, daran ist eine sichere Verbindung (SSL) zu erkennen.
Es hilft, sich von Zeit zu Zeit an das KISS-Prinzip zu erinnern. So wirkt es sich positiv auf die Kommunikation aus.
Zuerst einmal können wir die weit verbreiteten und trotzdem nicht empfehlenswerten Gewohnheiten lassen, die der Kommunikation keinen guten Dienst erweisen. Der Brite Julien Treasure nennt sie die sieben Todsünden der Kommunikation.
Manche Menschen orientieren sich bei Konflikten darauf ihre eigene Position durchzusetzen. Bei ihnen dominiert die Zielorientierung. Anderen ist die Harmonie am wichtigsten, die Beziehungsorientierung dominiert. Welcher Konflikstil ist am besten?
Euphemismen dienen der Schönfärberei, durch sprachliche Kosmetik soll Hässliches weniger hässlich erscheinen. Euphemismen sind nicht nur in der Politik im Einsatz. Lernen Sie Schönfärberei schneller zu erkennen.
Bei trockenen, unemotionale Beiträgen, wie vielen der tagtäglichen Reden und Präsentationen, schaltet das Gehirn gelangweilt in den Ruhezustand, sucht nach dem Smartphone oder spielt Bullshit-Bingo. Storytelling ist da deutlich angenehmer für Redner:innen und Zuhörer:innen. Erfahren Sie, was gute Geschichten benötigen.
Ist Siezen noch zeitgemäß und bringt das Duzen nur Vorteile mit sich? Kann das Sie weg oder würden wir es vermissen?
Gendern ist doch kein Thema mehr, oder? Welche Vorbehalte und Ängste gibt es? Wie kann es gelingen?
Obwohl sie häufig charmant wirken, entschuldigen sich Narzissten niemals. Sie machen angerichteten Schaden nicht wieder gut und geben niemals ihre Fehler zu. Und dann kommen da Nicht-Narzissten und geben sich der Illusion hin eine ehrlich gemeinte Entschuldigung zu bekommen.
Nützliche Psychologie für überzeugende Reden, Präsentationen, Medienauftritte: Einzelschicksale interessieren mehr.
Die Artikel sind meist kurze Auszüge der umfangreicheren Kursunterlagen, die Teilnehmende im entsprechenden Gruppen- oder Einzeltraining oder im Coaching erhalten.
Autor: Karsten Noack
Erstveröffentlichung: 26. Juni 2005
Überarbeitung: 10. April 2024
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